Putins verborgener Offizier in Deutschland

Oleg Eremenko war beim Geheimdienst GRU, heute pflegt er enge Kontakte zu Ex-Elitesoldaten der DDR und Russlands. Offiziell will er vor allem Bauunternehmer in Berlin sein. Über einen Mann, der im Verborgenen den Krieg in der Ukraine unterstützt.

Es ist der 31. März 2023, Wagner-Center in St. Petersburg. Die berüchtigte Söldnergruppe hat mal wieder zu einer patriotischen Veranstaltung zur “Spezialoperation” in der Ukraine geladen. Motto des Tages: “Die stärkste Nation der Welt”. Russische Nationalisten rezitieren die übliche Kremlpropaganda. Neonazis, die auch für die Ausbildung diverser Freiwilligenverbände zuständig sind, zeigen stolz ihre Ausrüstung. Mehrere Sportler sollen mit Shows daran erinnern, dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper existieren kann. Ein Mitglied der Putin-nahen Motorrad-Gang “Nachtwölfe” ist unter den Gästen.

Und Mittendrin: ein stämmiger Mann im schwarzen Anzug, aus Berlin angereist. Vorgestellt wird Oleg Eremenko dem Publikum als Vertreter des deutschen Ablegers der “Offiziere Russlands”, mit über 300.000 Mitgliedern eine der einflussreichsten Soldatenorganisationen Russlands. In Deutschland hingegen will Eremenko offiziell vor allem Bauunternehmer in Berlin sein. Gemeinsame Recherchen von stern und “t-online” jedoch legen nahe, dass der Mann hierzulande andere Ziele verfolgt, als Gebäude hochzuziehen.

Eremenko hat eine Vergangenheit beim russischen Militärgeheimdienst GRU, auch pflegt er beste Kontakte zu zwei Schlüsselfiguren des Ukraine-Konfliktes. Seit Jahren steht er in enger Verbindung zu Ex-Führungsoffizieren des DDR-Geheimdienstes und ehemaligen Elitesoldaten der Nationalen Volksarmee (NVA). Zudem reist er – auch noch nach Kriegsbeginn – regelmäßig nach Moskau und St. Petersburg. Warum?

Für Putin “Züge entgleisen lassen”?

In der Zentrale von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist Emerenko kein Unbekannter. Schon im Februar nimmt er dort an einem Event teil. Damals sichert er Russland in einem TV-Interview große Solidarität aller – in seinen Augen – noch nicht von der Nato-Propaganda verblendeten Deutschen zu.

Oleg Eremenko (r.) zusammen mit einem stellvertretenden Regionalleiter der “Offiziere Russlands” im Wagner-Center in St. Petersburg

Auch an besagtem Märzabend bekräftigt Eremenko wiederholt das russische Narrativ, es gäbe in Deutschland noch immer eine große Anzahl von Menschen, die Russland im Krieg gegen die Ukraine beistünden. Aber es geht nicht nur um Propaganda. Eremenko hat auch Geschenke aus Berlin dabei: Fotos, die russische Kinder für die Soldaten gezeichnet haben sollen und Geld, das angeblich von deutschen Pensionären – vornehmlich ehemalige NVA- und Stasi-Offiziere – gespendet worden sei. Auch wenn die Summe nicht sehr hoch sei, so zeige sie die große Unterstützung der Deutschen, fährt Eremenko fort. Und er versichert seinen Zuhörern, dass genau diese Menschen bereit seien, bei einem Signal Putins in Berlin aktiv zu werden und “Züge entgleisen zu lassen”. Ein Teil der mitgebrachten Präsente sei zudem bei “ausgeschalteten Mikrofonen” unter Ausschluss der Öffentlichkeit übergeben worden, sagt er. 

Dass die Veranstaltung im Wagner-Center stattfindet, kommt nicht von ungefähr. Die für zahlreiche Kriegsverbrechen verantwortlich gemachte Söldnergruppe des Kremls hat sich auf die Fahnen geschrieben, ihr Leben für Volk und Vaterland zu opfern. 

Was ist über Eremenko bekannt?

Patriotismus spielt auch bei den “Offizieren Russlands” eine wichtige Rolle. Wie viele frühere Militärs in Deutschland unter Eremenkos “Kommando” stehen, ist nicht bekannt. Bis auf einige Social-Media-Seiten findet man kaum Informationen zum deutschen Ableger. Im Vereinsregister scheinen sie nicht registriert zu sein. Eine bei Facebook angegebene E-Mail-Adresse führt direkt zu Eremenko.  

Oleg Sergejiwitsch Eremenko wird 1978 in Bischkek, der Hauptstadt Kirgisistans, geboren. Sein Vater war Offizier und Dolmetscher in der sowjetischen Armee und zeitweise in Wünsdorf stationiert. Dort verbringt Eremenko auch einen Teil seiner Jugend. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen 1994 kehrt die Familie zurück nach Russland. Im selben Jahr wird Eremenko, nun 16 Jahre alt, in der Oblast Leningrad ein Personalausweis ausgestellt.

Oleg Eremenko - Flugdaten

Eremenko reist seit 2022 vornehmlich über Kaliningrad nach Russland ein

Für das Jahr 2002 ist auf seinen Namen eine Adresse im Rajon Tosno, unweit der der Zarenstadt St. Petersburg, registriert. Es gibt auch Hinweise, dass er in St. Petersburg an der Pädagogischen Universität Herzen studierte. Zumindest suchte er vor Jahren auf einer Plattform nach ehemaligen Kommilitonen der Universität sowie ehemaligen Mitschülern aus Wünsdorf. 

Irgendwann zwischen 2002 und 2009 kommt Eremenko zurück nach Deutschland, genauer gesagt nach Berlin. Wie aus Daten der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht, gründet er 2009 in der Hauptstadt ein Bauunternehmen, das er auf der Firmenseite als “jung und dynamisch” bewirbt, das jedoch über Jahre hinweg kaum Geschäfte betreibt. Es gibt nur einen Mitarbeiter: Eremenko selbst. Kunden, die auf der Firmenseite als Referenzen angegeben werden, erinnern sich auf Nachfrage nicht an Eremenko. Alles deutet auf eine Scheinfirma hin.

Oleg Eremenko - Firma

Firmensitz von Oleg Eremenkos Firma und gleichzeitig Vereinssitz von Desant e.V.

© Fabian Jahoda / “t-online”

Was aber auffällt: Die Adresse, an der sein Unternehmen registriert ist, befindet sich in einem Wohngebiet im Berliner Südosten inmitten von Einfamilienhäusern. Pikanterweise ist neben Eremenkos Firma noch ein weiteres Unternehmen an der Adresse registriert. Und ein Verein, bei dem Eremenko ebenfalls im Vorstand sitzt: Desant e.V.

DDR-Fallschirmjäger und ihre Verbindung nach Russland

Bei Desant, 2008 als Verein gegründet, sammeln sich ehemalige Angehörige der russischen Fallschrimspringer- und Luftsturmbrigaden sowie Veteranen der russischen Eliteeinheit Speznaz und einiger NVA-Einheiten – allesamt einst für besondere Aufgaben ausgebildet. Über den ersten Vorsitzenden des Vereins, Evgeny Kaminsky, heißt es, er sei nach Zusammenbruch der Sowjetunion in Berlin geblieben und nehme jedes Jahr an den Gedenkfeiern am 9. Mai teil. Der zweite Vorsitzende, Wolfgang Schröder, diente früher im Stasi-Wachregiment “Feliks Dzierzynski”.

Desant angegliedert sind eine Taekwondo- und eine Airsoft-Abteilung, bei denen körperliche Fitness und der geübte Umgang mit Handfeuerwaffen geschult werden. Und mittendrin Oleg Eremenko als Schriftführer. Was hat ein Mitte Vierzigjähriger im Kreis ergrauter Veteranen zu suchen?

Oleg Eremnko - Schießtraining

Mit sportlichen Aktivitäten und Schießübungen halten sich die alten Veteranen von Desant fit. Hier auf einem Foto aus dem August 2020.

Fotos von 2020 zeigen Eremenko bei Veranstaltungen von Desant – in Uniform mit Abzeichen des Militärgeheimdienstes GRU. Zudem bestätigte Eremenko der Nachrichtenagentur Reuters noch im Januar, dass er beim GRU gedient habe. Vom dort Gelernten profitiert er offensichtlich noch heute. Auf einem Instagram-Video sieht man ihn gemeinsam mit ebenfalls recht fitten Veteranen bei einer ihrer Kriegsspiel-Übungen. Die Aufgabe: sich von einem Gebäude abseilen und einen Gegner überwältigen. Eremenko steht den alten Spezialkräften in Nichts nach. Mühelos überwindet er mehrere Höhenmeter an der steilen Wand und ist plötzlich direkt über seinem Gegner. Veröffentlicht wurde das Video vom deutschen Ableger der “Offiziere Russlands”.

Oleg Eremenko mit GRU-Abzeichen

Auf die Zusammenarbeit: Oleg Eremenko (l.) in Uniform mit Abzeichen des Militärgeheimdienstes GRU bei einer Desant-Veranstaltung in 2020

“Offiziere Russlands” – die wichtigste Soldatenorganisation des Landes

Wenn die “Offiziere Russlands” bei Veranstaltungen in Deutschland präsent sind, dann oft im Zusammenspiel mit Desant. So zum Beispiel 2014, als man zusammen den “Tag des Sieges” in Berlin feiert. Damals ist Eremenko noch nicht bei Desant aktiv, er kommt erst drei Jahre später dazu. Kurz davor, im Dezember 2016, erhält Eremenko seinen Aufnahmeorden der “Offiziere Russlands”. Desants Nähe zu Russland ist gewollt, viele der Mitglieder hegen noch heute große Skepsis gegenüber der Nato. Für den Dachverein der “Offiziere Russlands” in Moskau sind Partnerschaften zu Vereinen und Organisationen wie Desant ein willkommener Ankerpunkt, um in Deutschland Veranstaltungen im Sinne der “Offiziere” durchzuführen. Ein Mann wie Eremenko, der quasi in Doppelfunktion agiert, erscheint dafür optimal. Die Trennung zwischen Desant und der deutschen Sektion der Offiziere ist deshalb nicht immer leicht.

Mit Eremenkos Einstieg werden beide Gruppen auch medial präsenter. Russische Medien berichten jetzt öfter über die Aktivitäten. “Ruskyi Mir” (“Russische Welt”) auch im fernen Berlin, das sieht und liest man in Moskau gern.

Oleg Eremenko - Ehrung

Oleg Eremenko wird als Vertreter der deutschen Sektion der “Offiziere Russlands” geehrt

Auf ihrer Homepage schreibt die russische Mutterorganisation der “Offiziere”, dass zu ihren Hauptaktivitäten der Schutz der Rechte russischer Offiziere und ihrer Familienangehöriger, eine patriotische Erziehung und die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Landes gehöre. Nach eigenen Angaben zählt die Organisation mehr als dreihunderttausend Mitglieder, vornehmlich aus dem Sicherheitsapparat von Polizei und Militär. Laut russischem Handelsregister ist der Hauptsitz in Moskau – knapp zwei Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch sonst steht die Organisation dem Staat sehr nahe. So verpflichten sich die Offiziere zur Unterstützung des “Präsidenten der Russischen Föderation als Oberbefehlshaber und Staatsoberhaupt”. 

Wie eine solche Unterstützung aussehen kann, zeigt Eremenko 2018. Im Moskauer “World Trade Center” nimmt er als Delegierter der “Offiziere” bei einer Veranstaltung zur Unterstützung von Wladimir Putin teil. Generell scheint die Organisation ein wichtiger Bestandteil des neuen patriotischen Russlands unter Wladimir Putin zu sein. Seit 2015 ist sie in den sozialen Netzwerken aktiv, organisiert verschiedene Veranstaltungen zur Wehrpflicht oder Patriotismus. Immer nah an der Vorgabe des Kremls. Sie spielt eine wichtige Rolle bei Gedenkveranstaltungen anlässlich des “Großen Vaterländischen Kriegs”, wie der Zweite Weltkrieg in Russland genannt wird. Und sie trainiert aktive Soldaten, zum Beispiel in Kursk, wo Mitglieder der dortigen Sektion ein Schützenregiment in militärischen Disziplinen ausgebildet haben.

Oleg Eremenko - Ausbildung

Ein Ausbilder der Offiziere Russlands beim Schießtraining mit aktiven Soldaten in Kursk

Die “Offiziere” befürworten den russischen Angriffskrieg . “Wir alle, jeder von uns, unterstützen die Entscheidung und das Handeln des Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin in der Situation mit der Ukraine”, schreibt die Organisation auf ihrer Homepage, “unsere Sache ist gerecht”. Es folgt eine Begründung, wie sie die Kreml-Propagandisten nicht besser formulieren könnten: “In der Ukraine blühte der rasende Faschismus in seiner schlimmsten Form acht Jahre lang. In dieser Zeit wurden Hunderte von Zivilisten im Donbass Opfer von Neonazis. Es war ein echter Völkermord.” Dem müsse Einhalt geboten werden, man habe mehr als genug ertragen.

Eremenko bringt Schwesig in Erklärungsnot

Auch Eremenko macht aus seiner Verehrung von Wladimir Putin keinen Hehl. Bei Facebook ist er in mehreren Putin-Fangruppen Mitglied. Auch fernab der sozialen Netzwerke ist er umtriebig im Sinne seines Vaterlandes. Für die politische Organisation “Starkes Russland” kümmert er sich als Koordinator um russische Staatsbürger, die im EU-Ausland leben.

Zu Deutschland hat Eremenko nicht nur aufgrund seines Vaters und der in Wünstdorf verbrachten Jugendjahre eine besondere Verbindung. So war es Eremenkos Großonkel Nikolai Ljaschtschenko, seinerzeit Generalmajor der Roten Armee, dem es Ende des Zweiten Weltkriegs gelang, dass sich die Stadt Greifswald kampflos den russischen Truppen ergab. In Russland gilt Ljaschtschenko seither als Held. Ihm zu Ehren initiiert Eremenko im April 2021 die Übergabe einer Gedenktafel im Beisein des Oberbürgermeisters der Stadt und der damaligen Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig, die für den Termin im Nachgang scharfe Kritik erfuhr.

Oleg Eremenko - Schwesig

Oleg Eremenko (2.v.r.) und Manuela Schwesig (r.) bei der Übergabe der Gedenktafel für den sowjetischen Generalmajor Ljaschtschenko, einem Großonkel Eremenkos, in Greifswald

Unterstützung für Unterstützer des Krieges

Indes eher im Verborgenen pflegt Eremenko Kontakte zu zwei Schlüsselfiguren des seit neun Jahren schwelenden Ukraine-Konflikts. So ist er privat mit Mikhail Polynkow befreundet, der seit Anfang 2014 im Auftrag des früheren Geheimdienstoffiziers und Kriegsverbrechers Igor Girkin Soldaten für die Kämpfe im Donbass rekrutierte.

Mikhail Polynkow (links) und Oleg Eremenko (rechts)

Mikhail Polynkow (l.) und Oleg Eremenko (r.)

Polynkow war es auch, der 2019 in einem Video zugab, dass der Kreml 2014 schon sehr früh dabei half, Söldner für den Donbass-Krieg zu organisieren. Im Juli 2015 bedankt sich Polynkow in einem Posting bei seinem “Freund Oleg”, der ihm den ganzen Reichstag und 500 Euro aus Deutschland mitgebracht habe. 2017 treten sie gemeinsam in der gern auch für Propaganda genutzten russischen TV-Show “Heirate mich” auf – Eremenko als Kandidat, Polynkow als sein Sidekick für die Suche nach einer Herzensdame.

Oleg Eremenko - Girkin

Eremenko mit Kriegsverbrecher Igor Girkin (r.), Kampfname Strelkov, im Dezember 2016

Girkin, vor wenigen Monaten wegen des MH17-Abschusses über der Ukraine vom Internationalen Gerichtshof in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt, trifft Eremenko Ende 2016 gar persönlich. Unter einem Foto der beiden mit einem Nussknacker kommentiert Polynkow zweideutig, dass Deutschland sich zu einem Hauptlieferanten von Geschenken entwickelt habe. Als wir Polynkow telefonisch nach seinen Verbindungen zu Girkin und Eremenko fragen, würgt er uns direkt ab. Beide seien seine Freunde, er wolle sich daher nicht äußern.

Deutlich offener geht Eremenko mit seiner Sympathie für die “Friedensbrücke e.V.” um. Der Verein will eigenen Angaben nach humanitäre Hilfe im Donbass leisten, Recherchen von Reuters zeigten jedoch, dass die Organisation aktiv den Krieg und russische Truppen unterstützt. So wurde unter anderem ein Drohnensystem an ein Regiment in Luhansk geliefert.

Russisches Haus: “Oleg ist heute nicht da”

Auch Eremenko verspricht in anfangs erwähnter Rede im Wagner-Center Unterstützung für die Streitkräfte. Wie diese Hilfe aussehe, wolle er aber nur bei ausgeschalteten Mikrofonen erklären. Unseren Recherchen nach dürfte seine Unterstützung deutlich größer ausfallen, als ein paar hundert Euro und gezeichnete Kinderbilder nach St. Petersburg zu bringen.

Sein reges Engagement, auch in den sozialen Medien, soll das Russlandbild in Deutschland positiv beeinflussen. Die engen Verbindungen zu alten DDR-Kadern nutzt Eremenko, um Rufe nach einem Stopp von westlichen Waffenlieferungen lauter werden zu lassen und die Ukraine zu diskreditieren. Zuletzt sehr eindrücklich bei einer Diskussionsrunde der Lobbyorganisation “Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung” (GRH) Ende August 2022. Die Organisation wurde Anfang der 90er-Jahre von ehemaligen Stasi-Offizieren und DDR-Grenzsoldaten gegründet. Auf dem Podium sitzt neben Eremenko auch Hans Bauer, ein ehemaliger DDR-Generalstaatanwalt und großer Nato-Kritiker. Experten werfen der Organisation die Verharmlosung von Stasi-Verbrechen vor.


"Für die Ukraine macht es nicht wirklich Sinn" – Russland-Experte ordnet Schuldzuweisungen ein

Teaserbild: Action Press

Wie eng Eremenkos Verflechtungen zum russischen Stellen in Deutschland sind, offenbart er mit einer Andeutung im September 2022 höchstselbst. Im russischen TV sagt er, dass er auf dem Weg zur Arbeit auch “täglich am Checkpoint Charlie” vorbeikomme. In der Nähe befindet sich auch das seit dem Ukraine-Krieg auf EU-Sanktionsliste stehende “Russische Haus”. Das Veranstaltungs- und Kulturzentrum wird von einer Agentur des russischen Außenministerium betrieben. Als wir dort anrufen und nach Eremenko fragen, zeigt man sich am anderen Ende der Leitung zunächst verwundert, antwortet aber schließlich, dass “Oleg heute nicht da” sei.

Wir haben auch Eremenko um eine Stellungnahme zu seinen Aktivitäten und Kontakten gebeten. Ein Telefonat bricht Eremenko nach wenigen Sekunden ab, später teilt er uns schriftlich mit, dass er “kein Interesse an Presse hat und keine Informationen und Interviews geben will”. Gegenüber Reuters hatte er Anfang des Jahres noch erklärt, dass zu viele Informationen der pro-russischen Seite keinen Gefallen tun würden.

Damit dürfte er Recht haben.

Quellen: Reuters (1) und (2) / „Offiziere Russlands“ (Deutschland) (1) und (2) / „Offiziere Russlands“ (Russland) / Deasant e.V. (1), (2) und (3) / VKontakte / Facebook / Instagram


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