Opposition Calls for Urgent Vote of Confidence Following Traffic Light Coalition Collapse

Intense opposition criticism has emerged following the dissolution of the Ampelkoalition, with calls for immediate new elections. CSU leader Markus Söder and CDU member Roderich Kiesewetter argue against delaying the trust vote planned for mid-January, asserting that it should occur without delay. The AfD claims the coalition’s end is overdue, while the Left Party expresses readiness for elections, criticizing the coalition for instability. Chancellor Scholz faces backlash for his policies, including the dismissal of Finance Minister Christian Lindner.

Kritik an der Ampelkoalition nach der Trennung

Die oppositionelle Kritik an der Ampelkoalition war in den letzten Tagen besonders laut – und auch nach ihrer Auflösung reißt die Kritik nicht ab. Besonders umstritten ist der Zeitpunkt der von Kanzler Scholz angestrebten Vertrauensfrage.

Was viele bereits erwartet oder gefordert hatten, ist nun Realität geworden: Die Ampelkoalition hat sich aufgelöst. Eine Überraschung bleibt in der Opposition aus, stattdessen ist die Kritik an Kanzler Olaf Scholz und seinem weiteren Zeitplan aus verschiedenen Ecken zu hören.

Forderungen nach Neuwahlen und die politische Lage

Am Abend forderte CSU-Chef Markus Söder über den Kurznachrichtendienst X, dass so schnell wie möglich Neuwahlen stattfinden sollten: „Es darf keine taktischen Verzögerungen geben.“ Er hält das anvisierte Datum für die Vertrauensfrage im Bundestag Mitte Januar für zu spät. „Die Vertrauensfrage muss sofort gestellt werden und nicht erst nächstes Jahr. Das könnte sogar dazu führen, dass Neuwahlen im Januar stattfinden.“

Ähnliche Stimmen kommen von CDU-Mitglied Roderich Kiesewetter. „Das Vertrauen ist heute verloren gegangen; die Vertrauensfrage kann nicht im Januar stattfinden.“

Die Beziehungen zwischen den Ampelpartnern müssen in letzter Zeit sehr angespannt gewesen sein. Der Wahlkampf hat bereits begonnen. Die AfD im Bundestag bezeichnete die Trennung der Ampelkoalition als überfällig und als eine „Befreiung“ für Deutschland. Die Allianz von SPD, Grünen und FDP habe das Land mit großen Schritten an den wirtschaftlichen Abgrund geführt, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla.

„Nach monatelangem Stillstand und unzähligen selbstreferenziellen Therapiesitzungen müssen wir jetzt schnell einen grundsätzlichen politischen Neuanfang wagen, um die Wirtschaft und das ganze Land aus der schweren Krise zu führen, in die es durch die ideologiegetriebenen Politiken von SPD, Grünen und FDP geraten ist“, forderten sie. Sie verlangten, dass Scholz dem Land „einen letzten Dienst“ erweisen und sofort die Vertrauensfrage stellen solle.

Kanzler Scholz hat angekündigt, die Vertrauensfrage zu stellen. Was bedeutet das genau und wie funktioniert der Prozess?

Die Vorsitzende der BSW, Sahra Wagenknecht, bezeichnete Scholz’ Zeitplan als „politische Insolvenzverschleppung“. In einem Interview mit dem Portal t-online kritisierte sie auch die Rede, die der Kanzler nach der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner hielt: „Anstatt diesen Abend zu nutzen, um sich bei den Bürgern für die letzten drei Jahre zu entschuldigen, hielt der scheidende Kanzler eine selbstgerechte Wahlkampfrede.“

Scholz’ Plan, die Schuldenbremse in Notfällen aufzuheben, um Mittel für Waffenlieferungen an die Ukraine bereitzustellen, während Brücken und Bahnen in Deutschland verrotten und Millionen von Rentnern in Armut leben, zeigt, dass „diese Regierung zu Recht gescheitert ist.“

Die aktuellen Entwicklungen zur Trennung der Ampelkoalition können Sie in unserem Live-Blog verfolgen.

Die Linkspartei hat sich bereits positioniert und ihre Bereitschaft zu Neuwahlen erklärt. „Der Kampf um die Plätze links der Mitte hat begonnen – und das ist gut so“, erklärten die Parteiführung und die Bundestagsfraktion der Linkspartei gemeinsam. Die Linke werde das Feld von hinten aufrollen und frischen linken Wind ins Land bringen, betonten die Parteivorsitzenden Ines Schwerdtner, Jan van Aken sowie die Fraktionsvorsitzenden Heidi Reichinnek und Sören Pellmann.

Sie beschuldigten die Ampelteilnehmer, Instabilität verursacht zu haben. Die Koalition habe das Land „verschlechtert“ und sei somit der größte Angsttreiber in Deutschland. „Jetzt stürzt sie das Land in die nächste Krise. Als demokratische Parteien haben SPD, Grüne und FDP die Verantwortung, Stabilität zu gewährleisten.“ Die Ampelkoalition sei nicht nur heute gescheitert. Sie habe es versäumt, Sicherheit für die breite Mehrheit im Land über drei Jahre hinweg zu schaffen.

Laut dem ARD DeutschlandTrend unterstützt die Mehrheit der Deutschen vorgezogene Bundestagswahlen.

Scholz und Lindner erhielten Rückhalt aus ihren eigenen Parteien. Die FDP-Fraktion unterstützt, laut Fraktionschef Christian Dürr, Lindners Entscheidung, Scholz’ Forderung nach einer Aussetzung der Schuldenbremse einstimmig nicht nachzukommen. „Ich glaube, dass selten ein Schritt wie der von Christian Lindner ein Zeugnis für Prinzipienloyalität und Mut war“, sagte Dürr nach einer Sondersitzung der Abgeordneten.

Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Stephan Weil, hält hingegen Scholz’ Schritt, Lindner zu entlassen, für konsequent. „Es gehört zur Verantwortung eines Kanzlers, nüchtern zu bestimmen, ob eine Koalition dem Land hilft oder nicht. In diesen Zeiten ist eine Koalition, die nur streitet, mehr Belastung als Unterstützung“, sagte der SPD-Politiker.

Die Grünen kritisierten Lindner scharf. Die Co-Fraktionsvorsitzende Britta Haßelmann beschuldigte den FDP-Chef, die Zerschlagung der Koalition destruktiv herbeigeführt zu haben. „Dieser Egoismus und die Zerstörung, mit der dies insbesondere von Christian Lindner und Teilen der FDP betrieben wurde, haben diese Koalition so belastet, dass wir jetzt an diesem Punkt sind, und das ist sehr, sehr bedauerlich“, sagte Haßelmann am Rande einer Fraktionssitzung. Der grüne Politiker Anton Hofreiter warf Lindner vor, aus „kleinlichen ideologischen Gründen“ gehandelt zu haben.

Dieses Thema wurde von der Tagesschau am 7. November 2024 um 08:30 Uhr berichtet.

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