Nachrichten zum G7-Gipfel in Bayern: Polizei mietet Alpenvereinshütte – Bayern

Polizei mietet Hütten – Alpenvereinshütte ganz für Bundespolizei

Freitag, 24. Juni, 08.44 Uhr: Die Bundespolizei hat für den G7-Gipfel auf Schloss Elmau die Meilerhütte des Deutschen Alpenvereins ganz für sich gemietet. Die im Wettersteingebirge auf 2366 Metern Höhe gelegene Hütte der Sektion Garmisch-Partenkirchen liegt an der Grenze zu Österreich und fast oberhalb des Tales, in dem der Tagungsort liegt. In einer etwa fünfstündigen Wanderung ist das Schloss zu normalen Zeiten von der Hütte aus erreichbar. Die Hütte, die rund 80 Schlafplätze hat, werde durch die Bundespolizei exklusiv genutzt, teilten die Beamten mit. Für Wanderer bleibt sie geschlossen, erst ab 1. Juli soll sie für die Gäste öffnen.

Die Bundespolizei bediene sich auch der Berghütte Ederkanzel, die von der Mittenwalder Seite her erreicht werden kann. Diese Hütte sei jedoch weiter öffentlich zugänglich. Auch die Landespolizei hat Hütten gemietet, darunter 14 private und nicht bewirtschaftete Hütten im Sicherheitsbereich um Schloss Elmau, der seit Sonntag abgeriegelt ist. Sie sollen den Beamten im Einsatz als Stützpunkte dienen. Außerhalb des vier Quadratkilometer großen Sicherheitsbereichs seien nur Forstdiensthütten sowie zwei Trachtenvereinshütten angemietet, erläuterte die Polizei. Geschlossen bleibt die berühmte Partnachklamm. Von Freitag an ist sie für Besucher zu. Grund sei der G7-Gipfel, hieß es auf der Internetseite. Die Klamm soll bis einschließlich 28. Juni – dem letzten Gipfeltag – gesperrt bleiben. Zudem können Wanderer die Eckbauerbahn nicht nutzten. Sie dient bis zum letzten Gipfeltag ausschließlich der Polizei, die ihre Beamten so auf 1236 Meter Höhe und damit ins Einsatzgebiet rund um den Tagungsort bringt.

Münchner Polizei sichert die Tunnel am Mittleren Ring

Freitag, 24. Juni 2022, 07:55 Uhr: Rund hundert Beamte haben in der vergangenen Nacht die Tunnel am Mittleren Ring in München gesperrt, abgesucht, überprüft und wieder freigeben. Denn im Ernstfall, wenn das Wetter in den nächsten Tagen Hubschrauberflüge verhindern sollte, werden durch diese Tunnel Staatskarossen und Polizeieskorten Richtung Garmisch rauschen. Die acht Gipfelteilnehmer und ihre Delegationen, die in München einquartierten Abordnungen der fünf Gaststaaten, die Vertreter internationaler Organisationen. Da darf nicht das geringste Sicherheitsrisiko auf der Strecke bestehen.

Münchner Polizei will “zivilen Ungehorsam” nicht dulden

Freitag, 24. Juni, 07:48 Uhr: Zur Großdemonstration “Klimakrise, Artensterben, Ungleichheit – gerecht geht anders” am Samstag werden mindestens 20 000 Teilnehmer erwartet. Straßenblockaden oder Störaktionen wie im September im Umfeld der Autoschau IAA würden keinesfalls toleriert und begangene Rechtsverstöße konsequent angezeigt. “Legitimer Protest endet dort, wo strafbares Verhalten beginnt”, so der Polizeivizepräsident. Gezielt kontrollieren will die Münchner Polizei deshalb bereits die möglichen Anreisewege. In den Zügen und an Bahnhöfen erhält sie dabei Unterstützung durch die Bundespolizei.

Lesen Sie dazu hier: Münchner Polizei will “zivilen Ungehorsam” nicht dulden

Schüler im Landkreis Garmisch ab Freitag in Distanzunterricht

Donnerstag, 23. Juni, 07.40 Uhr: Wegen des G-7-Gipfels gehen viele Schülerinnen und Schüler im Landkreis Garmisch-Partenkirchen von Freitag an in den Distanzunterricht. Die Maßnahme soll bis zum 28. Juni und damit für drei Schultage gelten. Sie sei in erster Linie wegen der erwarteten starken Beeinträchtigungen des Straßen- und Schienenverkehrs erforderlich, erläuterte das Kultusministerium.

Die zentralen bayernweiten Abschlussprüfungen finden trotzdem in Präsenz statt. Dafür sei ein Netz von Prüfungsschulen geöffnet. Die Schüler müssen damit teils in andere als ihre angestammten Schulen. Das sei ebenfalls der Verkehrslage geschuldet, hieß es. An den drei Tagen werden über alle Schularten verteilt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen rund 560 Schülerinnen und Schüler an elf Prüfungsschulen Abschlussprüfungen haben, sagte ein Sprecher des Ministeriums.

Sowohl die Ankündigung des Distanzunterrichts für den ganzen Landkreis wie auch die Entscheidung, unter den erschwerten Umständen die Schüler in wichtige Prüfungen zu schicken, hatten im Landkreis Unmut ausgelöst. Unter anderem der Krüner Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU) hatte im Februar angeregt, die Prüfungen einiger Schulen zu verlegen. Die Prüflinge könnten wegen der Kontrollen und Verkehrsbeschränkungen nicht oder nur unter zusätzlichem Stress an die Schulen kommen. Das Ministerium blieb aber dabei, dass die Abschlussprüfungen wie geplant stattfinden.

Beim Distanzunterricht seien Ausnahmen möglich. Abhängig von der Sicherheits- und Verkehrslage sowie von der Schulart könne auch in Präsenz unterrichtet werden, erläuterte das Ministerium. Wo nötig solle auch eine Notbetreuung eingerichtet werden. Abschlussprüfungen gibt es in der betreffenden Zeit an Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Berufsfachschulen für kaufmännische Assistenten.

Fluglärm über Garmisch-Partenkirchen – Einheimische zunehmend genervt

Donnerstag, 23. Juni, 07.15 Uhr: Auf die Menschen im Raum Garmisch-Partenkirchen kommen in den nächsten Tagen weitere Belastungen im Zusammenhang mit dem G-7-Gipfel auf Schloss Elmau zu. Von Donnerstag an bereiten sich die Hubschrauberstaffeln der Polizei auf das Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte vor, wie die Pressestelle der Polizei beim Gipfel mitteilte. Es gehe auch um eine Luftraumschutzübung.

Die Beamten baten die Bevölkerung um Verständnis für die Flüge und die damit verbundene Geräuschkulisse. Mancher in Garmisch-Partenkirchen ist allerdings zunehmend genervt von dem Großeinsatz vor ihrer Haustüre. “Scheiss G7, danke für nix”, ist im Schaufenster eines Geschäfts zu lesen.

Der Ort ist voll von Polizei, zahlreiche Parkplätze auch außerhalb und in der Nähe von Badeseen sind gesperrt. Man wisse nicht mehr, wo man parken solle, heißt es bei Einwohnern. Auch am Friedhof stünden teils Polizeiwagen, dabei gebe es doch weiter Beerdigungen. Hubschrauber kreisen schon seit längerem über der Region. Für Unmut bei den Garmischern sorgt auch eine Absperrung im Kurpark. Unverständnis gibt es über eine Sicherung mit einer Art Stacheldraht am Parkplatz des Kongresshauses, wo die Bundespolizei einquartiert ist. Es gehe hier um Eigensicherung, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Man wolle so wenig Beeinträchtigung für die Bürger wie möglich. “Das macht nicht so den gemütlichen Eindruck”, sagt die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Garmischer Zentrum, Michaela Nelhiebel, dazu. Wenn sich die Polizei so schütze, frage sich mancher, ob es wirklich friedlich bleiben werde.

In der Nacht zum Mittwoch hatte es in München Brandanschläge auf acht Mannschaftsbusse samt Polizeiausrüstung gegeben. Der Leiter des polizeilichen G-7-Planungstabes, Manfred Hauser, warb um Unterstützung für die Maßnahmen. “Sie werden Beeinträchtigungen hier jetzt erleben die nächsten Tage auch mit Fluglärm”, sagte der Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auch angesichts der bevorstehenden Übung. “Es ist unabdingbar, um unsere Sicherheitskonzepte zu erproben.” Die Weltlage habe sich seit dem letzten Gipfel auf Schloss Elmau 2015 verändert. “Unsere Gastländer, die hier auf Elmau sind, erwarten von uns die höchsten Sicherheitsstandards”, sagte Hauser. “Es ist Krieg in Europa, das hatten wir 2015 nicht.” Er bedanke sich “ganz herzlich” bei der Bevölkerung. “Es geht auch wieder vorbei.” Der G-7-Gipfel beginnt am Sonntag und endet am Dienstag.

Münchner Flughafen bereitet sich auf den G-7-Gipfel vor

Mittwoch, 22. Juni, 17.40 Uhr: Wenn am Wochenende die Staatschefs zum G-7-Gipfel anreisen, muss auch am Franz Josef Strauß-Flughafen in München alles rund laufen. Für die Ankunft der Politiker gibt es ein Protokoll, zu dem auch ein roter Teppich sowie der Auftritt von Trachtlern und Gebirgsschützen zählt.

Joachim Herrmann und Polizeipräsident Hauser sehen Gewaltpotenzial nach Brandstiftung

Mittwoch, 22. Juni, 14:13 Uhr: Die Brandstiftung an Polizeiautos in München zeigt laut dem Leiter des polizeilichen G-7-Planungstabes, Manfred Hauser, dass Potenzial zu gewalttätigen Aktionen vorhanden ist. “Wir verurteilen das natürlich aufs Schärfste”, sagte der Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Garmisch-Partenkirchen. Der Vorfall zeige, dass trotz der umfangreichen Vorbereitung auch mit gewalttätigen Aktionen politisch motivierter Aktivisten gerechnet werden müsse. “Auch wenn wir gehofft haben, so etwas nicht erleben zu müssen, überrascht es uns nicht.”

Trotz des Brandanschlags auf acht Polizeiautos in München hält Bayerns Innenminister Joachim Herrmann die Sicherheit beim G-7-Gipfel auf Schloss Elmau nicht für gefährdet. “Ich glaube, dass wir insgesamt gut aufgestellt sind und deswegen keine extremen Eskalationen zu befürchten sind”, sagte der CSU-Politiker in München. Es könnten aber für die kommenden Tage weitere ähnliche Anschläge nicht generell ausgeschlossen werden, daher sei der Großeinsatz der Polizei in den Gipfeltagen unbedingt notwendig.

Acht Polizeiautos kurz vor G-7-Gipfel ausgebrannt

Mittwoch, 22. Juni, 10.40 Uhr: Kurz vor dem G-7-Gipfel sind in München acht Polizeiautos in Flammen aufgegangen. Die Mannschaftswagen der Bundesbereitschaftspolizei standen am frühen Mittwochmorgen alle vor einem Hotel, in dem Einsatzkräfte für den G-7-Gipfel untergebracht waren, wie ein Sprecher der Münchner Polizei sagte. Die Ermittler gingen von Brandstiftung aus.

“Wir gehen natürlich davon aus, dass es sich hierbei um ein Branddelikt mit Bezug zum Treffen der G 7 handelt, da die Kräfte für diesen Einsatz extra hier in München vor Ort waren”, sagte ein Sprecher der Polizei. Es gebe bislang aber noch keine Tatverdächtigen.

Ermittler der Spurensicherung arbeiten an einem Polizeiauto, das in der Nacht ausgebrannt ist.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Polizei fahndete kurz nach Bekanntwerden unter anderem mit einem Hubschrauber nach möglichen Tätern, blieb dabei zunächst aber ohne Erfolg, wie der Sprecher weiter sagte. Ermittler untersuchten die völlig ausgebrannten Mannschaftswagen. Den Schaden schätzten die Beamten im sechsstelligen Bereich. Verletzt wurde niemand.

Manipulationen an Stromverteilerkästen vor G-7-Gipfel

Dienstag, 21. Juni, 7.55 Uhr: Vor dem G-7-Gipfel auf Schloss Elmau nahe Garmisch-Partenkirchen hat es teils gefährliche Manipulationen an Stromverteilerkästen gegeben. Mehrmals waren im Juni an den Stromkästen einer Hilfsorganisation Kabel so umgesteckt worden, dass kein Strom floss – und dass bei der Reparatur ein Stromschlag für den betreffenden Mitarbeiter nicht ausgeschlossen gewesen wäre. Demnach werden Verdächtige unter den Gegnern des Gipfels vermutet. Es sei aber niemand zu Schaden gekommen. Ermittelt werde wegen Sachbeschädigung. Es handele sich um Verteilerkästen innerhalb des Sicherheitsbereichs, der am Sonntag geschlossen worden war.

Polizeigewerkschaft rechnet nicht mit größeren Ausschreitungen

Dienstag, 21. Juni, 7.11 Uhr: Der Polizeigewerkschafter Andreas Roßkopf ist zuversichtlich, dass es beim G-7-Gipfel im bayerischen Elmau keine großen Ausschreitungen geben wird. “Es sieht nicht so aus, dass es zu jenen eklatanten Ausschreitungen kommt, zu denen es kommen könnte”, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei für die Belange der Bundespolizei dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Es ist nicht ersichtlich, dass ein schwarzer Block anreist. Vielmehr sind die Erkenntnisse so, dass wir von einem militanten Kern verschont bleiben.”

Der G-7-Gipfel in Elmau beginnt am Sonntag. Zu der Gruppe sieben wirtschaftsstarker Demokratien gehören neben Gastgeber Deutschland die USA, Kanada, Großbritannien, Italien, Frankreich und Japan. Den Tagungsort Schloss Elmau hat die Polizei bereits abgeriegelt. Zutritt hat seit Sonntag nur, wer eine Akkreditierung vorweisen kann. Rund 18 000 Polizisten werden den Gipfel schützen. Im Einsatz sind rund 7000 Beamte der Bundespolizei und 1000 des Bundeskriminalamts. THW, Rettungsdienste und Feuerwehr sollen die Polizeikräfte unterstützen.

Beim G-7-Gipfel könnte es gewittrig werden

Dienstag, 21. Juni, 4.00 Uhr: Der G-7-Gipfel auf Schloss Elmau könnte von Gewittern und starkem Regen begleitet werden. Bis zum kommenden Wochenende werden sich Regen, Gewitter und Sonne in ganz Bayern aller Voraussicht nach abwechseln, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München. Der Gipfel beginnt am Sonntag, auch dann könnte das Wetter instabil sein. Besonders am Freitag sei vor allem im bayerischen Alpenraum mit vielen Gewittern zu rechnen. Doch auch am Wochenende rechnen die Meteorologen noch mit sehr wechselhaftem Wetter.

Tausende Teilnehmer bei großer Demonstration gegen G7 in München erwartet

Montag, 19.20 Uhr: Fünfzehn globalisierungskritische Verbände von Attac bis zur Umweltorganisation WWF rufen für kommenden Samstag zu einer Großkundgebung vor Beginn des G-7-Gipfels in München auf. Die Veranstalter erwarten mehrere tausend Teilnehmer, wie sie am Montag bei einer Pressekonferenz in München berichteten.

Die Kundgebung hat vier Schwerpunkte: den Ausstieg aus fossilen Energien, Erhalt von Tier- und Pflanzenvielfalt, die soziale Gerechtigkeit auf dem Planeten und die Bekämpfung des Hungers. “Wir erwarten, dass es eine friedliche, eine bunte und eine schöne Demonstration wird”, sagte Uwe Hiksch, Anmelder der Kundgebung und Mitglied im Bundesvorstand der Naturfreunde. Der Demonstrationszug durch die Münchner Innenstadt wird umrahmt von einer Auftakt- und Abschlusskundgebung, bei denen 22 kurze Reden sowie Live-Musikauftritte geplant sind.

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