Mehr Anfragen wegen berdosierung von Vitamin D

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Erfurt Das Giftinformationszentrum in Erfurt hat mehr Anfragen wegen Einnahmen von hochdosierten Vitamin-D-Prparaten verzeichnet. In diesem Jahr habe es bereits 162 derartige Flle und damit 31 mehr als 2021 gegeben, sagte die Leiterin des Giftinformationszentrums in Erfurt, Dagmar Prasa, der Deutschen Presse-Agentur. Auf der Rangliste der bei den Anrufen am hufigsten betroffenen Arzneimittel sei Vitamin D von Platz 69 im vergangenen Jahr auf nunmehr Platz 17 vorgerckt.

Mglicherweise hnge das mit Corona zusammen und der Auffassung, dass Vitamin D besser vor Infektionen schtze, sagte Prasa. Es seien zum Teil sehr hoch dosierte Prparate auf dem Markt auch als Nahrungsergnzungsmittel. Wenn man sich da in der Dosierung vertut und statt einem Tropfen einen Milliliter nimmt, hat man doch schon eine deutliche berdosis, sagte Prasa.

Bei Vitamin D sei eine einmalige berdosierung relativ ungefhrlich. Das wird zum Problem, wenn man das jeden Tag machen wrde, sagte die Apothekerin. Eine chronische berdosierung fhre dazu, dass der Kalziumspiegel im Blut ansteige und das ziehe weitere Folgen nach sich. So knne es zu Herzrhythmusstrungen kommen und auch Nierenschdigungen seien mglich. Die meisten Anfragen betrafen laut Prasa aber eine einmalige, versehentliche berdosierung oder dass Kinder sich selbst bedient hatten.

Der menschliche Krper bildet Vitamin D unter Sonneneinfluss selbst. Deshalb ist es auch als das Sonnenhormon bekannt. Vitamin D trgt zur Knochenstabilitt bei und ist wichtig fr das Immunsystem. Es kann vor akuten Atemwegsinfektionen schtzen.

Das Giftinformationszentrum in Erfurt wird von den Bundeslndern Thringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam betrieben. © dpa/aerzteblatt.de

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