++ Liveticker ++ Roger Waters: Empörung und Beifall nach Äußerungen zu Ukraine-Krieg

Der britische Musiker Roger Waters hat mit Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für Empörung in Kiew und für Beifall in Moskau gesorgt. US-Präsident Joe Biden „schürt das Feuer in der Ukraine“, sagte der Mitbegründer der Band Pink Floyd dem US-Moderator Michael Smerconish in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. „Das ist ein großes Verbrechen.“ Waters behauptete gegen den Widerspruch Smerconishs, die USA verlängerten die Dauer des Krieges. Wenn Biden wolle, wäre der Krieg „morgen beendet“.

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew fühlte sich bestätigt. „Es gibt noch adäquate Leute im Westen. Pink Floyd forever“, schrieb er auf seiner Seite im sozialen Netzwerk „vkontakte“. Seinen Kommentar unterlegte er mit dem Lied „Wish You Were Here“ („Ich wünschte, Du wärst hier“) von Waters. Dorthin, nämlich nach Russland, wünscht ihn auch die ukrainische Seite. Kiews Botschafter in Österreich, Olexander Scherba, nannte den Sänger nach dessen Interview eine „willenlose, herzlose, gnadenlose und verlorene Person“.

Quelle: https://twitter.com/olex_scherba

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Erst habe Waters behauptet, es werde keinen Krieg geben, weil Putin zu schlau dafür sei. „Jetzt gibt es Krieg – und du sagst, dieser Krieg habe einen guten Grund“, schrieb Scherba auf Twitter und forderte Waters auf, nach Russland zu ziehen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Mehr Nachrichten im Liveticker:

18:13 Uhr – Erstes Frachtschiff seit Beginn der russischen See-Blockade legt in Ukraine an

Nach dem Ende der russischen Seeblockade hat erstmals wieder ein Frachtschiff in einem ukrainischen Hafen angelegt. „Der Schüttgutfrachter Fulmar S ist im Hafen Tschornomorsk angekommen und bereit zum Beladen“, teilte das ukrainische Infrastrukturministerium am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. Die in den letzten Tagen aus den ukrainischen Häfen ausgelaufenen Schiffe hingen dort bereits seit Kriegsbeginn fest. Die Wiederaufnahme des Schiffsverkehrs und der damit verbundenen Getreidelieferungen aus der Ukraine sind wichtig für die Stabilisierung der Lebensmittelpreise weltweit.

Bisher sind aus den ukrainischen Häfen seit Anfang August schon acht Schiffe mit Getreide ausgelaufen. Sie gehörten zu den Dutzenden Frachtern, die dort seit Kriegsbeginn im Februar wegen der russischen Seeblockade und der Verminung der eigenen Häfen durch das ukrainische Militär stecken geblieben waren. Mit dem Einlaufen der „Fulmar S“ habe der Getreidekorridor nun einen „Ein- und Ausgang“, erklärte Infrastrukturminister Olexander Kubrakow. Das sei ein wichtiges Signal für die Märkte.

Die „Fulmar S“ fährt unter der Flagge Barbados‘ in den Seehafen in Tschornomorsk ein

Quelle: REUTERS

Die unter der Flagge von Barbados fahrende Fulmar S liegt im Hafen von Tschornomorsk, der zum Einzugsgebiet von Odessa gehört. Die Ukraine will in Zukunft auch die Freigabe des Seehafens Mykolajiw für die Getreidetransporte erwirken. Ein entsprechender Vorschlag sei an die UN und die Türkei ergangen, teilte Kubrakow mit. Ziel sei es, die Getreideexporte auf drei Millionen Tonnen pro Monat anzuheben.

18:12 Uhr – AfD-Chefin Weidel: Ukraine-Krieg „völkerrechtswidriger Angriffskrieg Russlands“

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine ist für AfD-Chefin Alice Weidel „ein handfester, völkerrechtswidriger Krieg“. Das sagte sie am Sonntag im ZDF-„Sommerinterview“. „Und wenn etwas anderweitiges geäußert wird, dann ist das nicht Fraktions- oder Parteilinie in dieser Frage“.

Die AfD lehnt die Sanktionen gegen Russland ab. Innerhalb der Partei wurde über die richtige Reaktion auf den Angriff Russlands heftig diskutiert. „Erstmal ist das in unserer Partei und auch in der Fraktion völlig unstrittig, dass es sich hierbei um einen völlig völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine handelt“, sagte Weidel.

Auf Fragen zu russlandfreundlichen Wortmeldungen aus ihrer Partei sagte Weidel: „Natürlich gibt es Konsequenzen. Aber das klären wir intern.“

15:45 Uhr – Staatsanwalt in Kiew: 26.000 mal Verdacht auf russische Kriegsverbrechen, bislang 135 Anklagen

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft prüft fast 26.000 Fälle von Kriegsverbrechen seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar. 135 Menschen seien angeklagt worden, sagt der Chef der Abteilung für Kriegsverbrechen, Jurij Bilousow, im Interview mit der Nachrichtenagentur „Reuters“. Von den Angeklagten befänden sich 15 in Gewahrsam in der Ukraine, die anderen 120 seien flüchtig. 13 Fälle seien an die Gerichte verwiesen worden.

Ukraine, Winnyzja, Juli 2022: Die Polizei sperrt das Gebiet für die Öffentlichkeit ab, während Staatsanwälte Beweise für Kriegsverbrechen sammelten

Ukraine, Winnyzja, Juli 2022: Die Polizei sperrt das Gebiet für die Öffentlichkeit ab, während Staatsanwälte Beweise für Kriegsverbrechen sammelten

Quelle: dpa/Ed Ram

In sieben Fällen seien Urteile ergangen. „Manchmal werden wir gefragt, warum wir Soldaten mit so niedrigen Rängen verfolgen. Das liegt schlicht daran, dass sie hier sind. Wären die Generäle hier und wir wären in der Lage, sie zu fassen, würden wir auf jeden Fall Generäle belangen.“

15:12 Uhr – Russland meldet Zerstörung von Nato-Munitionslieferungen

Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge tonnenweise Munition zerstört, die Nato-Staaten an die Ukraine geliefert haben. In der südukrainischen Region Mykolajiw sei ein Lager mit insgesamt 45.000 Tonnen Munition getroffen worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Konaschenkow berichtete zudem von fünf weiteren Waffenlagern, die angegriffen worden seien – eines davon im besonders schwer umkämpften östlichen Gebiet Donezk.

In Donezk hätten Russlands Luftstreitkräfte zudem die Kleinstadt Bachmut attackiert und dabei bis zu 130 ukrainische Soldaten getötet, hieß es aus Moskau. Auch das ließ sich nicht verifizieren. Bachmut gilt als Eckpfeiler eines Verteidigungswalls, den die ukrainische Armee rund um den Ballungsraum der Großstädte Slowjansk und Kramatorsk aufgebaut hat. Dieser gerät zunehmend unter Druck.

Lesen Sie auch

Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses

WELT-Grafik: Aktueller Frontverlauf in der Ukraine

DWO_AP_Ostukraine_Gebiete_0708

Die aktuelle Situation in der Ukraine

Quelle: Infografik WELT

14:56 Uhr – Vier weitere Getreide-Frachter dürfen Ukraine verlassen

Am Sonntag haben vier weitere Schiffe mit landwirtschaftlichen Gütern die Genehmigung erhalten, ukrainische Häfen am Schwarzen Meer zu verlassen. Die beladenen Frachter sollen von Tschornomorsk und Odessa ablegen, wie das mit der Überwachung eines internationalen Abkommens zur Freigabe von mehr als 20 Millionen Tonnen Getreide betraute Gremium mitteilte.

Nach Angaben des Gemeinsamen Koordinierungszentrums sind drei der Schiffe mit insgesamt mehr als 171 000 Tonnen Mais beladen. Die „Glory“ habe das Ziel Istanbul, die „Star Helena“ steuere Nantong in China an, und die „Riva Wind“ fahre zum türkischen Hafen Iskenderun. Das vierte Schiff, die „Mustafa Necati“, bringe mehr als 6600 Tonnen Sonnenblumenöl nach Monopoli in Italien.

Das Zentrum gab auch erstmals grünes Licht für ein Richtung Ukraine fahrendes Schiff. Die „Osprey S“ werde am Montag vom Bosporus Richtung Tschornomorsk aufbrechen, hieß es.

14:31 Uhr – Amnesty hält an Kritik an Ukraine-Armee fest

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty hielt am Sonntag an ihrer Kritik an der ukrainischen Kriegstaktik fest, entschuldigte sich aber für die Konsequenzen der Veröffentlichung ihres Berichts: „Wir stehen voll und ganz zu unseren Erkenntnissen, bedauern aber das verursachte Leid.“ Amnesty bedauere „zutiefst den Ärger und die Verärgerung, die unsere Pressemitteilung über die Kampftaktiken des ukrainischen Militärs hervorgerufen hat“, hieß es in einer an die Nachrichtenagentur „Reuters“ verschickten E-Mail. „Die Priorität von Amnesty International in diesem und in jedem anderen Konflikt ist es, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Dies war in der Tat unser einziges Ziel, als wir diese jüngste Untersuchung veröffentlicht haben.“

Amnesty International hatte der ukrainischen Armee „Verstöße gegen humanitäres Völkerrecht“ vorgeworfen. Die Soldaten hätten wiederholt aus Wohngebieten heraus operiert und somit unnötig Zivilisten gefährdet.

Lesen Sie auch

Spuren des Verbrechens: Massengräber in Bucha

Kriegsverbrechen in der Ukraine

In der E-Mail von Sonntag bekräftigte Amnesty, dass in 19 von Beauftragten besuchten Städten und Dörfern ukrainische Streitkräfte in der Nähe von Zivilisten angetroffen wurden. Diese seien dadurch dem Risiko eines russischen Beschusses ausgesetzt gewesen. „Dies bedeutet weder, dass Amnesty International die ukrainischen Streitkräfte für die von den russischen Streitkräften begangenen Verletzungen verantwortlich macht, noch dass das ukrainische Militär anderswo im Land keine angemessenen Vorsichtsmaßnahmen trifft“, hieß es. „Wir müssen ganz klar sagen: Nichts, was wir bei den ukrainischen Streitkräften dokumentiert haben, rechtfertigt in irgendeiner Weise russische Übergriffe.“

14:05 Uhr – Mieterbund: Mindestens das untere Einkommensdrittel wird Energiekosten nicht zahlen können

Der Deutsche Mieterbund befürchtet, dass die hohen Energiekosten sehr viele Menschen finanziell überfordern werden. „Wir sprechen hier über Millionen“, sagte Vereinspräsident Lukas Siebenkotten dem „Tagesspiegel“. Er forderte eine umfassende Reform des Wohngelds und einen besseren Kündigungsschutz für Mieter. Die Bundesnetzagentur und der Bundesverband der Verbraucherzentralen riefen angesichts der befürchteten Versorgungsprobleme im Winter eindringlich zum Energiesparen auf.

Der Mieterbund schätzt, dass mindestens das untere Einkommensdrittel der deutschen Bevölkerung die steigenden Kosten für Energie nicht zahlen kann. „Das sind verdammt viele Menschen“, sagte Siebenkotten. Betroffen seien vor allem Menschen, die knapp oberhalb jeder staatlichen Transferleistung liegen.

13:07 Uhr – Ökologischer Umbau der Landwirtschaft ist laut Agrarministerium trotz kriegsbedingter Agrarkrise weiter möglich

Wenn Landwirte EU-Fördermittel nutzen, müssen sie nach Angaben des Bundesagrarministeriums auch 2023 „Standards für die Erhaltung von Flächen in gutem landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand“ einhalten. Dazu gehörten der Fruchtwechsel auf Ackerland, also der jährliche Wechsel der Hauptkultur, sowie eine Umwandlung eines Mindestanteils von vier Prozent der Ackerfläche in Artenvielfaltsflächen.

Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) mit dem Chef des Bauernverbandes im Juli

Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) mit dem Chef des Bauernverbandes im Juli

Quelle: dpa/Bernd Weißbrod

Angesichts der Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat die EU-Kommission den Mitgliedstaaten aber die Möglichkeit eingeräumt, im Jahr 2023 zur Lebensmittelproduktion ausnahmsweise die Standards zu lockern: So kann der verpflichtende Fruchtwechsel den Angaben zufolge ausgesetzt werden, ebenso die Verpflichtung zu vier Prozent nichtproduktiven Flächen.

Lesen Sie auch

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne)

Nutzen die EU-Staaten diese Ausnahmeregelungen, müssen sie dies der EU-Kommission laut Agrarministerium spätestens am 28. August mitteilen. Für Landwirte bestehe aber keine Verpflichtung, die Ausnahmeregelungen anzuwenden, hieß es. Wer also etwas für Klima- und Artenschutz im Rahmen der EU-Agrarförderung tun wolle, könne die ab 2023 geltenden EU-Regelungen weiterhin anwenden.

12:53 Uhr – AKW-Mitarbeiter in Saporischschja verletzt, Brennelemente-Lager durch Raketen getroffen

Bei einem Angriff auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist nach Angaben des ukrainischen Staatskonzerns Energoatom am Samstagabend ein Mitarbeiter verletzt worden. Das Gelände des Zwischenlagers, in dem 174 Behälter mit abgebrannten Brennelementen im Freien stehen, sei mit Raketen getroffen worden, teilt der Betreiber auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Der Arbeiter sei durch Granatsplitter verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. „Drei Strahlungsüberwachungssensoren rund um das Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja wurden beschädigt“, hieß es. „Daher ist eine rechtzeitige Erkennung und Reaktion im Falle einer Verschlechterung der Strahlungssituation oder des Austretens von Strahlung aus Behältern mit abgebrannten Brennelementen noch nicht möglich.“

Das Kernkraftwerk Saporischschja am 4. August: Es ist das leistungsstärkste AKW Europas und unter den zehn größten weltweit

Das Kernkraftwerk Saporischschja am 4. August: Es ist das leistungsstärkste AKW Europas und unter den zehn größten weltweit

Quelle: REUTERS

Das AKW Saporischschja mit seinen sechs Reaktorblöcken ist das größte in Europa und wurde zu Beginn des Krieges von russischen Truppen unter Kontrolle gebracht. Der Betrieb läuft dank ukrainischer Techniker. Bereits am Freitag trafen Granaten eine Hochspannungsleitung auf dem AKW-Gelände, woraufhin der Betreiber einen der Reaktoren vom Netz genommen hatf.

Ukrainer und Russen werfen sich den Beschuss gegenseitig vor, schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Während Enerhoatom die Russen beschuldigte, das unter ihrer Kontrolle stehende Gelände selbst beschossen zu haben, meldete die russische Nachrichtenagentur „Interfax“, es sei die ukrainische Armee gewesen, die in der Nacht zum Sonntag eine Rakete auf das AKW-Gelände abgefeuert habe.

12:30 Uhr – Russland bringt weiter Technik nach Belarus

Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge verlegt Russland weiter Kriegstechnik ins benachbarte Belarus. Unter anderem im Grenzbereich zum westukrainischen Gebiet Wolhynien würden auf belarussischem Gebiet zusätzliche Kräfte und Ausrüstung zur Luftverteidigung stationiert, teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.

Die frühere Sowjetrepublik Belarus ist zwar nie offiziell mit in Russlands Krieg eingestiegen. Der autoritäre Machthaber Alexander Lukaschenko hat aber bereits kurz nach Beginn der Invasion Ende Februar eingeräumt, dass von belarussischem Staatsgebiet russische Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert wurden.

Lukaschenko gilt als enger Partner von Kremlchef Wladimir Putin. Ins Ausland geflohene belarussische Oppositionelle beschuldigen Lukaschenkos Machtapparat der Kollaboration.

12:29 Uhr – Ex-Sondersgesandter Putins in Deutschland?

Der ehemalige russische Sondergesandte Anatoli Tschubais hat einem Medienbericht zufolge die Intensivstation in einem italienischen Krankenhaus verlassen. „Es geht ihm besser“, berichtete die Tageszeitung „La Repubblica“ am Sonntag. Demnach sei der 67-Jährige am späten Samstagvormittag aus dem Krankenhaus Mater Olbia auf Sardinien entlassen worden. Er sei nach Frankfurt gereist, um sich dort in einer Reha-Klinik zu erholen. Einige Medien und Oppositionelle hatten spekuliert, dass er vergiftet worden sein könnte.

Anatoli Tschubais

Anatoli Tschubais

Quelle: dpa/epa Mikhail Metzel Pool

Zwei Insider hatten zuvor der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, dass Tschubais am Guillain-Barré-Syndrom erkrankt sei. Die seltene Autoimmun-Krankheit, bei der das Nervensystem angegriffen wird, kann lebensbedrohliche Probleme wie schwere Atembeschwerden und Blutgerinnsel verursachen. Die Ergebnisse der toxikologischen Tests lägen zwar noch nicht vor, schrieb die italienische Tageszeitung nun. Aber Tschubais habe auf die Behandlung angesprochen, „so dass die Ärzte sicher sind“, dass es sich bei seinen gesundheitlichen Problemen um das Guillain-Barré-Syndrom handele. Er habe das Krankenhaus ohne fremde Hilfe wieder verlassen können.

Einen Monat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte Tschubais im März seinen Posten als Sonderbeauftragter von Präsident Wladimir Putin für Beziehungen zu internationalen Organisationen abgegeben und Russland verlassen.

10:51 Uhr – Briten: Russland hat seit Kriegsbeginn sechs Kommandeure entlassen

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor fast einem halben Jahr ist nach britischen Informationen wohl ein halbes Dutzend hochrangiger russischer Militärs entlassen worden. Die schlechte Leistung der Streitkräfte während der Invasion sei für die russische Militärführung kostspielig gewesen, was höchstwahrscheinlich zur Entlassung von mindestens sechs Kommandeuren geführt habe, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit. Unter anderem General Alexander Dwornikow sei abgesetzt worden, nachdem er das Gesamtkommando über die Operation in der Ukraine erhalten habe.

Quelle: https://twitter.com/DefenceHQ

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du . Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Hinzu kämen mindestens zehn russische Generäle, die in der Ukraine auf dem Schlachtfeld getötet worden seien, schrieben die Briten weiter. Insgesamt habe all dies wahrscheinlich zu Russlands taktischen und operativen Schwierigkeiten bei dem Angriffskrieg beigetragen.

10:00 Uhr – Getreidefrachter kommt später

Der Getreidefrachter „Razoni“, der als erstes Schiff nach dem Abkommen zwischen der Ukraine und Russland einen ukrainischen Hafen verlassen hat, wird nicht wie erwartet an diesem Sonntag im Libanon ankommen. Das teilt die dortige ukrainische Botschaft auf Anfrage mit. Die „Razoni“ hatte den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa am Montag verlassen und sollte an diesem Sonntag in Tripoli im Norden des Libanons festmachen. Der Frachter habe Verspätung, teilt die ukrainische Botschaft mit, nennt aber keine Einzelheiten. Schifffahrtsdaten auf MarineTraffic.com zeigen die „Razoni“ am Sonntagmorgen vor der türkischen Küste. Der Frachter hat rund 26.500 Tonnen Getreide geladen.

Die „Razoni“, als sie am 3. August in die Bosporus-Meerenge einfährt

Die „Razoni“, als sie am 3. August in die Bosporus-Meerenge einfährt

Quelle: AP/Emrah Gurel

09:50 Uhr – Zweiter Getreide-Konvoi unterwegs

Ein zweiter Konvoi von mit Agrargütern beladenen Frachtern ist nach ukrainischen Angaben ausgelaufen. Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow twittert, dass vier Schiffe im Rahmen des von der Türkei und den Vereinten Nationen mit Russland vereinbarten Rahmenabkommens ukrainische Häfen am Schwarzen Meer verlassen hätten. Es handele sich um die Frachter „Mustafa Necati“, „Star Helena“, „Glory“ und „Riva Wind“. Sie hätten insgesamt fast 170.000 Tonnen Getreide geladen.

08:00 Uhr – Selenskyj: „Starke Ergebnisse“ bei Zerstörung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigt die Erfolge der Streitkräfte seines Landes in dieser Woche. Sie hätten „starke Ergebnisse“ bei der Zerstörung russischer logistischer Ausrüstung und Stellungen im rückwärtigen Raum erzielt, sagt Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zu Sonntag. „Jeder Schlag gegen die Munitionsdepots des Feindes, auf seine Kommandoposten und auf Lager russischer Ausrüstung rettet uns allen das Leben, das Leben des ukrainischen Militärs und der Zivilbevölkerung.“

06:56 Uhr – Russland beschießt Frontstädte

Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben russische Truppen Dutzende Städte an der Frontlinie im Osten beschossen. Sie versuchten, in sechs verschiedenen Gebieten in der Region Donezk anzugreifen, teilte das ukrainische Militär am späten Samstagabend mit. Es sei den Angreifern aber nicht gelungen, Boden gutzumachen. Das hätten die ukrainischen Streitkräfte verhindert.

06:00 Uhr – Ukraine appelliert wegen AKW-Laufzeit an Grüne – „Müssen alles nutzen, was wir haben“

Die ukrainische Regierung hat an die Grünen appelliert, die letzten Atomkraftwerke in Deutschland über das Jahresende hinaus weiterlaufen zu lassen. Der kommende Winter sei ein „Schlüsselwinter“, sagte der engste Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, dem „Tagesspiegel“. Es sei angesichts der Drosselung russischer Gaslieferungen nicht sinnvoll, die drei Anlagen im Dezember abzuschalten

„Wir müssen zwingend alles nutzen, was wir haben, um schnellstmöglich eine neue Energielandkarte in Europa zu schaffen und um nicht weiter den Krieg Russlands zu finanzieren“, betonte der Präsidentenberater. Es gehe in dieser Frage auch um Führungsstärke. „Wir zahlen einen hohen Preis, viele Menschen sterben. Wir hoffen, dass unsere Partner diesen Preis sehen und verstehen und ihrerseits alles tun, was möglich ist“, sagte Podoljak.

23:00 Uhr – IAEO-Chef warnt vor Nuklearkatastrophe am AKW Saporischschja

Der Beschuss des ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja bei den Kämpfen russischer und ukrainischer Truppen alarmiert die Internationale Atomenergie-Organisation. IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi warnte am Samstag vor der Gefahr einer Nuklearkatastrophe, die die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der Ukraine und darüber hinaus bedrohen könne.

Angesichts der Ereignisse vom Freitag sei er „äußerst besorgt“. „Jegliche militärische Feuerkraft, die auf die Anlage gerichtet ist oder von ihr ausgeht, wäre ein Spiel mit dem Feuer, mit möglichen katastrophalen Folgen“, erklärte Grossi. Eine Gefährdung der Sicherheit von Saporischschja müsse „um jeden Preis“ vermieden werden.

Ein Bewaffneter unter russischer Flagge steht Wache am AKW Saporischschja

Ein Bewaffneter unter russischer Flagge steht Wache am AKW Saporischschja

Quelle: REUTERS

Europas größtes Atomkraftwerk war im März von der russischen Armee besetzt worden, wird aber weiterhin von dem ukrainischen Staatskonzern Energoatom und dessen Belegschaft betrieben. Die Ukraine und die USA beschuldigen Russland, das Kernkraftwerk als Schutzschild zu missbrauchen. Russland weist dies zurück.

Am Freitag nahm Energoatom einen der sechs Reaktoren vom Netz, nachdem eine für den Betrieb wichtige Hochspannungsleitung durch Artilleriebeschuss beschädigt worden war. Die Ukraine und Russland wiesen sich gegenseitig die Verantwortung für den Beschuss zu und beschuldigten einander, eine Nuklearkatastrophe zu riskieren. Nach Angaben von Energoatom trat keine Radioaktivität aus.


source site