Krieg in Nahost: ++ Israel meldet Angriffe auf „mehr als 120 Ziele“ im Libanon binnen einer Stunde ++

Israels Armee geht vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers weiter gegen seine Feinde vor. Währenddessen wird gerätselt, wann und wie Israel Vergeltung für Irans Raketenangriff übt.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

20:03 Uhr – Brandenburger Tor in israelischen Nationalfarben angestrahlt

Die Senatskanzlei hat entschieden, das Brandenburger Tor am ersten Jahrestag des Terrorangriffs der islamistischen Hamas auf Israel für zwei Stunden anzustrahlen. Auf das Wahrzeichen wurde entsprechend ab dem frühen Abend die israelische Flagge mit den Farben Weiß und Blau und einem blauen Davidstern projiziert. Gleichzeitig war der Schriftzug „Bring them home now“ (Bringt sie jetzt nach Hause) zu lesen, der an die israelischen Geiseln erinnert, die noch immer in den Händen der Hamas sind.

„Berlin sendet ein Zeichen in die Welt, dass wir an der Seite Israels stehen, dass wir mit den Familien der Geiseln hoffen, dass Menschlichkeit und Mitgefühl immer stärker sein werden als der Hass“, teilte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) dazu mit. „Berlin ist die Stadt der Freiheit.“

19:55 Uhr – Scholz fordert Waffenstillstand in Nahost und Freilassung der Geiseln

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich zum ersten Jahrestag des Hamas-Terrors gegen Israel „immer noch erschüttert“ gezeigt. Vor einer Gedenkzeremonie in der Hamburger Synagoge Hohe Weide am Montagabend sagte Scholz, es sei „bedrückend zu wissen“, dass unverändert unzählige Menschen „in Gaza inhaftiert, als Geiseln gehalten werden“. Der Kanzler erneuerte seine Forderung nach einem baldigen Waffenstillstand, der mit der Freilassung der Geiseln verbunden sei.

Scholz räumte ein, dass Antisemitismus hierzulande „eine größere Rolle spielt als in den letzten Jahren“. Er versprach, alles dafür zu tun, dagegenzuhalten und sicherzustellen, dass die jüdischen Bürger unseres Landes auch sicher leben können.

19:02 Uhr – 175 Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert

Nach israelischen Angaben sind am Montag aus dem Libanon rund 175 Raketen auf den Norden von Israel abgefeuert worden. Bei den Angriffen wurde nach Angaben des israelischen Militärs eine Frau verletzt. Zudem sollen mehrere Straßen und Wohngebäude bei dem Raketenbeschuss zerstört worden sein, wie die Polizei mitteilte.

Die schiitische Hisbollah-Miliz teilte mit, dass sie am Montag mehrere Raketenangriffe ausgeführt habe, unter anderem auf Gebiete nördlich der israelischen Stadt Haifa, die Stadt Karmiel und den Ort Kfar Vradim. Außerdem soll sie Raketen auf den Rand des libanesischen Dorfes Marun El-Ras abgefeuert haben, wo israelische Soldaten Stellung bezogen haben.

18:53 Uhr – Israel meldet Angriffe auf „mehr als 120 Ziele“ im Libanon binnen einer Stunde

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge am frühen Montagabend binnen einer Stunde „mehr als 120 Ziele“ der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. „Binnen einer Stunde hat die israelische Luftwaffe mehr als 100 terroristische Ziele verschiedener Hisbollah-Einheiten im Südlibanon getroffen“, hieß es in einer Erklärung des Militärs.

18:27 Uhr – Israels Armee ruft Libanesen zur Evakuierung von Küstenabschnitt auf

Die israelische Armee ruft die Bevölkerung des Libanon dringend auf, sich von der Mittelmeerküste vom Fluss Awali aus südwärts fernzuhalten. Die auf Arabisch verbreitete Warnung betrifft die Strände wie auch Boote. Der Fluss Awali mündet etwa auf halber Strecke zwischen Beirut und der israelisch-libanesischen Grenze ins Mittelmeer.

17:56 Uhr – Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Jemen auf Zentralisrael abgefeuerte Rakete abgefangen. Dort war Flugalarm ausgelöst worden. In der Mitteilung wird nicht mitgeteilt, wer die Rakete abgefeuert haben soll. Zu dem Angriff bekennt sich zunächst niemand. Die radikal-islamische Huthi-Miliz im Nordjemen hat im vergangenen Jahr wiederholt Israel angegriffen, um damit nach eigenen Angaben die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Die Huthis werden vom Iran unterstützt.

17:50 Uhr – Zwölfjähriger laut palästinensischen Angaben von israelischer Armee erschossen

Ein zwölfjähriger Junge ist nach palästinensischen Angaben am Montag im Westjordanland erschossen worden. Israelische Soldaten hätten den Jungen in der Stadt Kalandia mit einem Schuss in den Bauch getötet, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Wie die palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa berichtete, fielen die Schüsse während eines Militäreinsatzes. Die israelische Armee erklärte, Soldaten hätten das Feuer eröffnet, als sie mit Steinen beworfen worden seien.

17:46 Uhr – Dorfbewohner im Libanon werfen Israel Angriff auf Kinder vor

Nach einem Angriff auf ein Bergdorf im Libanon haben Bewohner dem israelischen Militär wahlloses Bombardement von Zivilisten vorgeworfen. „Es wurden Kinder getötet, da lagen Leichenteile von Kindern“, sagte Hadi Sahwe am Montag der Nachrichtenagentur AP in seinem Heimatort Kmatije. Der Angriff am Vortag sei fürchterlich gewesen. Ein Wohngebäude wurde durch den israelischen Luftangriff am Sonntag zerstört, ein weiteres beschädigt, wie die AP-Reporter sehen konnten. Sieben Menschen kamen ums Leben, darunter drei Kinder.

Was das Ziel in Kmatije war, blieb zunächst unklar. Das israelische Militär nannte keine Details. Bis zum Sonntag war die Gegend auch nicht bombardiert worden.

17:30 Uhr – „Dieser Krieg hat zu viele Menschen getötet“, sagt Steinmeier

Am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs auf Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Hoffnung auf ein Ende der Gewalt im Nahen Osten geäußert. Es gehöre zur deutschen Verantwortung, an der Seite Israels zu stehen, wenn die Heimstatt der Juden angegriffen werde, erklärte Steinmeier am Montag. Doch spüre man auch, dass im Krieg im Nahen Osten die „Prinzipien, die uns leiten, auf eine schmerzhafte, auch widersprüchliche Realität stoßen“, sagte er bei einer Gedenkfeier in Berlin.

„Dieser Krieg hat schon jetzt zu viele Menschen getötet, zu viel Leid gebracht: für Israelis und für Palästinenser, und jetzt auch für die Menschen im Libanon“, betonte Steinmeier. „Auch die Menschen in Gaza erleben seit einem Jahr unermessliches Leid, jeden einzelnen Tag.“ Viele hätten ihr Leben verloren, viele müssten immer wieder fliehen, hätten Hunger und Krankheiten. „Die Fragen werden lauter, drängender, auch die öffentliche Debatte – weniger darüber, ob Israel ein Recht zur Selbstverteidigung hat, sondern darüber, wo die Grenzen jeden Rechts auf Selbstverteidigung liegen“, erklärte der Bundespräsident.

Für die Deutschen bleibe die Verpflichtung des „Nie Wieder“ und der Auftrag, dass die Wirklichkeit eine bessere werden müsse, fügte er hinzu. Eine Wirklichkeit, in der Israelis und Palästinenser friedlich nebeneinander leben könnten, werde nicht allein mit militärischen Mitteln gelingen. Nötig sei eine politische Perspektive.

17:23 Uhr – Regierung betont nach Macron-Vorstoß: kein Waffen-Embargo gegen Israel

Nach dem Vorstoß von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für einen Stopp der Waffenlieferungen an Israel hat die Bundesregierung betont, einen solchen Schritt nicht zu gehen. „Es gibt keinen Waffenexport-Stopp an Israel vonseiten Deutschlands, vonseiten der Bundesregierung“, sagte eine Regierungssprecherin am Montag in Berlin. „Es wird in jedem Einzelfall neu entschieden, aber es gibt keine Entscheidung für einen generellen Waffenexport-Boykott gegenüber Israel“, fügte sie auf die Kritik hinzu, dass es seit März kaum noch Genehmigungen für den Export militärischer Güter nach Israel gebe.

16:38 Uhr – Zehn libanesische Rettungskräfte durch israelischen Angriff getötet

Im Libanon sind nach offiziellen Angaben durch einen Luftangriff Israels mindestens zehn Rettungskräfte getötet worden. Der Angriff habe nahe Bint Dschubail ein Gemeindegebäude getroffen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zum Zeitpunkt der Bombardierung sollen sich Feuerwehrleute in dem Gebäude befunden haben.

Libanesische Sicherheitskreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass mindestens zehn Menschen getötet wurden. Der libanesische Fernsehsender LBCI berichtete, der Angriff habe auf ein Gebäude der Islamischen Gesundheitsbehörde gezielt, unter deren Dach die Hisbollah im Land unter anderem Krankenhäuser betreibt.

16:34 Uhr – Explosionen nahe dem Flughafen von Beirut

Zwei aufeinanderfolgende Explosionen haben ein Viertel im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut, nahe dem Flughafen, erschüttert. Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge soll es sich dabei um israelische Luftschläge gehandelt haben. Das israelische Militär teilte mit, es führe einen gezielten Schlag gegen eine „terroristische Hochburg“ der mit dem Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah im Beiruter Stadtviertel Dahieh aus.

Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete von hohen Rauchsäulen, die in dem Gebiet aufstiegen. Der Flughafen ist trotz der seit Tagen anhaltenden israelischen Angriffe weiterhin geöffnet. In der im Südlibanon gelegenen Region Tyros wurden libanesischen Sicherheitsbehörden zufolge mehr als 30 Dörfer von israelischen Kampfflugzeugen angegriffen.

14:35 Uhr – Erdogan droht Israel

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel erneut verbal angegriffen und Partei für die Palästinenser ergriffen. Israel werde „früher oder später für diesen Völkermord im Gazastreifen bezahlen, den es seit einem Jahr verübt und der weitergeht“, erklärte Erdogan am Montag im Onlinedienst X.

13:20 Uhr – Israel schickt Bodentruppen in den Süden Libanons

Israels Armee hat weitere Bodentruppen in den Libanon geschickt. Soldaten der 91. Division hätten Einsätze im Süden des Landes begonnen, teilte das israelische Militär mit. Die Armee veröffentlichte ein Video, das ihre Soldaten in libanesischem Gebiet zeigen soll. Eine Division der israelischen Armee kann mehrere Tausend Soldaten umfassen.

Die genaue Zahl der Soldaten hält Israel geheim. Im Libanon scheint sich die Armee bisher auf ein Gebiet in Nähe der Orte Udaissa und Kafr Kila im Südosten sowie um Bint Dschubail im Süden des Libanon zu konzentrieren. In den Gebieten kam es offenbar zu weiteren Gefechten zwischen Hisbollah-Kämpfen und israelischen Soldaten. Die Hisbollah erklärte, sie habe mit Raketen unter anderem eine Ansammlung von Soldaten im Grenzort Marun al-Ras angegriffen.

12:40 Uhr – Geiselangehörige demonstrieren vor Netanjahus Haus

Dutzende Angehörige der von der Hamas verschleppten Geiseln sowie ihre Sympathisanten haben vor dem Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Um 6.29 Uhr, der genauen Uhrzeit vor einem Jahr, als die Hamas und andere extremistische Gruppen aus dem Gazastreifen den Süden Israels überfallen hatten, ließen die Kundgebungsteilnehmer zwei Minuten lang eine sogenannte „Weckruf-Sirene“ heulen. Danach sangen sie die Nationalhymne, berichtete der TV-Sender Channel 13 News.

11:45 Uhr – Irans Revolutionsgarden dementieren Tod von Top-General

Irans Revolutionsgarden haben Gerüchte über den Tod eines Generals der höchsten Führungsebene zurückgewiesen. „Viele fragen uns, wie es General (Ismail) Ghani geht. Er ist bei guter Gesundheit und aktiv“, sagte Brigadegeneral Iradsch Masdschedi bei einer Pressekonferenz in Teheran. „Manche sagen, wir sollten eine Erklärung abgeben. Warum eine Erklärung? Es gibt keinen Grund für eine solche Maßnahme“, zitierte ihn die iranische Agentur Mehr.

Ghani ist Kommandeur der sogenannten Al-Kuds-Brigaden, der Auslandseinheit der Revolutionsgarden. Zwei hochrangige Vertreter iranischer Sicherheitskräfte sagten zuvor der Nachrichtenagentur Reuters, dass Ghani nach israelischen Luftangriffen in Beirut verschollen sei.

10:46 Uhr – Luftalarm im Zentrum Israels wegen Hamas-Raketenangriffen

Wegen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen ist Luftalarm im Großraum Tel Aviv ausgelöst worden. Wegen „aus dem Gazastreifen abgeschossener Projektile“ seien im Zentrum des Landes die Sirenen ertönt, erklärte die Armee am Morgen. Die Hamas erklärte, sie habe Tel Aviv mit einer Raketensalve beschossen. Ein AFP-Reporter in der Küstenmetropole Tel Aviv hörte Detonationen von Abfangraketen.

10:45 Uhr – Israelische Touristin in Berlin bei propalästinensischer Demo attackiert

Nach Demonstrationen mit Bezug zum Nahostkonflikt in Berlin am Samstag sind insgesamt 42 Strafverfahren eingeleitet worden. Bei einer Versammlung wurden eine israelische Touristin und ihr Vater angegriffen, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte. Die Frau habe etwas Proisraelisches in Richtung der Demonstration gerufen. Daraufhin seien die beiden mit Schlägen und Tritten angegriffen und leicht verletzt worden.

Polizisten nahmen in dem Zusammenhang vier Tatverdächtige fest. An der propalästinenischen Demonstration hätten insgesamt bis zu 1800 Menschen teilgenommen, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere von ihnen wurden den Angaben nach als Straftäter wiedererkannt und festgenommen. Bei der Demonstration seien verbotene Parolen skandiert und verbotene Fahnen mitgebracht worden.

10:15 Uhr – Hisbollah: „Kein Platz für Israel in unserer Region“

Die libanesische Hisbollah hat Israel zum Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs erneut das Existenzrecht abgesprochen. Es gebe keinen Platz für Israel „in unserer Region und in unserer sozialen, kulturellen und menschlichen Struktur“, erklärte die Miliz. Die islamistische Hamas, die wie die Hisbollah vom Iran unterstützt wird, habe mit dem Angriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 einen „heroischen Einsatz“ geleistet, der „historische Auswirkungen und strategische Folgen“ für den Nahen Osten haben werde.

09:53 Uhr – Baerbock sagt Israel Unterstützung auf hebräisch zu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel die weitere Unterstützung Deutschlands bei der Befreiung der Geiseln zugesagt. „Wir lassen nicht nach, bis alle Geiseln wieder frei und bei ihren Liebsten sind“, schrieb Baerbock am Montag in einer hebräisch verfassten Botschaft im Online-Netzwerk X.

„Der Terror des 7. Oktober war eine Zäsur für die Menschen in Israel – Auch für so viele in Nahost und bei uns“, schrieb Baerbock. „Für die Angehörigen der Geiseln der Hamas steht seither die Zeit still.“

08:11 Uhr – Israel greift Hamas-Kommandozentrale in Gaza an

Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben im Gaza-Streifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens auf dem Gelände des Shuhada Al-Aksa-Krankenhauses befunden, hieß es in der Nacht. In demselben Gebiet hatte die Armee nach eigenen Angaben vom Vortag Kommandozentralen angegriffen, die sich einer früheren Schule und einer früheren Moschee befunden hätten.

07:00 – Namen der Opfer des 7. Oktober in Berlin verlesen

Genau ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel haben Aktivisten am Montagmorgen die Namen von 1.170 Ermordeten und 255 Entführten am Brandenburger Tor in Berlin verlesen. Das Gedenken begann um 5.29 Uhr, dem Zeitpunkt des Überfalls vom 7. Oktober 2023. Dieser gilt als schlimmstes Pogrom gegen Juden seit den Verbrechen der Nazi-Zeit. Etwa 100 Menschen sind weiter in der Hand von Terroristen im Gazastreifen. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar.

Die Namenslesung trug den Titel „Never Forget October 7th“ und sollte zeitgleich in Dutzenden Städten weltweit stattfinden, darunter Leipzig, Düsseldorf, Warschau, Belfast, Lima oder New York. Nach Angaben der Veranstalter ist sie Teil einer internationalen Kampagne der „Marsch des Lebens“-Bewegung.

06:41 Uhr – Raketen aus Gaza stören die morgendlichen Gedenkfeiern

Nur Minuten nach dem Beginn der Gedenkfeiern zum Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel sind nach Angaben der israelischen Armee mehrere Geschosse aus dem Gaza-Streifen abgefeuert worden.

„Nach dem Ertönen der Sirenen um 06.31 Uhr in mehreren Gemeinden in der Nähe des Gaza-Streifens wurden vier Geschosse identifiziert, die aus dem südlichen Gaza-Streifen kamen“, erklärte die israelische Armee am Montagmorgen. Drei der Geschosse wurden demnach von der Luftwaffe abgefangen. Zudem sei ein heruntergefallenes Projektil auf offener Fläche entdeckt worden.

Der bewaffnete Arm der Hamas bekannte sich umgehend zu dem Beschuss. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden erklärten, ihre Mitglieder hätten Geschosse auf „feindliche Ansammlungen“ an den Grenzübergängen Rafah und Kerem Schalom sowie im Kibbuz Holiz nahe der Grenze zum Gaza-Streifen abgefeuert. In dem Kibbuz waren vor einem Jahr 15 Anwohner von der Hamas getötet worden.

06:32 Uhr – Iran vermisst im Libanon wichtigen Kommandeur

Der Iran vermisst Insidern zufolge einen seiner wichtigsten Verbindungsmänner zu Terror-Gruppen wie der Hisbollah im Libanon, der Hamas im Gaza-Streifen und den Huthis im Jemen. Der Chef der iranischen Kuds-Brigaden, Ismail Kaani, sei nach israelischen Luftangriffen in der libanesischen Hauptstadt Beirut verschollen, sagten zwei hochrangige Vertreter iranischer Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. Die Kuds-Brigaden sind die auf Auslandseinsätze spezialisierte Einheit der iranischen Revolutionsgarden.

Einer der beiden Insider sagt, Kaani habe sich am Donnerstag in dem Vorort Dahije im Süden Beiruts aufgehalten. An diesem Tag hatte Israel die Stadt erneut aus der Luft angegriffen. Auf die Frage, ob Kaani vom israelischen Militär getötet worden sei, sagte ein israelischer Militärsprecher, die Ergebnisse der Angriffe würden noch ausgewertet.

06:06 Uhr – Gedenkfeiern in Israel haben begonnen

In Israel haben am Montag die Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag des Überfalls der Hamas am 7. Oktober vor einem Jahr begonnen. Zum Auftakt hielt im Kibbuz Reim, wo vor einem Jahr mehr als 370 Teilnehmer des Nova-Musikfestivals getötet wurden, eine Menschenmenge im Beisein des Präsidenten Isaac Herzog um genau 6.29 Uhr Ortszeit (5.29 Uhr deutscher Zeit) – dem Beginn des Angriffs – eine Schweigeminute ab.

Zahlreiche Familien der Getöteten anwesend, viele von ihnen weinten. Herzog wird im Laufe des Tages auch einen Gedenkgottesdienst in der Stadt Sderot im Süden Israels leiten. Zudem sind weitere Gedenkveranstaltungen im kleinen Kreis geplant.

Am Abend findet in Tel Aviv eine von den Geisel-Familien organisierte Gedenkfeier statt. Eine vorab aufgezeichnete offizielle Veranstaltung soll ebenfalls am Abend ausgestrahlt werden. Es wird zudem erwartet, dass sich Regierungschef Benjamin Netanjahu mit einer Fernsehansprache an die Nation wendet.

dpa/AFP/Reuters/AP/krott/shem/jml

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