Auch nach der angekündigten Feuerpause wird Israels Armee ihre intensiven Kämpfe im Gazastreifen nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause, die laut dem Vermittlerstaat Katar am Freitagmorgen in Kraft treten soll, organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte armeesprecher Joav Galant israelischen Medien zufolge am Donnerstagabend. Nach der „kurzen Atempause“ werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gaza-Streifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen.
Nach Ende dieser intensiven Kämpfe wird es den Angaben zufolge auch weiterhin viele Einsätze im Gaza-Streifen geben, bis von dort aus keine militärische Bedrohung mehr ausgehe. Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Kontrolle über den nördlichen Gaza zu übernehmen, sei die erste Etappe in einem langen Krieg. Während der Feuerpause werde sich das Militär auf die Planung der nächsten Kampfphasen konzentrieren.
Die Entwicklungen im Liveticker:
23:51 Uhr – Israels Armee bereitet sich auf die nächsten Etappen vor
Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gaza-Streifens ist nach israelischer Darstellung nur die erste Etappe der Kampagne zur Zerstörung der radikal-islamischen Hamas. „Die Kontrolle über die nördliche Hälfte des Gaza-Streifens ist der erste Schritt in einem langen Krieg“, sagt der israelische Armeesprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz kurz vor Beginn der vereinbarten viertägigen Kampfpause.
„Wir bereiten uns auf die nächsten Etappen vor, wir werden uns in den kommenden Tagen auf die Planung und Ausführung der nächsten Etappen des Krieges konzentrieren.“ Zuvor hatte ein Sprecher des bewaffneten Hamas-Flügels in einer vom arabischen Fernsehsender Al-Dschasira ausgestrahlten Videoansprache zur Eskalation der Konfrontation mit Israel an allen Widerstandsfronten aufgerufen.
20:32 Uhr – Arzt spricht nach Angriff auf UN-Schule in Gaza von mindestens 27 Toten
Bei einem Angriff auf eine von der UNO betriebene Schule im Gaza-Streifen sind nach Angaben eines palästinensischen Arztes mindestens 27 Menschen getötet worden. Mindestens 93 weitere Menschen seien in der Schule verletzt worden, erklärte der im Al-Awda-Krankenhaus in Dschabalia im Norden des Gazastreifens tätige Arzt. Er machte Israel für den Angriff verantwortlich.
Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Herkunft des Angriffs nicht feststellen. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
20:06 Uhr – Hisbollah-Miliz nimmt Israel massiv unter Beschuss
Die vom Iran unterstützte libanesische Hisbollah-Miliz hat nach der Tötung von sieben ihrer Kämpfer ihre Angriffe auf Israel massiv verstärkt. Am Donnerstag habe sie mehr als 20 Angriffe auf Stellungen des israelischen Militärs ausgeführt, teilte die Hisbollah mit. Demnach beschoss die schiitische Miliz eine Militärbasis nahe der nordisraelischen Stadt Safed mit mehr als 48 Katjuscha-Raketen und setzte eine Rakete vom Typ Burkan ein – einer Bauart mit potenziell enormer Sprengkraft.
Israel reagierte nach Angaben des israelischen Militärs auf den Beschuss mit Angriffen durch Kampfhubschrauber und Kampfjets auf die „terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah und Raketenwerfer-Stellungen. Zudem bombardierte die israelische Armee laut der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur Ani Ortschaften im libanesischen Grenzgebiet zu Israel. Ani machte keine Angaben zu Getöteten oder Verwundeten.
18:49 Uhr – Hamas: Zahl der Toten im Gazastreifen auf mehr als 14.800 gestiegen
Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges mit Israel ist nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 14.800 gestiegen. Mittlerweile seien 14.854 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet worden, darunter 6150 Kinder und 4000 Frauen, erklärte das Ministerium. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Weiter hieß es in der Mitteilung des Ministeriums, im umkämpften Norden des Gazastreifens lägen außerdem noch zahlreiche Leichen auf den Straßen. Wegen der heftigen Kämpfe mit der israelischen Armee könnten sie derzeit nicht gezählt werden.
17:52 Uhr – Deutschlands Kauf von israelischem Raketenabwehrsystem abgeschlossen
Deutschlands Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 ist israelischen Angaben zufolge abgeschlossen. Deutschland und Israel hätten den Kaufvertrag endgültig unterzeichnet, teilte ein Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums mit. Der Übernahmeprozess von Arrow 3 im Wert von rund 3,3 Milliarden Euro sei damit finalisiert. Dem Vertrag zufolge will Israel die erste Batterie des Raketenabwehrsystems bis Ende 2025 an das deutsche Verteidigungsministerium liefern.
Deutschland und Israel hatten den Kauf Ende September schriftlich vereinbart. Die Verteidigungsminister beider Länder, Boris Pistorius und Joav Galant, unterzeichneten damals in Berlin eine entsprechende Absichtserklärung. „Es ist ohne Übertreibung ein historischer Tag für unsere beiden Nationen“, sagte Pistorius damals. Die russischen Angriffe in der Ukraine zeigten, wie wichtig die Luftabwehr sei. Israels Verteidigungsminister sagte damals, beide Länder hätten „mit zwei einfachen Unterschriften heute Geschichte geschrieben“. Fast 80 Jahre nach dem Holocaust sei „dies ein bewegender Moment für jeden Juden“.
Die israelische Armee setzte das – von den USA und Israel gemeinsam entwickelte – neue Raketenabwehrsystem im November erstmals erfolgreich ein.
15:23 Uhr – Laut katarischem Vermittler sollen am Freitag 13 Geiseln freikommen
Die angekündigte Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas soll nach Angaben des Vermittlers Katar am Freitag um 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) beginnen. Die Feuerpause sei auf vier Tage ausgelegt und könne verlängert werden, sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Donnerstag in Doha. Die ersten 13 der von der Hamas verschleppten Geiseln sollen demnach um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) freigelassen werden. Es handele sich um Kinder und Frauen, die dem Roten Kreuz übergeben werden sollen. Israel bestätigt den Eingang einer Liste mit Geiseln im Gazastreifen, die freigelassen werden sollen. Die relevanten Stellen prüften diese Liste nun und seien in Kontakt mit deren Familien, heißt es in einer Erklärung.
Im Gegenzug sollen als Teil einer am Mittwoch bekannt gemachten Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Mit der Waffenruhe soll es auch mehr Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geben.
15:00 Uhr – Sohn von Hamas-Mitbegründer verurteilt Terror gegen Israel
Mosab Hassan Yousef, der Sohn des Hamas-Mitbegründers Scheich Hassan Yousef, verurteilte den Terror gegen Israel bei einer Rede vor den Vereinten Nationen. „Wir sprechen hier von einer religiösen Gruppe, die nicht an politische Grenzen glaubt und ein ganzes Volk auslöschen will, um einen islamischen Staat zu errichten. Ich weiß nicht, was man dazu noch sagen kann – und ich weiß nicht, warum das nicht jedem klar ist“, sagte er am Montag.
Yousef beschrieb weiter, dass die Hamas durch die ständige Indoktrinierung Kinder zu Selbstmordattentaten ermutige und sie mit Waffen ausrüste. Ziel sei es, „den Staat Israel zu vernichten.“ Er bezichtigte die Hamas weiter, „Tausende von Kindern zu opfern“, damit sie deren Tötung Israel vorwerfen könnten.
14:55 Uhr – 500 Einsatzkräfte sichern IT-Datenträger und Schriftstücke bei Razzia gegen Hamas und Samidoun in Deutschland
Nach den Verboten für die palästinensische Terror-Organisation Hamas und das islamistische Unterstützer-Netzwerk Samidoun hat die Polizei Wohnungen mutmaßlicher Anhänger durchsucht. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, wurden 16 Objekte, überwiegend Wohnungen, in vier Bundesländern durchsucht, elf davon allein in Berlin. Weitere Durchsuchungen fanden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein statt.
Nach Ministeriumsangaben wurden IT-Geräte wie Laptops und Mobiltelefone, Datenträger und diverse Schriftstücke sichergestellt, die nun von den Sicherheitsbehörden ausgewertet werden. 500 Kräfte seien im Einsatz gewesen. Auch Islamwissenschaftler waren laut Ministerium am Einsatz beteiligt, um bei der Auswertung von Beweismitteln zu unterstützen.
14:15 Uhr – Israelische Armee bestätigt Festnahme von Klinik-Direktor
Das israelische Militär bestätigt, dass es den Direktor des Al-Schifa-Krankenhauses zur Befragung festgehalten hat. „In dem von ihm geleiteten Krankenhaus gab es umfangreiche terroristische Aktivitäten der Hamas“, heißt es in einer Erklärung. Beweise zeigten, dass das Schifa-Krankenhaus unter seiner Leitung als ein Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas gedient habe, teilten die Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet am Donnerstag mit. Der Direktor sei zur Befragung an den Nachrichtendienst übergeben worden. Die Hamas verurteilte die Festnahme von Mohammad Abu Salamia.
Die israelische Armee teilte mit: „Das Hamas-Terrortunnel-Netzwerk unter dem Krankenhaus hat auch Strom und Ressourcen ausgebeutet, die aus dem Krankenhaus genommen wurden.“ Zudem habe die Hamas zahlreiche Waffen in dem Krankenhaus und auf dem Gelände gelagert. Hamas-Terroristen hätten nach dem Massaker am 7. Oktober Geiseln in das Krankenhaus mitgenommen, hieß es weiter. Ein pathologischer Bericht habe die Ermordung einer israelischen Soldatin auf dem Klinikgelände bestätigt. Die Armee hatte am Mittwochabend mitgeteilt, man habe weitere Teile eines mutmaßlichen Hamas-Tunnelsystems unter dem Schifa-Krankenhaus freigelegt.
13:46 Uhr – Palästinenser in Ägypten können am Freitag in den Gazastreifen reisen
In Ägypten gestrandete Palästinenser, die freiwillig zurück in den Gazastreifen wollen, können am Freitag dorthin einreisen. Das teilte die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite am Übergang Rafah mit. Die ägyptische Seite habe über die geplante Grenzöffnung für diese Personengruppe informiert. Die palästinensische Botschaft in Ägypten bestätigte, dass im Nord-Sinai gestrandete Palästinenser am Freitag nach Gaza reisen könnten. Nach palästinensischen Angaben sind im Küstenort Al-Arisch nahe Rafah mehr als 900 Palästinenser gestrandet.
Medienberichten zufolge hielten sich bei Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte Palästinenser aus Gaza in Ägypten auf. Sie seien etwa zu ärztlichen Behandlungen, anderen Terminen oder zur Durchreise ins Land gekommen. Viele hätten dann versucht, vor Schließung des Grenzübergangs Rafah nach Gaza zu kommen, hätten es aber nicht rechtzeitig geschafft.
12:21 Uhr – BR und WDR nehmen Kinder-Dokus zu Nahost-Konflikt offline
Zwei Kinder-Dokumentationen zum Nahost-Konflikt sind von BR und WDR vorübergehend aus dem Internet genommen worden. Die vier Folgen der Kinder-Serie „CheX!Spezial“, mit denen der BR Kindern die aktuelle Situation im Nahen Osten erklären wollte, seien wegen Fehlern aus der Mediathek genommen worden, bestätigte eine Sprecherin des Senders in München dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach den notwendigen Korrekturen solle die Doku-Reihe schnellstmöglich wieder ins Netz. Auch der WDR nahm einen Beitrag zum Nahost-Konflikt nach Kritik am Inhalt aus dem Netz.
Der Medienkritiker und Historiker Jörg Gehrke hatte kurz nach Veröffentlichung der neuen CheX!-Reportagen auf die Fehler hingewiesen. „Der Staat Israel wurde nicht am 18. Mai 1948 gegründet, Rabin war nicht israelischer Präsident, der Islam ist nicht vor 2000 Jahren in Palästina entstanden“, schrieb Gehrke auf der Plattform X.
Der WDR bot Kindern auf der Internet-Seite des Magazins „neuneinhalb“ Informationen zum Nahost-Konflikt an, die ebenfalls zu Kritik führten. Felix Schotland, WDR-Rundfunkrat-Mitglied und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, sagte der „Neuen Ruhr-Zeitung“ vom Donnerstag, der Text sei ungenau und führe zu einer Verurteilung Israels. Besonders der Abschnitt, in dem es um die Gründung Israels geht, erzeuge ein falsches Bild. So wurde unter anderem verschwiegen, dass unmittelbar nach der Staatsgründung Israels mehrere arabische Länder dem Land den Krieg erklärt hatten.
12:08 Uhr – Israel: 35 Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert
Rund 35 Geschosse sind nach israelischen Angaben am Mittwoch aus dem Libanon in das südliche Nachbarland abgefeuert worden. Das Raketenabwehrsystem habe mehrere Geschosse abgefangen, teilte die Armee mit. Zusätzliche hätten Terroristen mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten abgefeuert. Die israelische Luftwaffe und Artillerie hätten daraufhin mehrere Abschussrampen angegriffen, hieß es weiter.
Die Hisbollah teilte mit, sie habe den Stützpunkt im Ort Ein Zeitim mit 48 Raketen des Typs Katjuscha angegriffen. Die Miliz erklärte, sie habe unter anderem eine „Versammlung feindlicher israelischer Soldaten“ im Bereich der Grenze angegriffen und getroffen. Unter anderem habe sie dabei auch einen israelischen Panzer getroffen. Laut israelischen Medienberichten wurden bei dem Beschuss zwei Häuser in dem Kibbuz Manara getroffen. Zudem soll es zu mehreren Feuern gekommen sein. Unklar war zunächst, ob es Verletzte gab.
11:46 Uhr – Steinmeier besorgt über Auswirkungen von Nahost-Krieg auf Schulen in Deutschland
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich besorgt über die Auswirkungen des Nahost-Konflikts auf deutsche Schulen gezeigt. „An den Schulen unseres Landes spiegelt sich das ganze Spektrum der Gefühle wider, die der Nahost-Konflikt in unserer Gesellschaft auslöst“, sagte Steinmeier am Donnerstag in einer Diskussionsrunde in Schloss Bellevue in Berlin. Lehrkräfte und Schulleitungen seien dabei Situationen ausgesetzt, die „anstrengend und mitunter nur schwer auszuhalten“ seien.
Umso mehr verdienten die Schulen Dank und Unterstützung der Gesellschaft, sagte Steinmeier. In Klassenzimmern und auf Pausenhöfen mache sich der Konflikt in diesen Wochen „auf ganz unterschiedliche Weise bemerkbar“: „Manche Schülerinnen und Schüler ziehen sich zurück, andere wollen diskutieren, wieder andere fallen durch Provokationen auf, manche wollen Israel von der Landkarte getilgt sehen.“ Das seien „riesige Herausforderungen für die Schulen in unserem Land“. Steinmeier hatte Lehrkräfte, Schüler und Bildungsexperten zu der Diskussionsrunde in Schloss Bellevue geladen, um über die Auswirkungen des Kriegs zwischen Israel und der Hamas auf den Alltag in Klassenzimmern und auf Schulhöfen zu diskutieren.
11:27 Uhr – Israel bestätigt anhaltende Klärung von Details der geplanten Waffenruhe
Angesichts einer Verzögerung bei der vereinbarten Waffenruhe und der Geiselfreilassung haben die Kämpfe im Gaza-Krieg angehalten. Palästinensische Medien berichteten von mindestens 15 Toten bei israelischen Luftangriffen auf die Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets, in der Hunderttausende Menschen Schutz gesucht haben. Israel erklärte, die eigentlich für Donnerstag erwartete Freilassung einer ersten größeren Gruppe von Geiseln aus der Hamas-Gewalt, die mit der ersten Waffenruhe seit Kriegs-Beginn einhergehen sollte, werde sich mindestens bis Freitag verzögern. Es müssten offenbar noch einige Details geklärt werden, sagte Energieminister Israel Katz, Mitglied des Sicherheitskabinetts, dem Armeerundfunk.
„Die Verhandlungen über die Freilassung unserer Geiseln machen Fortschritte und werden ständig fortgesetzt“, teilte Israels nationaler Sicherheitsberater Zachi Hanegbi in der Nacht mit. „Der Beginn der Freilassung wird gemäß der ursprünglichen Vereinbarung zwischen den beiden Seiten erfolgen, jedoch nicht vor Freitag.“ Das israelische Nachrichtenportal Ynet berichtete, die Regierung habe noch nicht die Namen der Geiseln erhalten, die von der Hamas freigelassen werden sollen. Die USA sprachen von letzten logistischen Details für die Freilassung, die noch ausgearbeitet würden. „Das läuft nach Plan, und wir hoffen, dass die Umsetzung am Freitagmorgen beginnen kann“, sagte Präsidialamtssprecherin Adrienne Watson.
11:11 Uhr – Waffenruhe verzögert sich wegen Details zur Liste der Geiseln, sagen Palästinenser-Vertreter
Die zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ausgehandelte Waffenruhe verzögert sich nach Angaben eines Palästinenser-Vertreters wegen noch zu klärender Einzelheiten zur Freilassung von Geiseln. Die Feuerpause sei aufgrund von Diskussionen „in letzter Minute“ über die „Namen von israelischen Geiseln und die Modalitäten ihrer Übergabe“ an eine dritte Partei verschoben worden, sagte der den Verhandlungen nahestehende Palästinenser-Vertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Katar solle am Donnerstag in Abstimmung mit Ägypten und den USA den Zeitpunkt des Beginns der Waffenruhe bekanntgeben, sagte der Palästinenser-Vertreter weiter. Es habe bereits am Mittwoch einen Austausch von Listen mit Namen von Gefangenen beider Seiten über die katarischen und ägyptischen Vermittler gegeben.
10:31 Uhr – Irans Präsident nennt Feuerpause einen Sieg „für das palästinensische Volk“
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat angesichts der anstehenden Feuerpause zwischen Israel und Gaza und mit Rückblick auf die vergangenen Kriegswochen von einem Sieg „für das palästinensische Volk und des Widerstandes“ gesprochen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. „Die mächtigen Menschen Palästinas haben wirklich gezeigt, dass sie selbstbewusste Menschen sind“, sagte Raisi laut Irna weiter, „während sie sich gegen die Verbrechen gegen die Menschlichkeit stellten, haben sie vor den Augen der Welt eine goldene Szene des Widerstands geschaffen“.
Über Israel sagte der Präsident demnach, es habe sein Ziel, die Besetzung Gazas, nicht erreicht und lediglich den Hass der Welt auf sich gezogen. Am Donnerstagvormittag war im Gaza-Krieg ursprünglich der Beginn einer mehrtägigen Feuerpause erwartet worden. Nach israelischen Angaben dürfte sich der Beginn des Abkommens mit der islamistischen Hamas jedoch auf Freitag verzögern.
10:09 Uhr – Israelische Soldaten nehmen offenbar Leiter von Al-Schifa-Krankenhaus fest
Der Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses im Gaza-Streifen ist nach Angaben eines Arztes der Klinik von israelischen Soldaten festgenommen worden. „Doktor Mohammed Abu Salmija wurde zusammen mit mehreren anderen leitenden Ärzten festgenommen“, sagte der Arzt und Abteilungsleiter Chalid Abu Samra. Mohammad Abu Salamia sei bei der Festnahme auf dem Weg vom nördlichen Teil des Gazastreifens in den Süden gewesen, teilte am Donnerstag ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mit. Abu Salamia war demnach mit weiteren Ärzten unterwegs.
Mehrere israelische Medien berichteten jedoch unter Berufung auf Militärquellen von der Festnahme. Nach Angaben des Fernsehsenders Kan soll Abu Salamia nach der Festnahme vom israelischen Geheimdienst Schin Bet verhört worden sein. Seit rund einer Woche befindet sich die israelische Armee auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermutet. Am Sonntag erklärte die Armee, einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe unter der Klinik sowie ein Waffenlager gefunden zu haben.
09:15 Uhr – Spanien drängt auf rasche Feuerpause
Spanien drängt zur Eile bei der geplanten Unterbrechung der Kämpfe. Es sei dringend nötig, rasch eine humanitäre Feuerpause einzuführen, sagt Außenminister Jose Manuel Albares im Sender Radiosender RNE. Weiter sagt er, Spanien befürworte die Gründung eines Palästinenserstaates. Ein palästinensischer Staat „wird die beste Garantie für den Frieden im Nahen Osten sein“. Er bekräftigte, Spanien sei bereit, Gastgeber einer Friedenskonferenz zu sein.
09:00 Uhr – Die aktuelle Lage in Gaza
08:40 Uhr – Israels Luftwaffe greift mehr als 300 Ziele im Gaza-Streifen an
Israels Militär hat nach eigenen Angaben innerhalb eines Tages mehr als 300 Ziele der islamistischen Hamas im Gaza-Streifen aus der Luft angegriffen. Darunter seien „militärische Kommandozentralen, unterirdische Terrortunnel, Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen“, teilte die Armee mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Neben der Luftwaffe hätten auch die Bodentruppen vor Ort ihre Angriffe fortgesetzt. Die Truppen zerstörten demnach unterirdische Anlagen und griffen mehrere Terrorziele im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an, darunter ein Beobachtungsposten der Hamas sowie „eine Reihe von Terrorzellen“.
07:26 Uhr – Razzien gegen Hamas-Anhänger in vier Bundesländern
In vier Bundesländern sind die Sicherheitsbehörden mit Razzien gegen mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas vorgegangen. Es gebe Durchsuchungen in insgesamt 15 Objekten in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, teilt das Bundesinnenministerium mit.
Hintergrund sei das gegen die Hamas und das palästinensische Netzwerk Samidoun vor rund drei Wochen verhängte Betätigungsverbot. „Wir setzen unser konsequentes Vorgehen gegen radikale Islamisten fort. Mit den Verboten von Hamas und Samidoun in Deutschland haben wir das klare Signal gesetzt, dass wir keinerlei Verherrlichung oder Unterstützung des barbarischen Terrors der Hamas gegen Israel dulden“, erklärte Innenministerin Nancy Faeser. „Islamisten und Antisemiten können und dürfen sich hier nirgendwo sicher fühlen. Diese Extremisten müssen mit der ganzen Härte des Rechtsstaats rechnen.“
05:00 Uhr – Israel setzt Mossad-Agenten auf Hamas-Anführer an
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach eigenen Angaben den Auslandsgeheimdienst Mossad auf führende Köpfe der Hamas angesetzt, die sich außerhalb des Gaza-Streifens aufhalten. Er habe den Mossad angewiesen, gegen die Anführer der militant-islamistischen Gruppe vorzugehen – „wo auch immer sie sind“, erklärte Netanjahu am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.
Die meisten Mitglieder der Führungsriege der Hamas leben im Exil. Während die eigene Bevölkerung in dem abgeriegelten Gebiet unter den Konsequenzen des Hamas-Angriffs auf Israel leidet, Wasser, Benzin und Brot rationiert sind, residieren die Hamas-Bosse wie Ismail Haniyeh, Khaled Maschal, Saleh al-Arouri und andere in Luxushotels in Katar oder Beirut und verfügen über Bankkonten auf der ganzen Welt.
Dem Mossad ist in den vergangenen Jahren vorgeworfen worden, eine Reihe von Attentaten auf militante Palästinenser und iranische Atomwissenschaftler ausgeführt zu haben.
03:22 Uhr – UN: Mehr als eine Million Vertriebene in Gaza
Mehr als eine Million Binnenvertriebene im Gaza-Streifen haben in 156 Einrichtungen des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) Zuflucht gefunden. Dies teilte UNRWA mit. Das Hilfswerk sprach von aktuell fast 1.037.000 Vertriebenen in seinen Unterkünften. Die Zahl der bislang im Gaza-Krieg getöteten UNRWA-Mitarbeiter liege bei 108.
01:17 Uhr – Israel greift Hisbollah-Ziele im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat Ziele Hisbollah im Libanon angegriffen. Wie das israelische Militär meldete, trafen Kampfflugzeuge Infrastruktur Miliz auf libanesischem Boden. Die Hisbollah gab bekannt, dass bei dem Angriff mindestens fünf ihrer Mitglieder getötet worden seien. Darunter sei der Sohn des Vorsitzenden des parlamentarischen Blocks der Hisbollah im libanesischen Parlament, Mohamed Raad.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Sicherheitskreisen erfuhr, handelte es sich um Mitglieder der Elite-Brigade der Hisbollah, Al Radwan. Demnach wurde ein Haus im Dorf Beit Yahoun in Südlibanon getroffen.
23:07 Uhr – Israels Sicherheitsberater: Keine Geisel-Freilassung vor Freitag
Die zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgehandelte Freilassung einer größeren Zahl von Geiseln wird nach Angaben des israelischen nationalen Sicherheitsberaters nicht vor Freitag stattfinden. Die Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln dauerten an, erklärte Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Abend. Die Freilassung werde „gemäß der ursprünglichen Abmachung beider Seiten und nicht vor Freitag beginnen“.