Hobbyfotografie: Anfänger-Tipps, Kameras und Objektive

Täglich gibt es zahlreiche Motive, die Hobbyfotografen nur zu gern ablichten – dafür greifen sie meist zum Smartphone. Wenn Sie Ihre Kenntnisse der Fotografie vertiefen möchten, erfahren Sie hier alles Wissenswerte rund um den Einstieg in die (Hobby-)Fotografie.

Fotografie vermag die Welt so abzubilden, wie sie ist oder auch, wie sie nicht ist. Denn die persönliche Perspektive des Fotografen verleiht jedem Motiv und somit auch jeder Situation einen neuen Blickwinkel. Eine teure technische Ausrüstung ist nicht der alleinige Schlüssel zu guten Fotos, denn für den Start in die Hobbyfotografie brauchen Sie nicht die kostspieligste (Spiegelreflex-)Kamera, entscheidender sind Verständnis der Technik und ein gutes Objektiv. Sie überlegen schon länger sich die erste Kamera anzuschaffen und mit der Fotografie zu starten? Hier finden Sie hilfreiche Tipps, die den Einstieg erleichtern, gute Kameras und Objektive sowie Basiswissen rund um die manuelle Fotografie.

Drei Tipps für den Start

  1. Kaufen Sie sich eine Einsteiger-Kamera: Zu Beginn müssen Sie sich nicht die teuerste Kamera anschaffen. Viel wichtiger ist, dass Sie sich eine Kamera kaufen, die zu Ihren Bedürfnissen passt. Dazu empfiehlt es sich, zuerst zu schauen, welche unterschiedlichen Kameratechniken es gibt, welche Hersteller hochwertige Kameras anbieten und was für Motive Sie vorrangig fotografieren wollen.
  2. Entscheidend sind die Objektive: Ein Irrglaube vieler Fotografie-Anfänger ist, dass je teurer der Kamerabody, desto besser die Fotos. Viel wichtiger sind allerdings die zugehörigen Objektive. Es gibt verschiedene Objektive für unterschiedliche Motive, sollten Sie beispielsweise gern Porträts aufnehmen wollen, ist ein lichtstarkes Objektiv die richtige Wahl, für Landschaftsaufnahmen eignen sich hingegen eher Weitwinkelobjektive.
  3. Probieren Sie sich aus: Wenn Sie mit der Fotografie starten wollen, dann sind zwei Dinge besonders wichtig: Probieren Sie sich aus und haben Sie Freude am neuen Hobby. Es erfordert Übung und Leidenschaft, kein Meister fällt vom Himmel und somit dürfen Sie sich Zeit lassen. Jeder Mensch fotografiert etwas anders, denn jeder nimmt die Welt um sich herum individuell wahr, deswegen zählt bei der Hobbyfotografie nicht nur die passende Kamera oder das richtige Objektiv, sondern auch ein Bewusstsein dafür, welche Perspektiven man als Fotograf gern einnehmen will. 

Geeignete Kameras für Einsteiger

Hier finden Sie zwei Kameras, eine Spiegelreflexkamera und eine Systemkamera, die sich gut für Einsteiger eignen, weil sie leicht zu bedienen und nicht zu teuer sind. Hochwertige Kameras gibt es von verschiedenen Herstellern, die folgenden zwei Kameras sind nur zwei Beispiele für gute Einsteiger-Kameras.

Spiegelreflexkamera von Canon

Eine Spiegelreflexkamera verwendet einen speziellen Mechanismus, um Bilder aufzunehmen. Namengebend ist der Spiegel, der beim Fotografieren im Inneren der Kamera zum Einsatz kommt, der sogenannte Spiegelreflex. Dadurch sollen Blick- und Aufnahmeachse ideal aufeinander abgestimmt sein. Außerdem verfügen Spiegelreflexkameras über einen großen Bildsensor, sodass die Bilder detailreich und realitätsnah sind. Die Spiegelreflexkamera Canon EOS 2000D ist eine digitale Kamera mit zugehörigem Objektiv-Kit. Letzteres bedeutet, dass bereits ein gutes Standardobjektiv mitgeliefert wird und Sie nicht nur den Kamerabody bekommen. Praktisch ist bei Canon, dass es viele hochwertige Objektive im Sortiment gibt und Sie diese gut mit den verschiedenen Kamerabodys kombinieren können. Heißt, Sie müssen sich keine neue Kamera kaufen, um ein neues Objektiv zu verwenden. Angenehm ist außerdem die drahtlose Verbindung über WLAN und NFC, denn so können Sie die Bilder kabellos und direkt auf den Laptop oder das Smartphone übertragen.

Systemkamera von Sony

Nicht nur Kameras mit dem bekannten Spiegelreflex eignen sich für die manuelle Fotografie. Der namengebende Spiegelreflex der Kameras impliziert zwar für viele Menschen, dass sie mit diesen Kameras manuell fotografieren können und hochwertigere Bilder entstehen, tatsächlich klappt das aber auch sehr gut mit kompakten Systemkameras. Systemkameras unterscheiden sich insofern, als dass sie keinen Spiegel im Inneren der Kamera haben. Verschiedene Objektive und das manuelle Fotografieren sind aber genauso möglich. Der große Vorteil solcher Kameras ist, dass der Bildsensor, wie bei Spiegelreflex-Kameras, groß ist, die Geräte aber leichter und kompakter sind. Das macht sie ideal für unterwegs. Die Sony Alpha 6000 ist so eine hochwertige Systemkamera, die Sie mit verschiedenen Objektiven kombinieren können. Auch diese Kamera gibt es in Kombination mit einem Objektiv, dass Sie direkt mit dem Fotografieren beginnen können.

Hobbyfotografie: Wussten Sie, dass die Wahl des Objektivs entscheidend ist?

Hobbyfotografie: Wussten Sie, dass die Wahl des Objektivs entscheidend ist?

© Getty Images

Diese Objektive lohnen sich für Hobbyfotografen

Objektive können in der Anschaffung kostspieliger sein, als der Kamerabody, nach oben hin gibt es kaum Grenzen. Wie bereits erwähnt sind Objektive die entscheidenden Komponenten einer Kamera, denn das Objektiv bestimmt maßgeblich die Qualität der Fotos. Zum Start reicht das mitgelieferte Kit-Objektiv vollkommen aus. Wenn Ihnen die Fotografie Freude macht und Sie Ihre Kenntnisse weiter ausbauen möchten, lohnt sich jedoch die Anschaffung der folgenden Objektive. 

Auswahlkriterien

Objektivanschluss

Achten Sie beim Kauf drauf, dass das Objektiv zu Ihrer Kamera passt und schauen Sie sich dafür die Mount-Bezeichnung an.

Brennweite

Kleine Brennweiten (z.B. 14 mm) zeigen viel Umgebung, große Brennweiten (z. B. 200 mm) vergrößern entfernte Objekte. Festbrennweiten sind hingegen statisch.

Lichtstärke

Je kleiner die Zahl der Blende (z.B. 1.8), desto mehr Licht fällt auf den Sensor und desto lichtstärker ist das Objektiv.

Naheinstellgrenze

Das ist der Mindestabstand, den Sie zum Motiv einhalten müssen, um das Foto scharf stellen zu können.

Lichtstarkes Objektiv

Die Lichtstärke eines Objektivs ist für zwei Dinge entscheidend. Zum einen gelingen mit einer Blende von z.B. 1.8 besonders gut Fotos, die bei schlechten Lichtverhältnissen entstehen und zum anderen gelingt der beliebte Bokeh-Effekt leichter. Letzteres kennen Sie wahrscheinlich als schöne Hintergrundunschärfe, die insbesondere in der Porträtfotografie zum Einsatz kommt. Passend zur erwähnten Spiegelreflexkamera von Canon eignet sich das Objektiv Canon 50mm f/1,8 mit Festbrennweite und lichtstarken 1.8 sehr gut für Porträts und Aufnahmen bei wenig Licht.

Weitwinkelobjektiv

Wenn Sie gern Landschaften fotografieren möchten, dann ist ein Weitwinkelobjektiv die richtige Wahl. Die Lichtstärke ist dabei weniger relevant, da Landschaftsaufnahmen eher selten mit einer offenen Blende gemacht werden. Empfehlenswert für Einsteiger ist das Canon 10-18mm f/4.5-5.6 Ultra-Weitwinkelobjektiv.

Teleobjektiv

Teleobjektive gehören zu den teuren Objektiven. Wichtig bei der Kaufentscheidung ist vor allem die Brennweite. Je größer die Brennweite, desto näher können Sie an das Motiv heranzoomen. Günstige Teleobjektive bieten oft Brennweiten bis zu 300 mm. Gut für Hobbyfotografen und zudem recht günstig ist das Teleobjektiv Sony 55-210mm f/4,5–6,3 für Sony E-Mount-Kameras (z.B. für die erwähnte Sony Systemkamera).

Fotografie-Basiswissen

Wenn Sie mit der Fotografie noch nicht vertraut sind und bisher oft zum Smartphone gegriffen haben, um Schnappschüsse zu machen, gibt es wahrscheinlich einige Begriffe, mit denen Sie sich noch nicht beschäftigt haben. Folgende Begriffsklärungen helfen dabei die Fotografie besser zu verstehen und die erste Kamera auszusuchen.

Analog oder digital

Es gibt analoge und digitale Kameras. Der wesentliche Unterschied ist, dass analoge Kameras einen Film benötigen, während digitale Kameras auf eine Speicherkarte zurückgreifen. Bilder einer analogen Kamera müssen klassisch im Fotolabor entwickelt werden, die Bilder aus der Speicherkarte können Sie anschließend digital weiter verarbeiten oder ebenfalls entwickeln lassen. Sie erkennen die verschiedenen Kameras an den Abkürzungen “SR” (analoge Kameras) und “DSLR” (digitale Kameras).

Manuell und (teil-)automatisch

Die meisten Kameras haben vollautomatische und teilautomatische Fotomodi. Das bedeutet, die Kamera übernimmt für Sie die Einstellung der Parameter. Vollautomatisch bedeutet dann, jeder Wert, von der Blende über die Belichtungszeit und den ISO-Wert wird von der Kamera an die Fotobedingungen angepasst. Teilweise automatisch kann hingegen heißen, dass die Kamera für Sie die passende Blende einstellt und Sie die Belichtungszeit festlegen. Das ermöglicht kreative Aufnahmen und etwas mehr Flexibilität. Wer sich allerdings eine erste Kamera anschafft, tut das oft, weil diese mehr Spielraum bietet als das Smartphone. Die manuelle Fotografie ist reizvoll, weil Sie als Fotograf alle Parameter selbst einstellen können, sodass das Foto eine ganz persönliche Note bekommt. Die automatischen Programme der meisten Kameras sind zwar gut, am Ende bleiben sie allerdings künstlich und entsprechen nicht immer den Wünschen des Fotografen. Die manuelle Fotografie zu erlernen, ist daher für die Hobbyfotografie unverzichtbar.

Blende, Belichtungszeit, Brennweite und ISO

Wenn Sie die manuelle Fotografie erlernen wollen, kommen Sie um folgende vier Begriffe nicht herum: Blende, Belichtungszeit, Brennweite und ISO-Wert. Die individuelle Komposition der verschiedenen Parameter der Kamera macht am Ende die Qualität des Fotos aus.

  1. Blende: Die Blende des Objektivs entscheidet darüber, wie viel Licht auf die Kameralinse fällt. Diese Mechanik funktioniert ähnlich wie ein Auge. Kneifen Sie die Augen zusammen, dringt weniger Licht ein, ist die Blende verschlossen, gelangt weniger Licht auf den Kamerasensor und das Foto wird weniger belichtet. Das Zusammenspiel von Blende und Belichtungszeit ist entscheidend.
  2. Belichtungszeit: Das korrekte Einstellen von Belichtungszeit und Blende hängt mit den vorhandenen Lichtverhältnissen zusammen. Gleißendes Sonnenlicht erfordert zum Beispiel eine kurze Belichtungszeit und eine verschlossenere Blende, ansonsten könnte das Bild überbelichten. Am Abend oder in der Nacht ist es genau andersherum. Mangels natürlichen Lichts, muss die Kamera das Bild möglichst lange mit einer offenen Blende belichten, damit das Motiv nicht einfach nur schwarz dargestellt wird.
  3. Brennweite: Die Brennweite entscheidet über den Abstand von Kamera und Aufnahme-Ebene. Vereinfacht heißt das, dass ein Objekt durch den Sucher der Kamera näher oder weiter entfernt wirken kann. Das Verändern der Brennweite kennen Sie als “Zoom”.
  4. ISO-Wert: Das Einstellen des richtigen ISO-Werts sagt Ihrer Kamera, wie lichtempfindlich der Bildsensor sein soll. Je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher ist der Sensor und desto besser können Sie mit der Kamera bei wenig Licht fotografieren.

Nützliches Zubehör für den Anfang

Folgende drei Utensilien lohnen sich für Hobbyfotografen, denn sie erleichtern den Start und sorgen für einen reibungslosen Ablauf.

Kameratasche

Eine Kameratasche erfüllt verschiedene Zwecke. Am wichtigsten ist: Sie schützt die Kamera, die Objektive und anderes Zubehör vor äußeren Einflüssen, wie Wasser oder Stößen. Wer in eine Kamera plus Ausrüstung investiert, sollte diese auch gut verwahren, sonst kann es schnell zu Schäden kommen. Das gilt besonders dann, wenn Sie die Kamera unterwegs verwenden wollen, beispielsweise auf Reisen. Eine gute Kameratasche sollte wasserdicht sein und ausreichend Platz für Kamera, Objektive und Zubehör bieten.

SD-Karte

Digitale Kameras benötigen immer eine Speicherkarte, auf denen die Bilder gespeichert werden können. Die praktischen SD-Karten lassen sich anschließend zum Beispiel mit dem Laptop verbinden, sodass Sie die Bilder schnell und einfach übertragen können. Wichtig ist: Je größer die Bilddatei und je detailreicher die Bildauflösung sein sollen, desto größer muss die Speicherkapazität sein.

Zusätzliche Akkus

Praktisch sind zusätzliche Akkus vor allem auf Reisen, wenn Sie einen längeren Ausflug machen und die Kamera nicht zwischendurch aufladen können. Die verschiedenen Hersteller bieten alle Zusatzakkus an, achten Sie nur darauf, dass der Akku auch zu Ihrer Kamera passt.

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