+++ Friedhof in Mariupol vergrößert sich

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Von: Sandra Kathe, Caspar Felix Hoffmann, Stefan Krieger

Der Krieg in der Ukraine geht unvermindert weiter. Parallel wird die Zerstörung und die Zahl der Opfer offenbar. Der News-Ticker.

  • Angriff: Russische Truppen bombardieren ukrainische Stadt mehrmals am Tag.
  • Saporischschja: Erste russische Soldaten ziehen sich aus der Region zurück.
  • Hinweis der Redaktion: Lesen Sie aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Konflikt in unserem News-Ticker. Die hier verarbeiteten Informationen zum Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland und der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Update vom Samstag, 3. Dezember, 6.15 Uhr: Die Zahl der Gräber auf dem Starokrymske-Friedhof in Mariupol im Westen der Stadt hat sich erheblich vergrößert. Dies geht aus neuen Satellitenbildern hervor, die von der US-Satellitenbildfirma Maxar veröffentlicht wurden.

Das Unternehmen veröffentlichte zwei Satellitenbilder des Friedhofs nebeneinander, eines vom 29. März und das andere vom 30. November, auf denen eine erhebliche Zunahme der Zahl der Grabstätten zu erkennen ist.

Man geht davon aus, dass während der monatelangen Belagerung der Stadt durch Russland über 20.000 Menschen getötet wurden, doch die tatsächliche Zahl könnte nach Angaben der Stadtverwaltung von Mariupol noch viel höher sein.

News zum Ukraine-Krieg: Russland beschießt ukrainische Großstadt zweimal an einem Tag

+++ 22.40 Uhr: Zweimal in nur wenigen Stunden haben russische Truppen die ukrainische Stadt Nikopol am Nordufer der Flusses Dnepr beschossen. Das teilte Mykola Lukaschuk, der Vorsitzende des zuständigen Regionalrats in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk über die Nachrichtenplattform Telegram mit. Wie die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform berichtet, hätten die russischen Truppen Nikopol zunächst im Laufe des Tages, dann erneut am Abend mit schwerer Artillerie beschossen. Verletzte hätte es beim ersten Angriff zunächst keine gegeben, die Folgen des zweiten Angriffs würden noch untersucht.

Bereits bekannt sei, dass eine der Bomben auf Nikopol das Gelände eines Unternehmens traf. Zusätzlich hätte es auch Angriffe auf die Gemeinde Tscherwonohryhoriwsk unweit der ehemaligen Großstadt gegeben. Dabei seien laut Ukrinform „ein Kirchengebäude, ein Geschäft, vier Privathäuser, Wirtschaftsgebäude und Stromleitungen“ beschädigt worden.

Ein von schweren Kämpfen zerstörtes Haus in Mariuopol: 20.000 Menschen sollen in der Stadt dem Ukraine-Krieg zum Opfer gefallen sein.
Ein von schweren Kämpfen zerstörtes Haus in Mariuopol: 20.000 Menschen sollen in der Stadt dem Ukraine-Krieg zum Opfer gefallen sein. © Alexei Alexandrov/dpa

Spanien unterstützt die Ukraine: Neue Luftabwehrsysteme für Kiew

+++ 20.55 Uhr: Um sich mit weiteren Mitteln gegen die russischen Angriffe zu verteidigen, hat die Ukraine von Spanien eine erste Lieferung von Hawk-Flugabwehrsystemen erhalten. Das erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Freitag (2. Dezember), nachdem er in Odessa seine spanische Amtskollegin Margarita Robles getroffen hatte.

Das Flugabwehrsystem war zum ersten Mal in den 1960er Jahren im Einsatz und wird trotz mehrerer Modernisierungen inzwischen nur noch von wenigen Nato-Staaten verwendet. Ukrainische Soldaten wurden bereits in Spanien für die Handhabung des Systems ausgebildet. Spanien hat der Ukraine außerdem die Lieferung weiterer Hawk-Flugabwehrraketen aus seinen Beständen in Aussicht gestellt.

Ukraine-Krieg: Acht Verletzte nach Sprengsatz-Explosion in Odessa

+++ 19.05 Uhr: Bei der Explosion eines Sprengsatzes in einem Kofferraum sind auf dem Parkplatz der regionalen Katastrophenschutzbehörde in Odessa acht Menschen verletzt worden. Das melden mehrere regionale und nationale ukrainische Medien unter Berufung auf Polizeiangaben. Unter den Verletzten seien fünf Polizeikräfte und drei Zivilpersonen.

Wie Ukrainska Pravda berichtet, sei einigen der Polizisten beim Patrouillieren ein verdächtiges Auto aufgefallen, das sie daraufhin kontrolliert und einen Sprengsatz im Kofferraum gefunden hätten. Als ihre Verstärkung eintraf, sei die Bombe explodiert. Laut Polizeiangaben mussten einige der Verletzten im Krankenhaus behandelt werden, in kritischem Zustand sei jedoch niemand.

Ukraine-Krieg: Erste Truppenrückzüge im umkämpften Gebiet Saporischschja   

+++ 18.20 Uhr: Informationen einer anonymen Kreml-nahen Quelle zufolge wäre Russland dazu bereit, die Besetzung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja aufzugeben. Laut dem Bericht des Exil-Nachrichtenportals Meduza gäbe es dafür jedoch eine Bedingung: Die Ukraine solle im Gegenzug den Transport von russischem Öl und Gas durch ihr Staatsgebiet genehmigen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat die geleakten Informationen auf Nachfrage dementiert.

Bereits in seinem Lagebericht vom Donnerstagabend (1. Dezember) meldete der Generalstab der ukrainischen Armee jedoch, dass sich aus Teilen der massiv umkämpften Region Saporischschja russische Besatzungstruppen zurückzögen. Auch die Evakuierung von Menschen, die im Auftrag Russlands für einige Verwaltungsbereiche in dem annektierten Gebiet gearbeitet hätten, würde vorbereitet.

Ukraine-Krieg: Sind Russlands Großangriffe auf kritische Infrastruktur Kriegsverbrechen?

+++ 16.10 Uhr: Von den Vereinten Nationen eingesetzte Ermittlerinnen und Ermittler untersuchen, ob Russlands Angriffe auf kritische Infrastruktur in der Ukraine als Kriegsverbrechen einzustufen sind, sagte ein Mitglied des Inspektionsteams am Freitag (2. Dezember).

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat Russland seit Anfang Oktober die ukrainische Elektrizitätsinfrastruktur unter Beschuss genommen, was zu Stromausfällen führte und Millionen Menschen ohne Heizung zurückließ, während die Temperaturen sanken. Russland behauptet, die Angriffe zielten nicht auf Zivilisten ab, sondern sollten die Kampffähigkeit der Ukraine einschränken und sie zu Verhandlungen zwingen.

News zum Ukraine-Krieg: Etwa 13.000 ukrainische Soldaten seit dem russischen Einmarsch gefallen

+++ 15.20 Uhr: Nach Angaben des Kiewer Präsidentenberaters Mykhailo Podolyak sind seit dem russischen Einmarsch im Februar bis zu 13.000 ukrainische Soldaten getötet worden. In einem Gespräch mit dem ukrainischen Fernsehsender 24 Kanal sagte Podolyak, es handele sich um offizielle Zahlen des ukrainischen Generalstabs. Er sagte, der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj werde die Gesamtzahl bekannt geben, „wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist“.

News zum Ukraine-Krieg: Bundeskanzler Scholz telefoniert mit Präsident Putin

+++ 14:35 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Telefonat aufgefordert, so schnell wie möglich eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Konflikt zu finden, „einschließlich eines Rückzugs der russischen Truppen“. Scholz verurteilte insbesondere die russischen Luftangriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine und betonte die Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine bei der Sicherstellung ihrer Verteidigungsfähigkeit gegen russische Aggressionen zu unterstützen.

News zum Ukraine-Krieg: Russland liefert zusätzliche Luftabwehrsysteme an Belarus

+++ 13.40 Uhr: Russland habe einen „großen Konvoi“ mit militärischer Ausrüstung nach Weißrussland gebracht, darunter seien mindestens 15 Boden-Luft-Raketensysteme und zehn Fahrzeuge, meldet Kyiv Independent unter Berufung auf einen Bericht von Belarusian Hajun. Dem Bericht zufolge sei dies nicht der letzte Militärkonvoi mit einer Ladung dieser Art. Zudem seien bereits bis zu 12.000 russische Soldaten zurzeit in Belarus stationiert. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Kreml nennt Bedingungen für Gespräche mit den USA

+++ 12.15 Uhr: Moskau hat am Freitag (2. Dezember) die Bedingungen von US-Präsident Joe Biden für Gespräche mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zur Ukraine zurückgewiesen (siehe Meldung). Biden habe geäußert, dass Verhandlungen nur möglich seien, „nachdem Putin die Ukraine verlassen hat“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow vor Journalisten. Moskau sei „sicherlich“ nicht bereit, diese Bedingung zu akzeptieren. „Die militärische Spezialoperation dauert an“, betonte Peskow unter Verwendung der offiziellen russischen Bezeichnung für den Armee-Einsatz in der Ukraine.

Peskow hob hervor, Putin sei bereit für Gespräche, um sicherzustellen, dass Russlands Interessen respektiert werden. Aber „die USA erkennen die neuen Territorien nicht als Teil der Russischen Föderation an“, sagte er mit Verweis auf ukrainische Regionen, die der Kreml als annektiert bezeichnet. Dieser Standpunkt Washingtons „verkompliziert“ mögliche Gespräche, fügte Peskow hinzu.

News zum Ukraine-Krieg: Deutschland liefert Panzer

+++ 11.15 Uhr: Deutschland will im Frühjahr sieben schrottreife Gepard-Panzer an die Ukraine liefern, zusätzlich zu den 30 Flugabwehrpanzern, die bereits im Kampf gegen die russische Armee eingesetzt werden. Dies berichtet der Spiegel.

Die sieben Panzer, die nun vom Münchner Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) instand gesetzt werden, sollen der Ukraine helfen, ihre Städte und Infrastruktur gegen russischen Beschuss zu schützen. Mit den zusätzlichen Panzern wolle die Bundesregierung auch mehr Munition für die Panzer liefern.

Die Lieferung von Munition hat sich als problematisch erwiesen, da die Schweiz, die über Munitionsvorräte verfügt, die Lieferung unter Hinweis auf ihren neutralen Status verweigert, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

News zum Ukraine-Krieg: Schweiz sperrt russische Konten

+++ Erstmeldung von Freitag, 2. Dezember, 10.35 Uhr: Kiew – In der Schweiz sind seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine im Februar 7,5 Milliarden Franken (etwa 7,6 Mrd. Euro) an russischen Vermögenswerten gesperrt worden. Zudem seien 15 Immobilien blockiert, teilte die Regierung am Donnerstag (1. Dezember) in Bern mit. Insgesamt sind nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft 116 Unternehmen und mehr als 1200 Einzelpersonen betroffen. Im Zuge der Sanktionen ist es Schweizer Banken verboten, größere Summen von russischen Staatsangehörigen sowie von in Russland niedergelassenen Personen oder Unternehmen entgegenzunehmen.

News zum Ukraine-Krieg: Biden hat keine Pläne für Gespräch mit Putin

Zur Frage möglicher Verhandlungen über ein Ende des Konflikts äußerte sich nun erneut US-Präsident Joe Biden. Er sei nur offen für ein Gespräch mit Kremlchef Putin, wenn Russland zu einem Ende des Kriegs gegen die Ukraine bereit ist. „Aber Tatsache ist, dass ich keine unmittelbaren Pläne habe, Herrn Putin zu kontaktieren“, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus bei einer Pressekonferenz mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. „Ich bin bereit, mit Herrn Putin zu sprechen, wenn seinerseits tatsächlich ein Interesse besteht, und er nach einer Möglichkeit sucht, den Krieg zu beenden. Das hat er bisher nicht getan.“

Ukraine-Krieg: Russland und Ukraine tauschen weitere 100 Gefangene aus

Unterdessen haben Russland und die Ukraine mehr als neun Monate nach Kriegsbeginn erneut insgesamt 100 Gefangene ausgetauscht. Das Verteidigungsministerium in Moskau berichtete am Donnerstag von 50 russischen Soldaten, die zur medizinischen Behandlung in die russische Hauptstadt geflogen werden sollten. Auch der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bestätigte den Austausch: „Wir haben 50 Verteidiger der Ukraine befreit.“

Ukraine-News: Ukraine auf der Suche nach Trafos für Stromnetz

Zur Reparatur ihres durch russische Angriffe beschädigten Stromnetzes sucht die Ukraine dringend Transformatoren – neu oder gebraucht. Dabei hoffe das Land auch auf Hilfe von Firmen und Gemeinden aus Deutschland, sagte die frühere Parlamentsabgeordnete Viktoria Wojzizka der Deutschen Presse-Agentur. Wojzizka arbeitet in Warschau für ein Zentrum, das die Regierung in Kiew bei der Organisation ausländischer Hilfe unterstützt.

Die vielen Notstromaggregate, die jetzt in die Ukraine geschickt werden, seien eine Hilfe, sagte Wojzizka. Sie lösten aber das Problem des Stromnetzes nicht. Die Ukraine könne allein genügend Strom erzeugen. Doch Russland zerstöre mit Raketenangriffen gezielt Umspannwerke mit Transformatoren, sodass Strom nicht mehr verteilt werden könne. Ohne Strom funktioniere auch das Fernwärmenetz nicht, das Millionen Wohnungen mit Heizung und Warmwasser versorgt. Bei tiefem Frost drohten die Fernwärmeleitungen einzufrieren und dann bis zum Frühjahr auszufallen. (Red mit Agenturen)

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