Explosionen erschüttern Kiew – Angriff mit Drohnen und Marschflugkörpern

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Von: Stephanie Munk, Nadja Zinsmeister, Franziska Schwarz, Bona Hyun, Christian Stör

Über der gesamten Ukraine herrscht über Nacht Luftalarm. Unterdessen geht der Kampf um Bachmut weiter. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Nach Europareise: Wolodymyr Selenskyj zurück in der Ukraine
  • Schlacht um Bachmut: Ukraine vermeldet Erfolge in der Region
  • Vasallentum gegenüber China: Emmanuel Macron sieht Krieg für Wladimir Putin schon „verloren“
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt. Die verarbeiteten Informationen zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 16. Mai, 8.00 Uhr: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Dienstagmorgen ukrainischen Angaben zufolge Ziel eines massiven russischen Angriffs aus der Luft geworden. „Der Feind hat einen komplexen Angriff aus mehreren Richtungen und zu gleicher Zeit gestartet, mit Drohnen, Marschflugkörpern und wahrscheinlich ballistischen Raketen“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Onlinedienst Telegram mit.

„Es war außergewöhnlich in der Dichte, eine Höchstzahl von Raketen in einem sehr kurzen Zeitraum. Ersten Informationen zufolge wurde die große Mehrheit der feindlichen Ziele im Himmel über Kiew entdeckt und zerstört“, hieß es in der Mitteilung.

Ukrainische Soldaten im Kampf in der Region Bachmut (Archivbild von Ende März 2023) © Sergey Shestak/AFP

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, teilte kurz zuvor auf seinem Telegram-Konto mit, dass die Luftabwehr der Stadt im Einsatz sei. Demnach landeten Trümmer einer Drohne und einer Rakete im Bezirk Darnytskyj im Süden der Hauptstadt. „Drei Menschen wurden im Bezirk Solomjanskyj verletzt“, fügte Klitschko hinzu.

Update vom 16. Mai, 6.00 Uhr: Heftige Explosionen von Luftabwehrraketen rissen die Einwohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew aus dem Schlaf. Raketentrümmer seien auf das Gelände des städtischen Tierparks heruntergefallen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Dienstag (16. Mai) mit. Seinen Angaben nach wurden drei Menschen verletzt und ein größeres Gebäude beschädigt. Zudem seien mehrere Autos in Brand geraten. Der Militärverwaltung zufolge waren vier Stadtteile betroffen. Luftalarm war in der Nacht im ganzen Land ausgelöst worden.

Ukraine-Krieg: Russland und Iran bauen Kooperation aus

Update vom 15. Mai, 22.15 Uhr: Russland und der Iran bauen nach Angaben der US-Regierung ihre militärische Kooperation aus. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Montag, der Iran liefere weiter Angriffsdrohnen an Russland. Seit August habe der Iran mehr als 400 Drohnen für Russland zur Verfügung gestellt.

Die meisten davon seien bereits zum Einsatz gekommen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine – vor allem mit dem Ziel, dort kritische Infrastruktur zu zerstören. Der Iran gehöre zu den wichtigsten militärischen Unterstützern Moskaus und ermögliche es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, weiter Ukrainer zu töten, sagte Kirby.

Ukrainische Soldaten in der Nähe von Bachmut
Ukrainische Soldaten in der Nähe von Bachmut. © LIBKOS/dpa

Präsident Selenskyj kehrt nach Europareise zurück in die Ukraine

Update vom 15. Mai, 20.09 Uhr: Wolodymyr Selenskyj ist nach seiner Reise durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt, und zwar mit „mehr Munition, stärkeren Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung“, wie der ukrainische Präsident es in einem Video zusammenfasste.

Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden, fuhr er fort.

News zu Lukaschenko im Ukraine-Krieg: Belarus‘ Machthaber absolviert Auftritt

Update vom 15. Mai, 18.09 Uhr: Nach tagelangen Spekulationen über seine Gesundheit ist in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko bei einem Termin mit Militärs wieder aufgetaucht. Das Staatsfernsehen in Minsk zeigte den 68-Jährigen am Montag (15. Mai) in einer militärgrünen Uniform.

„Lassen Sie uns darauf schauen, was um unser Land herum passiert, besonders in der Luft“, sagte Lukaschenko. Er ging dann direkt auf bisher von der russischen Führung nicht einmal bestätigte Abschüsse von Hubschraubern und Flugzeugen im Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine und zu Belarus ein. Die Ereignisse in der russischen Region am Samstag hätten Belarus in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko.

Bei den Abstürzen sollen insgesamt mindestens neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Auch vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es keine Stellungnahme.

News zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg: „Innenminister“ in Luhansk schwer verletzt

Update vom 15. Mai, 16.26 Uhr: In Luhansk ist der von Russland eingesetzte „geschäftsführende Innenminister“ Igor Kornet bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Der 50-Jährige sei auf die Intensivstation gebracht worden, meldeten russische Medien nun. Die Bombe zerstörte einen Friseursalon im Zentrum von Luhansk in dem sich Kornet offenbar befand.

Bei der Explosion ist demnach ein Mensch ums Leben gekommen, drei Leibwächter Kornets wurden verletzt. Seit August 2014 war Kornet „Innenminister“ in den Regierungsstrukturen der von Moskau unterstützten Luhansker Separatisten. Im Oktober vergangenen Jahres hat Moskau das an Russland grenzende Gebiet nach seinem Einmarsch in die Ukraine offiziell annektiert.

News zur Gegenoffensive der Ukraine: „Gegner hat überhaupt keine Kraft mehr“

Update vom 15. Mai, 15.04 Uhr: „Der Gegner versteht, dass er überhaupt keine Kraft mehr für aktive Angriffsaktionen hat“: Mit diesen Worten zitierte nun der Kyiv Independent den HUR-Chef Andrij Chernjak über die aktuelle KLage im Ukraine.-Krieg. Der HUR ist der ukrainische Militärgeheimdienst. Laut Chernjak sind aktuell etwa 152.000 Mitglieder von Russlands Militär in den besetzten Gebieten Saporischschja und Cherson stationiert, aber: „Ihre einzige Aufgabe besteht darin, die Positionen zu halten. Von einer weiteren Offensive ist absolut keine Rede“, schätzte Chernyak.

Die Russen würden dort lediglich neue Verteidigungswälle errichten. Unabhängig prüfen ließen sich seine Angaben zunächst nicht

Ukraine-News: Peskow weist Macrons „Vasallen“-Aussage zu Russland und China zurück

Update vom 15. Mai, 13.45 Uhr: Der französische Präsident hatte Russland am Sonntag (14. Mai) einen baldigen „Vasall Chinas“ genannt (hier das Update). Der Kreml hat diese Einschätzung Emmanuel Macrons nun als „komplett falsch“ zurückgewiesen. „Unsere Beziehungen zu China haben den Charakter einer besonderen strategischen Partnerschaft“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nun.

Im Gegensatz zu anderen großen Staaten verurteilte China den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine öffentlich nicht. Mitte März war der chinesische Staatspräsident Xi Jinping nach Moskau gereist, wo er gemeinsam mit Kreml-Chef Wladimir Putin Geschlossenheit gegenüber dem Westen demonstrierte.

News zu Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg: Selenskyj erhält weitere Zusagen

Update vom 15. Mai, 12.55 Uhr: Kurz vor einer erwarteten Großoffensive gegen die russischen Besatzungstruppen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf einer Werbetour wichtige Waffenzusagen eingesammelt. Bei einem Überraschungsbesuch in Großbritannien sagte Premierminister Rishi Sunak am Montag (15. Mai) nicht nur zahlreiche Flugabwehrraketen zu, sondern auch Hunderte Kampfdrohnen mit einer Reichweite von mehr als 200 Kilometern. Damit könnten die ukrainischen Truppen auch Ziele auf der von Russland annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim treffen.

Der Kreml gab sich demonstrativ gelassen. „Das kann den Gang der militärischen Spezialoperation nicht deutlich oder prinzipiell beeinflussen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die Lieferungen würden nur zu weiteren Zerstörungen führen.

Chinesische Sondergesandter besucht Kiew

Update vom 15. Mai, 12.15 Uhr: Der chinesische Sondergesandte Li Hui wird am Dienstag (16. Mai) zu einem zweitägigen Besuch in Kiew erwartet. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus ukrainischen Regierungskreisen erfuhr, wird sich Li Hui „am 16. und 17. Mai in Kiew“ aufhalten. Der Besuch ist Teil einer Europa-Reise des chinesischen Diplomaten zur Vermittlung im Ukraine-Konflikt.

China ist derzeit dabei, sich als Vermittler in internationalen Konflikten zu positionieren, unter anderem auch im Ukraine-Krieg. Nach eigenen Angaben bemüht sich Peking im Ukraine-Krieg um eine neutrale Position, die vom Westen allerdings in Zweifel gezogen wird. Peking hat den russischen Angriff auf die Ukraine nie offiziell verurteilt.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj in Großbritannien eingetroffen

Update vom 15. Mai, 11.00 Uhr: Wolodymyr Selenskyj ist in Chequers in Buckinghamshire eingetroffen, um sich mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak zu treffen. Der Premierminister veröffentlichte ein Bild der beiden, auf dem sie sich umarmen.

Im Vorfeld der Reise twitterte Selenskyj: „Großbritannien ist führend, wenn es um den Ausbau unserer Fähigkeiten am Boden und in der Luft geht. Diese Zusammenarbeit wird heute fortgesetzt. Ich werde meinen Freund Rishi treffen. Wir werden substanzielle Verhandlungen von Angesicht zu Angesicht und in Delegationen führen.“

Sunak sagte in einer Erklärung: „Dies ist ein entscheidender Moment im Widerstand der Ukraine gegen einen schrecklichen Angriffskrieg, den sie weder gewählt noch provoziert hat. Die Ukraine braucht die nachhaltige Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, um sich gegen die Flut unerbittlicher und wahlloser Angriffe zu verteidigen, die seit über einem Jahr ihre tägliche Realität sind. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen.“

News zum Ukraine-Krieg: Neues zu Bachmut

Update vom 15. Mai, 10.10 Uhr: Die ukrainische Armee hat am Montag einen weiteren erfolgreichen Vorstoß ihrer Streitkräfte in Gebiete nahe der hart umkämpften Stadt Bachmut gemeldet. „Der Vorstoß unserer Truppen in Richtung Bachmut ist der erste Erfolg der Offensive im Rahmen des Einsatzes zur Verteidigung Bachmuts“, teilte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Montag (15. Mai) im Onlinedienst Telegram mit.

Die letzten Tage hätten gezeigt, „dass wir auch unter solch extrem schwierigen Bedingungen voranschreiten und den Feind vernichten können“, sagte Syrskyi. „Wir kämpfen mit weniger Ressourcen als der Feind. Gleichzeitig gelingt es uns, seine Pläne zu zerstören“, teilte er weiter mit.

News zum Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj reist nach London

Update vom 15. Mai, 9.05 Uhr: Großbritannien wird Hunderte von neuen Langstrecken-Angriffsdrohnen mit einer Reichweite von über 200 Kilometer in die Ukraine schicken. Dies teilte die Regierung in London am Montag (15. Mai) mit, nachdem Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen mit Premierminister Rishi Sunak in das Land gereist war.

„Heute wird der Premierminister die weitere Bereitstellung von Hunderten von Luftabwehrraketen und weiteren unbemannten Luftfahrtsystemen durch das Vereinigte Königreich bestätigen, darunter Hunderte von neuen Langstrecken-Angriffsdrohnen mit einer Reichweite von über 200 km“, so die Regierung laut Reuters in einer Erklärung. „Diese werden in den kommenden Monaten geliefert, während sich die Ukraine darauf vorbereitet, ihren Widerstand gegen die laufende russische Invasion zu verstärken.“

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj besucht Großbritannien

Update vom 15. Mai, 8.24 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für diesen Montag (15. Mai) Gespräche in Großbritannien angekündigt. Er werde sich in London mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, teilte Selenskyj am Montag bei Twitter mit.

Update vom 15. Mai, 7.45 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat neue Zahlen zu den russischen Verlusten im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Demnach wurden in den Gefechten etwa 580 russische Soldaten binnen eines Tages getötet oder verletzt. Die Gesamtzahl nähert sich damit weiter der Marke von 200.000. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben nicht.

  • Soldaten: 199.460 (+580)
  • Panzer: 3759 (+3)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7336 (+11)
  • Artilleriesysteme: 3137 (+21)
  • Unbemannte Flugkörper / Drohnen: 2720 (+24)
  • Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6034 (+16)
  • Quelle: Generalstab der Ukraine auf Facebook vom 15. Mai 2023

News zum Ukraine-Krieg: Kiew meldet Geländegewinne bei Bachmut

Update vom 15. Mai, 5.15 Uhr: Die ukrainischen Truppen erzielten in der Umgebung der schwer umkämpften Stadt Bachmut nach eigener Darstellung weitere Geländegewinne. „Unsere Einheiten haben mehr als zehn feindliche Stellungen nördlich und südlich von Bachmut eingenommen und ein großes Waldgebiet bei Iwaniwske vom Feind gesäubert“, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag (14. Mai) auf Telegram mit. Dabei seien russische Soldaten gefangen genommen worden. Trotz der ukrainischen Erfolge bleibe die Lage bei Bachmut weiterhin angespannt, da das russische Militär entschiedenen Widerstand leiste.

Das ukrainische Militär hat in den vergangenen Tagen rund um die ostukrainische Stadt Bachmut bei Gegenangriffen größere Gebiete zurückerobert. Nun droht eine Einkesselung der in der Stadt eingesetzten russischen Söldnertruppe Wagner.

News zum Ukraine-Krieg: Kreml weist Vorwürfe zurück

Update vom 14. Mai, 22.46 Uhr: Die Türkei unterhält im Ukraine-Krieg gute Beziehungen zu beiden Parteien. Vor der Türkei-Wahl an diesem Sonntag (14. Mai) hatte der Kreml hat Vorwürfe zurückgewiesen, Russland habe sich in die Präsidentschaftswahl eingemischt. Kemal Kilicdaroglu, der Hauptrivale des Amtsinhabers Recep Tayyip Erdogan, hatte Moskau beschuldigt, hinter einer Internet-Kampagne mit sogenannten Deepfakes zu stecken.

Russland und die Türkei haben ihre Beziehungen in den vergangenen Jahren ausgebaut. Mehrere Stunden nach Schließung der Wahllokale war der Ausgang der Präsidentschafts- und Parlamentswahl nun noch unklar. 

News zu Selenskyj-Reise im Ukraine-Krieg: Macron sieht Schlacht für Russland „verloren“

Update vom 14. Mai, 20.11 Uhr: Russland hat den Krieg in der Ukraine nach Ansicht des französischen Präsidenten Emmanuel Macron „geopolitisch“ bereits verloren. Macron verwies in einem Interview mit der Zeitung L‘Opinion vom Sonntag unter anderem auf die Nato-Erweiterung um Finnland und Schweden als Rückschlag für Moskau. Zudem sei Russland auf dem Weg zu einer Art „Vasallentum gegenüber China“, fügte der Präsident hinzu.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Sonntagabend (14. Mai) in Paris erwartet (siehe vorheriges Update).

News aus der Ukraine: Kiew meldet Einnahme von „mehr als zehn Stellungen“ bei Bachmut

Update vom 14. Mai, 19.12 Uhr: Muss Russland in der Schlacht um Bachmut Verluste einstecken? Das ukrainische Militär meldet jedenfalls, mehr als zehn von den Russen gehaltene Stellungen in der Region nun zurückerobert zu haben. Das berichtet der Kyiv Independent unter Berufung auf Hanna Maliar, Vize-Verteidigungsministerin der Ukraine. Unabhängig prüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Ukraine-News: Selenskyj sieht ein Land „fast bereit zur Gegenoffensive“

Update vom 14. Mai, 18.50 Uhr: „Die Ukraine ist fast bereit für die erfolgreiche Gegenoffensive“: Mit diesen Worten zitiert nun der Kyiv Independent Wolodymyr Selenskyj von seinem Deutschland-Besuch. Der ukrainische Präsident habe betont, dass sein Land inzwischen „fast genug“ westliche Waffen besitze.

Selenskyj reist nach seinem Besuch in Deutschland nach Frankreich weiter. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wird er am Sonntagabend in Paris erwartet. Es handelt sich um den zweiten Besuch Selenskyjs in Frankreich seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.

News zur Lage im Ukraine-Krieg: Brexit-Hardliner äußert Theorie zu Russland

Update vom 14. Mai, 17.17 Uhr: Jetzt äußert sich ein Brexit-Hardliner zu Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg: Der britische Abgeordnete Jacob Rees-Mogg glaubt nach eigenen Angaben, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU eine entscheidende Rolle dabei gespielt hat, die Ukraine gegen den russischen Überfall zu unterstützen.

Moskaus Einmarsch hätte wahrscheinlich Erfolg gehabt, wäre das Vereinigte Königreich an die deutsch-französischen Linie im Umgang mit Russland gebunden gewesen, sagte Rees-Mogg dem britischen Sender Sky News am Sonntag (14. Mai). Das sei nach der Besetzung der Krim 2014 geschehen, wobei ein „schmutziger Kompromiss“ herausgekommen sei.

Dank Brexit sei sein Land unter der Führung des früheren Premierminister Boris Johnson aber in der Lage gewesen, „globale Führung in Sachen Ukraine“ zu übernehmen, so Rees-Mogg weiter. Dadurch sei eine Koalition entstanden, die es Kremlchef Wladimir Putin unmöglich gemacht habe, seine Pläne zu verwirklichen.

Ukraine-News: Selenskyjs Soldaten preschen in Bachmut voran

Update vom 14. Mai, 13.57 Uhr: Die Ukraine setzt in der Schlacht um Bachmut weiter auf Angriff. In den vergangenen 24 Stunden haben ukrainische Verbände massive Versuche unternommen, Verteidigungslinien in Bachmut zu durchbrechen. Das berichten russische Nachrichtenagenturen. Alle Angriffe seien aber zurückgeschlagen worden, zitierte Interfax den Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow.

Dennoch scheint die Offensive der Ukraine Früchte zu tragen. Nach Angaben der US-Denkfabrik „Institute for the Study of War“ haben ukrainische Streitkräfte zuletzt innerhalb von drei Tagen mehr als zehn Quadratmeilen (etwas mehr als 27 Quadratkilometer) Boden zurückerobert. Russische Militärblogger warnten demnach, dass es aufgrund der verstärkten ukrainischen Angriffe zusehends häufiger zu russischen Rückzügen aus Bachmut kommen könnte.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Kampfjets und Hubschrauber abgestürzt – Steckt die Ukraine dahinter?

Update vom 14. Mai, 12.10 Uhr: Am Samstag sind zwei russische Kampfjets und zwei Hubschrauber in der russischen Region Brjansk abgestürzt. Zunächst hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den Absturz eines Hubschraubers in dem Ort Klinzy gemeldet. In sozialen Netzwerken war auf Videos eine Explosion an dem Hubschrauber zu sehen, bevor er brennend zu Boden stürzte. Später meldete Tass den Absturz eines russischen Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34. Am Nachmittag berichteten mehrere Medien von einem zweiten Hubschrauberabsturz. Die Zeitung Kommersant schrieb am Abend zudem von einem zweiten abgeschossenen Kampfjet vom Typ Su-35.

Die Hintergründe waren zunächst unklar. Der Kommersant berichtete, dass die Hubschrauber und Flugzeuge von Raketen abgeschossen worden seien. Unter der Überschrift „Raketenattacke am Himmel“ hieß es, dass es sich um eine russische Kampfeinheit gehandelt habe, die in der Ukraine hatte Angriffe fliegen sollen. Bei den vier Abstürzen sollen insgesamt neun Menschen getötet worden sein. Offizielle Angaben gab es dazu nicht. Auch vom russischen Verteidigungsministerium, das aus dem Gebiet auch seine Angriffe gegen die Ukraine führt, gab es zunächst keine Stellungnahme.

Nach Angaben des „Institute for the Study of War“ spekulieren Militärblogger in Russland, dass die ukrainischen Streitkräfte Luftverteidigungssysteme an den Rand der an Russland grenzenden Region Tschernihiw abgezogen hätten, um einen koordinierten Angriff durchzuführen. Die Blogger warfen der russischen Führung grobe Fahrlässigkeit und Inkompetenz vor und forderten harte Vergeltungsmaßnahmen gegen die Ukraine. Der Abgeordnete des Moskauer Regionalparlaments, Andrej Medwedew, warnte davor, dass weitere Angriffe auf Luftfahrtanlagen wahrscheinlich Teil einer umfassenderen Gegenoffensivstrategie der Ukraine seien.

News zum Ukraine-Krieg: Russische Truppen nicht gerüstet

Update vom 14. Mai, 10.35 Uhr: Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Fachleute in einem miserablen Zustand und nicht gut auf Herausforderungen vorbereitet. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht des Verteidigungsministeriums in London zum Ukraine-Krieg hervor. Demnach sind zwar Zahl der Soldaten und Organisationsstruktur ähnlich wie zu Beginn des Kriegs, doch die Zusammensetzung unterscheidet sich erheblich.

Im Februar 2022 habe die russische Truppe aus Profi-Soldaten bestanden, sei größtenteils mit einigermaßen modernen Fahrzeugen ausgestattet gewesen, und habe regelmäßig trainiert, mit dem Ziel, komplexe Einsätze im Verbund auszuführen, so die Mitteilung. „Jetzt besteht die Streitkraft hauptsächlich aus schlecht ausgebildeten Reservisten und ist zunehmend auf veraltete Ausrüstung angewiesen, vielen erheblich unterbesetzten Einheiten“, hieß es weiter.

Update vom 14. Mai, 06.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu politischen Gesprächen nach Deutschland gereist. „Bereits in Berlin“, twitterte Selenskyj am frühen Sonntagmorgen. „Waffen. Starkes Paket. Luftverteidigung, Wiederaufbau. EU. Nato. Sicherheit“, fügte er hinzu – Stichworte für die möglichen Gesprächsthemen in Berlin. Das genaue Programm Selenskyjs wurde aus Sicherheitsgründen zunächst nicht bekannt gegeben. Es gab aber Spekulationen, dass der Gast aus Kiew von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen wird.

Unterdessen ist in der Ukraine ist am frühen Sonntagmorgen ein landesweiter Luftalarm ausgelöst worden. Auslöser sollen örtlichen Medienberichten zufolge Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

News zum Ukraine-Krieg: Wie geht es Putins Freund Lukaschenko?

Update vom 13. Mai, 21.44 Uhr: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko soll sich in ein Krankenhaus in der Nähe von Minsk begeben haben. Das berichten das unabhängige belarussische Euroradio und die Beobachtungsstelle Belarusian Hajun. Demnach sei Lukaschenkos Konvoi gegen 19 Uhr am Krankenhaus angekommen. Während dieser Zeit sei der Zugang zur Klinik abgesperrt gewesen, die Straßen dorthin hätten bewaffnete Sicherheitskräfte bewacht.

Über Lukaschenkos Gesundheitszustand hatte es bereits nach den Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am 9. Mai in Moskau Spekulationen gegeben. Lukaschenko habe „müde und ein wenig unsicher auf den Beinen“ ausgesehen, so die Nachrichtenagentur Reuters. Zudem fehlte er bei einem geplanten Mittagessen mit Wladimir Putin.

Ukraine dringt weiter in Bachmut vor – mit Erfolg? Lage bleibt „kompliziert“

Update vom 13. Mai, 20.52 Uhr: In die Front um die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist Bewegung gekommen, ukrainische Truppen melden Geländegewinne in der Region. Die Truppen würden in zwei Richtungen in den Randbereichen Bachmuts vorrücken, sagt die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Hanna Malyar. Die Lage im Stadtzentrum sei aber „kompliziert“. Russland hatte am Freitag eingeräumt, die eigenen Truppen hätten sich aus einem Gebiet nahe Bachmut zurückgezogen und neu formiert.

Erstmals seit Ukraine-Krieg: Selenskyj kommt am Sonntag nach Deutschland

Erstmeldung vom 12. Mai: Kiew/Frankfurt – Russland hat im Südosten der Ukraine offenbar massive Verteidigungslinien errichtet, um die besetzten Gebiete gegen ukrainische Offensiven abzuschirmen. Das Ausmaß der Verteidigungsstellungen sei dabei enorm: Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Satellitenbilder der Europäischen Weltraumorganisation ESA berichtet, befinden sich von der Region Saporischschja bis einschließlich der Region Donezk gestaffelte Verteidigungsstellen, die bis zu 100 Kilometer lang sind und teils 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt liegen.

„Die russischen Verteidigungsanlagen wurden entlang der dominierenden Höhen und Bergrücken errichtet“, analysierte der Militärblogger Pasi Paroinen ihm ebenfalls vorliegende Satellitenbilder aus dem Südosten der Ukraine. Die gebauten Anlagen lassen sich laut ihm in insgesamt sechs Zonen unterteilen: Die erste Zone sei etwa drei bis vier Kilometer breit und würde mit einzelnen Kompaniestützpunkten sowie einigen Vorposten die vorderer Sicherheitszone bilden. In der zweiten würden Schützengräben sowie Stützpunkte entlang wichtiger Geländermerkmale folgen. Anschließend hätten die Russen Reserve- und mögliche Ablenkungspositionen errichtet. Dort soll sich auch der Großteil der örtlichen russischen Artillerie- und Panzerreserven befinden.

In der vierten Zone sei die Hauptverteidigungslinie vorzufinden. Diese bestehe aus „massiven mehrschichtigen Grabenlinien mit Panzerabwehrgräben und Drachenzahnhindernissen“. Drachenzahnhindernisse stellen zahnförmige Panzersperren aus Beton dar, mit denen Panzer abgewehrt werden sollen. Der Militärblogger schließt auch Minenfelder in der Zone nicht aus. „Diese Befestigungen bilden einen fast gleichmäßig durchgehenden Verteidigungsgürtel entlang der Front.“ In der fünften und sechsten Zone befänden sich schlussendlich noch Rückzugs- und Reservestellungen.

Die Analyse der neuen Verteidigungszone im Osten und Süden der Ukraine kommentierte auch der australische Ex-General Mick Ryan. Laut ihm sei es unmöglich, derartige Verteidigungsanlagen über die gesamte Länger der von den Russen verteidigten Frontlinie zu errichten. Er vermutet deshalb, „dass Verteidigungskomplexe wie dieser uns Einblicke in das geben, was die Russen als das Schlüsselterrain für die kommenden ukrainischen Offensiven ansehen“. Russische Militärführer schätzen diese Gebiete aller Wahrscheinlichkeit nach als die „gefährlichsten“ Terrains hinsichtlich ukrainischer Angriffe ein.

Laut dem Experten dürfte sich Russland zuvor genau überlegt haben, an welchen Standorte sie im Ukraine-Krieg derartig viele und teure Ressourcen für Verteidigungsanlagen investieren. Dahinter stecke eine Taktik: „Es sei darauf hingewiesen, dass es bei den meisten Hindernissen nicht darum geht, einen Feind aufzuhalten. Vielmehr geht es darum, ihn in ‚Tötungszonen‘ zu lenken oder seinen Zusammenhalt und seine kombinierten Waffenteams zu zerschlagen.“ Durch die Zonen können insbesondere Überraschungsangriffe verlangsamt und gleichzeitig Zeit für geplante Gegenangriffe gewonnen werden.

Inwiefern die aufgebauten Verteidigungszonen wirklich gegen die ukrainischen Streitkräfte standhalten, wird sich zeigen müssen. Der Politikwissenschaftler und Politikberater Nico Lange sagt unterdessen, dass die gebauten Anlagen „von unterschiedlicher Qualität“ sind. Laut ihm könnten sie deshalb durchaus zerstört, durchbrochen oder umgangen werden.

Die Ukraine hat bereits Gegenoffensiven in der Region gestartet. In einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) vom Freitag hieß es, dass die ukrainischen Streitkräfte bei örtlichen Gegenangriffen in der Nähe von Bachhmut wahrscheinlich einige russische Linien durchbrochen haben. Laut dem Befehlshaber der ukrainischen Ostgruppe, Oleksandr Syrskyi, hätten sich die russischen Streitkräfte in nicht näher bezeichneten Abschnitten der Bachmut-Front bis zu zwei Kilometer hinter die russischen Linien zurückgezogen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte laut dem ISW zwar die ukrainischen Gegenangriffe, bestritten jedoch Berichte über den ukrainischen Durchbruch der Verteidigungslinien. (mit Agenturmaterial)


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