Aktuelle News zur Lage in Nahost: Israel setzt die Einsätze gegen die Hisbollah im Libanon und in Gaza fort. Bei neuen Angriffen gab es etliche Tote.
Update vom 13. Oktober, 6.08 Uhr: Israels Militär geht weiter mit unveränderter Härte gegen die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen vor. Die Lage in Nahost bleibt damit unverändert angespannt. Die politische Führung erwägt zudem weiterhin einen Vergeltungsschlag auf den Iran. Das Militär teilte nach Ende des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur am Abend mit, es habe in den zurückliegenden Stunden Dutzende Kämpfer der Hisbollah im Libanon und der Hamas in Gaza getötet. Insgesamt 280 Ziele seien während des Feiertags angegriffen worden.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Hisbollah im Libanon setzt indes den Beschuss des Nordens Israels fort. Auch in der Nacht heulten im Norden des jüdischen Staates wieder die Sirenen. Das libanesische Gesundheitsministerium wiederum berichtete am Abend von mehr als einem Dutzend Toten sowie Dutzenden Verletzten bei israelischen Angriffen in dem Land.
Lage in Nahost: Traurige Bilanz am Jom Kippur für Israel – Hisbollah setzt Angriffe fort
Update vom 12. Oktober, 23.08 Uhr: Traurige Bilanz am Jom Kippur: Zum jüdischen Feiertag hat die libanesische Hisbollah-Miliz nach Angaben der israelischen Armee rund 320 Geschosse auf Israel abgefeuert. Die meisten Raketen und Drohnen habe die israelische Luftabwehr abgefangen, andere gingen über offenem Gelände nieder, hieß es. In der Nähe der nördlichen Stadt Akko erlitten zwei Israelis leichte Verletzungen durch Geschosssplitter, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Im Seebad Herzlia nahe Tel Aviv richtete eine Drohne, die die Luftabwehr überwand, Schäden an Gebäuden an.
Update vom 12. Oktober, 22.37 Uhr: Nach dem Beschuss von UN-Blauhelmsoldaten im Israel-Libanon-Krieg haben mehrere Länder der Vereinten Nationen den Vorfall verurteilt. „Angesichts der eskalierenden Lage in der Region halten wir die Rolle von UNIFIL für besonders wichtig. Daher verurteilen wir die jüngsten Angriffe auf UNIFIL-Friedenstruppen aufs Schärfste“, hieß es in einem gemeinsam verfassten Brief, der am Samstagabend auf sozialen Plattformen wie X gepostet wurde. Solche Aktionen müssten sofort aufhören und angemessen untersucht werden. Zuvor war eine Blauhelm-Truppe im israelisch-libanesischen Grenzgebiet ins Feuer geraten. Ein UN-Soldat wurde bei dem Zwischenfall verletzt. Israel hatte offensichtlich aber vorab eine Warnung herausgegeben.
Krieg in Nahost: Luftangriff von Israels Armee trifft einen Markt im Libanon – Ziel war die Hisbollah
Update vom 12. Oktober, 21.08 Uhr: Schwerer Vorwurf im Libanon-Krieg: Das israelische Militär soll einen Markt im südlichen Ort Nabatija angegriffen haben. Das berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA über die Lage in Nahost. Demnach hätten israelische Kampfflugzeuge den zentral gelegenen Markt ins Visier genommen. Eine Stellungnahme der israelischen Armee blieb zunächst aus.
Videos, die angeblich Szenen nach dem Angriff darstellen, wurden in sozialen Medien geteilt. Sie zeigen unter anderem einen großen Brand in einem zerstörten Geschäftsviertel und Rettungskräfte, die neben Trümmern arbeiten. Lokale Medien sprachen von erheblichen Schäden, wobei mindestens vier Gebäude zerstört worden seien. Informationen über mögliche Opfer lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Nabatija gilt als bedeutendster Ort und Handelszentrum im Südosten des Libanon.
Nach Attacke auf Hisbollah: Iran verbietet Mitnahme von Pagern auf allen Flügen
Update vom 12. Oktober, 20.37 Uhr: Der Iran hat Passagieren die Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies auf allen Flügen verboten. Die neue Anordnung gelte sowohl fürs Handgepäck als auch die Koffer, sagte ein Sprecher der iranischen Luftfahrtbehörde der Nachrichtenagentur Isna zufolge. Passagieren sei nur noch erlaubt, ihre Handys mit an Bord zu nehmen. Zahlreiche Pager und Walkie-Talkies der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon waren im September explodiert. Dabei wurden mindestens 39 Menschen getötet und etwa 3.000 zum Teil schwer verletzt.
Angespannte Lage in Nahost
Update vom 12. Oktober, 18.58 Uhr: Nachdem UN-Blauhelmsoldaten im Libanon unter Beschuss geraten sind, haben sich die Vereinten Nationen zu dem Vorfall jetzt geäußert. So soll Israel die UN-Truppen zuvor aufgefordert haben, ihre Stellungen im Südlibanon zu verlassen, wo es zu Zusammenstößen mit der militanten libanesischen Hisbollah kommt. Das teilte ein Sprecher der internationalen Organisation dem britischen Guardian mit. Doch die Blauhelmsoldaten hätten einen Rückzug hinter eine genannte Demarkationslinie abgelehnt. Diese Entscheidung sei einstimmig gefallen. Wenig später geriet die Einheit dann unter Beschuss. Dabei wurde ein Soldat verletzt.
Update vom 12. Oktober, 16.28 Uhr: UN-Soldaten sind im Libanon-Israel-Krieg erneut zwischen die Fronten geraten. So wurde am Hauptquartier der UN-Mission Unifil bei Nakura im Libanon offenbar ein UN-Soldat durch Beschuss verletzt. „Wir wissen bisher nicht, woher der Beschuss kam“, teilte Unifil mit. Dem Soldaten sei im Krankenhaus eine Kugel entfernt worden und sein Zustand sei stabil. Bei einem weiteren Vorfall sei ein Gebäude an einem UN-Posten in Ramja weiter östlich von Nakura stark beschädigt worden. Der Verletzte in Nakura ist den Angaben zufolge bereits das fünfte Opfer in den Reihen der UN-Beobachtermission Unifil im Libanon innerhalb weniger Tage.
Lage in Nahost: Israel rückt rund um das Flüchtlingslager Dschabalia in Gaza vor
Update vom 12. Oktober, 15.11 Uhr: Das israelische Militär hat seine Vorstöße in die Gebiete um das Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens fortgesetzt. Dies berichteten Bewohner der Nachrichtenagentur Reuters. Die Angriffe erfolgen demnach sowohl aus der Luft als auch am Boden. Eine aktuelle Stellungnahme von Israel steht noch aus. In den letzten Tagen hatte das Militär jedoch bekannt gegeben, dass seine Streitkräfte bei Operationen in Dschabalia und den umliegenden Gebieten Dutzende von Extremisten getötet, Waffen beschlagnahmt und militärische Infrastrukturen unbrauchbar gemacht hätten.
Update vom 12. Oktober, 12.33 Uhr: Die israelische Armee hat die Einwohner des Südlibanon angesichts der anhaltenden Kämpfe mit der Hisbollah-Miliz davor gewarnt, in ihre Häuser zurückzukehren. Die Lage in Nahost legt nahe, dass israelische Truppen weiterhin auf „Hisbollah-Stellungen in oder in der Nähe“ ihrer Dörfer zielten, erklärte Armeesprecher Avichay Adraee auf X. Wer in den Süden gehe, riskiere sein Leben, warnte Adraee.
Lage in Nahost: Hisbollah mit neuen Raketen-Angriffen auf Israel
Update vom 12. Oktober, 8.20 Uhr: Die Hisbollah-Miliz im Libanon hat offenbar mehrere Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt nahe der Küstenstadt Haifa abgefeuert. Hisbollah-Kämpfer hätten „südlich von Haifa die dortige Sprengstofffabrik ins Visier genommen“, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz. Die Hisbollah hatte zuvor die Bewohner Nordisraels aufgerufen, sich von Armeeeinrichtungen in Wohngebieten fernzuhalten.
An mehreren Orten im Norden Israels ertönten am frühen Samstagmorgen Alarmsirenen. In Israel wird seit Freitagabend der höchste jüdische Feiertag Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.
Israel setzt Aktionen im Gazatreifen fort – Lage in Nahost führt zu Dutzenden Toten
Update vom 12. Oktober, 6.06 Uhr: Bei Angriffen Israels im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der Zivilschutzbehörde in dem Palästinensergebiet am Freitag insgesamt mindestens 30 Menschen getötet worden. Bei den Angriffen auf die Stadt Dschabalia und das gleichnamige Flüchtlingslager seien außerdem mindestens 110 weitere Menschen verletzt worden. Die Rede ist von zwei Angriffen:
Lage in Nahost: Israel setzt Angriffe im Gazastreifen fort – offenbar 30 Tote und über 100 Verletzte
- Bei einem ein Angriff am Freitagabend in der Stadt Dschabalia seien zwölf Menschen getötet worden seien. 14 Menschen würden noch vermisst und seien vermutlich unter Trümmern eingeschlossen.
- 18 Tote bei mehreren Attacken meldete Direktor der Zivilschutzbehörde im nördlichen Gazastreifen. Darunter waren demnach Angriffe auf „acht Schulen“ im Flüchtlingslager, die als Unterkünfte für Vertriebene dienen würden.
Das israelische Militär antwortete zunächst nicht auf Anfragen der Nachrichtenagentur AFP zu den gemeldeten Angriffen auf Schulen im Flüchtlingslager Dschabalia. Am vergangenen Wochenende hatte die israelische Armee erklärt, die Gegend von Dschabalia umstellt und eine Evakuierungsanordnung ausgegeben zu haben. Politikwissenschaftler gehen davon aus, dass sich die radikalislamische Hamas dort trotz eines Jahres intensiver Gefechte und anhaltender Angriffe neu gruppiert.
Drohnen aus dem Libanon auf Israel lösen Alarm in Tel Aviv aus
Update vom 11. Oktober, 22.40 Uhr: Wegen zwei aus dem Libanon abgefeuerter Drohnen ist im Norden der israelische Metropole Tel Aviv Sirenenalarm ausgelöst worden. Die israelische Armee teilte am Freitagabend zunächst mit: „Die Sirenen wurden nach einem Eindringen eines feindlichen Luftfahrzeugs in verschiedenen Gebieten im Zentrum von Israel aktiviert.“ Etwa 20 Minuten nach dem Alarm meldete die israelische Armee das Ende des Vorfalls.
Später hieß es, zwei Drohnen seien aus dem Libanon über die israelische Grenze geflogen. Die Armee habe eine der beiden Drohnen abfangen können. Nach ihren Angaben wurde ein Gebäude in Herzlija beschädigt, verletzt wurde demnach jedoch niemand. Die israelische Polizei erklärte, ihr sei vielfach das Herabstürzen von Trümmerteilen in der Region Herzlija gemeldet worden. Der Vorfall traf das Land an seinem höchsten Feiertag. Seit Sonnenuntergang wird in Israel Jom Kippur, auch bekannt als Versöhnungsfest, begangen.
Israelische Angriffe im Libanon: Offenbar 60 Menschen im Laufe des letzten Tages tot
Update vom 11. Oktober, 19.45 Uhr: Bei israelischen Luftangriffen im Libanon sind nach Angaben Gesundheitsministeriums in Beirut in den vergangenen 24 Stunden 60 Menschen ums Leben gekommen. Weitere 168 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung weiter. Unklar blieb, bei wie vielen davon es sich um Mitglieder der mit Iran verbündeten Schiitenmiliz Hisbollah handelte und wie viele Zivilisten darunter waren. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Zahl der Luftschläge in den vergangenen 24 Stunden belief sich demnach auf 57. Sie sollen vor allem Zielen im Süden des Landes, in den südlichen Vororten der Hauptstadt Beiruts und der Bekaa-Ebene im Osten des Landes gegolten haben.
Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer im Libanon seit Beginn des Gazakriegs nach Angaben der Regierung auf etwa 2.230. Knapp 10.400 Menschen wurden demnach verletzt. Etwa 187.000 Menschen sollen zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden sein. Mehr als 430.000 Menschen flohen demnach ins Nachbarland Syrien, von denen mehr als drei Viertel syrische Staatsangehörige sein sollen.
Update vom 11. Oktober, 17.08 Uhr: Nach den Angriffen auf die Blauhelme im Libanon gibt es internationale Kritik an Israels Vorgehen in Nahost. Frankreich hat den Beschuss der UN-Mission Unifil scharf kritisiert und den israelischen Botschafter einbestellt. Die Angriffe seien schwere Verletzungen des Völkerrechts und müssten sofort aufhören, hieß es aus dem Außenministerium in Paris. Der Schutz der Blauhelm-Soldaten sei eine Verpflichtung, der alle nachkommen müssten.
Die UN-Beobachtermission überwacht das Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Israel seit Jahrzehnten. Daran sind mehr als 10.000 UN-Soldaten aus rund 50 Ländern beteiligt. Auch mehr als 670 französische Soldaten sind Teil der Mission.
Neuer UN-Zwischenfall in Nahost: Israel hat wohl Anlage von UN-Blauhelmen im Libanon beschädigt
Update vom 11. Oktober, 15.43 Uhr: Die Lage in Nahost bleibt weiter unübersichtlich: Wie nun UN-Friedenstruppen im Libanon mitteilten, soll es zu einem weiteren Zwischenfall mit Israels Militär gekommen sein. Demnach soll eine Planierraupe der israelischen Streitkräfte die Barrieren an der UN-Position 1-31 in Labbouneh umgerissen haben. Zudem sollen Israels Panzer in der Nähe der Stellung gesichtet worden sein.
„Heute fielen mehrere T-Mauern an unserer UN-Position 1-31, nahe der Blauen Linie in Labbouneh, als ein IDF-Bulldozer den Umkreis traf und IDF-Panzer in die Nähe der UN-Position vorrückten“, heißt es in einer Erklärung. „Unsere Friedenstruppen blieben vor Ort und eine schnelle Eingreiftruppe der UNIFIL wurde entsandt, um die Position zu unterstützen und zu verstärken.“ Wie es weiter heißt, steht der Vorfall in Nahost nicht im Zusammenhang mit dem Beschuss auf UN-Truppen vom Vortag.
Etwa 2000 Menschen im Libanon bei Kämpfen zwischen Hisbollah und Israel getötet
Update vom 11. Oktober, 13.40 Uhr: Seit knapp einem Jahr beschießen sich Israel und die Hisbollah im Libanon. Doch seit einigen Wochen hat sich der Konflikt in Nahost deutlich ausgeweitet. Inzwischen sollen seit Oktober 2023 durch die Gewalteskalation zwischen der pro-iranischen Miliz und Israel mehr als 2.000 Menschen getötet worden sein. Das berichtet das UN-Menschenrechtsbüro in Genf unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium. „Die libanesische Bevölkerung trägt die Hauptlast dieser jüngsten Phase des Konflikts“, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani.
Hisbollah reagiert auf Lage in Nahost
Update vom 11. Oktober, 13.11 Uhr: Angesichts der gegenwärtigen Lage in Nahost bereitet sich die Hisbollah im Libanon auf einen langen Zermürbungskrieg mit Israel vor. Die Terrormiliz stellt sich derweil nach der Tötung ihrer obersten Führung neu auf. Wie Reuters berichtet, wird ein neues Kommando künftig den Raketenbeschuss und den Bodenkampf koordinieren.
Nach dem Start von Israels Bodenoffensive im Libanon und den Luftangriffen ist die Hisbollah deutlich geschwächt – allen voran durch die Ermordung ihres Anführers Sayyed Hassan Nasrallah
Beschuss von UN-Truppen im Libanon: Israel untersucht Vorfall
Update vom 11. Oktober, 11.57 Uhr: Nach den gemeldeten Schüssen auf UN-Truppen haben Israels Streitkräfte angekündigt, den Vorfall zu untersuchen. „Vor kurzem ist ein Bericht über Schäden am UNIFIL-Außenposten in der Gegend von A-Nakura eingegangen“, berichtet die israelische Armee der Times of Israel. „Dem Bericht zufolge wurden infolge der Schäden am Außenposten zwei UNIFIL-Angehörige verletzt. Der Vorfall wird untersucht und seine Einzelheiten werden geprüft.“
Eine UN-Quelle hatte den Vorfall in Nahost publik gemacht. Demnach sollen Israels Streitkräfte auf einen Beobachtungsposten der Friedenstruppe UNIFIL geschossen haben. Der Bericht erfolgt, nachdem einen Tag zuvor zwei Friedenstruppen bei einem ähnlichen Vorfall verletzt worden waren.
Vorfall in Nahost: Israel meldet tödlichen Raketenangriff im Norden
Update vom 11. Oktober, 11.39 Uhr: In Israel ist bei einem Raketenangriff der Grenze zum Libanon ein Mensch ums Leben gekommen. Der Getötete sei ein 27-jähriger Thailänder, teilte der israelische Rettungsdienst mit. Eine Panzerabwehrrakete sei auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in Galiläa eingeschlagen. Medien zufolge wurde dabei eine weitere Person verletzt. Der Getötete arbeite demnach in der Gegend als Traktorfahrer.
Nach Angaben Israels zur Lage in Nahost wurde die Panzerabwehrrakete aus dem Libanon abgefeuert. Sie sei in der Gegend des Kibbuz‘ Jiron eingeschlagen, der an der Grenze zum nördlichen Nachbarland liegt. Israels Armee sprach zunächst von zwei verletzten Zivilisten infolge des Einschlags.
Israel setzt Bodenoffensive im Libanon fort: Sorge vor Eskalation der Lage in Nahost
Erstmeldung: Tel Aviv/Beirut – Die Lage in Nahost bleibt weiter angespannt: Israel setzt seine Bodenoffensive im Libanon gegen die Hisbollah fort. Und auch im Gazastreifen kommt es immer wieder zu Kämpfen mit der Hamas. Abseits der eigentlichen Kampfregionen steht immer noch die Möglichkeit eines israelischen Vergeltungsschlags gegen den Iran im Raum. Teheran droht derweil arabischen Staaten und US-Verbündeten im Nahen Osten, die Israel und den USA helfen könnten. Nach den Schüssen auf UN-Truppen am Donnerstag soll es nun am Freitagmorgen einen neuen Zwischenfall gegeben haben.
Vergeltungsschlag Israels auf den Iran wohl weiter in Planung.
Einer UN-Quelle zufolge haben Israels Streitkräfte am Morgen auf einen Beobachtungsposten der UNIFIL-Friedenstruppe in deren Hauptbasis in Naqoura im Südlibanon geschossen und dabei zwei Menschen verletzt. Die IDF geben zunächst keinen Kommentar zu dem Bericht ab. Über den jüngsten Zwischenfall in Nahost berichtete unter anderem die Times of Israel. Wie aus den weiteren Informationen hervorgeht, haben Israels Streitkräfte zudem zwei unbemannte Luftfahrzeuge abgefangen, die aus dem Libanon in Richtung Israel gestartet waren.
Über ein Jahr nach dem Hamas-Überfall auf Israel ist die Lage in Nahost weiter durch zahlreiche Konfliktherde geprägt. In jüngster Vergangenheit steht Israels Einsatz gegen die Hisbollah im Libanon im Fokus. Dabei kam es auch am Donnerstag zu einem Zwischenfall: Nach dem Beschuss des Hauptquartiers der UN-Mission Unifil im Libanon wächst die Sorge um die Sicherheit der Blauhelmsoldaten in der Region. „Die Sicherheit und der Schutz der Friedenstruppen ist jetzt zunehmend in Gefahr“, sagte der Chef der UN-Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
Israel wegen Vorgehen im Libanon in der Kritik – Lage in Nahost bleibt angespannt
Israels Soldaten sollen zuvor bei ihrem Einsatz im Libanon das Unifil-Hauptquartier beschossen und dabei mindestens zwei UN-Soldaten verletzt. Das Militär beschuldigte die Schiiten-Miliz Hisbollah, Gegenden in der Nähe von Stützpunkten der Blauhelm-Mission für ihre Zwecke zu missbrauchen. Je länger Israels Einsatz in Nahost andauert, desto größer wird die Kritik an dem Vorgehen der IDF.
Durch den Beschuss der Blauhelme im Libanon hat die Debatte nun erneut Aufwind bekommen. „Das ist inakzeptabel“, sagte der indonesische UN-Botschafter Hari Prabowo. Der Angriff auf den Unifil-Stützpunkt sei der Versuch, die Friedensmission und die internationale Gemeinschaft einzuschüchtern.
Lage in Nahost: Wohl Feuerpause zwischen Israel und Hamas im Gazastreifen
Während Israel seine Einsätze im Gazastreifen und im Libanon weiter fortsetzt, soll es in der kommenden Woche im Verwaltungsgebiet der palästinensischen Autonomiebehörde zu lokalen Feuerpausen kommen. Hintergrund ist die zweite Runde der Impfung gegen Kinderlähmung starten. Rund 590.000 Kinder unter zehn Jahren sollen dann geimpft werden, wie Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell auf der Plattform X mitteilte. Dafür seien gebietsspezifische humanitäre Feuerpausen vereinbart worden. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Pausen von allen Parteien respektiert werden. Ohne sie ist es unmöglich, die Kinder zu impfen.“
Derweil könnte die Lage in Nahost massiv durch einen möglichen Vergeltungsschlag Israels gegen den Iran verändert werden. Bei der Planung haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington einem Medienbericht zufolge angenähert. Das berichtete das US-Nachrichtenportal Axios. Israels geplantes Vorgehen gegen Teheran sei zwar noch etwas aggressiver als es sich das Weiße Haus wünschen würde. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter.
News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Gaza-Krieg
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)