Drei Probleme für Putins Armee – Russlands Ukraine-Luftangriffe sinken laut Geheimdienst drastisch

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Von: Bedrettin Bölükbasi, Stephanie Munk

Im Ukraine-Krieg setzten Russlands Soldaten laut Kiew Vergewaltigung gezielt als Waffe ein. Der Armee soll außerdem die Munition ausgehen. News-Ticker zum Militärgeschehen.

+++ Dieser Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen zu den militärischen Kämpfen im Ukraine-Krieg lesen Sie in diesem News-Ticker. +++

Update vom 5. Dezember, 12.08 Uhr: Bei Explosionen auf zwei Militärflugplätzen in Russland sind mindestens drei Menschen getötet worden. „Eine nicht identifizierte Drohne hat einen Flugplatz im Gebiet Saratow angegriffen“, berichtete das Internetportal Baza. Die Urheber waren zunächst unklar.

Bei den überdies beschädigten Fliegern auf dem Flughafen Engels-2 soll es sich um strategische Bomber vom Typ T-95 handeln. Diese werden für die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine genutzt. In der Vergangenheit hatte Kiew Angriffe auf mehrere Luftwaffenstützpunkte auf der annektierten Halbinsel Krim zugegeben.

Britischer Geheimdienst zu Putins Luftwaffe: Zahl der Angriffe sinkt „deutlich“

Update vom 5. Dezember, 11.19 Uhr: Moskau setzt in seinem Ukraine-Angriffskrieg inzwischen „deutlich“ weniger Kampfflugzeuge ein, schätzt der britische Geheimdienst. Aktuell sei die Zahl der Anschläge von vormals 300 pro Tag auf unter 100 gesunken, hieß es im jüngsten Update des Verteidigungsministeriums in London.

„Der Rückgang der Einsätze ist wahrscheinlich auf die andauernde, starke Bedrohung durch die ukrainische Luftverteidigung, die Beschränkung der verfügbaren Flugstunden für russische Flugzeuge und das sich verschlechternde Wetter“ zurückzuführen.

Dennoch werde die russische Luftwaffe auch über die Wintermonate weiter Einsätze fliegen, da die Bodentruppen auf eine Identifizierung ihrer Ziele aus der Luft angewiesen seien. Sie habe bisher mehr als 60 Flugzeuge verloren, darunter allein in der vergangenen Woche einen taktischen Bomber vom Typ Suchoi Su-24 (Nato-Code: Fencer) sowie ein Erdkampfflugzeug vom Typ Suchoi Su-25 (Frogfoot).

Ein „SU-30SM“-Kampfjet der russischen Luftwaffe (Symbolfoto) © Russian Defence Ministry / Imago Images

Moskau führt laut Kiew mehr als 50 Mehrfachraketen-Angriffe auf Luhansk durch

Update vom 5. Dezember, 9.09 Uhr: In der Region Luhansk haben ukrainische Kämpfer nun 13 Angriffe von Putins Militär abgewehrt. Das teilte der regionale Generalstab laut dem Kyiv Independent mit. Unabhängig verifizieren ließen sich die Infos zunächst nicht. In den „vergangenen Tagen“ hätten die russischen Angreifer mehr als 50 Mehrfachraketenwerfer-Angriffe ausgeführt, hieß es weiter.

Größtes AKW in Europa: Neuer Beschuss von Saporischschja in der Ukraine

Update vom 5. Dezember, 6.15 Uhr: In der Nacht auf Montag haben mehrere russische Raketen die Stadt Saporischschja getroffen. Ziel der Angriffe seien Industriegebäude und Objekte der energetischen Infrastruktur gewesen, berichtete die Staatsagentur Unian. Über eventuelle Opfer oder das Ausmaß der Schäden wurden keine Angaben gemacht.

Vorwurf der ukrainischen Justiz: Russlands Soldaten setzen Vergewaltigung gezielt als Waffe ein

Update vom 5. Dezember, 6.05 Uhr: Der ukrainische Generalstaatsanwalt Andrij Kostin prangerte eine „drastische Zunahme“ sexueller Gewalt durch russische Soldaten an. Infolge des russischen Angriffskriegs seien alle Geschlechter und Altersklassen betroffen, Kinder ebenso wie Alte, sagte Kostin der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung Ouest-France. Russische Soldaten setzten sexuelle Gewalt gezielt ein – als „Kriegsmethode, um Ukrainerinnen und Ukrainer zu demütigen“, behauptete er.

Vor vier Monaten seien erst 40 Fälle von sexueller Gewalt registriert worden, sagte Kostin den Zeitungen, aber mittlerweile seien es mehr als 110 Fälle. „Tendenz stark steigend.“ Zudem gebe es eine hohe Dunkelziffer. „In vielen Fällen werden Menschen durch russische Soldaten vergewaltigt, gefoltert und danach getötet. Oft finden Vergewaltigungen vor den Augen von Angehörigen und Kindern statt“, sagte Kostin. Betroffen seien vor allem besetzte Gebiete. Oft hätten russische Kommandeure Vergewaltigungen angeordnet oder zumindest unterstützt, so Kostin. Die Angaben des Generalstaatsanwalts ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach Kostins Worten wurden in der Ukraine seit Kriegsbeginn vor gut neun Monaten fast 8500 Zivilisten getötet, darunter 440 Kinder. Mehr als 11 000 Zivilisten seien verletzt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft habe bislang 50 197 Fälle von Kriegsverbrechen aufgenommen, sagte er den Zeitungen.

Update vom 4. Dezember, 18.57 Uhr: Die US-Geheimdienste rechnen im Verlauf des Winters mit einer weiteren Verlangsamung des Ukraine-Kriegs. Bereits jetzt sei ein reduziertes Tempo der Kämpfe zu beobachten und beide Konfliktparteien versuchten, sich für weitere Kämpfe im Frühjahr neu aufzustellen, sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines auf einem Militär-Forum in Kalifornien.

Jedoch herrsche in Geheimdienstkreisen ein „gewisses Maß an Skepsis“ darüber, ob die russischen Streitkräfte für neue Kämpfe im März überhaupt gerüstet seien. Diesbezüglich sei der Blick auf die Ukrainer optimistischer, so Haines. Das liege auch daran, dass Putins Armee Munition „verheizt“.

Update vom 4. Dezember, 10.24 Uhr: Der Rückhalt für Putin scheint in der russischen Bevölkerung zu bröckeln. Das legte eine kürzlich durchgesickerte Umfrage nahe. Der britische Geheimdienst schließt sich dieser Einschätzung nun an: Für den Kreml werde es „zunehmend schwer, auch nur die schweigende Zustimmung zu erhalten“, hieß es im jüngsten Update des Verteidigungsministeriums in London.

Die Geheimdienstler gehen davon aus, „dass Russland in den kommenden Monaten kaum bedeutende Erfolge auf dem Schlachtfeld erringen wird“. Daher werde es schwer, den Krieg vor der eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen.

Den Briten zufolge zeigen an die Öffentlichkeit gelangte Daten russischer Behörden, dass inzwischen nur noch ein Viertel der russischen Bevölkerung den Angriffskrieg unterstützt. Zu Beginn des Kriegs waren es demnach noch 80 Prozent. Die Teilmobilmachung in Russland habe den Krieg dort aber für viele Menschen spürbar gemacht.

Wladimir Putin sitzt an einem Tisch und liest ein Blatt Papier
Unerfreuliche Umfrageergebnisse für Wladimir Putin © IMAGO / SNA

US-Geheimdienst-Direktorin zu Putins Armee: Soldaten „verheizen“ Munition

Update vom 4. Dezember, 9.09 Uhr: Putins Soldaten verbrauchen ihre Munition schneller als die russische Rüstungsindustrie nachliefern kann. Das sagte Avril Haines, Direktorin der nationalen US-Geheimdienste, nun dem Sender NBC. „Ich kann Ihnen zwar keinen konkreten Wert nennen. Aber sie tun es ziemlich schnell. Es ist wirklich ungewöhnlich.“

Moskau bemühe sich nun darum, unter anderem aus Nordkorea unter Machthaber Kim Jong Un Nachschub zu erhalten, sagte Haines weiter. „Wir haben den Eindruck, dass Russland nicht in der Lage ist, den aktuell selbst zu produzieren. Das wird eine Herausforderung.“

Ukraine-Krieg: Rekruten mit Munition auf einem Schießplatz in Südrussland
Aufnahme vom Oktober 2022: Rekruten mit Munition auf einem Schießplatz in Südrussland © Uncredited/AP/dpa

Selenskyj spricht über „schmerzhafteste“ Front in den aktuellen Kämpfen in der Ukraine

Update vom 3. Dezember, 21.25 Uhr: Nach einem Treffen mit militärischen Offizieren bezeichnete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Front an den Städten Bachmut und Soledar im Osten der Ukraine als die „heißeste und schmerzhafteste“ in den aktuellen Gefechten. Zudem bestätigte Selenskyj den Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges in dem Gebiet und gratulierte dafür dem Grenzschutz. Während man in Luhansk und Charkiw die eigenen Truppen stärke, zerstöre man im Süden die Kampffähigkeit der russischen Truppen.

Ukraine-Krieg: Ukraine schießt offenbar russisches Kampfflugzeug ab

Update vom 3. Dezember, 19.45 Uhr: Der ukrainische Grenzschutz will in der Nähe der umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen haben, teilte die Behörde auf Facebook mit. Ein „genauer Schuss“ einer schultergestützten Luftabwehrrakete habe eine russische Su-34 im Wert von rund 50 Millionen Dollar zum Absturz gebracht, behauptete der Grenzschutz. Das Schicksal des Pilots der Maschine sei derzeit noch unbekannt.

Update vom 3. Dezember, 18.45 Uhr: Im Ukraine-Krieg dauern die Gefechte im Osten der Ukraine an. Nach Angaben von pro-russische Milizen gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass hat das ukrainische Militär drei Angriffstruppen in Richtung der Stadt Kreminna im Oblast Luhansk stationiert. Andrey Marchonko, ein Militäroffizier der sogenannten „Volksrepublik Luhansk“ warf dem ukrainischen Militär vor, diese Truppen durch polnische und deutsche Söldner zu verstärken.

Schoigu besucht Belarus – Putins Minister wirft den USA einen „feindlichen Kurs“ vor

Update vom 3. Dezember, 17.30 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat die belarussische Hauptstadt Minsk besucht und sich dort mit seinem Amtskollegen Viktor Chrenin getroffen. Schoigu und Chrenin hätten sich über die militärische Zusammenarbeit der zwei Länder ausgetauscht, heißt es in einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. In dem Treffen soll es auch um die russisch-belarussische Gefechtstruppe in Belarus gegangen sein. Auf belarussischem Territorium würden nun Aktionen durchgeführt, um die Kampfkoordination der gemeinsamen Einheit sicherzustellen, berichtete Ria Nowosti unter Berufung auf Schoigu.

Wladimir Putins Verteidigungsminister lobte offenbar auch die „Entschlossenheit“ von Belarus gegen den „feindlichen Kurs“ der USA. Er bezeichnete Belarus zudem als einen „verlässlichen Partner“. Dem Westen warf der Minister „beispiellosen Druck“ und einen „unerklärten Krieg gegen unsere Länder“ vor.

Ukraine-Krieg: Behörden bereiten ukrainische Bevölkerung auf Abschaltungen des Stroms vor

Update vom 3. Dezember, 15.07 Uhr: Ukrainische Behörden rufen am Samstag die Bevölkerung der Region Mykolajiw zum „Durchhalten“ auf. Es seien weitere Stromabschaltungen zu erwarten. Ab Montag (5. Dezember) werde er den Betreiber Oblenergo dazu anhalten, seine Pläne für die Region zu überarbeiten, erklärte Vitali Kim, Gouverneur der Region Mykolajiw im Süden der Ukraine, im Onlinedienst Telegram. „Es wird sehr wahrscheinlich Abschaltungen von vier Stunden geben.“

Weil der Stromverbrauch steigt, seien längere Unterbrechungen der Versorgung notwendig, um das regionale Stromnetz zu entlasten. „Wir müssen durchhalten“, appellierte er an die Menschen der Region.

Ukraine will Menschen um Cherson in den kommenden Tagen evakuieren

Update vom 3. Dezember, 14.46 Uhr: Weil die ukrainische Staatsführung von einer „Intensivierung der Kampfhandlungen“ um Cherson ausgeht, seien die Menschen östlich des Dnipro-Flusses dazu aufgerufen, die Region zu verlassen. Sie würden zwischen 3. und 5. Dezember evakuiert, so der regionale Gouverneur Yaroslav Yanushevych.

Wie Kyiv Independent auf Twitter berichtet, wurden am 3. Dezember acht Regionen im Süden, Osten und Norden des Landes von Russland angegriffen. Laut Regionalgouverneuren seien Siedlungen Ziele der Angriffe gewesen.

Russland verlegt Marschflugkörper der Schwarzmeerflotte vor die Küste der Ukraine

Update vom 3. Dezember, 13.29 Uhr: Neue Aussagen zur russischen Schwarzmeerflotte: Russland verlegt aktuell 16 seegestützte Marschflugkörper des Typs Kalibr vor die ukrainische Küste. Zweck sei eine neue Großoffensive. Das sagte nun die ukrainische Militärsprecherin Natalia Humeniuk laut dem Kyiv Independent. Unabhängig verifizieren ließen sich die Infos zunächst nicht.

„Unverhältnismäßig“: Geheimdienst erwartet bei einem Putin-Militär-Manöver nur Symbolsieg

Update vom 3. Dezember, 12.19 Uhr: Nicht nur die russische Schwarzmeerflotte erleidet Verluste. Im Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich Putins Soldaten auch in einen unverhältnismäßig aufwendigen Kampf um Bachmut verbissen. Der Vorteil durch eine Eroberung der Stadt (Region Donezk) stehe nicht im Verhältnis zu dem Preis, den Moskau dafür zahle, hieß es nun im jüngsten Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums.

Obwohl die Einnahme Bachmuts Russland die Gelegenheit verschaffen würde, größere urbane Zentren wie die Städte Kramatorsk und Slowjansk zu bedrohen, wäre sie nur von „eingeschränktem operationellem Wert“, so die Einschätzung der Briten weiter. Es sei daher eine realistische Möglichkeit, dass die Eroberung der Stadt in erster Linie ein symbolisches, politisches Ziel für den Kreml geworden ist.

„Wie etwas aus Star Wars“: Ukraine-Soldaten erzählen, wie sie Putins Killer-Drohnen stoppen

Update vom 3. Dezember, 12.02 Uhr: Im Kampf gegen die russischen Angreifer spezialisieren sich die Ukrainer nun darauf, selbst-detonierende Drohnen zu erkennen. Dabei fühlen sich manche von ihnen an „Star Wars“ erinnert. Die Details und Schilderungen zum ukrainischen Drohnen-Abwehrkampf hier.

Russischer Medienbericht zur Schwarzmeerflotte: Moskau hat zahlreiche Schiffe eingebüßt

Update vom 3. Dezember, 11.12 Uhr: Die russische Schwarzmeerflotte hat seit Kriegsbeginn mehr als 15 Prozent seiner Schiffe eingebüßt. Das berichtet die Plattform Proekt. Demnach seien mindestens zwölf ihrer Schiffe bei den Gefechten gesunken oder schwer beschädigt worden.

Zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine habe die Schwarzmeerflotte 74 Schiffe und Korvetten umfasst. Im Jahr 1990 seien es sogar noch 800 Schiffe gewesen, 274 von ihnen Kriegsschiffe. Bis zum Jahr 2014 ging diese Zahl drastisch zurück, schreiben die Autoren. Proekt ist ein unabhängiger russischer Medienkanal.

Ukraine-Krieg: Schwarzmeerflotte auf der Krim, Archivbild von 2014
Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte vor der Krim (Archivbild von 2014) © Ulf Mauder/dpa

Furcht vor nächster Großoffensive Russlands: Selenskyj warnt vor dem Winter

Update vom 3. Dezember, 10.11 Uhr: Wolodymyr Selenskyj fürchtet einen massiven Angriff der russischen Truppen, sobald die Temperaturen in der Ukraine unter minus zehn Grad sinken. Das teilte nun nach Informationen das Portal Nexta das Büro des ukrainischen Präsidenten mit.

„Es war ein besonderer Tag“: Selenskyj feiert Rückkehr ukrainischer Kriegsgefangener

Update vom 3. Dezember, 8.39 Uhr: In einer kurzen Zeremonie hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Rückkehr einiger ukrainischer Kriegsgefangener gefeiert. „Es war ein besonderer Tag in einer besonderen Woche“, sagte der ukrainische Präsident in seiner jüngsten Videoansprache.

Zugleich kündigte er an, weitere seiner Soldaten aus russischen Gefangenenlagern zurückzuholen. „Wir werden keinen einzigen Ukrainer in russischen Gefängnissen, Lagern und „Isolationen“ (Haftanstalten) zurücklassen. Wir denken an alle.“

Treibstofflager unter Beschuss: „Leider gibt es Opfer“

Update vom 2. Dezember, 21.11 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben bei einem Raketenangriff am Freitag ein Treibstofflager in Schachtjorsk im Donbass getroffen. Donbass ist ein großes Steinkohle- und Industriegebiet beiderseits der russisch-ukrainischen Grenze. Der Bürgermeister Alexander Schatow von der dortigen pro-russischen Verwaltung teilte mit, dass dabei mehrere Menschen zu Schaden gekommen seien. Zuvor hatte die russische Staatsagentur Tass über den Angriff berichtet. „Das Tanklager wurde getroffen, leider gibt es Opfer“, zitiert die Agentur Schatow.

Bislang war unklar, welche Auswirkungen die beiden ukrainischen Raketeneinschläge in dem Lager hatten. Darüber wurden keine Angaben gemacht. Nach russischer Darstellung sollen die ukrainischen Streitkräfte bei dem Angriff Artillerie-Raketenwerfer vom Typ Himars eingesetzt haben. Die Angaben ließen sich jedoch nicht überprüfen.

Angriff auf Schule: Russische Soldaten sollen Gebäude angezündet haben

Update vom 2. Dezember, 18.47 Uhr: Nachdem es in den ukrainischen Regionen Cherson, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Poltawa und Charkiw zu einem Luftalarm wegen russischer Angriffe gekommen war, soll es am Freitag in Saporischschja zu einer gewagten Provokation gekommen sein, als die russischen Besatzer ein Schulgebäude angezündet und die Schuld der Ukraine gegeben haben sollen.

„In dem Dorf Mykhailivka im vorübergehend besetzten Gebiet der Region Saporischschja hat der Feind, um die Verteidigungskräfte der Zerstörung ziviler Infrastrukturen zu beschuldigen, das Gebäude der Mykhailiv Higher Vocational School in Brand gesetzt“, zitiert die Nachrichtenagentur Unian den Generalstab der Streitkräfte der Ukraine aus einer Erklärung.

Bulgarien will Ukraine mit Waffen und Munition unterstützen

Update vom 2. Dezember, 15.45 Uhr: Auch Bulgarien will die Ukraine militärisch unterstützen, allerdings nur damit, was sich das Land auch leisten kann. Laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass teilte der Wirtschafts- und Industrieminister Nikola Stoyanow mit, dass sein Land der Ukraine Handfeuerwaffen und Munition schicken werde. „Ja, es sind keine Panzer, wir sprechen von Handfeuerwaffen und Munition, wir helfen mit dem, was wir uns leisten können“, zitierte Tass den Minister. Die Kampffähigkeit des eigenen Militärs werde dadurch nicht beeinträchtigt, versicherte Stoyanow.

Russland greift erneut mit Raketen an – Luftalarm in fünf ukrainischen Regionen

Update vom 2. Dezember, 13.55 Uhr: Nach Angaben der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian kam es in den ukrainischen Regionen Cherson, Saporischschja, Dnipropetrowsk, Poltawa und Charkiw zu einem Luftalarm wegen russischer Angriffe. Unter Berufung auf die lokale Publikation Suspilny berichtete die Agentur zudem von Explosionen in der Stadt Dnipro, wo inzwischen auch die ukrainische Luftverteidigung aktiv sei. In den letzten Tagen warnen ukrainische Quellen immer wieder vor russischen Plänen, erneut massive Luft- und Raketenangriffe auf die Ukraine durchzuführen.

Update vom 2. Dezember, 12.10 Uhr: Russland hat in den vergangenen 24 Stunden wieder Angriffe in der Region Cherson gestartet. Auch in Wohngebiete, Privathäuser und Hochhäuser seien Granaten geflogen, berichtet der ukrainische Gouverneur der Region, Jaroslaw Januschewitsch, auf dem Nachrichtendienst Telegram. Drei Zivilisten seien ums Leben gekommen, sieben seien verletzt.

Russland hat im Ukraine-Krieg wohl massive Logistik-Probleme

Update vom 2. Dezember, 11.16 Uhr: Putins Armee hat offenbar mit logistischen Problemen zu kämpfen, seitdem sie sich wegen der ukrainischen Gegenoffensive in der Region Cherson zurückgezogen hat. Das schreibt das britische Verteidigungsministerium in einem aktuellen Bericht.

Die ukrainischen Truppen hätten russische Logistikknoten und Kommunikationskanäle zuletzt leichter angreifen können, weshalb Russland die Knotenpunkte mutmaßlich weiter gen Süden und Osten verlagere. Viel Ausrüstung müsse außerdem nun auf Straßen statt Schienen transportiert werden – auf der Straße seien die Transporte wiederum leicht angreifbar.

Die Logistikprobleme würden wohl dazu führen, dass es den russischen Truppen an Munition mangele, so die Briten. Deshalb würde Russland wohl derzeit kaum effektive Bodenoffensiven starten.

Hunderte Deserteure an Grenze verhaftet: Russlands Probleme im Ukraine-Krieg nehmen zu

Donezk/Washington – Geringe Kampfmoral, viele Deserteure und Kriegsverweigerer: Darüber berichtet die US-amerikanische Denkfabrik „Institute for the Study of War“ in einer Analyse vom Donnerstag (1. Dezember). Oleksiy Hromow, ein hochrangiger Vertreter der ukrainischen Armee, habe erklärt, dass Russland bereits mehrere Einheiten in der Region Cherson mit neuen Rekruten verstärken musste. Grund seien die vielen Deserteure und etliche Soldaten, die sich weigerten, weiterhin gegen Ukrainer zu kämpfen.

Geringe Moral, hunderte Deserteure: Russische Soldaten versuchen offenbar, von der Front zu fliehen

Auch in Luhansk gebe es laut russischen Sicherheitsbeamten eine steigende Zahl russischer Deserteure, so Hromow. Viele würden versuchen, über die Grenze zurück nach Russland zu gelangen und seien schon zu Hunderten von russischen Sicherheitskräften verhaftet worden.

Laut dem unabhängigen russischen Nachrichtenportal Astra sollen rund 90 Soldaten, die sich geweigert hatten, zu kämpfen, mehr als einen Monat von den russischen Kräften festgehalten worden sein – und zwar in einem Kindercamp im Dorf Makarowe, wie das ISW schreibt.

Ukraine-News: Militärführung soll Front-Soldaten in Stich lassen

Familienmitglieder von desertierten Soldaten sollen sich an die Staatsanwaltschaft gewandt haben, um zu erreichen, dass die Männer nicht wieder zurück an die Front müssen. Darüber habe eine örtliche russische Nachrichten-Website berichtet, so die Denkfabrik. Die Rekruten seien von der Militärführung an der Front „im Stich gelassen“ worden, woraufhin sie sich von ihren Positionen zurückgezogen hätten. In der russischen Armee soll zudem die Ausrüstung miserabel sein und die Stimmung unter den Soldaten kippen.

Auch zurückgelassene Dokumente der russischen Armee zeichneten Ende Oktober ein marodes Bild der Truppe, das auf eine niedrige Moral und eine deutlich geschwächte Kampfkraft hindeutete. Aber auch ukrainische Soldaten berichten über große Not an der Front. (smu)

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