DFB-Frauen zittern sich ins Halbfinale

Nach zwei enttäuschenden Turnieren haben die deutschen Fußballerinnen das EM-Halbfinale erreicht. Der Sieg gegen Österreich war schmeichelhaft.

Als der Viertelfinal-Bann endlich gebrochen war, reichte die Kraft nur noch für einen kurzen Jubeltanz – während Martina Voss-Tecklenburg für einen Moment zur Salzsäure erstarrte: Die deutschen Fußballerinnen haben sich mit dreifachem Alu-Dusel ins EM-Halbfinale gezittert und den größten Erfolg seit Olympiagold 2016 dem verstorbenen Uwe Seeler gewidmet. Die Deutschen gewannen das brisante Nachbarschaftsduell 2:0 (1:0) gegen Österreich – der Traum vom neunten Titel lebt.

Lina Magull traf in der 25. Minute für den Rekordeuropameister, der zuletzt bei der EM 2017 und der WM 2019 in der Runde der letzten Acht gescheitert war. Kapitänin Alexandra Popp sorgte mit ihrem vierten Tor im vierten EM-Spiel für die Entscheidung (90.). Im Halbfinale wartet am Mittwoch in Milton Keynes der Sieger der Partie zwischen Frankreich und Titelverteidiger Niederlande.

“Es war gefühlt über 90 Min ein Hin und Her. Wir sind froh und stolz, endlich wieder ein Halbfinale erreicht zu haben”, sagte Magull in der ARD: “Wir hatten auch ein bisschen Glück, wir haben viele Chancen zugelassen.”

Die Partie in London-Brentford war überschattet vom Tod Seelers. In Gedenken an den im Alter von 85 Jahren verstorbenen Ehrenspielführer liefen die Deutschen mit Trauerflor auf. Zudem wurde Seeler vor dem Anpfiff mit einer Schweigeminute gewürdigt.

DFB-Frauen laufen nahezu in Bestbesetzung auf

“Die Nachricht von seinem Tod hat uns betroffen gemacht”, sagte Bundestrainerin Voss-Tecklenburg kurz vor dem Anpfiff in der ARD: “Ich weiß, dass er das Spiel schauen wollte. Wir werden ein Stück weit für Uwe Seeler spielen, um Fußball-Deutschland ein wenig Freude zurückzugeben.”

Vor 16.025 Zuschauern, darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser und DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich, liefen die Deutschen nahezu in Bestbesetzung auf. Nur Ersatztorhüterin Almuth Schult (fiebriger Infekt) fehlte, Torjägerin Lea Schüller stand nach überstandener Corona-Infektion wieder im Kader.

Der zweimalige Weltmeister, der mit Siegen gegen Dänemark (4:0), Spanien (2:0) und Finnland (3:0) eine makellose Gruppenphase absolviert hatte, leistete sich einen nervösen Start. Julia Hickelsberger-Füller verbuchte die erste Möglichkeit für Österreich (9.), Sekunden später sorgte Popp auf der Gegenseite für Gefahr.

Führung der DFB-Frauen war schmeichelhaft

Die Popp-Chance brachte keine Ruhe ins deutsche Spiel. Die Führung der Österreicherinnen, in deren Startelf ausschließlich aktuelle oder ehemalige Bundesliga-Legionärinnen standen, lag in der Luft. Im deutschen Strafraum wurde es immer wieder brenzlig, ein Kopfball von Marina Georgieva landete am Pfosten (13.).

Die deutsche Auswahl fand auch Mitte der ersten Hälfte kein Mittel gegen den forschen Auftritt des EM-Halbfinalisten von 2017. Das aggressive Pressing der Österreicherinnen schmeckte den Deutschen gar nicht. Das zweite Turniertor Magulls nach starker Vorarbeit von Klara Bühl und Popp fiel aus dem Nichts.

Doch selbst der Treffer gab der DFB-Elf keinen Rückenwind, auch nach einer halben Stunde lief in der Offensive nicht viel zusammen. Immerhin die Abwehr stand in dieser Phase besser. Die Führung zur Pause war trotz der Möglichkeit von Svenja Huth (43.) schmeichelhaft.

Mehrere Aluminium-Treffer auf beiden Seiten

Nur 16 Sekunden nach dem Wiederbeginn hätte Giulia Gwinn die Nerven beruhigen können, die Außenverteidigerin traf aber nur den Pfosten. Auf der Gegenseite landete der Distanzschuss von Barbara Dunst an der Latte (53.). Nur vier Minuten später schepperte es wieder am deutschen Gehäuse. Sarah Puntigam traf den Pfosten.

In der 64. Minute ging die angeschlagene Torschützin Magull vom Platz. Fünf Minuten später vergab die eingewechselte Linda Dallmann bei einem Konter die Chance auf das zweite deutsche Tor. Bühl traf mit einem satten Distanzschuss die Latte (78.), wenig später vergab sie aus wenigen Metern kläglich die Entscheidung (82.). Für diese sorgte dann Popp.

Deutschland vs. Österreich – 2:0: Statistik zum Spiel

Deutschland vs. Österreich – 2:0

Tore

1:0 Magull (25.), 2:0 Popp (90.)

Aufstellung Deutschland

Frohms – Gwinn, Hendrich, Hegering, Rauch (90.+5. Kleinherne) – Oberdorf, Däbritz (64. Lattwein), Magull (64. Dallmann), Huth (90.+5. Lohmann), Bühl (83. Brand) – Popp

Aufstellung Österreich

Zinsberger – Wienroither, Wenninger, Georgieva, Hanshaw – Puntigam (81. Höbinger), Dunst, Feiersinger, Zadrazil, Hickelsberger-Füller (72. Naschweng) – Billa (86. Makas)

Gelbe Karten

Deutschland: Däbritz (59.)

Österreich: Hanshaw (45.), Dunst (85.), Naschenweng (90.+4.)

Frauen EM – Deutschland vs. Österreich: Viertelfinale – Das 2:0 zum Nachlesen im Liveticker

Fazit: Das war es mit dem Liveticker zum Spiel zwischen Deutschland und Österreich. Vielen Dank fürs Mitlesen.

Fazit: Deutschland trifft nun im Halbfinale auf den Sieger der Partie zwischen den Französinnen und Niederländerinnen, die ihr Viertelfinal-Spiel am Samstagabend bestreiten. Für Österreich ist die EM-Endrunde 2022 hingegen nach der heutigen Niederlage zu Ende.

Fazit: Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft hat im Viertelfinale der EM durch einen 2:0-Sieg gegen Österreich das Halbfinale erreicht. Deutschland ging in der 25. Minute nach einem Patzer von Wenninger in Führung, Magull erzielte den Treffer nach Zuspiel von Bühl. Es blieb jedoch bis in die Schlussphase spannend, Österreichs Fußballerinnen trafen mehrere Male Aluminium. Erst in der 90. Minute fiel die Entscheidung durch einen Treffer von Kapitänin Popp, die Torfrau Zinsberger aggressiv im Aufbauspiel anlief und der Ball prallte von ihrem Körper danach zum 2:0-Endstand ins Netz. Damit traf Popp auch im vierten Spiel in Folge bei dieser EM-Endrunde.

Frauen EM – Deutschland vs. Österreich: Viertelfinale JETZT im Liveticker – Abpfiff

90.+5.: Schlusspfiff in Brentford.

Deutschland vs. Österreich: Wechsel Deutschland

90.+5.: Statt Rauch darf auch Kleinherne noch einige Augenblicke in diesem Viertelfinale mitwirken.

90.+5.: Für Huth bringt Bundestrainerin Voss-Tecklenburg noch Lohmann für wenige Sekunden ins Spiel.

Deutschland vs. Österreich: Gelb für Naschenweng

90.+4.: Naschenweng sieht für einen harten Einsatz im Luftduell gegen Torfrau Frohms die Gelbe Karte.

90.+1.: Schiedsrichterin Welch ordnet in der zweiten Halbzeit drei Minuten Nachspielzeit an.

Frauen EM – Deutschland vs. Österreich: Viertelfinale JETZT im Liveticker – Tor Deutschland

90.: Tooooooooor! DEUTSCHLAND – Österreich 2:0! Popp mit der Entscheidung! Beim Rausspielen knallt Torfrau Zinsberger der heranstürmenden Popp den Ball an den Körper und von dem prallt er anschließend zum 2:0 für das DFB-Team über die Linie. Diesen Gegentreffer muss sich Zinsberger definitiv ankreiden lassen.

88.: So langsam geht es in die absolute Schlussphase dieser Begegnung, beide Teams spielen weiterhin konsequent nach vorne, Deutschland sucht die Entscheidung, Österreich hofft auf den Ausgleich.

Deutschland vs. Österreich: Wechsel Österreich

86.: Bei Österreich gibt es einen Wechsel in der Offensive. Für Billa kommt Makas ins Spiel.

Deutschland vs. Österreich: Gelb für Dunst

85.: Dunst sieht für ein taktisches Foulspiel im Mittelfeld gegen die gerade eingewechselte Brand folgerichtig die Gelbe Karte.

Deutschland vs. Österreich: Wechsel Deutschland

83.: Direkt nach ihrer vergebenen Topchance geht Bühl vom Feld, für sie kommt Brand als Einwechselspielerin in die Partie.

82.: Was für eine Chance! Bühl wird gut fünf Meter vor dem Tor ideal bedient, sie hätte das Leder nur noch über die Linie schieben müssen, legt den Ball aber tatsächlich links am Tor vorbei.

Deutschland vs. Österreich: Wechsel Österreich

81.: Bei den ÖFB-Frauen geht Rekordnationalspielerin Puntigam vom Feld und für sie kommt Höbinger in die Partie.

79.: Latte! Bühl zieht von links am Strafraum ins Zentrum und zieht aus ungefähr 17 Metern ab. Der Schuss klatscht rechts an die Latte. An diesen Ball wäre Zinsberger nicht mehr herangekommen.

78.: Torfrau Zinsberger lenkt einen Distanzschuss von Oberdorf aus gut 22 Metern souverän links zur Seite ab.

76.: Beide Teams taktieren in dieser Phase überhaupt nicht, sondern spielen weiterhin konsequent nach vorne.

73.: Dallmann kommt schon wieder gefährlich zum Abschluss, dieses Mal per Schlenzer aus etwa 18 Metern. Der Ball geht nur ganz knapp rechts über den Kasten.

Deutschland vs. Österreich: Wechsel Österreich

72.: Hickelsberger Füller geht nun nach ordentlicher Leistung vom Feld und für sie kommt Naschweng von 1899 Hoffenheim als Einwechselspielerin bei Österreich zum Einsatz.

69.: Nach einem per Kopf verlängerten Ball kommt Einwechselspielerin Dallmann links im Strafraum vor Torfrau Zinsberger volley zum Schuss. Sie zielt wenige Zentimeter zu hoch und verpasst damit die mögliche Vorentscheidung.

67.: Gut 25 Minuten sind in Brentford noch zu spielen, immer noch führt Deutschland durch das Tor von Magull mit 1:0 gegen Österreich.

Deutschland vs. Österreich: Wechsel Deutschland

64.: Auch Däbritz hat für heute Feierabend, sie wird durch Lattwein ersetzt.

64.: Torschützin Magull geht nach gut einer Stunde vom Feld und für sie kommt Dallmann aufs Feld.

62.: Bei Deutschland deutet sich ein Doppelwechsel an. Lattwein und Dallmann dürften in Kürze beim DFB-Team in die Partie kommen.

Deutschland vs. Österreich: Gelb für Däbritz

59.: Däbritz sieht für ein taktisches Foulspiel in Strafraumnähe gegen Hickelsberger-Füller die nächste Gelbe Karte der heutigen Begegnung.

57.: Wieder Pfosten! Im Anschluss an einen Eckball wird ein erster Schuss von Puntigam geblockt, den zweiten Versuch setzt die Österreicherin aus etwa 17 Metern links ans Aluminium.

54.: Die deutsche Mannschaft hat heute bislang doch in den entscheidenden Momenten das Glück auf ihrer Seite. Nach nicht einmal einer Stunde rettete bereits zwei Mal Aluminum für die DFB-Frauen, die damit bei dieser EM-Endrunde weiterhin ohne Gegentreffer sind.

53.: Latte! Dunst zieht aus gut 30 Metern einfach mal ab und sie trifft aus dieser großen Distanz nur die Latte. An den Ball wäre Frohms nicht mehr herangekommen.

52.: Deutschlands Torfrau Frohms ist einmal mehr sehr aufmerksam, kommt bei einem Pass in die Tiefe rechtzeitig aus dem Tor und schnappt sich das Leder vor ihrer Gegenspielerin.

51.: Oberdorf zieht aus ungefähr 22 Metern von halblinks ab. Ihr Schuss geht gut drei Meter links unten am Tor vorbei.

47.: Beide Trainerinnen verzichteten zur Pause auf personelle Veränderungen. Sie vertrauen zunächst ihren jeweiligen Startformationen.

46.: Fast das 2:0! Direkt vom Anstoß weg spielen die DFB-Frauen nach vorne, Gwinn kommt halblinks im Strafraum aus etwa zwölf Metern zum Abschluss. Sie setzt das Leder links an den Pfosten.

46.: Weiter geht es in Brentford.

Frauen EM – Deutschland vs. Österreich: Viertelfinale JETZT im Liveticker – Anpfiff 2. Halbzeit

Halbzeit: Zur Halbzeit der Viertelfinal-Begegnung bei der Frauenfußball-EM zwischen Deutschland und Österreich führt das DFB-Team durch ein Tor von Mangull mit 1:0. In einer insgesamt recht ausgeglichenen ersten Halbzeit nutzte Mangull den einzigen, schweren Abwehrfehler Österreichs eiskalt aus, nachdem Wenninger den Ball am eigenen Strafraum leichtfertig gegen Bühl verlor. Bereits vor dem 1:0 aus deutscher Sicht hatte die Mannschaft von Bundestrainerin Voss-Tecklenburg aber auch einmal Riesenglück, als Georgieva mit ihrem Kopfball am Pfosten scheiterte.


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