Der Hyperloop erlebt ein unerwartetes Comeback durch ein 1/12-Modell in der Schweiz. An einer 120 Meter langen Teststrecke in Lausanne haben Forscher einen bedeutenden Test über 11,8 km bei 40,7 km/h durchgeführt. Das Projekt LIMITLESS zielt darauf ab, das System weiter zu entwickeln, während das Team optimistisch bleibt, trotz finanzieller und regulatorischer Herausforderungen. Tests mit einem Frachtprodukt sind geplant, und eine größere Teststrecke in den USA wird gebaut, was potenziell eine neue Ära des Reisens einleiten könnte.
Der Hyperloop: Ein überraschendes Comeback
Vor etwa einem Jahr veröffentlichte ich einen Artikel mit dem Titel „Der Hyperloop ist diesmal wirklich tot“, nachdem die Schließung von Hyperloop One, eines der führenden Unternehmen hinter Elon Musks visionärem Transportkonzept, bekannt gegeben wurde. Doch ich muss meine Aussage revidieren. Der Hyperloop hat unerwartet neues Leben erlangt – in Form eines 1/12-Modells in der Schweiz.
Obwohl dies nicht die vollständige Umsetzung von Musks Weißbuch aus dem Jahr 2013 darstellt, in dem er die Idee von aerodynamischen Aluminiumkapseln beschreibt, die durch fast luftleere Röhren mit Geschwindigkeiten von bis zu 760 mph reisen, ist es ein spannender Schritt in diese Richtung. Musk bezeichnete dieses Konzept als „fünfte Transportart“ und war überzeugt, dass es unsere Art zu leben, zu arbeiten und zu reisen revolutionieren könnte.
Innovative Tests in der Schweiz
In Lausanne, Schweiz, wird die Idee nun auf einer 120 Meter langen Teststrecke erprobt, die von einem Team des Eidgenössischen Instituts für Technologie Lausanne (EPFL), der Hochschule für Wirtschaft und Ingenieurwesen Vaud (HEIG-VD) und Swisspod Technologies betrieben wird. Diese Woche gab das Team bekannt, dass sie den bislang längsten Hyperloop-Test ihrer Art durchgeführt haben: eine Strecke von 11,8 km (7,3 Meilen) bei einer Geschwindigkeit von 40,7 km/h (25,3 mph).
Die kreisförmige Teststrecke hat einen Umfang von 125,6 Metern (412 Fuß) und einen Durchmesser von 40 Zentimetern (15,7 Zoll). Auch wenn dies bescheiden erscheint, behauptet die Gruppe, dass dies in einem vollwertigen System einer Reise von 141,6 km (88 Meilen) entspricht, was ungefähr der Entfernung zwischen Genf und Bern oder San Francisco und Sacramento entspricht. Die angestrebte Geschwindigkeit könnte bis zu 488,2 km/h (303,4 mph) betragen.
Das Projekt mit dem Namen LIMITLESS, was für Linear Induction Motor Drive for Traction and Levitation in Sustainable Hyperloop Systems steht, zielt darauf ab, das System weiter zu testen und zu validieren. Während der Tests überwachte das Team die Leistung verschiedener Teilsysteme, einschließlich Antrieb und thermischem Management, und wertete Energieverbrauch sowie Schubvariationen aus.
Trotz der Herausforderungen, mit denen der Hyperloop konfrontiert ist, einschließlich finanzieller Probleme und regulatorischer Hürden, bleibt das Schweizer Team optimistisch. CEO Denis Tudor kündigte an, dass bald Tests mit ihrem ersten Frachtprodukt durchgeführt werden sollen und dass eine größere Teststrecke in den USA im Bau ist.
„Dies ist ein bedeutender Schritt, um den Hyperloop für Passagiere zur Realität zu machen und unser Leben zu verändern“, erklärte er.
Obwohl weltweit noch kein vollwertiger Hyperloop existiert und Musks eigene Projekte in den Hintergrund gerückt sind, könnte dieses Schweizer Experiment der erste Schritt in eine neue Ära des Reisens sein.