Franzosen empört über Fahrverbot in der Stadt ab Januar: Wut und Unverständnis wachsen

- Advertisement -

Ab dem 1. Januar dürfen Fahrzeuge mit Crit’Air 3 in der Metropolregion Lyon nicht mehr fahren, was viele Autofahrer vor Herausforderungen stellt. Etwa 3,35 Millionen Menschen sind betroffen, da ältere Diesel- und Benzinfahrzeuge, die hohe Emissionen verursachen, von den neuen Regelungen ausgeschlossen werden. Kritiker äußern Unverständnis über die finanzielle Belastung und die unzureichende Umsetzung der Kontrollen, während Experten auf die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Luftreinhaltung hinweisen.

Lina hat kürzlich erfahren, dass sie ab dem 1. Januar nächsten Jahres ihr Crit’Air 3 Fahrzeug in der Metropolregion Lyon nicht mehr nutzen kann. ‘Wir benötigen es für unsere täglichen Erledigungen, Einkäufe und zur Arbeit. Es ist absurd, dass ich in nur einem Monat ein anderes Auto finden soll’, äußert die junge Frau im Interview. Diese neue Verschärfung der Verkehrsregeln betrifft die Zonen mit niedrigen Emissionen (ZFE) in Grand Paris, Grand Lyon, Montpellier Méditerranée Métropole und Grenoble Alpes Métropole, wodurch bis zu 3,35 Millionen Autofahrer in diesen Regionen betroffen sind.

Die Auswirkungen auf Autofahrer in Frankreich

In Frankreich fahren etwa 8,84 Millionen Menschen Diesel-Fahrzeuge, die vor 2011 produziert wurden, sowie Benziner, die vor 2006 hergestellt wurden. Diese Fahrzeuge machen 21 % des nationalen Fahrzeugbestands aus und müssen nun auf die Plaketten 4 und 5 umsteigen, die aufgrund ihrer hohen Emissionen bereits verboten sind. In Lyon sind 1,66 Millionen Fahrzeuge betroffen, was 31 % des regionalen Bestands ausmacht. Diese Fahrzeuge dürfen nicht mehr in einen ‘Zentralbereich’ fahren, zu dem die Gemeinden Lyon, Caluire-et-Cuire, Villeurbanne, Bron und Vénissieux gehören. Das Verbot gilt rund um die Uhr, im Gegensatz zu den Regelungen in Paris und Grenoble, die zeitliche Einschränkungen vorsehen.

Unverständnis und Herausforderungen bei der Umsetzung

Obwohl es zunächst keine Radarkontrollen zur Bestrafung geben wird, bleibt die Maßnahme unter den Autofahrern umstritten. ‘Ich finde es ungerecht, nicht jeder kann sich ein neues Auto leisten’, sagt ein Befragter aus Lyon. Ein anderer äußert resigniert: ‘Natürlich bin ich unzufrieden, aber was kann man tun?’ Vanina Nicoli, Generalsekretärin der Präfektur Rhône, erklärt: ‘Die Analysen zeigen, dass einige Metropolregionen die Luftverschmutzungsgrenzwerte eingehalten haben, außer Paris und Lyon.’

Die Frage ist, wie diese Regelung tatsächlich durchgesetzt wird. Aktuell gibt es kaum Kontrollen, und die automatischen Kennzeichenerkennungssysteme werden erst ab 2026 installiert. Pierre Chasseray, Generalsekretär des Verbands 40 Millionen Autofahrer, betont: ‘Niemand möchte der Minister sein, der einen großen Teil der Bevölkerung bestraft.’ Zudem fahren in der Metropolregion Lyon viele Fahrzeuge ohne Crit’Air-Plakette, was bereits zu Geldstrafen führen kann.

Zusätzlich verschärfen die Kürzung des ökologischen Bonus und die Streichung bestimmter Förderungen, wie den Prämien für die Verschrottung alter Fahrzeuge, die Situation. Der Berufsverband der französischen Automobilbranche, Mobilians, hat darauf reagiert und erklärt: ‘Es ist ein Fehler, auf diese gezielten Maßnahmen in den ZFE zu verzichten, die entscheidend für die Dekarbonisierung in den Städten sind.’ Trotz dieser Herausforderungen wünschen wir allen ein gutes neues Jahr.

- Advertisement -

Related Articles