Das Rennen um die Spitze des Euro-Rettungsschirms wird heiß – POLITICO

Regierungen in Italien, Luxemburg, den Niederlanden und Portugal denken alle darüber nach, Kandidaten für die Leitung des Rettungsfonds des einheitlichen Währungsraums vorzustellen, sagten Diplomaten und Beamte gegenüber POLITICO.

Der derzeitige Vorsitzende des Europäischen Stabilitätsmechanismus, Klaus Regling, wird noch in diesem Jahr zurücktreten. Die Entscheidung über seine Nachfolge wird bei einem Treffen der Finanzminister der Eurozone am 23. Mai getroffen und später im Juni bestätigt. Die Eurogruppe wird zwar keine formelle Abstimmung durchführen, ihr Ziel ist es jedoch, jemanden durch Konsens zu ernennen. Die Frist zur Vorstellung eines Kandidaten läuft am Montag um 18:00 Uhr MEZ ab.

Bisher hat noch kein Land offiziell einen Kandidaten angeboten. Aber Luxemburgs Pierre Gramegna, ein ehemaliger Finanzminister, hat sein Interesse an dem Job bekundet, sagte ein Beamter. Gramegna bewarb sich erfolglos um die Leitung der Eurogruppe im Jahr 2020 und trat 2021 vom Posten des Finanzministers zurück. Ein Sprecher des luxemburgischen Finanzministeriums lehnte eine Stellungnahme ab.

Italien könnte auch einen Kandidaten aufstellen, sagten Beamte. Wenn ein Italiener den Job bekäme, wäre das eine interessante Wendung angesichts der Abneigung Roms unter früheren Regierungen, auf den als politisch toxisch geltenden Fonds zurückzugreifen. Ein Sprecher der italienischen Regierung lehnte eine Stellungnahme ab.

Auch Portugal denkt darüber nach, einen eigenen Kandidaten vorzustellen, ebenso die Niederlande, so Diplomaten. Sprecher der Finanzministerien dieser Länder lehnten eine Stellungnahme ab.

Der ESM wurde 2012 als Reaktion auf die Eurokrise durch einen zwischenstaatlichen Vertrag eingerichtet. Regling, ein deutscher Staatsbürger, tritt am 8. Oktober nach zwei fünfjähriger Amtszeit als Geschäftsführer zurück.


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