General Motors zieht sich nach acht Jahren und Investitionen von 10 Milliarden Dollar aus dem Robotaxi-Markt zurück, da das autonome Mobilitätsprojekt nicht als Kerngeschäft betrachtet wird. CEO Mary Barra betont die Präferenz der Kunden für privat genutzte fahrerlose Fahrzeuge. Trotz technologischen Fortschritten bei Cruise gab es zahlreiche Vorfälle, die das Vertrauen in autonome Technologien beeinträchtigten. GM priorisiert nun den Verkauf von Privatfahrzeugen, während das Unternehmen die Herausforderungen im Bereich autonomes Fahren abwägt.
GM zieht sich aus dem Robotaxi-Markt zurück
Acht Jahre und 10 Milliarden Dollar nach dem Start seines Robotaxi-Projekts hat General Motors (GM) beschlossen, dieses ambitionierte Vorhaben einzustellen. CEO Mary Barra kündigte überraschend an, dass der autonome Mobilitätsdienst nicht den Status eines „Kerngeschäfts“ erlangt hat. Die hohen Kosten und die zahlreichen regulatorischen Hürden machten es unmöglich, diesen Bereich als tragfähige Einkommensquelle zu betrachten. Stattdessen plant GM, sich auf privat genutzte fahrerlose Fahrzeuge zu konzentrieren, da dies den Wünschen der Kunden besser entspricht. „Die Leute fahren gerne selbst“, erklärte Barra in einem Investorengespräch. „Es gibt jedoch Momente, in denen sie es nicht möchten.“ Diese Erkenntnis erinnert an die Entscheidung von Ford, die Finanzierung seines autonomen Fahrstartups Argo AI vor zwei Jahren zurückzuziehen, da es an die Überzeugung glaubte, dass partielle Autonomie kurzfristig profitabler sein könnte.
Technologischer Fortschritt und Herausforderungen in der Branche
Die Abkehr von Robotaxis ist in der Automobilindustrie ein deutliches Zeichen. Angesichts der enormen Investitionen in Elektrofahrzeuge will die Branche ihre Verluste im Bereich autonomer Mobilität minimieren. Experten wie Phil Koopman von der Carnegie Mellon University glauben, dass es noch ein Jahrzehnt oder länger dauern könnte, bis die Technologie für autonomes Fahren in vollem Umfang einsatzbereit ist. GM hat sich entschieden, lieber durch den Verkauf von Privatfahrzeugen Einnahmen zu generieren, während man auf die Weiterentwicklung der Technologie wartet.
Trotz technologischer Fortschritte, wie dem Einsatz fahrerloser Autos von Cruise in San Francisco, war der Weg von Cruise steinig. Aggressives Vorgehen führte zu zahlreichen Vorfällen, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Technologie erheblich beeinträchtigten. Die Fahrzeuge von Cruise blockierten Kreuzungen und kollidierten mit Einsatzfahrzeugen, was zu einer Reihe von Beschwerden führte. Der Vorfall am 7. Oktober 2023, bei dem ein Cruise-Fahrzeug einen Fußgänger schwer verletzte, hatte weitreichende Konsequenzen, darunter die Aussetzung der Genehmigung für den Betrieb selbstfahrender Autos in Kalifornien.
In der Folge erkannte GM schließlich die finanziellen Belastungen, die mit der Unterstützung von Cruise verbunden waren. Nach einem Verlust von 5 Milliarden Dollar bei der Umstrukturierung in China musste das Unternehmen seine Robotaxi-Pläne aufgeben. Die Aussagen ehemaliger Führungskräfte verdeutlichen die Schwierigkeiten und Differenzen innerhalb des Unternehmens. Nun steht die Frage im Raum: Wie wird sich der Markt für autonomes Fahren weiterentwickeln, nachdem GM sich aus dem Robotaxi-Geschäft zurückgezogen hat? Mit Waymo, Zoox von Amazon und Motional von Hyundai gibt es weiterhin Unternehmen, die an der Verwirklichung dieser Vision arbeiten, jedoch könnte der Weg noch herausfordernd sein.