Comscore führt ab dem 1. Januar 2025 neue Richtlinien ein, die Filmverleiher dazu zwingen, Einnahmen offenzulegen, wenn sie weiterhin Zugang zu Gesamtsummen wünschen. Diese Änderung folgt auf Fälle, in denen Verleiher, darunter Netflix, Einnahmen für Filme wie „Juror #2“ und „Nightbitch“ zurückhielten. Die Maßnahmen sollen die Transparenz in der Branche erhöhen und verdeckte Einnahmen verhindern, was möglicherweise auch die Marketingstrategien der Verleiher beeinflusst.
Änderungen bei Comscore: Neue Richtlinien für die Berichterstattung von Kinokassen
In der Filmindustrie ist es gängige Praxis, Comscore, die kostenpflichtige Plattform zur Erfassung von Kinokassen in den USA und Kanada, zu beauftragen, um Einnahmen zu sammeln und diese häufig geheim zu halten. Dies tritt besonders häufig bei Kurzvorführungen auf, die für Auszeichnungen in Betracht gezogen werden. Manchmal sind Verleiher nicht bereit, die Zahlen öffentlich zu machen.
Doch ab dem 1. Januar 2025 wird sich dies ändern. Am 11. Dezember informierte Comscore die Verleiher darüber, dass sie, wenn sie die Veröffentlichung der Einnahmen unterdrücken möchten, auch keinen Zugriff mehr auf die Gesamtsummen haben werden. Diese Entscheidung folgt auf die Veröffentlichung von zwei bedeutenden Filmen – „Juror #2“ und „Nightbitch“ – deren Verleiher die Anzeige der Einnahmen bei Comscore blockiert haben.
Die Auswirkungen auf die Filmverleiher und die Branche
Comscore hat sich als unverzichtbares Werkzeug für die Filmindustrie etabliert, indem es Echtzeitdaten zur Verfügung stellt und den zeitaufwendigen Prozess der Informationsbeschaffung von Kinos überflüssig macht. Dies ermöglicht Verleihern, fundierte Entscheidungen zu treffen, ohne auf die Ergebnisse des Wochenendes warten zu müssen. Netflix hingegen blockiert regelmäßig die Berichterstattung über Einnahmen, auch wenn sowohl „Juror #2“ als auch „Nightbitch“ von großen Studios stammen, die kurz vor ihrer Veröffentlichung Änderungen vornahmen.
Diese Kategorisierung führte dazu, dass die Verleiher die Einnahmen zurückhielten, was zu Unmut unter den Wettbewerbern führte. Eine Akademie-Vorführung wird normalerweise als eine Woche in einem Kino in New York und Los Angeles definiert, jedoch liefen „Juror“ und „Nightbitch“ in weit mehr Kinos. Während „Juror“ noch Wochen nach der Premiere in einigen Kinos gezeigt wird, läuft „Nightbitch“ in mehreren Kinos in New York und Los Angeles.
Die neuen Richtlinien von Comscore zielen darauf ab, die Transparenz in der Branche zu fördern und sicherzustellen, dass versteckte Einnahmen nicht zur Norm werden. Diese Veränderungen könnten auch Auswirkungen auf die Öffentlichkeitsarbeit der betroffenen Filme haben und den Druck auf die Verleiher erhöhen, ihre Marketingstrategien zu überdenken.
Die Entscheidung von Comscore könnte sowohl für die Studios als auch für die Plattform selbst von Vorteil sein, da sie sicherstellt, dass die Daten, die sie bereitstellt, wertvoll und verlässlich bleiben. In einer Zeit, in der Kinobesuche abnehmen, wird jeder Dollar an Einnahmen von großer Bedeutung sein.