In Las Vegas testet der Autovermietungsdienst Vay eine innovative Technologie, bei der professionelle Fernfahrer Fahrzeuge autonom zu den Kunden bringen. Mit der benutzerfreundlichen Vay-App können Nutzer schnell ein Auto anfordern, das von geschulten Fahrern gesteuert wird. Das System legt großen Wert auf Sicherheit und nutzt mehrere Mobilfunknetze sowie umfassendes Training für die Fahrer. Vay plant, in Zukunft weitere autonome Funktionen zu integrieren und testet auch Partnerschaften in Europa, während Konkurrenzunternehmen ähnliche Technologien entwickeln.
Die Zukunft der Autovermietung: Fernfahrer im Einsatz
Stellen Sie sich vor, Sie mieten ein Auto, und es wird von einem Fahrer geliefert, der hunderte von Kilometern entfernt sitzt. Der Autovermietungsdienst Vay testet in Las Vegas eine innovative Technologie, bei der Fahrzeuge von professionellen Fernfahrern zu den Kunden gebracht werden. Diese spannende Entwicklung könnte bald auch in Europa Fuß fassen.
Die Vay-App: Schnell und bequem
Mit der benutzerfreundlichen Vay-App können Sie innerhalb weniger Minuten ein Fahrzeug anfordern. Setzen Sie einfach einen Pin, und Ihr Auto wird autonom zu Ihnen fahren, bereit für die Nutzung, solange Sie es benötigen. Interessanterweise basiert das System nicht auf selbstfahrender Technologie, sondern wird von einem Team erfahrener Fernfahrer gesteuert. Wenn Sie Ihre Fahrt beendet haben, können die Fahrer das Auto sogar für Sie parken.
Die geschulten Betreiber sitzen an speziellen Stationen, die an Rennsimulatoren erinnern. Sie bedienen das Fahrzeug mithilfe eines Lenkrads, Pedalen und weiteren Kontrollen, die den hohen Standards der Automobilindustrie entsprechen. Ein Live-Video-Feed der Straße wird dabei in Echtzeit auf eine Reihe von Monitoren übertragen, sodass die Fahrer stets den Überblick behalten. Darüber hinaus sorgen Mikrofone im Fahrzeug dafür, dass Verkehrslärm und Warnsignale direkt in die Kopfhörer der Fernfahrer übertragen werden.
Das System von Vay nutzt mehrere Mobilfunknetze, kombiniert mit spezieller Hardware sowohl an der Steuerstation als auch im Fahrzeug. Bevor die Fahrer jedoch die Kontrolle über ein echtes ferngesteuertes Auto übernehmen, durchlaufen sie ein umfassendes Training in der Teledrive Academy, die sie auf den Straßenverkehr vorbereitet.
Vay legt großen Wert auf Sicherheit und hat die unabhängige Prüf- und Zertifizierungsstelle TÜV Süd beauftragt, um die Sicherheit seiner Fernfahrtechnologie zu bestätigen. Im Notfall kann das Fahrzeug automatisch sicher anhalten. Vay versichert, dass das Teledrive-System genauso sicher ist wie ein menschlicher Fahrer.
Die Konkurrenz schläft nicht
Vay ist nicht das einzige Unternehmen, das an der Entwicklung von Fernfahrtechnologien arbeitet. Das estnische Start-up Elmo hat kürzlich die Genehmigung für ein KI-gestütztes autonomes Bremssystem erhalten, das es Fahrzeugen ermöglicht, ohne menschliche Intervention bei höheren Geschwindigkeiten zu fahren. Dennoch sind nicht alle von Vays Mitbewerbern bereit, den menschlichen Fahrer so schnell aufzugeben.
Der Dienstleister strebt an, eine Kombination aus menschlicher und maschineller Mobilität zu schaffen, um die Anzahl der Autos in städtischen Gebieten zu reduzieren. In naher Zukunft plant Vay, weitere autonome Funktionen zu integrieren, sobald diese sicher und rechtlich zulässig sind. Aktuell testet die Flotte in Las Vegas, aber durch neue Partnerschaften, etwa mit der belgischen Carsharing-Plattform Poppy, stehen ähnliche Tests in Europa bevor.
Auch andere Unternehmen experimentieren mit dem Robotaxi-Konzept. So betreibt die Alphabet-Tochter Waymo bereits fahrerlose Taxis in Los Angeles, während Hyundai in Zusammenarbeit mit Uber eine hochgradig autonome Version des Ioniq 5 mit einem menschlichen Fahrer als Backup testet. Elon Musk hat außerdem im Oktober Teslas lange erwarteten „Cybercab“ vorgestellt, auch wenn nur wenige Details über die zugrunde liegende Technologie bekannt sind. Eine aktuelle Stellenanzeige für einen Fernbedienungsoperator deutet darauf hin, dass Tesla Vays Beispiel bei seinen Robotaxis folgen könnte.
Die Stellenbeschreibung besagt, dass das Teleoperationsteam von Tesla AI für den Fernzugriff auf die Robotaxis und humanoiden Roboter verantwortlich ist. Während die Autos und Roboter autonom in komplexen Umgebungen operieren, muss es die Möglichkeit geben, sie aus der Ferne zu steuern. Im Gegensatz zu Vay könnte Teslas System auf VR-Technologie basieren, was den Fernfahrern ermöglicht, anspruchsvolle Aufgaben in einer virtuellen Umgebung zu bewältigen.
Die Zukunft wird zeigen, wann und wo Tesla seine fernbedienten Taxis einführen wird. Bis dahin haben Sie die Möglichkeit, ein Mietauto von einem Fernfahrer in Las Vegas über die Vay-App zu buchen, die bereits für iOS verfügbar ist. Android-Nutzer können sich auf eine Warteliste setzen lassen.