(Bloomberg) – Der Ausverkauf im Unternehmensimperium von Gautam Adani beschleunigte sich am Freitag und löschte in zwei Sitzungen mehr als 51 Milliarden US-Dollar an Marktwert aus, während Asiens reichster Mann darum kämpft, die Folgen eines vernichtenden Berichts des US-Leerverkäufers Hindenburg Research einzudämmen.
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Die Niederlage übt Druck auf den indischen Tycoon aus, da sie sein Vermögen untergräbt und die Stimmung der Anleger gegenüber dem 2,5-Milliarden-Dollar-Aktienverkauf seiner Flaggschifffirma Adani Enterprises Ltd Anleihegläubiger und versprach, am Freitag eine detaillierte Widerlegung zu veröffentlichen.
Adani Enterprises verlor am Freitag fast 19 %, der höchste Wert seit 2017. Die Aktie schloss etwa 11 % unter dem unteren Ende der Preisspanne, die für den anschließenden Aktienverkauf festgelegt wurde. Einige Einheiten wie Adani Green Energy Ltd. und Adani Total Gas stürzten unter die tägliche 20-Prozent-Grenze, was am Mittwoch zu einem Ausverkauf von Konzernunternehmen in Höhe von 12 Milliarden US-Dollar beitrug. Die Volumina dieser Aktien waren mindestens dreimal so hoch wie im Dreimonatsdurchschnitt.
Der Ausverkauf traf die Stimmung auf dem breiteren indischen Markt, als der Handel nach den Feiertagen am Donnerstag wieder aufgenommen wurde. Der Referenzindex NSE Nifty 50 verlor 1,6 %, die schlechteste Performance in Asien, wobei Bankaktien zu den größten Verlusten gehörten, da sich die Anleger über ihr Engagement in der Adani-Gruppe Sorgen machten.
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„Die Probleme treffen mitten im indischen Unternehmenssektor, wo eine Reihe von familiengeführten Konglomeraten dominieren“, sagte Gary Dugan, Chief Executive Officer des Global CIO Office. „Sie sind von Natur aus undurchsichtig, und globale Investoren müssen den Fragen der Corporate Governance vertrauen.“
„Nach der herausragenden Performance des letzten Jahres sind indische Aktien und die Aktien aller hochkarätigen Unternehmen dem Abwärtsrisiko von Gewinnmitnahmen ausgesetzt“, fügte Dugan hinzu. „Daher könnte der breitere indische Aktienmarkt von weiteren Abwärtsbewegungen bedroht sein, wobei Adani der Katalysator ist.“
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Adani-Reichtum
Der Einbruch der Adani-Aktien folgt auf atemberaubende Gewinne in den letzten Jahren, darunter einige der größten Renditen Asiens im Jahr 2022. Der fünfjährige Anstieg von Adani Enterprises übertrumpfte sogar Unternehmen wie Elon Musks Tesla Inc. und katapultierte Adani aus der relativen Unbekanntheit in die Reihen der die reichsten Menschen der Welt.
Die aktuelle Niederlage hat Adanis Vermögen unter die 100-Milliarden-Dollar-Schwelle gestürzt, die er im April letzten Jahres überschritten hatte. Laut dem Bloomberg Billionaires Index lag es zum Handelsschluss in Mumbai bei etwa 93 Milliarden US-Dollar. Zusammengenommen hat er seit der Veröffentlichung von Hindenburgs Bericht rund 26 Milliarden Dollar verloren, mehr als ein Fünftel seines Vermögens.
Während des Aufstiegs des Tycoons sind Bedenken hinsichtlich der Finanzen der Gruppe durchgesickert, und CreditSights sagte im August, dass Adanis Konglomerat mit „überdehnten Bilanzen“ „stark überschuldet“ sei. Aber der Hindenburg-Bericht hat ein beispielloses Schlaglicht auf die Corporate Governance der Gruppe geworfen – ebenso wie auf die Indiens insgesamt.
Hindenburg veröffentlichte am 24. Januar einen Bericht, in dem weitreichende Vorwürfe wegen Fehlverhaltens von Unternehmen nach einer zweijährigen Untersuchung der Unternehmen des Tycoons detailliert aufgeführt wurden. Die Adani Group hat angekündigt, nach einem „böswillig schelmischen, nicht recherchierten“ Bericht des Leerverkäufers rechtliche Schritte zu prüfen. Hindenburg hat erklärt, dass es voll und ganz zu seinem Bericht steht, und fügt hinzu, dass laut einer Erklärung auf Twitter jegliche rechtlichen Schritte dagegen unbegründet wären.
Unternehmen, die mit der Adani Group verbunden sind, planen am Freitag eine detaillierte Antwort auf den Bericht, den sie als „falsch“ bezeichneten, so Anleihegläubiger, die an einer Telefonkonferenz mit Adani-Führungskräften teilgenommen haben. Bei dem Anruf wurde den Anlegern mitgeteilt, dass die Behauptungen des in den USA ansässigen Leerverkäufers über Bilanzbetrug „ohne Fakten“ seien.
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„Es scheint, als gäbe es noch mehr Nachteile, und dieser Bericht kann zu einem großen rechtlichen Problem werden, da er auch den Ruf schädigt“, sagte Sameer Kalra, Gründer von Target Investing in Mumbai.
Aktienverkauf
Hindenburg Research veröffentlichte seinen Bericht gerade, als Adani Enterprises versuchte, ein breiteres Netzwerk lokaler und globaler Investoren für seinen Aktienverkauf zu gewinnen. Die Transaktion, Indiens bisher größtes primäres Folgebörsenangebot, hatte bereits eine Reihe von Ankerinvestoren angelockt, bevor der Hindenburg-Bericht veröffentlicht wurde, obwohl Privatanleger und vermögende Privatpersonen ab heute bis zum 31. Januar für Aktien bieten können.
Die Gesamtzeichnung für das Angebot lag um 15:30 Uhr in Mumbai bei 1 %. Der für Privatanleger reservierte Teil wurde zu 1 % verkauft, während Mitarbeiter des Unternehmens Gebote für 4 % der angebotenen Aktien abgaben, wie Börsendaten zeigten. Investoren in indische öffentliche Angebote warten in der Regel bis zum letzten Tag des Verkaufs, um Gebote abzugeben.
Einige Marktbeobachter sagten, dass die Auswirkungen auf den breiteren Markt begrenzt sein werden.
Der Großteil der indischen Aktien-Benchmarks besteht aus „sehr hochwertigen“ Banken, Verbraucher- und IT-Dienstleistungsunternehmen, und das Risiko für die Indizes aus dem Bericht von Hindenburg Research über die Adani Group „ist nicht von Bedeutung“, sagte Neelkanth Mishra, Co-Leiter von Asien Pacific Equity Strategy und India Equity Strategist bei der Credit Suisse, sagte Bloomberg Television.
–Mit Unterstützung von Devidutta Tripathy, Filipe Pacheco, Anders Melin und Ashutosh Joshi.
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