Investor reactions to the European Central Bank’s (ECB) interest rate cut were notably calm, failing to propel markets to new record highs despite increased inflation pressures in the U.S. The ECB reduced its key interest rates by 0.25 percentage points, marking the fourth cut this year. The DAX index showed a slight rise but remained just below its record peak. Meanwhile, economic momentum in the Eurozone is waning, prompting discussions about the need for a neutral interest rate to stimulate growth, while forecasts for Germany’s growth in 2025 remain bleak. The euro weakened following the rate cut, and the Swiss franc also lost value after an unexpected rate reduction by the Swiss National Bank.
Die Reaktion der Investoren auf die Zinssenkung der EZB war heute gelassen. Trotz der Senkung gelang es nicht, neue Rekordstände zu erreichen. Gleichzeitig steigt der Inflationsdruck in den Vereinigten Staaten.
Am Frankfurter Aktienmarkt nahm man die erwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank ruhig zur Kenntnis. Die EZB senkte erneut ihre drei Leitzinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Dies ist bereits die vierte Zinssenkung in diesem Jahr und die dritte in Folge. Der zentrale Leitzins, der Einlagenzins, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der EZB anlegen, beträgt nun 3,0 Prozent.
DAX steigt bereits im Vorfeld
Der DAX schloss mit einem leichten Plus von 20.426 Punkten und einem Anstieg von 0,13 Prozent. Damit bewegt sich der Index weiterhin knapp unter seinem Rekordhoch von 20.462 Punkten, das heute mit einem Tageshoch von 20.453 Punkten nur knapp verpasst wurde. Bereits gestern hatten sich einige Investoren vor der Zinsentscheidung positioniert, was zu einem Anstieg des führenden Index um 0,3 Prozent auf 20.399 Punkte zur Wochenmitte führte.
Obwohl der heutige Anstieg prozentual gering ist, hat die Jahresendrally, die Ende November begann, den deutschen Leitindex bereits um bis zu 1.200 Punkte steigen lassen, ohne nennenswerte Korrekturen oder Verkaufsneigungen. Die Zinssenkung der EZB war fest eingeplant und ein wesentlicher Treiber für die starken Kursgewinne.
Der MDAX der mittelständischen Unternehmen zeigte hingegen kaum Reaktionen und fiel sogar um 0,43 Prozent. Der export- und industriefokussierte Index, der die deutsche Mittelklasse repräsentiert, hatte ohnehin an der jüngsten Rally nicht teilgenommen.
Wirtschaft der Eurozone verliert an Schwung
EZB-Präsidentin Christine Lagarde begründete die angekündigte Zinssenkung vor allem mit der trüben wirtschaftlichen Lage in der Eurozone. Das solide Wachstum im Sommer sei hauptsächlich auf den privaten Konsum, ‘einmalige Faktoren’ und den Aufbau von Lagerbeständen zurückzuführen, sagte sie am Nachmittag in Frankfurt. ‘Aktuelle Informationen deuten jedoch darauf hin, dass der Schwung verloren geht.’
Lagarde äußerte die Überzeugung, dass die Inflation im kommenden Jahr 2025 das Ziel von zwei Prozent erreichen werde. Die Unsicherheit bezüglich der neuen US-Regierung wurde in den Prognosen jedoch nicht berücksichtigt.
Experten begrüßten den Schritt. ‘Mit der heutigen Zinssenkung reagiert die Europäische Zentralbank angemessen auf die stabilisierte Inflation und treibt die Normalisierung ihrer Geldpolitik voran’, sagte Sparkassen-Präsident Ulrich Reuter. ‘Das ist richtig. Die Hürden für mehr wirtschaftliche Dynamik liegen jedoch woanders. Es liegt an der Politik, den richtigen Rahmen für Investitionen zu schaffen: weniger Bürokratie, Wachstumsinitiativen und eine Stärkung des Unternehmertums sind notwendig.’
Die Inflation in der Eurozone steigt erneut: langsam, aber stetig.
Neutrale Zinspolitik noch kein Thema
Insgesamt ließ Lagarde kaum durchblicken, wie die Zinspolitik weitergehen könnte, obwohl es zuletzt Diskussionen unter den Geldwächtern gab, wie weit die EZB die Zinsen noch senken sollte. Aus Sicht des italienischen Zentralbankchefs Fabio Panetta sollten sie in einen neutralen oder sogar expansiven Bereich bewegt werden, was die Wirtschaft ankurbeln würde.
Laut Lagarde gab es jedoch keine Diskussionen über den neutralen Zinssatz. ‘Aber haben wir in den letzten Tagen über den neutralen Zinssatz gesprochen? Nein,’ antwortete sie auf eine entsprechende Frage.
Zentralbanker verstehen unter einem ‘neutralen Zinssatz’ einen Zinssatz, der die Wirtschaft weder einschränkt noch anregt. Derzeit strebt die EZB einen Wert von 2,00 Prozent an.
Geringes Wachstum in Deutschland auch 2025
Aus zyklischer Sicht sollten Investoren auch im nächsten Jahr nicht auf Unterstützung hoffen: Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet für die Wirtschaft im Jahr 2025 nur Stagnation, während das Berliner DIW lediglich ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent prognostiziert. Das Münchner ifo Institut gab heute bekannt, dass ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,1 Prozent möglich ist, wenn die neue Regierung den richtigen wirtschaftspolitischen Kurs einschlägt. Wenn die Wirtschaft ihre strukturellen Herausforderungen nicht angeht, wird nur ein BIP-Wachstum von 0,4 Prozent erreicht.
‘Momentan ist noch unklar, ob die aktuelle Stagnationsphase eine vorübergehende Schwäche oder eine dauerhafte und somit schmerzhafte Veränderung in der Wirtschaft ist,’ sagte ifo-Chefökonom Timo Wollmershäuser.
Wirtschaftsupdate vom 12. Dezember 2024
Euro schwächt sich nach Zinssenkung
Der Euro zeigt sich nach der Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) schwächer. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,0493 US-Dollar gehandelt. Am Morgen lag der Kurs noch über der 1,05-Dollar-Marke. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0491 (Mittwoch: 1,0507) Dollar.
Die EZB reagierte mit der vierten Zinssenkung in diesem Jahr auf wachsende Sorgen um die Wirtschaft in der Eurozone. ‘Das war nicht der letzte Schritt nach unten’, kommentierte Ulrich Kater, Chefökonom der Dekabank. ‘Inzwischen haben die wirtschaftlichen Pessimisten im EZB-Rat an Gewicht gewonnen.’
Schweizer Franken verliert an Wert
Der Schweizer Franken gerät unter Druck gegenüber allen Währungen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkte unerwartet ihren Leitzins erheblich. Dieser wurde um 0,50 Prozentpunkte gesenkt, während Volkswirte lediglich mit einer Reduzierung von 0,25 Prozentpunkten gerechnet hatten.
‘Der neue SNB-Chef Martin Schlegel setzt mit der mutigen Zinssenkung um 50 Basispunkte gleich zu Beginn seiner Amtszeit ein starkes Signal’, schreibt Katja Müller, Ökonomin der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). ‘Die niedrige Inflation in Kombination mit der gedämpften wirtschaftlichen Entwicklung und dem starken