Coronavirus-Pandemie: ++ Griechische Impfpflicht bleibt bestehen ++




Liveblog

Stand: 09.09.2021 15:20 Uhr

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat eine vorübergehende Aussetzung der Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Griechenland abgelehnt. Die Wartelisten von englischen Krankenhäusern sind so lang wie noch nie. Alle Entwicklungen im Liveblog.

  • RKI: 15.431 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz bei 83,5
  • Montgomery für weitreichende 2G-Regelung
  • Japan verlängert Corona-Notstand
  • Spahn beklagt langsames Tempo beim Impfen
  • Chile will Kinder ab sechs Jahren impfen

15:20 Uhr

Thailändische Forscher wollen Coronavirus in Achselschweiß nachweisen

Thailändische Wissenschaftler arbeiten an einer neuen Testmethode, um das Coronavirus in Achselschweiß nachzuweisen. Dazu untersuchten sie den Schweiß von Markthändlern in der Hauptstadt Bangkok, die in der Regenzeit bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit besonders ins Schwitzen kommen. “Durch die Proben haben wir herausgefunden, dass Corona-Infizierte ganz bestimmte Chemikalien ausscheiden”, sagte Professor Chadin Kulsing von der Chulalongkorn-Universität in Bangkok. “Wir haben diese Erkenntnis genutzt, um ein Gerät zu entwickeln, das die speziellen, von Bakterien hervorgerufenen Gerüche im Schweiß von Corona-Patienten nachweist”, fügte Chadin hinzu.

15:16 Uhr

Gericht lehnt Stopp griechischer Impfpflicht im Gesundheitssektor ab

30 Beschäftigte des Gesundheitssektors in Griechenland hatten um einen sofortigen Stopp der Impfpflicht für Gesundheitspersonal in Form einer einstweiligen Maßnahme gebeten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat dies jedoch abgelehnt. Wie das Straßburger Gericht mitteilte, sei ein solcher Stopp aber nicht im für einstweilige Maßnahmen vorgesehenen Rahmen enthalten. Diese fänden nur selten und bei unmittelbarer Gefahr auf irreparablen Schaden Anwendung. Zu den eingereichten Klagen gegen die Impfpflicht selbst äußerte sich das Gericht aber noch nicht.

Seit Monatsbeginn gilt die Impfpflicht in Griechenland. Das Gesetz sieht vor, dass jene Beschäftigten im Gesundheitssektor, die noch ungeimpft sind, ohne Gehalt von der Arbeit freigestellt werden können. Zuvor hatten Gewerkschaften gefordert, die Impfpflicht zumindest aufzuschieben. Auch aus dem Gesundheitssektor selbst gab es Kritik und Sorge vor Personalmangel.

14:29 Uhr

Ungeimpfte Klägerin scheitert mit Eilantrag gegen Corona-Maßnahmen

Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat einen Eilantrag einer nicht geimpften Frau gegen Corona-Maßnahmen zurückgewiesen. Wie das Gericht in Mannheim mitteilte, ist eine Testpflicht für nicht immunisierte Personen “aller Voraussicht nach” rechtmäßig. Die Frau hatte sich wegen Vorerkrankungen auf Rat ihres Hausarztes nicht impfen lassen. In ihrer Klage führte sie aus, Testnachweise für ihre Teilnahme am öffentlichen Leben seien unverhältnismäßig.

Zudem vernachlässige der Staat durch Freiheiten für Geimpfte und Genesene die Pflicht zum Gesundheitsschutz für Nichtgeimpfte, weil diese Menschen auch weiterhin das Virus übertragen könnten. Dem widersprach der Verwaltungsgerichtshof in seiner unanfechtbaren Entscheidung. Die Testpflicht sei geeignet, Infektionen zu vermeiden. Da auch Geimpfte und Genesene weiter Einschränkungen wie etwa der Maskenpflicht unterworfen seien, die dem Infektionsschutz dienten, werde auch dem Schutz von Ungeimpften Rechnung getragen.

14:23 Uhr

EMA will weitere Daten zu Impfstoffen aus China und Russland

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erwartet vor einer möglichen Zulassung des russischen Covid-19-Impfstoffs Sputnik V und des Vakzins der chinesischen Sinovac weitere Daten. Erst dann könnte die Überprüfung fortgesetzt werden, erklärt Marco Cavaleri, der die Impfstoffstrategie der Behörde verantwortet. Die Gespräche mit den Unternehmen verliefen aber konstruktiv. Eine Entscheidung über eine Zulassung des Impfstoffs des US-Biotechunternehmens Novavax sei zudem bis Jahresende möglich.

14:11 Uhr

Wartelisten von englischen Krankenhäusern so lang wie noch nie

Wegen der anhaltenden Pandemie warten in England so viele Menschen auf eine routinemäßige Behandlung im Krankenhaus wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen. Ende Juli waren es 5,6 Millionen Menschen, wie aus aktuellen Zahlen des englischen Gesundheitsdienstes (National Health Service) hervorgeht. Bereits seit Monaten werden immer wieder die bisherigen Rekorde gebrochen. Die Aufzeichnungen begannen im Jahr 2007. Um den Rückstau zu reduzieren, will die britische Regierung die Sozialbeiträge erhöhen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen langfristig einer Pflegereform zugute kommen.

Die Krankenhäuser sind wegen der Pandemie einer erheblichen Doppelbelastung ausgesetzt. Selbst in der Notfallversorgung hinterlässt das Spuren. Statt wie angestrebt bei Notrufen innerhalb von sieben Minuten zu reagieren, mussten englische Patienten im August den Angaben des Gesundheitsdienstes zufolge durchschnittlich achteinhalb Minuten warten.

13:58 Uhr

Keine Lohnfortzahlung mehr bei Quarantäne in Rheinland-Pfalz

Wer in Rheinland-Pfalz nicht geimpft ist und eine behördliche Anweisung zur Quarantäne erhält, hat ab Oktober keinen Anspruch mehr auf Lohnfortzahlung. Zur Begründung teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mit, dass ab dem 1. Oktober grundsätzlich davon auszugehen sei, “dass alle Bürgerinnen und Bürger in den Altersklassen, in denen die Impfung öffentlich empfohlen wurde und soweit ihnen die Impfung medizinisch möglich ist, ein Angebot für die Corona-Schutzimpfung erhalten haben”.

Im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne haben Arbeitnehmer laut Infektionsschutzgesetz Anspruch auf Entschädigung. Dies sei aber nach dem Infektionsschutzgesetz nicht mehr gegeben, wenn durch eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung eine Absonderung oder ein Tätigkeitsverbot hätte vermieden werden können, erklärte die Sprecherin.

13:34 Uhr

DGKJ-Präsident: Lockdown für Kinder belastender als Covid-19

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, sieht Kinder und Jugendliche durch Folgen der Pandemie-Situation beeinträchtigt. “Für die weitaus meisten Kinder sind die sekundären Krankheitsfolgen, nämlich die psychische Belastung durch Lockdown-Maßnahmen, ungleich belastender als die Erkrankung selbst”, sagte er in Berlin. Derzeit müssten nur sehr wenige Kinder in Deutschland wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden – was eine “beruhigende Nachricht” sei, so Dötsch. Man könne allerdings auf Grundlage der bisherigen Daten nicht ausschließen, dass auch ein geringer Anteil von Kindern und Jugendlichen von Langzeitfolgen der Krankheit (Long Covid) betroffen sein könnte.

13:31 Uhr

Bischöfe rufen zur Corona-Impfung auf

Mehrere Bischöfe in Deutschland haben einmal mehr zur Corona-Impfung aufgerufen. So wandte sich der Freiburger Erzbischof Stephan Burger in einem Video an alle, die bislang noch unentschlossen sind: “Lassen Sie sich über eine Impfung beraten. Schützen Sie damit sich selbst und alle, mit denen Sie in Kontakt kommen. Und treffen Sie Ihre Entscheidung im Vertrauen darauf, dass Gott Ihren Lebensweg mit seinem Segen begleitet”, sagte Burger.

Der Mainzer katholische Bischof Peter Kohlgraf appellierte eindringlich an Kirchengemeinden, auch “ungewöhnliche Orte” für Impfaktionen anzubieten. Damit sich alle endlich wieder etwas unbefangener begegnen könnten, müssten möglichst viele Menschen geimpft sein, schrieb er auf Facebook. “Ich rufe daher dazu auf: Lassen Sie sich impfen.” Pfarreien oder andere Einrichtungen sollten versuchen, eigene Impfaktionen durchzuführen.

12:59 Uhr

Brandenburg: Quarantäne nach Corona-Ausbruch an Schule

Nach einem Corona-Ausbruch an einer Schule in Brandenburg an der Havel dürfen derzeit nur Genesene und Geimpfte zum Unterricht. Das teilte die Stadt mit. Nach einer erlassenen Verfügung müssen demnach alle ungeimpften Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte zur Vermeidung weiterer Kontakte ab sofort in häusliche Quarantäne. An der Oberschule Nord lernen rund 450 Schülerinnen und Schüler in 18 Klassen. Die Impfquote unter den Jugendlichen liege bei 40 bis 50 Prozent, so der Sprecher. Für “sehr viele Schüler”, die genesen oder geimpft sind, gehe der Unterricht weiter.

12:41 Uhr

Erhöhte Mobilität im Juli und August

Im Juli und August 2021 sind die Menschen in Deutschland mehr unterwegs gewesen als vor der Corona-Pandemie. Die Mobilität in den beiden Sommermonaten lag durchschnittlich vier Prozent über dem Niveau der Vergleichsmonate des Jahres 2019, wie eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts zeigt. Erstmals seit Pandemiebeginn wurden wieder mehr Distanzen von 30 Kilometern und mehr zurückgelegt. Die Mobilität stieg hier um ein Prozent gegenüber den Sommermonaten 2019. Besonders deutlich waren die Unterschiede im Frühjahr des vergangenen Jahres – im April 2020 wurden nur noch knapp halb so viele Bewegungen über 30 und mehr Kilometer wie im April 2019 registriert. Noch deutlicher stieg in diesem Jahr die Zahl der Bewegungen mit kürzeren Distanzen zwischen fünf und 30 Kilometern. Hier erhöhte sich die Mobilität im Juli und August im Vergleich zu 2019 um zehn Prozent.

12:26 Uhr

Laumann gegen Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich gegen eine weitere Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Fall einer Quarantäne ausgesprochen. “Auch die Frage müssen wir mal entscheiden, wollen wir ungeimpften Leuten, wenn sie in Quarantäne gehen, weiterhin die Lohnfortzahlung geben – ja oder nein?”, so Laumann im Landtag in Düsseldorf.

Diese Frage müsse er in den nächsten Tagen prüfen und entscheiden. “Ich bin dafür, dass wir sie ihnen nicht mehr geben, damit völlig klar ist, wenn ich mir die Freiheit rausnehme, mich nicht impfen zu lassen – wobei nach allen Erkenntnissen das Impfen die einzige Möglichkeit ist, diese Pandemie in den Griff zu kriegen – dann muss ich für die Konsequenzen, die daraus entstehen, auch in vollem Umfang persönlich einstehen”, sagte der NRW-Gesundheitsminister. Im Falle einer behördlich angeordneten Quarantäne haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer laut Infektionsschutzgesetz Anspruch auf Entschädigung. Im Gesetz stehe aber klar, wenn eine Quarantäne etwa durch Impfen vermieden werden könne, bestehe kein Anspruch auf Lohnfortzahlung.

12:24 Uhr

Südwesten: Schwangere dürfen nicht unterrichten

Schwangere Lehrerinnen dürfen im Südwesten in der Regel nicht in Präsenz unterrichten. “Wir dürfen schwangere Lehrkräfte pandemiebedingt nur in Einzelfällen im Präsenzunterricht einsetzen”, sagte Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper in Stuttgart. Man habe mit der Regelung Hinweise aus dem Bundesfamilienministerium umgesetzt. Derzeit seien 3300 Lehrerinnen schwanger, sagte Schopper. Die Schulen müssen nun Ersatzlösungen für den ausfallenden Präsenzunterricht finden. Hintergrund für die Regelung ist, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher keine Empfehlung für eine Impfung gegen das Coronavirus für Schwangere abgegeben hat.

12:10 Uhr

Frankreich: Staatsbürgerschaft für Corona-Arbeiter

Mehr als 12.000 ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter, die während der Corona-Pandemie in Frankreich im Einsatz waren, bekommen die französische Staatsangehörigkeit verliehen. “Diese Arbeiter an vorderster Front waren für die Nation da. Es ist normal, dass die Nation nun auf sie zugeht”, sagte Marlène Schiappa, die beigeordnete Ministerin für Staatsbürgerschaft in Paris.  Zu den künftigen Franzosen und Französinnen zählen etwa Pflege- und Reinigungskräfte, Kassenpersonal und Vertreterinnen und Vertreter weiterer Berufe, in denen Heimarbeit nicht möglich war. “Ich bedanke mich im Namen der Republik. Das Land hat auch dank Ihnen durchgehalten”, sagte Schiappa. Im vergangenen Jahr sind etwa 61.000 Ausländerinnen und Ausländer die franzöische Staatsbürgerschaft, etwa 20 Prozent weniger als im Vorjahr. 

Stadtreinigung in Paris: Das Innenministerium hatte für Berufsgruppen, deren Arbeit nicht im Home Office möglich ist, die Bedingungen für den Erwerb der französischen Nationalität erleichtert. Die Antragstellerinnen und Antragsteller mussten nur noch mindestens zwei statt wie bisher fünf Jahre im Land gelebt haben.

Bild: AFP

12:07 Uhr

Tschechien beendet landesweite Testungen an Schulen

In Tschechien hat die dritte und vorerst letzte landesweite Corona-Testrunde an den Schulen stattgefunden. Ergebnisse liegen bisher nur von der ersten Runde unmittelbar zum Schuljahresbeginn vor. Dabei waren 116 Neuinfektionen entdeckt worden, die nach dem Schnelltest durch einen PCR-Test bestätigt wurden. “Es sieht danach aus, dass die Ausbreitung an den Schulen nicht das Problem ist”, sagte Gesundheitsminister Adam Vojtech.

Rund 1,4 Millionen Kinder und Jugendliche besuchen die knapp 5500 Schulen in dem EU-Mitgliedstaat. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gilt derzeit nur in Fluren und Treppenhäusern. Im Unterricht müssen nur Schüler eine Maske tragen, deren Eltern die Teilnahme an den flächendeckenden Corona-Tests abgelehnt haben.

12:03 Uhr

Baden-Württemberg: Tägliche Tests für ungeimpfte Lehrer

Ungeimpfte Lehrer müssen sich in Baden-Württemberg mit Beginn des neuen Schuljahrs täglich testen lassen. Dies gelte auch für alle anderen ungeimpften Arbeitskräfte an der Schule, sagte die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper. Schüler sollen dreimal wöchentlich getestet werden. Geimpfte und Genesene sind von der Testpflicht ausgenommen. Um Fern- oder Wechselunterricht zu verhindern, gilt weiterhin Maskenpflicht in den Schulen. Mit Start des neuen Schuljahrs in der kommenden Woche will die Grünen-Politikerin mit diesen Corona-Regelungen “dauerhaften Präsenzunterricht ermöglichen”.

Im Fall einer Infektion soll künftig nicht mehr die ganze Klasse in Quarantäne gehen, sondern nur das betroffene Kind. Die Klasse wird stattdessen fünf Tage lang täglich getestet. Sollte ein Fünftel der Klasse infiziert sein, würden weitere Maßnahmen mit dem zuständigen Gesundheitsamt besprochen. “Damit tun wir alles, um Schulschließungen zu vermeiden”, sagte die Kultusministerin. Bei einem Auftreten neuer Virusvarianten könnten aber auch wieder härtere Maßnahmen notwendig werden.

11:28 Uhr

Corona-Prämien für engagierte Buchhandlungen

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat Prämien für in der Pandemie besonders engagierte Buchläden ausgelobt. Bis zu 1030 Buchhandlungen, die sich unter schwierigen Pandemie-Bedingungen besonders um die literarische Vielfalt verdient gemacht hätten, könnten eine Anerkennungsprämie erhalten, teilte Grütters mit. “Während des Lockdowns haben viele Buchhändlerinnen und Buchhändler mit kreativen Initiativen den Zugang zum Kulturgut Buch jenseits der großen Onlineplattformen aufrechterhalten”, sagte Grütters. Damit hätten sie gerade angesichts der Schließungen während der Pandemie einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Lebens geleistet. Die Prämien stehen den Buchhandlungen für Investitionen in ihren Geschäftsbetrieb frei zur Verfügung. Die Auszahlung erfolgt voraussichtlich im Frühjahr 2022.

Buchläden in der Pandemie: “Vom kontaktlosen Abholautomaten bis zum Fahrradzustellservice haben sie in diesen schwierigen Zeiten direkt vor Ort für Nachschub an Lesestoff gesorgt und zuweilen sogar eine neue Lust am Lesen geweckt”, sagte Grütters und würdigte die Buchhandlungen als “unverzichtbare Kulturorte”.

11:20 Uhr

Studie: Deutsche fürchten Steuererhöhungen nach Corona

Die Ängste der Deutschen werden von den Nachwirkungen der Corona-Pandemie bestimmt. So befürchtet die Mehrheit der Deutschen, dass der Staat sie für die Milliarden-Schulden der Corona-Krise zur Kasse bittet. Dies ist ein Ergebnis der Studie “Ängste der Deutschen”. Demnach haben 53 Prozent große Furcht vor höheren Steuern oder Leistungskürzungen wegen Corona. 50 Prozent fürchten steigende Lebenshaltungskosten; ebenso viele sorgen sich, für die EU-Schulden zur Kasse gebeten zu werden. Für die Untersuchung befragte das Infocenter der R+V Versicherung den Angaben zufolge vom 25. Mai bis 4. Juli etwa 2400 repräsentativ ausgewählte männliche und weibliche Personen ab 14 Jahren nach ihren größten Sorgen rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit.

10:54 Uhr

Berlin: Zwei Impfzentren arbeiten weiter

Trotz zuletzt immer geringeren Interesses an den Corona-Impfungen sollen die beiden verbliebenen Berliner Impfzentren noch einige Monate in Betrieb bleiben. Wie die Gesundheitsverwaltung mitteilte, soll das Zentrum auf der Messe noch bis 30. November arbeiten und das in Tegel bis 31. Januar. Wichtige Aufgabe beider Einrichtungen sollen demnach die Auffrischungsimpfungen für Senioren und Menschen mit schwachem Immunsystem sein. Diese hatten am 1. September zunächst mit mobilen Teams in Pflegeheimen begonnen.

10:23 Uhr

Spahn beklagt schleppendes Impftempo

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das weiterhin nur schleppende Tempo beim Impfen in Deutschland geklagt. “Wir kommen aktuell leider nur langsam voran”, schrieb der CDU-Politiker auf Twitter. Derzeit hätten 61,7 Prozent oder 51,3 Millionen Menschen in Deutschland den vollen Impfschutz, 66,2 Prozent (55 Millionen Menschen) seien mindestens einmal geimpft. “Zwar sind damit 72,4 Prozent der Erwachsenen geschützt, aber noch sind zu viele ungeimpft, um die Pandemie zu überwinden”, twitterte Spahn.

09:36 Uhr

Italien: Durchsuchungen bei mutmaßlichen Impfgegnern

Die italienische Polizei ist landesweit gegen mutmaßliche Impfgegner vorgegangen, die gewalttätige Aktionen geplant haben sollen. Beamte der Polizei und einer Sondereinheit hätten bei den Verdächtigen zu Hause und auf deren Computern Beweismittel beschlagnahmt, teilte die Polizei mit. Die in Italien als “No Vax” bezeichneten Gegner der Impfungen gegen Covid-19 und der Corona-Maßnahmen der Regierung hätten sich in Gruppenchats verabredet, hieß es weiter. Die Polizei vermutet demnach, dass sie auf Demonstrationen ihre Aktionen durchführen wollten. Gegner der Corona-Regelungen in Italien hatten in den vergangenen Wochen in verschiedenen Städten immer wieder dagegen protestiert.

09:23 Uhr

Buyx mahnt zu maßvollem Umgang mit 2G

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hat einen maßvollen Umgang mit der 2G-Regelung angemahnt. Grundsätzlich sei aus ethischer Perspektive das 3G-Modell, also geimpft, genesen oder getestet, besser, sagte sie der “Welt”. “Je mehr Teilhabe für alle Menschen möglich ist, desto besser. Es wäre also schön, wenn man bei der Regelung bleiben könnte.” Private Anbieter könnten die 2G-Regelung, von der nur geimpfte oder genesene Personen profitieren, einsetzen, etwa um Planungssicherheit zu erhalten, so Buyx. “Staatlich sollte man das maßvoll einsetzen, so kurz wie möglich und nur dann, wenn die milderen Mittel ausgeschöpft sind und eine Gefährdungssituation droht”, sagte sie. Niedrigschwelliges Impfen bleibe wichtig, so Buyx.

09:14 Uhr

Mützenich fordert Vorrang von Schulen vor Unternehmen

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Rolf Mützenich, hat bei steigenden Corona-Zahlen zuerst Beschränkungen in Betrieben gefordert. “Schulen und Kitas haben nach den Erfahrungen der vergangenen eineinhalb Jahre mit der Pandemie absolute Priorität”, sagte er der “Rheinischen Post”. Sie dürften nicht wieder eingeschränkt werden, und es müsse alles getan werden, dass sie offen blieben. “Wenn gehandelt werden muss, dann zunächst auch in den Unternehmen mit Wechselmodellen”, sagte Mützenich. “Sollten die Warnwerte im Herbst und Winter noch einmal kräftig anziehen, setze ich auf die Flexibilität in den Betrieben, um Einschränkungen in Schulen und Kitas zu vermeiden.”

Ein leeres Klassenzimmer im Gymnasium Gleichense in Thüringen. Sollten die Corona-Warnwerte noch einmal anziehen, setze er auf die Flexibilität in den Betrieben, um Einschränkungen in Schulen zu vermeiden, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Rolf Mützenich, der “Rheinischen Post”.

Bild: dpa

09:12 Uhr

Bundesärztekammer begrüßt Impfaktionen der Bundesregierung

Die Bundesärztekammer hat die von der Bundesregierung angekündigten Corona-Impfaktionen begrüßt. Viele Menschen hätten sich bisher nicht impfen lassen, weil sie nicht richtig angesprochen wurden, dies könnte sich damit ändern, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, dem RBB. Die Bundesregierung will in der kommenden Woche noch einmal verstärkt für die Corona-Schutzimpfung werben. Bundesweit soll es auch an vielen Orten möglichst niedrigschwellige Impfangebote geben, etwa in Einkaufszentren. Reinhardt sagte, dass es auch wichtig sei, gezielt gegen Vorurteile über Corona-Impfungen vorzugehen. Dabei könnten auch die Sozialen Medien helfen, um große Reichweite zu erzielen. Es gehe darum, eine heftige vierte Corona-Welle im Herbst zu vermeiden.

09:08 Uhr

Übernachtungszahlen weiter unter Vorkrisenniveau

Hotels und andere Beherbergungsbetriebe in Deutschland haben weiterhin mit den Folgen der Corona-Krise zu kämpfen. Zwar stiegen im Juli die Übernachtungszahlen deutlich, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Mit 48,2 Millionen lagen sie 6,0 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahresmonat – aber immer noch 18,0 Prozent unter dem Juli 2019. Selbst in einem ausgesprochenen Ferienmonat wurde also das Vorkrisen-Niveau nicht erreicht. Es fehlen neben den Geschäftsleuten vor allem die ausländischen Gäste.

09:05 Uhr

RKI registriert 15.431 Corona-Neuinfektionen, Inzidenz bei 83,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist nach einem leichten Rückgang wieder etwas angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt sie nun bei 83,5; am Vortag hatte der Wert bei 82,7 gelegen, vor einer Woche bei 76,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 15.431 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert 13.715 Ansteckungen betragen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 50 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 33 Todesfälle gewesen. Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI mit 1,79 an (Vortag 1,69). Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

08:39 Uhr

Corona-Notstand in Japan wird verlängert

Der Corona-Notstand in der japanischen Hauptstadt Tokio und in zahlreichen anderen Regionen des Landes wird bis Ende September verlängert. Nach wie vor seien viele Krankenhäuser überlastet, sagte der auch für Corona-Maßnahmen zuständige Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. Man müsse das Gesundheitssystem stabilisieren und die Infektionszahlen absenken, bevor man weiter lockern könne. Nishimura schlug die Verlängerung der Maßnahmen für 19 Präfekturen bis Ende September vor. In zwei Präfekturen, in Okayama im Westen und in Miyagi im Norden, soll die Warnstufe gesenkt werden.

Shopping in Tokio: Der Corona-Notstand wird auch in der japanischen Hauptstadt verlängert. Nach Monaten werden die Vorgaben von der Corona-müden Bevölkerung inzwischen oft ignoriert.

Bild: dpa

08:37 Uhr

Deutschlands Exporte legen weiter zu

Deutschlands Exportunternehmen haben auch im Juli wieder mehr Waren ins Ausland verkauft als vor der Corona-Krise. Im Vergleich zum Vormonat Juni legten die Exporte um 0,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum coronabedingt niedrigen Wert des Vorjahresmonats Juli 2020 betrug das Plus 12,4 Prozent; verglichen mit Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Pandemie in Deutschland, lagen die Ausfuhren um 1,6 Prozent höher. Im Juni 2021 hatte der Wert bei den Ausfuhren erstmals wieder über Vorkrisenniveau gelegen. Im Juli wurden nun Waren im Wert von 115,0 Milliarden Euro exportiert. Die Importe summierten sich auf 96,9 Milliarden Euro.

08:27 Uhr

Dänemark beendet letzte Corona-Beschränkungen

Vor anderthalb Jahren reagierte Dänemark besonders früh und drastisch auf die ersten Corona-Fälle. Auch beim Zurückfahren der Maßnahmen im öffentlichen Leben ist das Land nun besonders schnell. So muss man von Freitag an etwa keinen Impfpass mehr vorzeigen, wenn man ins Restaurant geht. “Die Epidemie ist unter Kontrolle. Wir haben rekordhohe Impfraten”, sagte zuletzt Dänemarks Gesundheitsminister Magnus Heunicke.

07:59 Uhr

Weltweit über 222 Millionen Corona-Infektionen

Weltweit haben sich mehr als 222,54 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,77 Millionen Menschen starben demnach mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Todesfälle weisen die USA auf.

07:38 Uhr

New South Wales: Lockdown-Ende bei hoher Impfrate

Die Regierung des australischen Bundesstaates New South Wales knüpft ein Ende des Lockdowns an die Impfrate. In der Metropole Sydney sollten die Beschränkungen weitgehend aufgehoben werden, sobald 70 Prozent aller Einwohner ab 16 Jahren vollständig geimpft seien, teilte Ministerpräsidentin Gladys Berejiklian mit. Die meisten Freiheiten sollen dann auch die Geimpften haben. Australischen Medienberichten zufolge könnte die Schwelle von 70 Prozent wohl in der dritten Oktoberwoche erreicht sein, also rechtzeitig zum Beginn des dortigen Sommers. Im Moment liegt man bei 43 Prozent.

07:36 Uhr

Lehrerpräsident wünscht sich hohe Impfquote an Schulen

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hofft auf die baldige Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder unter zwölf Jahren. Es sei klar, “dass eine hohe Impfquote unter Schülern die Sicherheit an Schulen enorm erhöhen würde und die Chance bietet, erheblich schneller zur Normalität ohne Einschränkungen im Schulbetrieb zurückkehren zu können”, sagte Meidinger der “Passauer Neuen Presse”. Besorgt äußerte sich Meidinger zur steigenden Zahl der Neuinfektionen bei jüngeren Menschen. Das Infektionsgeschehen in der Altersgruppe, die zur Schule gehe, sei “derzeit besonders heftig”, sagte Meidinger. In Nordrhein-Westfalen gebe es Städte, “da nähern sich die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen den 1000”.  Wichtig sei, dass weiter auf hohen Gesundheitsschutz an Schulen geachtet werde, sagte Meidinger mit Blick auf die Maskenpflicht und regelmäßige Testungen.

“Wir dürfen eine unkontrollierte Durchseuchung von zehn Millionen Schülerinnen und Schülern nicht zulassen”, sagte Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, der “Passauer Neuen Presse”.

06:51 Uhr

Bayern ruft Urlaubsrückkehrer zu Corona-Tests auf

Die bayerische Staatsregierung hat Urlaubsrückkehrer zum Ferienende zu einem Corona-Test aufgerufen. “Gerade nach der Rückkehr aus dem Urlaub gilt: Die Tests sind unsere Augen im Kampf gegen das unsichtbare Virus. Nur durch breites Testen können wir Infektionen erkennen und die Infektionsketten so früh wie möglich unterbrechen”, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek in einer Mitteilung. “Lassen Sie sich und Ihre Familie deshalb jetzt noch einmal testen, bevor Sie nach den Ferien wieder in Ihren Beruf zurückkehren und Ihre Kinder zur Schule oder in die Kita schicken.” Im vergangenen Jahr seien gerade auch durch Reiserückkehrer am Ende des Sommers und der Sommerferien wieder verstärkt Infektionen in Bayern und Deutschland aufgetreten. Holetschek verknüpfte den Aufruf auch mit einem Appell zur Corona-Impfung.

06:47 Uhr

Nordmazedonien: Tote bei Brand in Corona-Station

In Nordmazedonien sind bei einem Brand in einem Behelfskrankenhaus für Corona-Patienten mindestens zehn Menschen gestorben. “In Tetovo ist ein schrecklicher Unfall passiert, der zahlreiche Leben gekostet hat”, schrieb Gesundheitsminister Venko Filipce bei Twitter. Die bisher bestätigte Zahl der Todesopfer könne noch steigen. Nach Angaben der Feuerwehr brach das Feuer in der Stadt im Nordwesten des Landes am späten Nachmittag aus. Die Corona-Station war vergangenes Jahr errichtet worden, um das fragile Gesundheitssystem des Landes zu entlasten.

06:44 Uhr

Studie: Lockdown führt zu Belastungen bei Kindern

In fast jeder zweiten Familie haben die Einschränkungen der Lockdown-Monate einer Umfrage zufolge zu physischen und psychischen Belastungen bei den Kindern geführt. In der Erhebung für die pronova BKK gaben jeweils 46 Prozent der befragten Eltern an, dass die körperliche beziehungsweise psychische Gesundheit ihrer Kinder gelitten habe. Der Medienkonsum (79 Prozent) und in selteneren Fällen auch Streitigkeiten in der Familie (36 Prozent) nahmen während des Lockdowns zu. 46 Prozent der Eltern sahen der Umfrage zufolge außerdem die körperliche Gesundheit ihrer Kinder durch Bewegungsmangel und fehlende motorische Entwicklungsmöglichkeiten beeinträchtigt. Für die Erhebung wurden im Juli bundesweit eintausend Menschen ab 18 Jahren mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt repräsentativ befragt.

Die Monate im Lockdown haben viele Kinder und Jugendliche belastet. Eltern nahmen bei ihren Kindern der Studie zufolge vor allem Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten wahr.

Bild: dpa

06:42 Uhr

DAK-Studie: Mehr Jugendliche mit Essstörungen in Kliniken

Die Corona-Pandemie geht einer neuen Studie zufolge mit steigenden Behandlungszahlen wegen Übergewicht und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen einher. So wurden nach dem Report der DAK-Gesundheit 2020 in den Krankenhäusern 60 Prozent mehr Mädchen und Jungen aufgrund einer Adipositas behandelt als im Vorjahr. Auch bei starkem Untergewicht sowie Magersucht und Bulimie nahmen die Zahlen zu. Untersucht worden waren anonymisierte Krankenhausdaten von knapp 800.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren, versichert bei der DAK-Gesundheit. “Die Krankenhausdaten zeigen alarmierende Folgen der Pandemie für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen”, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm nach einer Mitteilung.

Die Zahl junger übergewichtiger Patientinnen und Patienten stieg nach einem Absinken im Frühjahrs-Lockdown steil an. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit starkem Untergewicht nahm 2020 um 35 Prozent zu. Stationär behandelte Essstörungen wie Bulimie und Anorexie nahmen in den Lockdowns deutlich zu – im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um zehn Prozent.

06:40 Uhr

Australien: Victoria meldet höchste Werte seit einem Jahr

Trotz eines seit mehr als einem Monat geltenden strikten Lockdowns steigen die Corona-Zahlen im australischen Bundesstaat Victoria weiter. Die Behörden in der Region mit der Metropole Melbourne meldeten 324 lokal übertragene Neuinfektionen – so viele wie seit fast 13 Monaten nicht mehr. Zuletzt waren in Victoria Mitte August 2020 mehr als 300 Fälle registriert worden. Der Bundesstaat im Osten Australiens befindet sich bereits zum sechsten Mal seit Beginn der Pandemie im Lockdown. Dennoch planten die Behörden in den meisten Teilen der Region Lockerungen der Beschränkungen. So sollten Cafés und Restaurants unter Auflagen wieder öffnen dürfen. Schlimmer als Victoria ist nur der benachbarte Bundesstaat New South Wales mit der Millionenstadt Sydney betroffen. Hier werden schon länger täglich mehr als 1000 Neuinfektionen gemeldet.

06:38 Uhr

China verspricht Afghanistan humanitäre Hilfe

China hat Afghanistan humanitäre Hilfsgüter im Wert von 200 Millionen Yuan versprochen, das entspricht umgerechnet etwa 26 Millionen Euro. Es handelt sich unter anderem um Getreide, Medizin und Impfstoffe, wie das Außenministerium in Peking mitteilte. Die Zusage machte Außenminister Wang Yi auf einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen anderer Nachbarländer Afghanistans. In einer ersten Impfstoff-Charge werde China drei Millionen Corona-Impfdosen liefern. Die Volksrepublik sei zudem bereit, weitere Nothilfe und Güter für den Kampf gegen die Pandemie zu liefern.

06:35 Uhr

Japan erwägt Verlängerung der Corona-Maßnahmen

Die japanische Regierung erwägt eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt Tokio und weiteren Regionen bis zum 30. September. Um die Ausbreitung der Delta-Variante einzudämmen und eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern, es sei noch zu früh, um die Zügel schleifen zu lassen, sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura.

06:34 Uhr

Chile will Kinder ab sechs Jahren impfen

In Chile sollen künftig schon Kinder ab sechs Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Es laufe die Impfkampagne für Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren an, sagte Gesundheitsminister Enrique Paris. Die Kinder sollen mit dem Impfstoff CoronaVac des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac geimpft werden. Zuvor hatte das Institut für öffentliche Gesundheit dem Vakzin eine Notfallzulassung für Kinder ab sechs Jahren erteilt.

06:32 Uhr

KBV-Chef empfiehlt NRW-Quarantäneregeln zur Nachahmung

Für die geplanten Erleichterungen der Quarantäneregeln in Schulen bekommt die nordrhein-westfälische Landesregierung Zustimmung vom Chef der Kassenärztlichen Vereinigung. “NRW hat hier den richtigen Weg eingeschlagen: Wir begrüßen die Entscheidung, dass künftig nur noch das mit dem Coronavirus infizierte Kind in Quarantäne muss”, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der Zeitung “Rheinische Post”. Dieser Entschluss sei längst überfällig gewesen “und sollte auch von anderen Bundesländern übernommen werden”, sagte Gassen. Die Kinder seien ohnehin die Leidtragenden der Pandemie. “Dass immer gleich ganze Schulklassen für zwei Wochen zu Hause bleiben müssen, ist nicht länger hinnehmbar”, sagte Gassen. Nordrhein-Westfalen will künftig nur noch infizierte Kinder in Quarantäne schicken.

06:29 Uhr

Montgomery für weitreichende 2G-Regel

Im Kampf gegen die vierte Pandemie-Welle hat sich der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, für eine Verschärfung von Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Es werde kaum reichen, die Impfquote durch mobile Angebote zu erhöhen. “Um die vierte Welle zu brechen, bevor sie dramatisch wird, sollte man jetzt bundesweit überall dort, wo es möglich ist, eine 2G-Regel einführen”, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zugang hätten dann jeweils nur noch Geimpfte und Genesene. Dort, wo es nicht praktikabel wäre, Ungeimpfte auszuschließen, wie etwa im Öffentlichen Nahverkehr, müsse dann zumindest eine strengere 3G-Regel gelten. “Ungeimpfte müssten dann einen aktuellen PCR-Test vorweisen. Ein einfacher Schnelltest dürfte nicht mehr ausreichen”, sagte Montgomery. Eine solche erweiterte 2G-Regel könne der nötige Anreiz sein, sich impfen zu lassen.

05:43 Uhr

Kliniken für Einheitlichkeit bei Schwellenwerten

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, hat sich für eine einheitliche Festlegung kritischer Marken zur Einschätzung der Corona-Lage ausgesprochen, die regional angepasst werden können. “Wir sollten bundesweit gültige Schwellenwerte für die drei zentralen Faktoren – Infektionsinzidenz, Hospitalisierungsinzidenz und Belegung der Intensivkapazitäten – definieren”, sagte Gaß dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Der Schwellenwert hängt aber dann von den regionalen Besonderheiten ab, wie Krankenhauskapazitäten, Impfquote und Ähnliches.” Der Bundestag hatte zuvor eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Die Länder sollen danach künftig weitgehend vor Ort festlegen können, ab wann strengere Alltagsbeschränkungen nötig werden.

05:26 Uhr

Studie: Pandemie sorgt für Stadtflucht

Die Corona-Pandemie beflügelt die Nachfrage nach Einfamilienhäusern im Umland der Städte. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Online-Immobilienmarktplatzes ImmoScout24, aus der die Zeitungen der “Funke Mediengruppe” berichten. Demnach ist die Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand in den fünf größten Städten zwischen Februar 2020 und Juni 2021 um 58 Prozent angestiegen. Auch außerhalb der Metropolen ist der Effekt der Studie zufolge spürbar, hier wurden 52 Prozent mehr Kontaktanfragen nach Häusern im Grünen gestellt.

Besonders begehrt ist der Wunsch nach einem Eigenheim außerhalb der Innenstadt in der Hauptstadt: In Berlin stieg die Nachfrage nach Einfamilienhäusern am Stadtrand um 80 Prozent an. Aber auch Hamburg (76 Prozent) und München (71 Prozent) erlebten eine deutlich gestiegene Nachfrage.

Bild: dpa

04:50 Uhr

Buyx: Drittimpfungen für vulnerable Gruppen vertretbar

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, hält trotz niedriger Impfquoten in vielen ärmeren Ländern der Welt Auffrischungsimpfungen ausgewählter Gruppen in Deutschland für ethisch vertretbar. “Die Pandemie ist nicht dauerhaft vorbei, wenn sie nicht auf der ganzen Welt vorbei ist”, sagte sie der Tageszeitung “Welt”. “Wir wollen nicht, dass weitere Varianten entstehen, gegen die unsere Impfstoffe deutlich schlechter wirken.” Deswegen sei es auch richtig, dass Deutschland wie schon begonnen viele Millionen Dosen ins Ausland spenden werde. “Man muss also das Eine tun, aber das Andere nicht unbedingt lassen”, sagte Buyx. Für die vor allem für Menschen mit hohen Risiken geplanten Auffrischimpfungen sei genug Impfstoff da. Wenn künftig aber jeder das Angebot einer Auffrischungsimpfung bekommen sollte, wie es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwägt, könne sich die Einschätzung noch einmal ändern. Die Bewertung hänge unter anderem von der Lage in den Krankenhäusern und der weltweiten Verfügbarkeit von Impfstoff ab, so die Vorsitzende des Ethikrats.

04:05 Uhr

Kontakt-Nachverfolgung nicht mehr möglich

Die Gesundheitsämter in Deutschland können derzeit nicht mehr alle Kontaktpersonen von Infizierten nachverfolgen. “Bei einer hohen Zahl von positiv Getesteten ohne gleichzeitigen Lockdown haben die Menschen häufig so viele Kontakte, dass eine grundsätzliche und umfängliche Nachverfolgung nicht mehr zu leisten ist”, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, der Zeitung “Rheinische Post”.



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