Coronavirus: Juso-Chefin Rosenthal fordert Impfpflicht für alle

Juso-Chefin Jessica Rosenthal hat eine Impfpflicht für alle gefordert. „Eine allgemeine Impfpflicht muss kommen, denn sie schränkt Freiheit nicht ein, sondern sie gibt sie uns allen zurück“, sagte die 29-Jährige auf dem Bundeskongress der SPD-Jugendorganisation. Dabei gehe es nicht um Bestrafung. „Es geht darum, dass eben die Freiheit von uns allen und die Gesundheit von uns allen mehr wiegt als die Freiheit des Einzelnen“, sagte Rosenthal. Die neue Bundestagsabgeordnete forderte Impf-Informationen an Schulen und in den Stadtteilen. Auch Kinder müssten jetzt endlich geimpft werden.

„Wir wollen unser Recht auf Bildung verwirklicht sehen. Wir wollen unsere Freiheit, unser Leben zurück“, betonte die Juso-Chefin und forderte auf: „Lasst euch endlich impfen! Wir haben keine Kraft mehr für diesen ganzen Mist.“ Zugleich äußerte sie sich wütend über die aus ihrer Sicht mangelhafte Impf- und Booster-Kampagne. Verantwortung dafür trage vor allem die Union, namentlich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Eine Verschärfung der Corona-Regeln hat in Frankreich zu einem gewaltigen Ansturm für Auffrischungsimpfungen geführt.

Mehr als 1,2 Millionen Menschen vereinbarten alleine am Donnerstag einen Termin über die Webseite Doctolib, wie der in Frankreich viel genutzte Plattformbetreiber am Freitag mitteilte. Zu der Booster-Impfung sind in Frankreich alle Einwohner ab 18 Jahren aufgerufen, sobald ihre bisher letzte Impfung fünf Monate zurückliegt.

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19:02 Uhr – Passagiere aus Südafrika müssen 14 Tage in Quarantäne

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Die Passagiere einer aus dem südafrikanischen Kapstadt am Freitagabend in München eintreffenden Lufthansa-Maschine müssen aus Furcht vor dem Einschleppen einer neuen Coronavirus-Variante alle in eine 14-tägige Quarantäne. Zusätzlich müssten sie sich unmittelbar nach der für 19:45 Uhr geplanten Landung einem PCR-Test unterziehen. Die Quarantäne werde unabhängig vom Ausgang des Tests und des Impfstatus der Passagiere wirksam, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte gesagt, Deutschland werde Südafrika wegen der neu auftretenden Coronavirus-Variante B.1.1.529 zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung trete in der Nacht zum Samstag in Kraft. Die Einstufung war aber bis zum Freitagabend noch nicht wirksam, weil sie noch nicht vom Robert Koch-Institut veröffentlicht wurde.

18:58 Uhr – WHO stuft neue Corona-Variante als „besorgniserregend“ ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante B.1.1.529 als „besorgniserregend“ eingestuft. Das teilte die UN-Behörde nach Beratungen mit Experten mit.

18:47 Uhr – Minister sagt, EU-Reaktion auf Corona-Variante in Südafrika „unberechtigt“

Die Reaktion vieler europäischer Länder auf eine in Südafrika neu entdeckte Variante des Coronavirus ist nach Ansicht des südafrikanischen Gesundheitsministers „unberechtigt“. Bisher sei es unklar, ob die Variante B.1.1.529 ansteckender sei als andere Varianten, sagte Joe Phaahla während einer virtuellen Pressekonferenz.

Maßnahmen wie Einreiseverbote würden völlig gegen existierende Normen und Standards der Weltgesundheitsorganisation verstoßen, sagte Phaahla. Man habe mit den Mitteilungen am Donnerstag lediglich Erkenntnisse südafrikanischer Wissenschaftler schnellstmöglich teilen wollen. Auch sei ungeklärt, ob Corona-Impfstoffe gegen die neu entdeckte Virusvariante weniger wirksam sein könnten.

18:36 Uhr – Laut Innenministerium neue Variante in Deutschland bislang nicht nachgewiesen

In Deutschland ist nach Angaben des Bundesinnenministeriums die neue Corona-Variante bislang nicht nachgewiesen worden. Es sei davon auszugehen, dass die Verbreitung der neuen Variante bereits deutlich größer sei als die bekannten Fälle in Südafrika, Botswana, Hongkong, Israel und Belgien. Unklar sei, ob die Wirkung von Impfstoffen geringer sei. Entsprechende Laboruntersuchungen hätten begonnen. „Das Mutationsprofil deutet jedoch darauf hin, dass eine herabgesetzte Impfstoffwirkung zumindest ernsthaft in Betracht gezogen werden muss.“ Unklar sei auch, ob die neue Variante krankmachender sei.

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18:35 Uhr – Corona-Inzidenz in Italien weiter gestiegen – Maskenpflicht in Mailand

In Italien hat sich die Corona-Lage weiter verschlechtert. Stand Donnerstag ermittelten die Experten für die zurückliegenden sieben Tage einen Inzidenzwert von landesweit 125 Corona-Fällen je 100.000 Einwohner, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. In der Vorwoche waren es noch 98 Fälle gewesen. In manchen Großstädten wird über eine Maskenpflicht im Freien diskutiert. In Mailands Stadtzentrum gilt das bereits ab diesem Samstag täglich von 10:00 bis 22:00 Uhr, etwa auch um den Mailänder Dom.

18:07 Uhr – Italien, Saudi-Arabien und Marokko stellen Flugverkehr mit Ländern des südlichen Afrika wegen Virusvariante ein

Italien stellt wegen der in Südafrika neu aufgetretenen Coronavirus-Variante den Flugverkehr mit Ländern des südlichen Afrika ab sofort ein. Zudem dürfe bis auf italienische Staatsbürger niemand einreisen, der sich in den vergangenen zwei Wochen in der Region aufgehalten habe, teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza mit. Von der bis zum 15. Dezember geltenden Regelung sind Einreisen aus Südafrika, Lesotho, Botsuana, Simbabwe, Malawi, Mosambik, Namibia und Eswatini betroffen.

Auch Saudi-Arabien setzte Flüge von und nach dort aus. Grund seien ebenfalls Bedenken wegen der Ausbreitung des Coronavirus, meldet die staatliche Nachrichtenagentur SPA. Zuletzt verhängte auch Marokko ein Einreiseverbot für Reisende. Anlass ist das Auftreten der neuen Virusvariante in Südafrika, wie das Außenministerium mitteilte.

18:04 Uhr – Luftwaffe mit Corona-Patienten aus Bayern in NRW gelandet

Sechs Corona-Intensivpatienten aus Bayern sind am frühen Abend mit einer Maschine der Luftwaffe am Flughafen Münster/Osnbrück gelandet. Der Airbus A310 MedEvac setzte gegen 17:30 Uhr in Greven auf, wie ein dpa-Fotograf beobachtete. Die Schwerkranken wurden auf dem Luftweg aus Memmingen in Bayern nach Nordrhein-Westfalen gebracht und dort weiter auf verschiedene Kliniken verteilt.

Die Bundeswehr hilft damit erstmals dabei, Krankenhäuser in Regionen mit besonders vielen Corona-Patienten zu entlasten. Die Luftwaffe hält zwei Flugzeuge für den Hilfseinsatz bereit. Es handelt sich um den Airbus A310 MedEvac, eine „fliegende Intensivstation“ mit sechs Behandlungsplätzen, sowie eine umgerüstete Spezialmaschine, das Überwachungsflugzeug A319OH. In dieses waren zwei Plätze zur Intensivbehandlung eingebaut worden.

18:02 Uhr – Niederlande vor weiterer Verschärfung der Corona-Maßnahmen

In den Niederlanden steht eine verschärfte Einschränkung des öffentlichen Lebens wegen der steigenden Corona-Zahlen bevor. Medienberichten zufolge beschloss die Regierung am Freitag, das Ende der Öffnungszeit für Bars, Restaurants, Kinos und nicht unbedingt notwendige Geschäfte auf 17:00 Uhr vorziehen. Regierungschef Mark Rutte wollte am Abend um 19:00 Uhr vor die Presse treten.

Bislang mussten Geschäfte um 18:00 Uhr schließen. Gastronomiebetriebe durften bis 20:00 Uhr geöffnet bleiben.

17:55 Uhr – Mehr als zwei Millionen Auffrischungsimpfungen seit Montag

In Deutschland sind seit Montag mehr als zwei Millionen Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus verabreicht worden. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach kamen alleine am Donnerstag 619.000 sogenannte Booster-Impfungen hinzu. Insgesamt wurden an dem Tag 791.000 Impfdosen gegen Corona gespritzt. Zum Vergleich: Am Donnerstag vor einer Woche (18.11.) waren laut RKI 428.000 Dosen zur Auffrischung geimpft worden, in der Woche zuvor (11.11.) waren es noch 272.000.

17:43 Uhr – Laut Drosten schützen Impfstoffe wohl auch gegen neue Virusvariante

Der Virologe Christian Drosten geht davon aus, dass die verfügbaren Impfstoffe grundsätzlich auch gegen die zuerst in Südafrika entdeckte neue Variante B.1.1.529 des Coronavirus schützen, insbesondere gegen schwere Krankheitsverläufe. Davon könne man „nach derzeitigen Ermessen ausgehen“, hieß es in einer Stellungnahme Drostens für das ZDF. Allerdings umgeht die neue Variante demnach offensichtlich zumindest teilweise die Immunantwort des Körpers.

Die Genom-Veränderungen der neuen Variante „weisen darauf hin, dass dieses Virus einen Immunescape zeigen könnte“, warnte Drosten. Ein Indiz dafür sei auch, dass die derzeit nachgewiesenen Infektionen „in sehr großem Maße bei vorher bereits Genesenen“ stattfinden würden.

17:32 Uhr – Russland verhängt Afrika-Reiseeinschränkungen

Russland führt ab Sonntag neue Reiseeinschränkungen für Ausländer aus einigen afrikanischen Ländern sowie aus Hongkong ein. Die Corona-Taskforce des Landes begründete dies mit dem Auftreten der neuen Virusvariante B.1.1.529, die in Südafrika entdeckt worden war. Die Taskforce ergänzte, dass die neue Variante in Russland noch nicht nachgewiesen worden sei.

17:30 Uhr – Grünen-Fraktion für große Impfrally an Schulen vor Weihnachten

Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen auch bei Kindern und Jugendlichen fordern die Grünen im Landtag vor Weihnachten flächendeckende Impfangebote für Schüler aller Altersgruppen – Grundschüler eingeschlossen. An den letzten Schultagen vor den Feiertagen soll es eine landesweite Impfrallye geben, sagten Fraktionschef Andreas Schwarz und der Sprecher für Bildung, Thomas Poreski. „Wir müssen die Kinder und ihre Familie sicher und gesund über die Feiertage bringen. Das bedeutet: noch vor der Bescherung Kinder mit der ersten Impfdosis und Jugendliche mit der zweiten Dosis zu versorgen“, teilten sie mit. Zunächst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.

Den Grünen schwebt eine großangelegte Aktion vom 20. bis 23 Dezember vor. Impfbussen und mobilen Impfteams soll ermöglicht werden, ihre Infrastruktur in und an der Schule aufzubauen, etwa auf Schulparkplätzen und Schulhöfen, aber auch in Aulen, Musiksälen oder Sporthallen.

17:19 Uhr – Niedersachsen und Brandenburg melden überraschende Lieferengpässe bei Impfstoff

Niedersachsen und Brandenburg haben überraschende Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen gemeldet. Nach Angaben von Hausärzten und Impfteams seien die von ihnen bestellten und vom Bundesgesundheitsministerium zugesagte Impfstoffmengen für die kommende Woche „nicht in vollem Umfang lieferbar“, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Meldungen kämen aus allen Landesteilen und gingen nach Schilderungen der Zuständigen vor Ort über die jüngst verkündete Deckelung beim Biontech-Impfstoff hinaus.

Auch der Wirkstoff von Moderna sei „offenbar“ von den Liefereinschränkungen betroffen, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) weiter. Sie forderte den geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und sein Ministerium auf, die Auslieferungen der fehlenden Impfdosen zu gewährleisten und zugleich „vollständige Transparenz über die Verfügbarkeit der Impfstoffe und die wöchentlichen Lieferkapazitäten des Bundes“ herzustellen. Es drohe ein schwerer Schlag für die Impfkampagne.

16:34 Uhr – Drosten zur neuen Virusvariante: Mehr Daten zur Beurteilung nötig

Bei der Einschätzung der in Südafrika neu entdeckten Virusvariante gibt es dem Berliner Virologen Christian Drosten zufolge noch viele offene Fragen. So sei unklar, ob die Variante tatsächlich ansteckender ist oder ob ein anderer Faktor Grund für die momentan beobachtete Ausbreitung ist. „Für eine veränderte Krankheitsschwere gibt es derzeit keine Hinweise“, teilte Drosten der Nachrichtenagentur dpa mit.

Die Genom-Veränderungen bei dem Erreger wiesen darauf hin, dass die Virusvariante sich der Immunabwehr entziehen könnte. „Veränderungen im Genom sind aber allein nicht ausreichend, um von einer besorgniserregenden Situation zu sprechen“, erklärte der Virologe von der Berliner Charité. Zusätzlich müsse klar sein, dass das Virus sich schneller verbreite oder andere veränderte Eigenschaften habe, beispielsweise einen schwereren Krankheitsverlauf. Die Bewertung der Variante sei noch nicht abgeschlossen.

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16:04 Uhr – Von der Leyen fordert Stopp sämtlicher Flugreisen von und nach Südafrika

Wegen der neu in Südafrika entdeckten Corona-Variante hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen vorläufigen Stopp des Flugverkehrs mit der Region gefordert. „Alle Flugreisen in und aus diesen Ländern sollten unterbleiben, bis wir ein klares Verständnis darüber haben, wie gravierend die Mutationen dieser neuen Variante sind“, sagte von der Leyen in Brüssel.

Wissenschaftler und Impfstoffhersteller unterstützten dieses Vorgehen, „um eine weltweite Verbreitung dieser Besorgnis erregenden Variante zu unterbinden“, betonte von der Leyen. Die EU-Kommission hatte den Mitgliedstaaten zuvor die Aktivierung dieser sogenannten Notbremse vorgeschlagen.

15:55 Uhr – Indischer Impfstoffproduzent nimmt Exporte wieder auf

Nach acht Monaten Unterbrechung liefert der größte Impfstoffhersteller der Welt, das indische Serum Institute, wieder Corona-Vakzine an das internationale Covax-Programm. Das Unternehmen teilte mit, die ersten Exporte sollten am Abend an Nepal und Tadschikistan gehen. Das Serum Institute hatte die Belieferung über das Covax-Programm im März eingestellt, um die Vakzine zur Bekämpfung der Pandemie im Inland einsetzen zu können.

15:37 Uhr – US-Immunologe Fauci: Viele offene Fragen zu neuer Corona-Variante

Der US-Immunologe Anthony Fauci schließt wegen der besorgniserregenden neuen Variante des Coronavirus eine Einschränkung von Reisen aus dem südlichen Afrika in die USA nicht aus. „Das ist sicherlich etwas, worüber man nachdenkt und worauf man sich vorbereitet“, sagte der Berater des Präsidenten dem Sender CNN. Er betonte jedoch, dass aktuell noch nicht genug Informationen vorlägen. Auch dazu, ob die neue Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe mindere, könne er noch nichts sagen.

14:55 Uhr – Neue Virus-Variante erstmals in Europa nachgewiesen

Die neue Variante des Corona-Virus ist bereits in Europa angekommen. Die Untersuchung einer Virus-Probe in Belgien habe gezeigt, dass es sich um die in Südafrika aufgetauchte Variante B.1.1.529 handele, twitterte der bekannte belgische Virologe Marc Van Ranst. Sie stamme von einem Reisenden, der am 11. November aus Ägypten zurück nach Belgien gekommen sei und am 22. November erste Symptome gezeigt habe. Van Ranst hatte zuvor erklärt, es gebe zwei auffällige Proben, die untersucht würden.

14:09 Uhr – AfD-Parteitag wird wegen Corona-Lage auf 2022 verschoben

Die AfD verschiebt wegen der zugespitzten Corona-Lage ihren für den 11. Dezember in Wiesbaden geplanten Bundesparteitag.

Das hat der AfD-Bundesvorstand am Freitag in einer Telefonkonferenz beschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Das Treffen soll nun 2022 stattfinden. Wie aus dem Gremium verlautete, soll ein konkretes Datum vielleicht kommende Woche gefunden werden.

Noch vor wenigen Tagen hatte der Bundesvorstand zunächst an dem Parteitag festgehalten, aber einschränkend auf die dann geltenden möglichen 2G-Regeln in Hotels (geimpft und genesenen) in Hessen und im benachbarten Rheinland-Pfalz verwiesen. Ein signifikanter Teil der Mitglieder der AfD lehnt – aus unterschiedlichen Gründen – eine Impfung gegen Covid-19 ab.

Die AfD-Delegierten wollen bei dem Parteitag einen neuen Bundesvorstand wählen. Von den zwei bisherigen Vorsitzenden tritt nur Tino Chrupalla noch an. Der langjährige Co-Vorsitzende Jörg Meuthen will nicht mehr kandidieren.

13:11 Uhr – Neue Virusvariante – RTL plant weiter mit Südafrika für Dschungelcamp

Der Privatsender RTL plant weiterhin mit Südafrika als Standort für sein nächstes Dschungelcamp 2022. Ein Sprecher teilte am Freitag auf Anfrage mit: „Für das Dschungelcamp wird weiter mit Südafrika geplant, aber natürlich unter Beobachtung der aktuellen Entwicklungen.“ Auch die Zeitung „Bild“ berichtete darüber. Derzeit gerät eine neu entdeckte Coronavirus-Variante (B.1.1.529) in den Blick, die sich in Südafrika verbreitet.

Deutschland wird Südafrika wegen der neu auftretenden Coronavirus-Variante zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung trete in der Nacht zu Samstag in Kraft, Fluggesellschaften dürften dann nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern.

Die RTL-Realityshow soll Anfang 2022 anlaufen. In diesem Jahr hatte der Sender wegen der Pandemie eine Ersatzshow aus Hürth bei Köln ausgestrahlt. RTL will für die 15. Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ den Standort nach Südafrika verlegen, weil der Klassiker in Australien ausgerechnet wegen der Corona-Pandemie nicht in Frage kommt.

12:45 Uhr – Rufe nach früherer Ministerpräsidentenkonferenz

Die Bundesländer sind uneins in der Frage, ob die Ministerpräsidenten angesichts der Corona-Lage schon früher als geplant zu einem weiteren Krisengespräch zusammenkommen sollten.

Hamburg und Schleswig-Holstein sehen keine Notwendigkeit für ein Vorziehen der für den 9. Dezember geplanten Ministerpräsidentenkonferenz. Jetzt sei es Zeit zum Handeln, insbesondere in den Ländern mit sehr hoher Inzidenz, hieß es am Freitag in Kreisen des rot-grünen Hamburger Senats. Die notwendigen und erforderlichen Mittel dafür lägen vor.

Schleswig-Holstein beobachte die Lage sehr aufmerksam, sagte ein Sprecher der Regierung von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitag. Bund und Länder hätten sich erst in der vergangenen Woche auf Maßnahmen im Kampf gegen Corona verständigt. „Das Infektionsschutzgesetz gibt uns ausreichend Instrumente, um diese Maßnahmen umzusetzen.“

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hatte zuletzt rasche Beratungen der Ministerpräsidenten über einheitlich strengere Regeln gefordert und erklärt, man dürfe nicht bis zum 9. Dezember warten. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte am Freitag erneut eine raschere Ministerpräsidentenkonferenz. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, das Beste wäre eine Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bund schon in den nächsten Tagen.

12:26 Uhr – Bremen erreicht als erstes Bundesland Impfquote von 80 Prozent

Bremen hat als erstes Bundesland 80 Prozent seiner Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts lag das kleinste Bundesland damit vor dem Saarland (74,8 Prozent) und Hamburg (74,0 Prozent). Bundesweit betrug die Impfquote 68,3 Prozent. Mit 11,8 Prozent Auffrischungsimpfungen rangierte Bremen auf dem zweiten Platz hinter Berlin (12,6).

„Vier von fünf Bremerinnen und Bremer haben heute einen vollständigen Impfschutz. Das ist ein wirklich toller Wert“ sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke). Es gebe aber immer noch „Bremerinnen und Bremer, die nicht geimpft sind, und auch die wollen wir noch erreichen“. In Bremen impfen mobile Teams, kleinere Impfstellen und Ärzte.

12.23 Uhr – Impfdosen für anstehende Corona-Auffrischungen laut Spahn verfügbar

Für die geplante Beschleunigung der Corona-Impfungen sind nach Angaben des geschäftsführenden Bundesgesundheitsministers Jens Spahn nötige Impfstoffmengen verfügbar. Der Bund werde innerhalb von zehn Tagen 18 Millionen Dosen für Auffrischimpfungen ausgeliefert haben, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Angesichts des Ziels, bis Weihnachten 20 bis 30 Millionen „Booster“-Impfungen zu erreichen, sei dies schon „ein ziemlich großer Schritt dahin“. In den vergangenen sieben Tagen habe es 3,5 Millionen Impfungen gegeben.

Im Gesamtsystem sei genug Impfstoff da, sagte Spahn. Er verwies zugleich darauf, dass es wegen Umstellungen zum stärkeren Hochfahren der Impfungen in der Logistik vom Großhandel über Apotheken in die Praxen zu Verzögerungen beim Verteilen in der Fläche kommen könne.

11.36 Uhr – Wieler: „Wir sind in sehr großer Sorge“

Die in Südafrika auftretende Corona-Variante B.1.1.529 hat Mutationen an mehreren entscheidenden Stellen des Virus. „Das ist eine Variante, die sehr viele Mutationen trägt, insbesondere in diesem Spike-Protein“, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, am Freitag in Berlin. Das Spike-Protein ist der Teil des Virus, mit dem es an menschliche Zellen bindet. Gegen das Spike-Protein sind auch viele Impfstoffe gerichtet. Laut Wieler gibt es einige Mutationen an Stellen, an die neutralisierende und therapeutische Antikörper binden.

Zudem habe B.1.1.529 Mutationen in der Nähe der sogenannte Furin Cleavage Site, die eine Rolle bei der Aufnahme des Virus in menschliche Zellen spielt. „Das spricht dafür, dass es eine erhöhte Transmission sein könnte.“ Bei weiteren Mutationen sei noch nicht klar, was sie biologisch bedeuten. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte, die Auswirkungen der Variante auf Krankheitsschwere, Infektiosität und Impfschutz seien noch nicht abschließend geklärt.

„Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge“, sagte Wieler. Es müsse noch untersucht werden, ob die steigenden Fallzahlen in Südafrika wirklich mit diesem Virustyp zusammenhängen. „Das kann man einfach natürlich so schnell noch nicht beantworten“, sagte Wieler. Er hoffe sehr, dass die Ausbreitung der Variante stringent durch Reisebeschränkungen begrenzt werde. In Deutschland und Europa ist die Variante laut Wieler bislang nicht nachgewiesen.

11.10 Uhr – Söder fordert Bundesnotbremse und Impfpflicht möglichst ab 1. Januar

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat den Bund in der Corona-Krise zum schnellen Handeln aufgefordert. „Wir brauchen eine wirksame nationale Eindämmungsstrategie“, sagte er am Freitag in Rosenheim. Es brauche eine „einheitliche Bundesnotbremse“ und ebenso eine raschere Ministerpräsidentenkonferenz.

Nötig sei auch eine schnelle allgemeine Impfpflicht – am besten schon am 1. Januar. „Wir brauchen eine Impfpflicht und zwar so schnell wie möglich.“ Zudem müsse angesichts der neuen Mutation aus Südafrika gehandelt werden – so sei ein Einreiseverbot aus Südafrika notwendig.

Söder machte sich am Freitag gemeinsam mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) in den Hotspot-Regionen in Südostbayern ein Bild von der Corona-Lage. Am Morgen trafen sie sich mit den Vertretern der Stadt Rosenheim sowie der umliegenden Landkreise.

09.57 Uhr – Baerbock und Wissing halten sich Frage nach allgemeiner Impfpflicht offen

Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock und FDP-Generalsekretär Volker Wissing halten sich die Frage offen, ob es in Deutschland eine allgemeine Corona-Impfpflicht geben wird. Ihre Partei schließe diese nicht aus, sagte Baerbock dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. „Aber akut hilft sie nicht, die vierte Welle zu verlangsamen“, gab die designierte Bundesaußenministerin zu bedenken.

Ein Teil der Verunsicherung in der Bevölkerung rühre daher, dass zu oft Dinge angekündigt worden seien, die dann nicht erfolgt seien, sagte Baerbock. „Bevor man also eine allgemeine Impfpflicht beschließen könnte, muss geklärt werden, was die Rechtsgrundlage ist und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Es braucht Impfdosen, die dann unverzüglich und ausreichend zur Verfügung stehen, die Impfmöglichkeiten müssen dafür überall gesichert sein.“

Wissing sagte am Freitag in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv zur Corona-Bekämpfung: „Wir müssen diesen Kampf gewinnen und wir müssen ohne Denkverbote alle Möglichkeiten ausschöpfen, die unser Grundgesetz bietet, um Corona zurückzudrängen.“

„Wir müssen offensichtlich weiter gehen als bisher und müssen deswegen genau gemeinsam ausloten, was verfassungsrechtlich geht“, sagte der designierte Verkehrsminister zur Frage nach der Impfpflicht. Eine solche Vorgabe sei allerdings nicht „trivial“ und flächendeckend nicht leicht durchzusetzen.

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10.27 Uhr- Intensivmediziner: Bei Triage darf Impfstatus keine Rolle spielen

Der Impfstatus eines Covid-19-Patienten darf keine Rolle spielen, wenn es zu wenige Intensivbetten gibt und die Ärzte auswählen müssen, welche Patienten behandelt werden. Das geht aus den aktualisierten Empfehlungen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hervor, die am Freitag vorgestellt wurden.

Die Vereinbarung stellt außerdem klar, dass Covid-19- Erkrankte und alle anderen Patientinnen und Patienten bei Auswahlentscheidungen gleichbehandelt werden müssen, auch die, die auf eine Operation warten und deren Zustand sich durch eine weitere Verschiebung lebensbedrohlich verschlechtern würde.

Die Empfehlungen richten sich an alle medizinischen Teams, die Auswahlentscheidungen treffen müssen. Das entscheidende Kriterium ist die Erfolgsaussicht für die Behandlung eines Patienten. In die ärztliche Bewertung gehen zahlreiche Faktoren ein. Die Empfehlungen waren im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie erstmals veröffentlicht worden, als es noch keine Impfungen gab. Deshalb und wegen der sich dramatisch zuspitzenden Lage in der vierten Welle wurden sie jetzt aktualisiert.

09:11 Uhr – Weltärztebund: „Wir alle bereiten uns auf eine Triage vor“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt mit Blick auf die steigenden Corona-Fallzahlen vor einer Zuspitzung der Situation in den Krankenhäusern. „Wir alle bereiten uns auf eine Triage vor“, sagte er den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Online Freitag, Print Samstag). Die Ärzte versuchten alles, „um diese letzte entsetzliche Entscheidung abzuwenden“.

Bei der Triage in der Intensivmedizin werden Patienten oder Patientinnen nach Dringlichkeit und Schwere der Erkrankung oder Verletzung sortiert. In der Notfallmedizin werden normalerweise diejenigen Patienten als erste versorgt, die am dringendsten Hilfe benötigen und am schwersten verletzt oder erkrankt sind. In der Katastrophenmedizin kommt es zu einer anderen Prioritätensetzung: Dann wird jener Patient als erstes versorgt, dessen Überlebenschancen höher eingeschätzt werden.

09:05 Uhr – Bundesregierung schränkt Flugverkehr aus Südafrika wegen Corona-Variante ein

Wegen der neu aufgetretenen Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung den Flugverkehr mit Südafrika drastisch ein. Das Land gelte ab der Nacht zum Samstag als Virusvariantengebiet, teilte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag mit. „In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern.“ Zudem müssten alle Eingereisten für 14 Tage in Quarantäne – auch wenn sie vollständig geimpft sind.

Wie das Ministerium weiter mitteilte, wird die neue Einstufung möglicherweise auch Nachbarländer von Südafrika betreffen. Die neu entdeckte Virusvariante „besorgt uns, daher handeln wir hier pro-aktiv und frühzeitig“, erklärte der geschäftsführende Minister Jens Spahn (CDU). „Das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht.“

07:24 Uhr – Corona-Inzidenz in Sachsen bei 1192

In Sachsen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen weiter schnell. Der Wert lag mit Stand vom Freitag bei 1192,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Donnerstag hatte die Inzidenz noch bei 1074,6 gelegen, binnen eines Tages kamen rund 12 500 neue Covid-19-Fälle hinzu.

Sachsen ist damit den RKI-Daten zufolge erneut mit Abstand das am stärksten von der Infektionswelle betroffene Bundesland in Deutschland. Im Nachbarbundesland Thüringen lag die Inzidenz am Freitag mit 805,7 am zweithöchsten im Ländervergleich.

Angesichts der angespannten Infektionslage hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer auch einen Lockdown vor Weihnachten nicht mehr ausgeschlossen.

05.45 Uhr – Fast 260 Millionen Corona-Infektion weltweit

Die Zahl der Corona-Infektionen weltweit liegt derzeit bei 259,61 Millionen Fällen, mehr als 5,4 Millionen Menschen sind im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorbenen. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Seit dem Auftreten der ersten Fälle in China im Dezember 2019 wurden Infektionen in mehr als 210 Ländern und Territorien gemeldet.

03.45 Uhr – Inzidenz steigt auf 438,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 76.414 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Das sind 23.444 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 52.970 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter auf 438,2 von 419,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Zahl der in Deutschland im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gestorbenen Menschen ist mit 357 weiteren Todesfällen binnen eines Tages über die Schwelle von 100.000 gestiegen. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle auf 100.476. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 5,65 Millionen Corona-Tests positiv aus.

03:31 Uhr – Söder (CSU) reist heute Corona-Hotspots in Südostbayern

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) reisen am Freitag in die Corona-Hotspot-Regionen in Südostbayern. Sie wollen sich dort ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Vertretern der Städte und Landkreise sprechen – zunächst in Rosenheim, dann in Passau.

Als Hotspots gelten in der heftigen vierten Corona-Welle Landkreise und kreisfreie Städte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 1000. In diesen Regionen muss – die Regel gilt seit Mittwoch – das öffentliche Leben in weiten Teilen heruntergefahren werden. Dann müssen etwa Gastronomie (außer Kantinen und Mitnahmeangebote) sowie Beherbergungsbetriebe aller Art, Sport- und Kulturstätten schließen. Freizeit-, Sport- und Kulturveranstaltungen werden untersagt.

02.15 Uhr – Hausärzte erhalten weniger Biontech-Dosen als bestellt

Hausärzte werden in der nächsten Woche vermutlich nur die Hälfte der von ihnen bestellten Impfstoffe von Pfizer und Biontech erhalten. „Es sieht so aus, dass die Ärzte nur knapp 50 Prozent der vorbestellten Biontech-Impfstoffe in der nächsten Woche bekommen, teilweise sogar weniger als die ursprünglich garantierten 30 Impfdosen“, sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. Das liege vermutlich daran, dass bei Arztpraxen zugunsten der Impfzentren und öffentlichen Impfteams gespart werde. Sofern die Hausärzte Moderna-Impfstoff bestellt hätten, würden sie diesen aber in vollem Umfang bekommen: „3,9 Millionen bestellte Moderna-Dosen werden ungekürzt ausgeliefert werden können“, so Preis.

01:50 Uhr – Neue Virus-Variante in Südafrika breitet sich rasch aus

Eine in Südafrika entdeckte, neue Variante des Coronavirus bereitet Wissenschaftlern große Sorge. Die hohe Zahl der Mutationen vor allem am sogenannten Spike-Protein lege nahe, dass das Virus leichter übertragbar sei, sagte Tulio de Oliveira vom südafrikanischen Genomforschungsinstitut NGS-SA am Donnerstag. Gesundheitsminister Joe Phaahla machte die neue Variante für einen sprunghaften Anstieg der Neuinfektionen in Südafrika verantwortlich. Großbritannien und Israel kündigten umgehend Einreiseverbote für Menschen aus Südafrika und anderen Staaten der Region an.

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01:46 Uhr – WHO: Eine halbe Million Menschen in Europa durch Corona-Impfung gerettet

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass die Corona-Impfungen allein in Europa mindestens einer halben Million Menschen das Leben gerettet haben. Das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht, wonach allein in der Altersgruppe über 60 in rund 30 europäischen Ländern seit Beginn der Impfkampagne insgesamt 470.000 Menschenleben gerettet wurden.

Die Altersgruppe unter 60 wird in der Schätzung nicht berücksichtigt. Die von der WHO veröffentlichte Erhebung greift auf die Daten von mehr als der Hälfte der 53 Länder der Europa-Region zurück. Basierend auf diesen Zahlen geht die WHO davon aus, dass in England fast 160.000 Menschenleben gerettet wurden, in Frankreich rund 39.000. Für 20 Länder der Region lagen für die Erhebung keine Daten vor, darunter Deutschland, die Niederlande, Russland und die Türkei.

Die Studie zeige, dass die Impfstoffe das täten, was sie versprechen: „sie retten Leben, indem sie einen hohen Schutz vor schweren Verläufen und dem Tod bieten“, sagte WHO-Europadirektor Hans Kluge. „In manchen Ländern wäre die Todeszahl ohne die Impfstoffe heute doppelt so hoch.“

01:45 Uhr –Tschechiens Präsident Zeman hat Corona: Vereidigung der Regierung in der Schwebe

Die Vereidigung der neuen Regierung in Tschechien dürfte sich weiter verzögern. Eigentlich hätte Präsident Milos Zeman am Freitag Petr Fiala als neuen Regierungschef vereidigen sollen. Doch am Donnerstag wurde er nach einem positiven Corona-Test ins Krankenhaus eingeliefert – das er erst Stunden zuvor nach einer mehrwöchigen Behandlung wegen einer anderen Erkrankung verlassen hatte. Zemans Büro teilte am Abend mit, der 77-Jährige müsse seine öffentlichen Termine verschieben.

Die Vereidigung Fialas hatte sich schon wegen der vorherigen stationären Behandlung Zemans verzögert. Wann sie stattfinden würde, blieb zunächst unklar.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt nach einem Treffen im Kanzleramt an einer Pressekonferenz teil. Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Deutschland wird angesichts weiter hoher Infektionszahlen grundsätzlich bis zum 28. März verlängert. Allerdings soll es je nach Infektionslage viele Öffnungsmöglichkeiten geben.

01:30 Uhr – Weltärztebund: „Bereiten uns auf eine Triage vor“

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt angesichts der stark steigenden Corona-Infektionen vor einer dramatischen Situation in deutschen Kliniken. „Wir alle bereiten uns auf eine Triage vor“, sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Wenn eine Triage-Entscheidung nicht vermieden werden könne, dann werde jeder Patient unabhängig von seiner Herkunft, seiner Religion oder auch der Frage, ob er geimpft sei oder nicht, betrachtet. Sie tritt dann ein, wenn Ärzte im Notfall entscheiden müssten, welcher Patient den Vorzug bekomme, wenn die Intensivkapaziäten nicht mehr für alle reichten. „Es zählt dann vor allem die klinische Erfolgsaussicht“, erklärt Montgomery. Um die Kliniken zu entlasten, sollten Patienten auch in andere europäische Länder mit besseren Kapazitäten verlegt werden.

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00:51 Uhr – Habeck offen für eine allgemeine Impfpflicht

Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck zeigt sich offen für eine allgemeine Impfpflicht im Kampf gegen das Coronavirus, sieht dabei aber auch Probleme. Auf einer politisch-ethischen Ebene würde er eine allgemeine Impfpflicht angesichts der Dramatik der Pandemie zwar bejahen; der Schaden für die gesamte Gesellschaft sei sonst zu groß, sagte der designierte Vizekanzler der „Süddeutschen Zeitung“. „Auf der praktischen Ebene muss ich aber auch sagen: Das lässt sich nicht mal eben so machen, sondern die Rechtsfragen und die Umsetzung müssen gut durchdacht sein.“

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kommt zur Kabinettssitzung im Kanzleramt. Deutschland wird in dieser Woche die Zahl von 100.000 COVID-19-Toten erreichen und damit einen düsteren Meilenstein überschreiten, den einige seiner Nachbarn schon vor Monaten überschritten haben, den das bevölkerungsreichste Land Westeuropas aber zu vermeiden hoffte.

„Selbst, wenn eine allgemeine Impfpflicht morgen gelten würde, wäre es zu spät, um die vierte Welle zu brechen“, sagte Habeck. Aktuell helfe es nicht, sich auf eine Impfpflicht zu fokussieren, sondern man müsse Zeit für die Auffrischungsimpfungen gewinnen.

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