Corona weltweit: Parade für Helfer in New York – Politik


New York hat seine Helden im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit einer Konfettiparade geehrt. Bei heißem Sommerwetter zogen 14 Umzugswagen und 260 Gruppen – unter anderem Ärzte, medizinische Angestellte, Lieferboten oder Erzieher – über die Festroute in Manhattan, teilweise im Papierschnipsel-Regen. Schaulustige am Straßenrand jubelten ihnen zu und hielten Plakate hoch, auf denen unter anderem “Danke, Helden” oder “Mut, Stärke, Hoffnung” stand.

Bereits im April 2020 – auf dem Höhepunkt der Pandemie in New York – hatte Bürgermeister Bill de Blasio “die größte, beste Parade” für den Zeitpunkt versprochen, an dem die Pandemie in der Metropole unter Kontrolle sei. “Wenn der Tag kommt, an dem wir das vibrierende wunderschöne Leben dieser Stadt wieder starten können, dann ist das Erste, was wir machen werden, eine Konfettiparade für unsere Gesundheits- und Rettungskräfte”, hatte der Bürgermeister damals gesagt.

Das Ende der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie soll in New York zudem im August mit einem großen Konzert im Central Park gefeiert werden. Die Ostküstenmetropole war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Corona-Pandemie in den USA. Inzwischen ist das Infektionsgeschehen wegen einer relativ erfolgreichen Impfkampagne weitgehend unter Kontrolle. (07.07.2021)

WHO verzeichnet mehr Infektionen, aber weniger Todesfälle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat so wenig Todesfälle durch das Coronavirus registriert, wie seit Anfang Oktober 2020 nicht mehr. In der Woche vom 28. Juni bis 4. Juli waren es knapp 54 000, sieben Prozent weniger als in der Vorwoche, wie die WHO bekanntgab.

Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten Infektionen weltweit leicht, auf gut 2,6 Millionen in der genannten Woche. Besonders stark war der Anstieg in der WHO-Europaregion, die 53 Länder von Portugal bis Tadschikistan umfasst: plus 30 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus wurde in sieben weiteren Ländern nachgewiesen, insgesamt jetzt in 104 der 194 WHO-Mitgliedsländer. Der Seuchenbehörde CDC zufolge ist die Variante mit 51,7 Prozent in den USA bereits dominant.

Damit sind insgesamt seit Beginn der Pandemie gut 183 Millionen Infektionen gemeldet worden und fast vier Millionen Menschen mit einer Corona-Infektion gestorben. Die WHO geht von einer hohen Dunkelziffer aus, weil nicht in allen Ländern alle Fälle entdeckt und gemeldet werden. (07.07.2021)

Sydney verlängert Lockdown

Der Lockdown in der australischen Metropole Sydney wird wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um eine Woche verlängert. Die Corona-Zahlen seien immer noch “höher, als wir es uns gewünscht hätten”, sagte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian, am Mittwoch. Im internationalen Vergleich sind die Zahlen aber weiter sehr niedrig: In New South Wales wurden am Mittwoch 27 Neuinfektionen gemeldet. Den Behörden bereiten neun Fälle Sorgen, die nicht in Verbindung mit den bisher bekannten Corona-Clustern stehen.

Sydney an der australischen Ostküste ist seit dem 26. Juni im Lockdown. Die Bürger dürfen nur noch in Ausnahmen ihre Häuser verlassen, die Schulen sind geschlossen. Die Botschaft sei deshalb: “Verlassen Sie ihr Haus nicht”, sagte Berejiklian. Sie betonte, dass die Regionalregierung die feste Absicht habe, die Einschränkungen am 16. Juli aufzuheben.

Das 25-Millionen-Einwohner-Land Australien hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden etwa 30 800 Fälle bestätigt. 910 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Allerdings kommt die Impfkampagne nur schleppend voran. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen. (07.07.2021)

Biontech oder Moderna in Muttermilch wohl nicht nachweisbar

Corona-Impfungen für stillende Frauen mit mRNA-Impfstoffen sind nach Einschätzung von US-Experten in Hinblick auf die Muttermilch unproblematisch. Wegen der Immunisierung sollten Mütter nicht aufhören zu stillen, schreibt ein Team um Stephanie Gaw von der University of California San Francisco im Fachblatt Jama Pediatrics. In 13 untersuchten Muttermilchproben von sieben geimpften Frauen sei keine mRNA aus dem Impfstoff nachweisbar gewesen.

Fünf Probandinnen hatten den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer und zwei den von Moderna erhalten. Die untersuchten Proben wurden vor der Impfung sowie zwischen vier und 48 Stunden danach entnommen. Die Ergebnisse seien wichtige frühe Hinweise, dass die mRNA aus den Impfstoffen nicht auf den Säugling übertragen werde, schreibt das Autorenteam. Es weist als Einschränkung jedoch auf die geringe Zahl an Studienteilnehmerinnen hin.

mRNA-Impfstoffe basieren auf Boten-Ribonukleinsäure (mRNA). Die mRNA in den Präparaten enthält den Bauplan für ein bestimmtes Merkmal des Coronavirus.

Deutsche Fachgesellschaften hatten sich bereits im Mai für eine priorisierte Impfung auch von Stillenden ausgesprochen. Durch die Impfung gebildete Antikörper würden über die Muttermilch transportiert, gestillte Neugeborene seien somit durch eine Nestimmunität geschützt.

Der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hatte kürzlich gesagt, dass die Impfung von Stillenden “eigentlich auch nach Stiko-Vorstellungen unproblematisch” sei. “Das muss man ganz klar sagen, ich denke, die stillende Frau kann ohne weiteres geimpft werden.” (07.07.2021)

EU-Gesundheits-Behörde: 2500 Corona-Infektionen auf EM zurückzuführen

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche der Europameisterschaft sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen, sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre. Schottland sei mit 1991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen.

Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

Nicht sicher ist, wo sich die betroffenen Fans angesteckt haben. Dies könne sowohl in Stadien als auch in Fanzonen, bei der Reise wie auch bei privaten Treffen im Umfeld der Spiele passiert sein. Die Entwicklung sei angesichts der Corona-Lage “nicht unerwartet”, sagte Lefevre. Großveranstaltungen mit Menschenmassen seien weiter mit Risiken behaftet. Zudem verwies sie darauf, dass die Delta-Variante noch nicht “auf der Bildfläche” gewesen sei, als die Planungen für die EM-Spiele mit zehntausenden Zuschauern festgezurrt worden waren.

Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag. (07.07.2021)

EU-Kommission verweigert Ungarn Corona-Hilfen

Die EU-Kommission von Ursula von der Leyen legt sich einmal mehr mit der Regierung des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur verweigert die Brüsseler Behörde derzeit dem ungarischen Plan für die Verwendung von EU-Corona-Hilfen eine positive Bewertung. Grund sind nach Angaben aus EU-Kreisen bislang nicht ausreichende Garantien und Vorkehrungen gegen eine missbräuchliche Verwendung der Gelder.

Eine positive Bewertung des Plans für die Mittelverwendung ist Voraussetzung dafür, dass Ungarn Geld aus der sogenannten Aufbau- und Resilienzfazilität (RFF) der EU bekommen kann. Für das Land sind nach derzeitigen Berechnungen eigentlich rund 7,2 Milliarden Euro vorgesehen.

Die Kommission hatte sich jüngst bereits wegen eines Gesetzes zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transsexualität mit der Regierung des rechtsnationalen Politikers Orbán angelegt. EU-Kommissionschefin von der Leyen nannte das Gesetz eine Schande und will es notfalls sogar vor den Europäischen Gerichtshof bringen. Sie hält das Gesetz für diskriminierend und damit für unvereinbar mit den Werten der EU.

Wie der Streit um den Plan für die Corona-Hilfen gelöst werden könnte, war zunächst unklar. Sollte Ungarn nicht in den nächsten Tagen einlenken und Zugeständnisse machen, könnte es allerdings bereits in der kommenden Woche zu einem Show-down kommen. Wenn die Kommission einen Aufbau- und Resilienzplan negativ bewertet, soll sie nämlich eigentlich innerhalb von zwei Monaten nach dessen Einreichung eine offizielle Begründung vorlegen. Diese Frist endet am kommenden Sonntag.

Die ungarische Vertretung bei der EU war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Von der Leyen ließ allerdings in einer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg erkennen, dass die Kommission bei Themen wie diesem hart zu bleiben gedenkt.

“Der Weg, auf dem wir diese Krise hinter uns lassen, ist auch mit der Vertrauensfrage verknüpft”, erklärte sie. Dabei gehe es um das Vertrauen von Investoren und Unternehmen in eine verantwortungsvolle Regierungsführung, um das Vertrauen in solide Maßnahmen zur Bekämpfung von Korruption und Betrug und um das Vertrauen in freie Medien und unabhängige Gerichte.

Und letztlich sei dies auch für die europäischen Steuerzahler wichtig, ergänzte sie. Denn die finanzieren die Corona-Hilfen. (06.07.2021)

Corona-Neuinfektionen in Griechenland steigen stark an

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Griechenland hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Am Dienstag meldete die griechische Gesundheitsbehörde 1797 Neuinfektionen binnen 24 Stunden für das Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern. Vergangene Woche waren noch zwischen 600 und 700 Neuinfektionen täglich gemeldet worden.

Gut die Hälfte aller Neuinfektionen beträfen junge Menschen unter 30 Jahren, teilten die Experten mit. Es wird vermutet, dass der Anstieg auf das Nachtleben zurückzuführen ist – Griechenland hatte erst Anfang vergangener Woche die nächtliche Ausgangssperre aufgehoben, die von 1.30 Uhr bis 5.00 Uhr galt. Als weiterer Grund für den Anstieg gilt die Ausbreitung der Delta-Variante.

Griechische Medien berichteten, die Regierung erwäge erneut Maßnahmen wie nächtliche Ausgangssperren und Reiseverbote – allerdings sollen Maßnahmen künftig nur für ungeimpfte Bürger gelten. Gleichzeitig soll die Impfkampagne noch stärker vorangetrieben werden, unter anderem mit mobilen Impf-Stationen an Urlaubszielen. (06.07.2021)

Israel: Delta-Variante macht Corona-Impfung ineffektiver

In Israel hat die Wirksamkeit der Biontech/Pfizer-Impfung gegen das Coronavirus in den vergangenen Wochen offenbar deutlich nachgelassen. Parallel habe sich die aggressivere Delta-Variante im Land ausgebreitet, teilte das Gesundheitsministerium mit. Seit dem 6. Juni sei die Wirksamkeit der Impfung bei der Verhinderung einer Infektion in Israel auf 64 Prozent gesunken. Dies sei auch bei der Verhinderung einer Erkrankung mit Symptomen der Fall. Allerdings wehre die Impfung zu 93 Prozent eine schwere Erkrankung und Krankenhausaufenthalte ab.

Im Februar hatte das Gesundheitsministerium noch mitgeteilt, der Impfstoff von Biontech/Pfizer verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden werde zu 98 Prozent verhindert und zu rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod.

In Israel steigt trotz einer hohen Impfquote seit etwa zwei Wochen die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen deutlich an. Am Sonntag wurden laut Gesundheitsministerium 334 Personen positiv getestet. Zuletzt wurden Anfang April mehr als 300 Corona-Neuinfektionen an einem Tag festgestellt. Der größte Teil der Neuinfektionen steht im Zusammenhang mit der Delta-Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde. Viele der Infizierten sind jüngere Menschen. Die Zahl der schwer an Covid-19 Erkrankten stieg leicht auf 35 an. Seit rund zwei Wochen ist kein Todesfall mehr im Zusammenhang mit dem Virus registriert worden. Israel gilt wegen seiner erfolgreichen Impfkampagne als Vorzeigeland im Kampf gegen das Coronavirus. Von den etwa 9,3 Millionen Einwohnern haben 5,7 Millionen Menschen die erste Impfung erhalten, davon sind 5,2 Millionen vollständig geimpft. Dies entspricht 56 Prozent der Bevölkerung. (06.07.2021)

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