Corona: SPD, Grüne und FDP wollen Pandemie-Notlage auslaufen lassen

SPD, Grüne und FDP haben sich laut einem Bericht darauf geeinigt, die Pandemie-Notlage auslaufen zu lassen und sie durch eine bis Ende März 2022 laufende Übergangsregelung zu ersetzen. Wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Parteikreise berichtet, solle die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ nicht über den 25. November hinaus verlängert werden.

Stattdessen solle für vier Monate eine Übergangsregelung gelten, durch die die Bundesländer bestimmte Corona-Schutzmaßnahmen wie das Maskentragen, Abstandsgebote sowie die 3G- und 2G-Regeln auch nach dem Auslaufen der Pandemie-Notlage durchsetzen können. Das solle durch eine Änderung des Paragrafen 28a des Infektionsschutzgesetzes erreicht werden. Dort steht bisher ein umfangreicher Katalog von möglichen Schutzregeln bis hin zu Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, die alle an die Feststellung der Pandemie-Notlage geknüpft sind.

Die Eckpunkte dieser Einigung sollen am Mittwoch vorgestellt werden. Anschließend soll ein entsprechender Gesetzentwurf ausgearbeitet und im November vom neuen Bundestag beschlossen werden.

Lesen Sie auch

Alle Entwicklungen im Liveticker

18.06 Uhr – Großbritannien meldet die meisten Corona-Todesfälle seit Anfang März

Angesichts seit Wochen steigender Corona-Infektionszahlen verzeichnet Großbritannien mit 263 neuen Todesfällen in Verbindung mit dem Virus binnen 24 Stunden den höchsten Wert seit dem 3. März. Zudem melden die Behörden 40.954 Neuinfektionen nach 36.567 gemeldeten Ansteckungen am Montag, wie aus den Daten der Regierung hervorgeht. Allerdings hat sich der Anstieg der Zahlen in den vergangenen sieben Tagen etwas abgeschwächt.

18.07 Uhr – Biontech will Produktionsstätte für Impfstoffe in Afrika bauen

Lesen Sie auch

Anzeige

Das Pharmaunternehmen Biontech will Mitte kommenden Jahres mit dem Bau einer Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Afrika beginnen. Zunächst sei eine Fertigungsstraße mit einer Kapazität für etwa 50 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen pro Jahr geplant, gab das Unternehmen am Dienstag in Mainz bekannt. Es wurde eine Absichtserklärung mit der ruandischen Regierung und dem Institut Pasteur de Dakar im Senegal unterzeichnet. Einen genauen Standort für die Produktionsstätte nannte Biontech noch nicht.

Nach und nach sollen demnach die Produktionskapazitäten erweitert werden und „weitere Fertigungsstraßen sowie Produktionsstätten zum Netzwerk auf dem Kontinent hinzugefügt werden“, hieß es. Dies werde künftig die Herstellung von hunderten Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen ermöglichen.

17.58 Uhr – Kinderschutzbund: Pandemie verschärft Lage sozial schwacher Familien

Die Folgen der Corona-Pandemie werden nach Ansicht des Deutschen Kinderschutzbundes besonders in sozial schlechter gestellten Familien zu einer weiteren Benachteiligung führen. Die prekäre Lebenslage dieser Menschen werde durch die Auswirkungen der Pandemie noch verstärkt, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes in NRW, Manfred Walhorn, am Dienstag in einer Sitzung des Parlamentarischen Begleitgremiums „Covid-19-Pandemie“ des Düsseldorfer Landtags. Die Abhängigkeit vom Bildungserfolgen und sozialer Herkunft werde damit weiter verschärft.

Um dieser Benachteiligung zu begegnen, müssten „kurzfristige Handlungsmaßnahmen“ und grundsätzliche Strukturveränderungen beschlossen werden. Nachhilfeprogramme allein reichten da nicht mehr aus, sagte Walhorn. Angesichts der aktuellen Entwicklung bestehe dringender Handlungsbedarf. Andernfalls drohe eine weitere Verschärfung der sozialen Spaltung.

Lesen Sie auch

DWO_Teaser_IP_Winter_Heime_Corona_mku_

17.53 Uhr – Brasiliens Senatoren fordern Sperrung von Bolsonaros Nutzerkonten nach Corona-Gerücht

Nachdem Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro auf Facebook fälschlicherweise einen Zusammenhang zwischen Corona-Impfungen und Aids hergestellt hat, hat ein Senatsausschuss die Sperrung seiner Konten auf Onlineplattformen gefordert. Die Senatoren riefen den Obersten Gerichtshof und die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag auf, Bolsonaros Zugang zu Youtube, Twitter, Facebook und Instagram auf unbestimmte Zeit zu sperren.

Der rechtsradikale Staatschef hatte am Donnerstag in seiner wöchentlichen Live-Ansprache auf Facebook nicht existierende „offizielle Berichte“ der britischen Regierung zitiert, wonach vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte „viel schneller als erwartet“ eine Aids-Erkrankung entwickeln. Facebook löschte das Video wegen des Vorwurfs der Verbreitung medizinischer Fehlinformationen, Youtube verhängte eine einwöchige Sperre gegen den Präsidenten.

17.52 Uhr – Mehr als 15.000 Corona-Tote in Schweden

Schweden hat die Schwelle von 15.000 Corona-Todesfällen überschritten. Wie Thomas Linden vom Amt für Gesundheit und Soziales am Dienstag im schwedischen Rundfunk erklärte, sind 15.002 Menschen seit Beginn der Pandemie gestorben, 6793 Frauen und 8209 Männer.

Es sei schwierig zu sagen, ob Schweden eine ungewöhnlich hohe Übersterblichkeit durch das Virus habe, sagte Linden. „Im internationalen Vergleich hat Schweden keine höhere Sterblichkeitsrate aufzuweisen. Aber wenn man sie mit den anderen nordischen Ländern vergleicht, ist sie deutlich höher.“

17.29 Uhr – Bewohner von Altenheimen und Lehrer in Rheinland-Pfalz sollen dritte Impfung bekommen

Die rheinland-pfälzische Landesregierung will allen Menschen in den Altenheimen bald eine dritte Corona-Schutzimpfung anbieten. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz an. Dies gelte auch für die Beschäftigten dieser Einrichtungen und auch die Krankenhäuser würden berücksichtigt. Viele Lehrer wünschten sich – obwohl es keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) dafür gebe – ebenfalls eine sogenannte Booster-Impfung nach sechs Monaten. Dafür sollen Impfbusse an den Schulen eingesetzt werden. Die Einzelheiten stehen noch nicht fest.

17.09 Uhr – Corona-Pandemie bleibt „Notlage von internationaler Tragweite“

Die Corona-Pandemie bleibt für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine „Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC). Dies beschloss WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Dienstag auf Empfehlung des unabhängigen Notfallausschusses, der sich alle drei Monate trifft, um die Lage neu zu beurteilen.

Mit der Erklärung einer Notlage sind unter anderem besondere Meldepflichten der Mitgliedsländer verbunden. „Eine Analyse der derzeitigen Situation und Prognosemodelle legen nahe, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei ist“, teilte der Ausschuss mit. Er rief alle Länder auf, weiterhin sämtliche Schutzmaßnahmen anzuwenden.

16.22 Uhr – Belgien erwägt erneut Corona-Schutzmaßnahmen

Angesichts steigender Corona-Zahlen erwägt Belgien eine Wiedereinführung von Schutzmaßnahmen. Die belgische Regierung und Vertreter der Regionen wollten am Dienstag über Einschränkungen des öffentlichen Lebens entscheiden, ein Lockdown stand aber nicht zur Debatte. Stattdessen könnten die Behörden eine Pflicht für Schutzmasken und Impfnachweise ausweiten. Die Corona-Maßnahmen wurden in Belgien erst vor wenigen Wochen gelockert.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg in der vergangenen Woche um 75 Prozent auf durchschnittlich 5299. Die Krankenhauseinweisungen legten um 69 Prozent auf 102 pro Tag zu. Auch die Zahl der Todesfälle stieg leicht auf durchschnittlich 13 am Tag. Im Hinblick auf die Entwicklung wurde das geplante Treffen zwischen der Regierung und den regionalen Vertretern um drei Tage vorgezogen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um mit Inhalten von Drittanbietern zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung.

15.48 Uhr – Corona-Selbsttests reichen für Hochschulbesuch nicht aus

Das Verwaltungsgericht Mainz hat entschieden, dass Corona-Selbsttests von ungeimpften Studierenden für eine Teilnahme an Präsenzveranstaltungen nicht ausreichend sind. Ein nicht geimpfter Student der Technischen Hochschule Bingen hatte zuvor einen gerichtlichen Eilantrag gestellt, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Damit wollte er gegen die Pflicht zur Vorlage eines negativen und durch geschultes Personal durchgeführten Corona-Tests vorgehen. Er begründete dies damit, dass die Regelung ihn in seinen Grundrechten sowie zeitlich und finanziell beeinträchtige. Möglicherweise müsse er deswegen sein Studium abbrechen.

Das Verwaltungsgericht gab dem Studenten nicht recht, da die Testnachweispflicht ein wichtiger Bestandteil der Strategie zur Bekämpfung der Pandemie sei. Der Student habe nicht glaubhaft machen können, wie ihn die Testpflicht zur Aufgabe seines Studiums bringen könnte. An der Hochschule gilt die 3G-Regel, es dürfen also nur Geimpfte, Genesene oder Getestete an Veranstaltungen teilnehmen.

15.36 Uhr – Todesfälle in Russland erreichen erneut einen Höchststand – Mehr als 90 Prozent der Klinikbetten belegt

Die tägliche Zahl der Corona-Todesfälle hat in Russland am Dienstag ein weiteres Mal einen neuen Höchststand erreicht. Die nationale Coronavirus-Taskforce meldete 1106 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Damit stieg die Zahl der Todesopfer insgesamt auf 232 775. Das ist mit Abstand die höchste Zahl in Europa. Es wurden weiter 36 446 neue Fälle registriert, etwas weniger als in den vergangenen Tagen.

Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Russland kommen immer mehr Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze. Rund 90 Prozent der für Corona-Patienten geschaffenen Betten seien belegt, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. In einigen Regionen seien die Kapazitäten noch einmal erhöht worden. Landesweit stünden damit 292 000 Klinik-Betten bereit, sechs Prozent mehr als eine Woche zuvor. Jeder zehnte Patient befinde sich in einem ernsten Zustand.

Lesen Sie auch

DWO_Teaser_IP_Winter_Heime_Corona_mku_

15.17 Uhr – China schickt Millionenstadt Lanzhou in den Lockdown

Als Reaktion auf einen neuen Ausbruch des Coronavirus hat China in der Vier-Millionen-Metropole Lanzhou eine strenge Ausgangssperre verhängt.

Die Bewohner der Stadt in der Provinz Gansu wurden am Dienstag dazu aufgefordert, ihre Wohnblocks nur noch in Notfällen oder zum Kauf von Lebensmitteln zu verlassen. Ein- und Ausgänge sollten überwacht werden. Insgesamt meldete China am Dienstag 29 neue lokale Corona-Infektionen, sechs davon in der Provinz Gansu.

Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte „Null-Covid-Strategie“. Mit Ausgangssperren, Massentests, Kontaktverfolgung, Quarantäne und strengen Einreisebeschränkungen hat das Land das Coronavirus weitgehend im Griff. Jedoch kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen, die dann mit großem Aufwand unter Kontrolle gebracht werden müssen.

12.22 Uhr – RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 113,0

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagvormittag mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 113,0. Am Vortag hatte er bei 110,1 gelegen. Binnen eines Tages wurden demnach 10.473 Neuinfektionen registriert.

Die Zahl der Todesfälle in Deutschland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion stieg den Angaben zufolge um 128 Fälle auf 95.245. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie liegt laut RKI bei 4.483.203.

Der Inzidenzwert, der die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen angibt, steigt seit anderthalb Wochen kontinuierlich an. Am vergangenen Freitag hatte die Inzidenz erstmals seit Mai wieder den Wert von 100 überschritten.

Der Inzidenzwert war lange die entscheidende Größe für die Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern. Wegen der Fortschritte bei der Impfkampagne spielen inzwischen andere Werte eine größere Rolle – insbesondere die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern

Um mit Inhalten von Drittanbietern zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung.

11.39 Uhr – 66,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft

66,3 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind rund 55,1 Millionen Menschen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervorgeht. Demnach haben 76,8 Prozent aller Erwachsenen und 40,3 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 den vollen Impfschutz. Fast 57,5 Millionen Menschen oder 69,2 Prozent der Gesamtbevölkerung wurden mindestens einmal gegen Corona geimpft. Eine Auffrischungsimpfung haben bislang 1,6 Millionen Menschen erhalten.

Durchschnittlich wurden in den vergangenen sieben Tagen etwa 125 000 Covid-Schutzimpfungen pro Tag in Deutschland vorgenommen – am Montag waren es 96 000, darunter rund 38 000 Zweitimpfungen und 36 000 Auffrischungen.

Das RKI geht davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hieß es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu 5 Prozentpunkte höher sein dürfte.

10.45 Uhr – EU-Behörde empfiehlt Booster-Impfung mit Moderna-Präparat

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Corona-Auffrischungsimpfung mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna ermöglicht. Eine Booster-Impfung mit Spikevax könnte Menschen über 18 Jahren sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis gegeben werden, teilte die Behörde am Montagabend in Amsterdam mit. Bei Erwachsenen, bei denen der Schutz abgenommen hatte, waren die Werte der Antikörper den Experten zufolge durch den Booster gestiegen.

Die Experten der EMA hatten Daten aus Studien des Herstellers geprüft. Eine Auffrischungsimpfung oder ein Booster enthält nach Empfehlung der EMA nur die Hälfte einer gewöhnlichen Impfdosis. Das Risiko möglicher Nebenwirkungen entspreche dem bei der zweiten Dosis des Moderna-Präparates.

Eine Entscheidung über eine Booster-Impfung treffen die nationalen Behörden, wie die EMA betonte. Die Experten hatten zuvor bereits die Auffrischungsimpfung mit dem Präparat der Hersteller Pfizer und Biontech ermöglicht.

09.47 Uhr – Neuseeland weitet Impfanordnungen aus

Die neuseeländische Regierung weitet die Impfanordnungen auf eine Reihe von Arbeitnehmern mit engem Kundenkontakt aus. Wie die Regierung am Dienstag bekanntgab, sollen verpflichtende Impfungen etwa für Angestellte von Restaurants, Bars, Fitnessstudios und Friseursalons gelten.

Nach den neuen Regeln müssten sich etwa 40 Prozent aller Arbeitnehmer in Neuseeland vollständig gegen das Coronavirus impfen lassen. Andernfalls riskieren sie, ihre Jobs zu verlieren.

Bislang galt eine Impfanordnung für etwa 15 Prozent der arbeitenden Bevölkerung, unter anderen für Lehrer und Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

Die Ankündigung vom Dienstag erfolgte wenige Tage, nachdem die Regierung für das Land ein Impfziel von 90 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren ausgelobt hatte.

08.14 Uhr – Stiko-Chef: „Debatte um Kimmich ist ein grenzenloser Unfug“

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hält die öffentliche Diskussion um den Impfstatus von Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich für überzogen.

„Es ist die persönliche Entscheidung von Kimmich, und die soll es auch bleiben! Die Debatte um Kimmich ist ein grenzenloser Unfug“, sagte Mertens (71) der „Bild“. Man würde niemals über private medizinische Entscheidungen von Kimmich diskutieren, „wäre er als Fußball-Profi nicht derart exponiert“, erklärte der Stiko-Vorsitzende. Das 18-köpfige Expertengremium spricht die Empfehlungen für die Anwendung von Impfstoffen in Deutschland aus.

Bayern-Profi Kimmich hatte am Samstag eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein und damit für eine emotionale Debatte gesorgt.

Lesen Sie auch

Joshua Kimmich

08.08 Uhr – Bulgarien meldet Höchstwert bei Corona-Toten und Neuinfektionen

Bulgarien verzeichnet einen Höchstwert bei den täglichen Corona-Todeszahlen und Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden kletterte die Zahl der Toten um 243 auf nunmehr 23.316, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Zudem wurden innerhalb eines Tages 5863 weitere Ansteckungen mit dem Virus registriert. Auf Corona-Stationen lagen am Dienstag mehr als 7100 Patienten, 608 von ihnen befanden sich in Intensivbetreuung. Mehr als 90 Prozent der Patienten waren nicht geimpft.

Bulgarien steckt mitten in einer vierten Corona-Welle. Die Impfskepsis in dem Land ist hoch, vollständig geimpft sind gerade einmal 24 Prozent der Erwachsenen. In der Europäischen Union sind es durchschnittlich 74 Prozent.

06.01 Uhr – Thailand meldet kurz vor der Öffnung sinkende Neuinfektionen

Wenige Tage vor der Öffnung für den internationalen Tourismus hat Thailand erstmals seit Monaten weniger als 8000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Behörden meldeten am Dienstag 7706 neue Fälle – das ist der niedrigste Wert seit dem 8. Juli. 66 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19.

Der Verlauf des jüngsten Ausbruchs in dem südostasiatischen Urlaubsland mit 70 Millionen Einwohnern war lange ungewöhnlich: Zwar waren die Zahlen seit August – als ein Höchstwert von mehr als 23.000 Neuinfektionen verbucht worden war – gesunken, jedoch stagnierten sie wochenlang zwischen 9000 und 12.000 neuen Fällen am Tag.

Die Regierung hatte vor zwei Wochen angekündigt, seine Grenzen am 1. November für vollständig Geimpfte aus zehn Ländern zu öffnen, darunter auch aus Deutschland.

04.37 Uhr – Arbeitsrechtler: Kimmich kann auch ohne Impfung im Stadion spielen

Der Impfstatus von Nationalspieler Joshua Kimmich wird den Bayern-Star nach Einschätzung des Arbeitsrechtlers Gregor Thüsing nicht daran hindern, weiter im Profifußball anzutreten. Zwar müsse sich der 26-Jährige vor den Partien auf Corona testen lassen, für eine Impfung bestehe aber keine rechtliche Verpflichtung, sagte der Professor für Arbeitsrecht an der Universität Bonn der Deutschen Presse-Agentur. Anders sei das etwa bei Zuschauern. Ihnen kann nach aktueller Gesetzeslage der Zutritt zum Stadion verweigert werden, wenn sie weder genesen noch geimpft sind.

Mittelfeldspieler Kimmich hatte am Samstag nach dem Heimsieg der Bayern gegen Hoffenheim im TV-Sender Sky bestätigt, dass er noch ungeimpft sei. Es gebe „ein paar Bedenken – gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, erklärte der Profi des FC Bayern München. Fachleute halten diese für unbegründet. Gleichzeitig schloss Kimmich eine Impfung nicht grundsätzlich aus. Es sei „sehr gut möglich, dass ich mich in Zukunft impfen lasse“, sagte er.

„Er wäre freilich ein Vorbild, wenn er das tun würde. Aber Vorbild zu sein, ist nun mal keine Rechtsverpflichtung, sondern eine eher moralische Verpflichtung“, sagte Thüsing.

01.08 Uhr – Intensivmediziner rechnen mit Zunahme von Covid-Patienten

Intensivmediziner erwarten in den kommenden Wochen eine Zunahme der Corona-Patienten in den Krankenhäusern. Er rechne saisonal bedingt und mit Blick auf steigende Inzidenzen „mit einem Anstieg der Covid-Patienten auf den Intensivstationen“, sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir stehen am Anfang der Herbst-Wintersaison. Das Virus kann sich in geschlossenen Räumen wieder deutlich besser verbreiten.“

01.03 Uhr – Lauterbach fordert neue Impfkampagne zu Booster-Impfungen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts der erneut steigenden Corona-Inzidenzen in Deutschland eine deutliche Ausweitung der Auffrischungsimpfungen bei Risikogruppen. „In Anbetracht der steigenden Fallzahlen auch bei Älteren ist eine neue Impfkampagne zur Nutzung der Booster-Impfungen in dieser Altersgruppe jetzt unbedingt nötig“, sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben). Hintergrund ist die steigende Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) war die Inzidenz am Wochenende erstmals wieder dreistellig und stieg zu Wochenbeginn auf 110,1 Neuansteckungen je 100.000 Einwohner.

Corona-Lage in Deutschland verschärft sich

Die Corona-Inzidenz ist wieder über die Marke von 100 geklettert. Gesundheitsminister Spahn will trotzdem den nationalen Ausnahmezustand beenden und stößt damit auf Kritik. SPD-Politiker Lauterbach sorgt sich vor allem um Kinder.

00.30 Uhr – Deutschland spendet mehr als 17 Millionen AstraZeneca-Impfdosen

Deutschland hat einem Medienbericht zufolge bislang 7,6 Millionen Corona-Impfdosen des Herstellers AstraZeneca bilateral anderen Ländern zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen noch einmal zehn Millionen Dosen, die der Bund im Rahmen der Impfstoffinitiative „Covax“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übergeben hat, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag). „Damit sind seitens des Bundes keine Bestände an AstraZeneca mehr auf Lager“, sagt ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums dem RND. Die meisten Dosen habe demnach Vietnam auf direktem Wege erhalten (2,6 Millionen), es folgen die Ukraine (1,5), Ägypten, Ghana (beide 1,5) und Namibia (0,2). Die Bundesregierung hatte zugesagt, 100 Millionen Impfdosen verschiedener Hersteller anderen Ländern unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Verteilung soll in großen Teilen über „Covax“ erfolgen.

Lesen Sie auch

WELT-Autor Rainer Haubrich

.
source site