Corona in Bayern: Inzidenz steigt auf 83,1 – Bayern


Inzidenz steigt auf 83,1

Samstag, 11. September, 13.41 Uhr: Der Inzidenzwert in Bayern steigt weiter. Am Samstag liegt er nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 83,1, nachdem er unter der Woche deutlich unter 80 war. Die Krankenhausampel, die nun mehr Relevanz im Freistaat hat und die Belastung durch Covid-19-Patienten in den Kliniken zeigt, bleibt auf Grün. Die Sieben-Tage-Inzidenz unter den Ungeimpften liegt bei 175,79, im Vergleich zu 15,33 unter den vollständig Geimpften im Freistaat.

Die Stadt Rosenheim liegt mit einem Wert von 209,1 erneut über der 200er-Marke. Der Kreis Berchtesgadener Land weist mit 185,3 den zweithöchsten Wert in Bayern auf. 28 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte haben nun einen Wert über 100. Den niedrigsten Wert meldet der Landkreis Kronach mit 12,1. Direkt dahinter kommt der Landkreis Regen mit einem gleichbleibenden Wert von 18,1. Die Inzidenz in der Landeshauptstadt München liegt bei 60,7 und ist damit im Vergleich zum Freitag leicht angestiegen.

Brief an Staatsregierung – Schausteller fordern wieder Volksfeste

Freitag, 10. September, 15.45 Uhr: Dass die Volksfeste in Bayern trotz neuer Corona-Regeln weiterhin generell verboten bleiben, ruft die Schausteller auf den Plan. “Unsere Hauptsorge sind die Weihnachtsmärkte”, sagte der Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbands, Lorenz Kalb, in Nürnberg. Die Einnahmen am Ende des Jahres seien für die Betriebe notwendig, um über die Winterpause zu kommen. “Deshalb brauchen wir unsere Weihnachtsmärkte – und zwar in normalem Stil.” Die neuen Anti-Corona-Regeln lassen unter Einhaltung der 3-G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) unter anderem Sportveranstaltungen und Kulturevents mit bis zu 25 000 Personen zu, bei Messen bis zu 50 000. Ab Oktober sollen außerdem Diskotheken wieder öffnen dürfen.

Volksfeste bleiben aber verboten. Als Begründung heißt es aus dem Gesundheitsministerium dass “diese häufig überregionales Publikum anziehen und dadurch die Infektionsrisiken steigern”. Außerdem führe der auf Volksfesten übliche Ausschank von Alkohol erfahrungsgemäß dazu, dass Hygienevorgaben nicht konsequent eingehalten würden.

Beim Schaustellerverband stößt das auf großes Unverständnis. “Volksfeste sind in erster Linie Familienfeste. Doch jetzt werden wir nur noch mit Saufgelagen verglichen. Dabei wird in jedem Biergarten getrunken”, sagte Kalb. Der Süddeutsche Schaustellerverband und der Deutsche Schaustellerbund, dessen Vizepräsident Kalb ist, wenden sich deshalb an die Staatsregierung. In Briefen fordern sie, die Haltung zu Volksfesten zu überdenken und die Weihnachtsmärkte in gewohnter Form zu zulassen. Eine Aussage dazu ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums zurzeit nicht möglich. Die Corona-Regeln seien bis zum 1. Oktober gültig, teilte eine Sprecherin mit. “Welche Maßnahmen danach gelten werden, ist eine politische Entscheidung, die vom dann vorherrschenden pandemischen Geschehen abhängig ist.”

Schwangere Lehrerinnen dürfen nicht in Präsenzunterricht

Freitag, 10. September, 12.21 Uhr: Schwangere Lehrerinnen dürfen in Bayern in der Corona-Pandemie keinen Präsenzunterricht halten. “Für schwangere Lehrkräfte, deren Anteil im vergangenen Schuljahr bei rund zwei Prozent lag, gilt, dass sie aufgrund eines betrieblichen Beschäftigungsverbots nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden können”, erklärte der Sprecher des Kultusministeriums, Günther Schuster. Sie könnten aber “unterrichtliche und außerunterrichtliche Aufgaben von zu Hause aus” übernehmen.

Um Unterricht angesichts von Lehrermangel zu garantieren, stellt Bayern laut Ministerium zum jetzigen Schuljahr knapp 5000 Menschen auf Planstellen ein, davon rund 1250 Lehrkräfte zusätzlich. Zudem gebe es rund 800 Stellen für Team-Lehrkräfte, die an den Schulen Präsenzunterricht machen und dabei von den Stammlehrkräften, die nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden können, unterstützt werden. Vor allem Grund- und Mittelschulen klagen seit Langem über extremen Lehrermangel. Die Ständige Impfkommission (Stiko) sprach sich am Freitag für eine Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden aus.

Holetschek plant Ende von Lohnfortzahlung für Ungeimpfte

Freitag, 10. September, 9.19 Uhr: Ungeimpfte sollen aus Sicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) keinen Anspruch mehr auf eine Entschädigung haben, wenn sie in Corona-Quarantäne müssen. “Wenn die Impfung zumutbar ist und nicht gesundheitliche Gründe dagegen sprechen, dann gibt es irgendwann auch keinen Grund mehr, dass diese Verdienstausfallsentschädigung letztlich vom Steuerzahler wieder gezahlt wird”, sagte er. In Bayern seien das insgesamt bislang schon 83 Millionen Euro gewesen. Nach dem Infektionsschutzgesetz sei das derzeit rechtlich schon möglich, betonte er. Wenn jemand sich nicht gegen eine Corona-Infektion impfen lassen wolle, dürfe das “nicht zulasten der Gesellschaft gehen”, sagte Holetschek. “Wir müssen einfach auch konsequent sein.”

Nicht nur in Bayern wird darüber diskutiert, Ungeimpften Verdienstausfälle nicht mehr vom Staat aus auszugleichen, die wegen angeordneter Quarantäne entstehen. Baden-Württemberg hatte dies bereits angekündigt – und laut Gesundheitsministerium sei davon auszugehen, dass bis 15. September jeder eine Impfmöglichkeit gehabt haben werde. In Rheinland-Pfalz soll dies zum 1. Oktober umgesetzt werden, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.

Inzidenz steigt auf 81,3

Freitag, 10. September, 7.10 Uhr: Der Inzidenzwert in Bayern steigt. Am Freitag liegt er nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 81,3, nachdem er unter der Woche deutlich unter 80 war. Die Krankenhausampel, die nun mehr Relevanz im Freistaat hat und die Belastung durch Covid-19-Patienten in den Kliniken zeigt, bleibt auf Grün. Die Stadt Rosenheim ist wieder über die 200er-Marke gerutscht und liegt nun bei 206,0. Der Kreis Berchtesgadener Land weist mit 174,0 den zweithöchsten Wert in Bayern auf. 25 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte haben nun einen Wert über 100. Den niedrigsten Wert meldet der Landkreis Regen mit 18,1. Die Inzidenz in der Landeshauptstadt München liegt bei 58,3.

Aiwanger: Bayern soll sich bei Abstimmung über Impfauskunft enthalten

Donnerstag, 9. September, 16.07 Uhr: Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger fordert, dass sich Bayern bei der Bundesratsabstimmung am Freitag über das Gesetz zur Impfauskunft enthält. Er selbst lehne das Gesetz ab und werde nicht zustimmen, sagte der Freie-Wähler-Chef der Münchner Abendzeitung. “Für mich ist das eine Impfpflicht durch die Hintertüre, weil es bedeutet, dass eine Pflegekraft oder Erzieherin eventuell nicht eingestellt wird, wenn sie nicht geimpft ist.”

Aiwanger, der selbst bisher nicht geimpft ist, will lieber eine 3G-Lösung. Wenn sich eine Erzieherin jeden Tag testen lasse, erfülle sie auch die Sicherheitsvorkehrungen, um mit Kindern umzugehen. “Und im Pflegebereich haben wir ohnehin Personalknappheit. Wenn ich dann die zehn Prozent, die sich nicht impfen lassen wollen, nicht mehr einsetze, oder nur noch Geimpfte einstelle, wird der Pflegenotstand noch größer. Dann sterben alte Menschen nicht an einer Corona-Infektion, sondern dehydrieren, weil es kein Betreuungspersonal mehr gibt.”

Der Bundestag hatte am Dienstag beschlossen, dass Arbeitgeber von Beschäftigten in Kitas, Schulen und Pflegeheimen künftig Auskunft über eine Corona-Impfung oder eine überstandene Covid-Erkrankung verlangen können. Der Bundesrat muss an diesem Freitag noch zustimmen.

Lehrerverbandschef hofft auf Impfungen auch für jüngere Kinder

Donnerstag, 9. September, 11.04 Uhr: Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hofft auf eine Impfempfehlung auch für jüngere Kinder. “Wir würden uns sehr wünschen, dass es bald auch einen zugelassenen, empfohlenen Impfstoff für die Kinder unter 12 geben wird”, sagte er der Passauer Neuen Presse. Eine höhere Impfquote unter Schülern würde die Sicherheit an Schulen enorm erhöhen und die Chance bieten, schneller zur Normalität ohne Einschränken zurückzukehren.

Gleichzeitig betonte Meidinger, eine solche allgemeine Impfempfehlung sei Sache der dafür zuständigen Experten, also der Ständigen Impfkommission (Stiko). Diese empfiehlt seit Juni auch die Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Für jüngere Kinder ist noch kein Impfstoff zugelassen.

Staatsregierung ruft Urlaubsrückkehrer zu Corona-Test auf

Donnerstag, 9. September, 7.01 Uhr: Die bayerische Staatsregierung ruft Urlaubsrückkehrer zum Ferienende zu einem Corona-Test auf. “Gerade nach der Rückkehr aus dem Urlaub gilt: Die Tests sind unsere Augen im Kampf gegen das unsichtbare Virus. Nur durch breites Testen können wir Infektionen erkennen und die Infektionsketten so früh wie möglich unterbrechen”, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) laut Mitteilung. “Lassen Sie sich und Ihre Familie deshalb jetzt noch einmal testen, bevor Sie nach den Ferien wieder in Ihren Beruf zurückkehren und Ihre Kinder zur Schule oder in die Kita schicken.”

Im vergangenen Jahr seien gerade auch durch Reiserückkehrer am Ende des Sommers und der Sommerferien wieder verstärkt Infektionen in Bayern und Deutschland aufgetreten. Die Testzentren sind laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf eine erhöhte Nachfrage vorbereitet. Holetschek verknüpfte den Aufruf auch mit einem Appell zur Corona-Impfung.

Von den während der Sommerferien gelockerten Corona-Vorgaben werden Bayerns Schüler am kommenden Dienstag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, erst einmal nicht viel spüren. Mit umfassenden Hygienevorgaben starten die mehr als 6000 Schulen im Freistaat ins neue Schuljahr. Im Klassenzimmer gilt dann erst einmal wieder eine generelle Maskenpflicht in allen Innenräumen der Schulen. Auch am Platz im Klassenzimmer dürfen Kinder und Jugendliche diese nicht absetzen, sofern sie nicht mindestens eineinhalb Meter vom Sitznachbarn entfernt sind – selbst wenn sie geimpft sind. An Grundschulen reicht eine einfache Mund-Nasen-Bedeckung aus, ab der fünften Klasse ist eine medizinische Maske gefordert. Auch die bereits aus dem vergangenen Schuljahr bekannten Schnelltests bleiben – dreimal pro Woche.

Inzidenz bleibt bei 77,5

Mittwoch, 8. September, 7.13 Uhr: Der Inzidenzwert in Bayern liegt am Mittwoch nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 77,5 – genau wie am Vortag. Die Krankenhausampel, die nun mehr Relevanz im Freistaat hat und die Belastung durch Covid-19-Patienten in den Kliniken zeigt, bleibt auf Grün. Die Stadt Rosenheim ist wieder über die 200er-Marke gerutscht und liegt nun bei 206,0. Die Stadt Augsburg weist mit 162,6 den zweithöchsten Wert in Bayern auf. 19 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte haben nun einen Wert über 100. Den niedrigsten Wert meldet der Landkreis Tirschenreuth mit 8,4. Die Inzidenz in der Landeshauptstadt München liegt bei 51,8.

16- bis 19-Jährige in Bayern am häufigsten mit Corona infiziert

Dienstag, 7. September, 18.30 Uhr: Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren stecken sich in Bayern derzeit am häufigsten mit dem Coronavirus an. In der Altersklasse liege die Inzidenz derzeit bei 193, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Bei den 20- bis 34-Jährigen liege die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner bei 132 und bei den 12- bis 15-Jährigen bei 131.

Die landesweite Sieben-Tages-Inzidenz im Freistaat steige weiter an und liege derzeit bei 77,5. “Wir haben nach wie vor einen kontinuierlichen Anstieg bei den Neuinfektionen. Allerdings jetzt verhaltener als dies noch vor zwei oder drei Wochen der Fall war”, sagte Herrmann. Bei den Kommunen sind laut Robert Koch-Institut – Stand Dienstag – die Stadt und der Landkreis Rosenheim mit Inzidenzen von 191,9 bzw. 159,3 Spitzenreiter bei den Neuansteckungen. Die wenigsten pro 100 000 Einwohner gibt es im Landkreis Bayreuth (3,9) und im Landkreis Tirschenreuth (7,0).

Für politische Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie sind die Inzidenzwerte inzwischen jedoch weniger relevant. “Wir nehmen natürlich seit unserer neuen Verordnung jetzt stärker die Hospitalisierungszahlen in den Blick”, so Herrmann. Diese seien mit einer Belegung von 183 Betten allerdings noch im grünen Bereich.

Auf Gelb würde die Ampel springen, wenn innerhalb von sieben Tagen mehr als 1200 Corona-Patienten neu in bayerische Kliniken aufgenommen werden müssten. Auf Rot würde die Ampel schalten, wenn mehr als 600 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Bayern liegen würden.

Quarantäne-Regeln in Kitas gelockert

Dienstag, 7. September, 12:30 Uhr: Bayernweit ist derzeit wegen der Corona-Pandemie nur eine einzige Kindertagesstätte komplett geschlossen. “Wir haben im Moment bei 10 200 Kitas in Bayern 45 Einrichtungen, die von einer Schließung betroffen sind. Nur eine einzige ist vollständig geschlossen, alle anderen haben nur Gruppen, die in Quarantäne geschickt wurden”, sagte Familienministerin Carolina Trautner (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in München.

Trautner betonte, dass die Quarantäneregeln wie in den Schulen gelockert würden. Auch hier solle pauschal keine ganze Gruppe mehr in Quarantäne geschickt werden, wenn eine Person positiv getestet wurde. Die Gesundheitsämter würden dann zunächst eine individuelle Risikobewertung durchführen, welche Faktoren wie die Belüftungssituation, die Räumlichkeiten, das Betreuungskonzept berücksichtigten. Zudem werde geschaut, ob enge Kontaktpersonen definiert werden könnten. Nach dem fünften Tag könnten sich die Verdachtsfälle dann wieder freitesten, sagte Trautner. Beschäftigte, die vollständig geimpft seien, müssten nicht in Quarantäne. Kinder, die nicht getestet werden sollen, müssten 14 Tage in Quarantäne bleiben.

Luftfilter-Förderung nur für 23 000 Klassen beantragt

Dienstag, 7. September, 12.18 Uhr: Zum Schulstart werden wohl zahlreiche Klassenräume in Bayern nicht mit Luftfiltern ausgestattet sein. Wie viele das sind, ist zwar unklar, aber bis Ende August waren beim bayerischen Kultusministerium nach Angaben eines Sprechers erst für rund 23 000 Klassenräume Fördergelder beantragt worden – von insgesamt rund 75 000. Allerdings gebe es auch Schulen, die die Luftfilter ohne Fördergelder beschafft hätten, betonte ein Ministeriumssprecher. Die Zahl der tatsächlich mit einem Filter ausgestatteten Klassen dürfe darum höher sein. Wie hoch, wisse er aber nicht.

“Die beantragte Summe erhöht sich jedoch täglich”, sagte der Sprecher außerdem. Nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) waren nur zwei Wochen vor Beginn des Schuljahrs aber erst zehn Prozent der Gelder aus dem jüngsten, im Sommer aufgelegten Förderprogramm abgerufen worden. Das Kultusministerium betonte allerdings, dass früher ausgezahlte Fördergelder dagegen schon zu 100 Prozent abgerufen worden seien.

“Das ist uns schlicht zu wenig. Hier wurde furchtbar viel Zeit verschenkt”, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Elternverbandes, Henrike Paede zu den Zahlen aus dem Ministerium. “Viele Schulträger wollen nicht investieren, weil sie nicht wussten, ob mit entsprechender Ausstattung auch wirklich mehr Präsenzunterricht stattfinden kann. Dazu hat die Politik leider nie eine Ansage gemacht.” Auch für die Präsidentin des bayerischen Lehrerverbandes BLLV, Simone Fleischmann, ist diese Situation untragbar. Denn die Schulen, die es sich leisten konnten, auch ohne Fördergelder Luftfilter anzuschaffen, seien diejenigen, die finanziell gut ausgestattet sind. “Und nicht diejenigen aus einem schwierigeren sozio-ökonomischen Umfeld, in denen die Schüler besonders dringend auf Präsenzunterricht angewiesen sind.”

Der Landeselternverband Bayerischer Realschulen forderte “bis spätestens Ende 2021 ein Raumluftreinigungsgerät und Plexiglastrennwände in jedem Klassenraum” und schrieb einen “Brandbrief” an Kultusminister Michael Piazolo. “Unsere Kinder sind die Leidtragenden, weil Sachaufwandsträger sich vor Kosten scheuen, deren Ausgabe die Gesundheit unserer Kinder sichern sollen und die Erhaltung des Bayerischen Bildungsstandards gewährleisten”, heißt es darin.

Inzidenz nahezu gleichbleibend

Dienstag, 7. September, 7.13 Uhr: Der Inzidenzwert in Bayern ist am Dienstag auf 77,5 gestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts lag er am Montag bei 77,4. Die Krankenhausampel, die nun mehr Relevanz im Freistaat hat und die Belastung durch Covid-Patienten in den Kliniken zeigt, bleibt auf Grün. 1032 neue Fälle gibt es den Angaben zufolge im Freistaat.

Die Stadt Rosenheim ist unter die 200er-Marke gerutscht und liegt nun bei 191,9. Der Landkreis Rosenheim weist mit 159,3 einen deutlich höheren Wert als in den vergangenen Tagen auf. 19 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte haben nun einen Wert über 100. Den niedrigsten Wert meldet der Landkreis Bayreuth mit 3,9. Die Inzidenz in der Landeshauptstadt München liegt bei 56,4.

Söder verteidigt gelockerte Quarantäne-Regeln an Bayerns Schulen

Montag, 6. September, 15.27 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verteidigt die in Bayern bereits geltenden Lockerungen bei den Quarantäne-Regeln an Schulen bei nachgewiesenen Corona-Infektionen. “Es ist falsch, ganze Klassen 14 Tage in Quarantäne zu schicken, maximal fünf, maximal das Umfeld”, sagte der CSU-Chef am Montag in seiner Rede beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. Bei bestimmten Maßnahmen könne die Quarantäne sogar ganz entfallen, etwa wenn es in der betroffenen Klasse Luftreiniger gebe und alle Schüler eine Woche lang täglich getestet würden.”Ich will keinen Lockdown für Wirtschaft und Gesellschaft. Ich will aber auch keinen Lockdown in der Schule durch die Hintertür. Liebe Freunde, jetzt müssen wir uns Mühe geben”, sagte Söder. Bayern habe mit seiner neusten Corona-Verordnung “einen Standard gesetzt”.

Söder appellierte erneut an eine hohe Impfbereitschaft und verwies auf die Vorteile für Geimpfte – sowohl zum eigenen Gesundheitsschutz als auch für den Kampf gegen die Pandemie. So müssten etwa geimpfte Schüler nicht mehr getestet werden. “Wir wollen keinen Impfzwang, ich sage das ausdrücklich. Keinen durch die Hintertür, durch die Vordertür oder durch die Drehtür. Völlig wurscht.” Wer sich aber nicht impfen lassen wolle, der müsse auch die Entscheidung tragen.

Inzidenz steigt zu Wochenbeginn

Montag, 6. September, 7.15 Uhr: Der Inzidenzwert in Bayern ist auf 77,4 gestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts von Montag gibt es 918 neue Fälle im Freistaat. Die Stadt Rosenheim liegt weiterhin über der 200er-Marke und weist eine Sieben-Tage-Inzidenz von 206,0 aus. Danach folgen die Städte Augsburg (162,9) und Kaufbeuren (161,2). Den niedrigsten Wert meldet der Landkreis Bayreuth mit 7,7. Die Landeshauptstadt München weist am Freitag einen Wert von 62,4 aus. Die Corona-Ampel, die die Belastug der bayerischen Krankenhäuser durch Covid-Patienten anzeigt, steht auf Grün.

Krankenhausampel grün, Inzidenz hoch

Sonntag, 5. September, 8.15 Uhr: Sie Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt weiter stetig an: 75,9 meldet das Robert-Koch-Institut am Sonntag. Der Wert ist weiterhin ein Indikator, wie sehr sich Infektionen mit dem Coronavirus ausbreiten, Auswirkungen auf Maßnahmen und somit den Alltag der meisten Menschen hat er nicht mehr. Darüber entscheidet seit Freitag die Krankenhausampel in Bayern, sie gibt an, wie es um die Bettenbelegung in Kliniken steht – und da ist die Lage vergleichsweise entspannt, die Ampel steht auf Grün. Der jeweils tagesaktuelle Wert findet sich auf der Seite des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

Dort wird seit einigen Tagen auch eine Unterscheidung beim Inzidenzwert gemacht – in Geimpfte und Ungeimpfte. Demnach liegt der Wert beim ungeimpften Teil der Bevölkerung derzeit bei 158,75, bei Menschen mit vollständiger Corona-Impfung hingegen nur bei 11,27. Was das aussagt? Dass es zwar auch trotz Impfung noch zu einer Ansteckung mit dem Virus kommen kann – allerdings deutlich seltener. Und, das wiederum macht sich bei der Krankehausampel bemerkbar, deutlich seltener landen vollständig Geimpfte mit Corona-Infektion im Krankenhaus.

Geimpfte Schüler müssen für den Unterricht nicht mehr getestet werden

Freitag, 3. September, 17.40 Uhr: Geimpfte Kinder und Jugendliche müssen nicht mehr zum Corona-Test in der Schule. “Wer vollständig geimpft ist, muss sich nicht mehr in der Schule testen lassen und in der Regel auch nicht mehr in Quarantäne bei engem Kontakt mit infizierten Mitschülern oder Freunden”, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit Ärztevertretern in München.

Er rief alle über Zwölfjährigen zur Impfung vor dem Ferienende auf. “Es gibt noch genug Zeit, um erstgeimpft in die erste Schulwoche zu starten. Damit kann auch das Ansteckungsrisiko für die Mitschülerinnen und Mitschüler gesenkt werden.”

Die Infektionszahlen unter Kindern würden derzeit steigen, so Holetschek laut Mitteilung. Ende August lagen die Inzidenzen in der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bei rund 130 und bei der Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen bei rund 192. Derzeit seien in Bayern 29,8 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erst- und 21,9 Prozent zweitgeimpft.

Markus Beier, der Landesvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, sagte: “Leider steigen aktuell die Infektionszahlen und die Krankenhauseinweisungen bei Ungeimpften und auch bei jungen Menschen wieder deutlich an. Auch Kinder und Jugendliche können am besten durch eine Impfung geschützt werden.”

Dominik Ewald, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, betonte, dass Kinder weniger schwer an Corona erkrankten und auch selten ins Krankenhaus kämen. “Alle Daten deuten darauf hin, dass die zugelassenen Impfstoffe auch für die Jugendlichen unbedenklich sind.”

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