Corona in Bayern: Für Kita-Kinder reichen Selbsttests – Bayern

Mutmaßlich falsche Impfungen: Zwei Drittel haben keinen Impfschutz

Donnerstag, 21. Oktober, 14.06 Uhr: Nach mutmaßlich falsch ausgestellten Impfbescheinigungen einer Hausarztpraxis im Landkreis Donau-Ries haben viele Betroffene keinen ausreichenden Impfschutz. Knapp 300 Menschen hätten sich bislang auf Covid-19-Antikörper testen lassen, bei etwa zwei Dritteln sei der Test negativ ausgefallen, teilte das Landratsamt in Donauwörth am Donnerstag mit.

Die Behörde empfehle auch allen Betroffenen mit Antikörpern, sich noch einmal gegen Corona impfen zu lassen. Allein durch die Tests könne man nicht sicher sagen, wie oft geimpft wurde. Mit einer weiteren Impfung würden die Betroffenen nach Definition des Robert Koch-Instituts zudem als vollständig geimpft gelten.

Anfang Oktober war bekannt geworden, dass ein Hausarzt im Landkreis seinen Patienten Impfausweise über Corona-Schutzimpfungen ausgestellt haben könnte, ohne tatsächlich einen Impfstoff gespritzt zu haben. Manche Betroffene seien nur für einen Stempel im Impfbuch in die Praxis gegangen. Andere seien davon ausgegangen, korrekt geimpft worden zu sein, obwohl dies wohl nicht der Fall gewesen sei. Wie viele Menschen insgesamt betroffen sein könnten, wollte ein Polizeisprecher unter Verweis auf laufende Ermittlungen nicht sagen.

Verschnupfte Kitakinder müssen nicht mehr zum Corona-Test

Donnerstag, 21. Oktober, 12.28 Uhr: Kinder mit leichten Erkältungssymptomen müssen in Bayern vor dem Kita-Besuch nicht mehr zum Corona-Test. Es reiche ein Selbsttest der Eltern zuhause, teilte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) am Donnerstag mit. Sie müssten eine entsprechende Bestätigung vorlegen, das Ministerium stelle den Einrichtungen dafür ein Muster zur Verfügung. Trautner führte aus, dass Kita-Kinder aktuell im Vergleich zur Gesamtbevölkerung und insbesondere im Vergleich zu Schulkindern in geringem Maße von Infektionen mit dem Coronavirus betroffen seien.

“Viele Kinder leiden gerade im Herbst oft unter einer laufenden Nase oder ein wenig Husten, sind aber dennoch körperlich fit und könnten die Kita grundsätzlich besuchen”, sagte die Ministerin. Angesichts oft voller Arztpraxen sei es den Eltern derzeit aber nicht immer möglich, unkompliziert und schnell einen Test-Termin für ihr Kind zu bekommen. “Durch die neue Regelung bei leichten Symptomen entlasten wir daher die Familien, ohne den Infektionsschutz aus den Augen zu verlieren”, so Trautner.

Kinderärzte sprechen von einer derzeit für die Jahreszeit unüblichen Infektwelle. Unter den 0- bis 4-Jährigen leide derzeit mehr als jedes fünfte Kind an Atemwegserkrankungen, erklärte der stellvertretende Landesvorsitzende der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, Michael Hubmann. “Dies entspricht einer Inzidenz von über 20.000 für normale Atemwegsinfekte. Um in den Kinder- und Jugendarztpraxen Kapazität für wirklich erkrankte Kinder zu haben, begrüßen wir die Neuregelung bei den ‘Schnupfennasen’ sehr.” Seien Kinder jedoch beispielsweise schwerer erkrankt, hätten sie etwa Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen oder starken Husten, so sei weiterhin ein Corona-Test für den Besuch einer Kita nach der Genesung nötig. Diese Tests blieben kostenlos. Ein ärztliches Attest zur Wiederzulassung sei hingegen nicht nötig.

Inzidenz steigt auf 141,0

Donnerstag, 21. Oktober, 6.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat einen Sprung gemacht und liegt am Donnerstag laut Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 141,0. Am Mittwoch lag sie bei 128,6. Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Wert aus, so liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Berchtesgadener Land nun bei 416,6, in Mühldorf am Inn bei 399,2 und in Traunstein bei 375,2. Insgesamt melden 18 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 200. Auch im Landkreis mit den stabil wenigsten Neuinfektionen, in Tirschenreuth, ist die Zahl wieder deutlich gestiegen. Dort liegt der Wert mit 23 Neuinfektionen bei 32,1. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 85,6.

Sieben Landtagsabgeordnete mit Corona infiziert

Mittwoch, 20. Oktober, 15.54 Uhr: Im Landtag gibt es mehrere Corona-Infektionen. Sieben Abgeordnete sind nach Angaben einer Sprecherin positiv auf das Virus getestet worden, einige zeigten leichte Symptome. Unter den Infizierten sollen sowohl geimpfte als auch ungeimpfte Parlamentarier sein, offizielle Angaben gibt es dazu nicht. Die Freien Wähler teilten mit, dass in ihrer Fraktion ein doppelt geimpftes Mitglied per Schnelltest positiv getestet worden sei, daraufhin hätten sich Abgeordnete und Mitarbeiter aus seiner Umgebung in freiwillige Selbstisolation begeben. Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagte alle Termine für die kommenden Tage ab. Aiwanger ist nicht geimpft.

FW-Fraktionschef Florian Streibl nannte das Handeln des Abgeordneten “höchst verantwortungsvoll”, da er die Fraktion unverzüglich über seine mögliche Infektion informiert habe. Streibl rief alle Nichtgeimpften auf, dies nachzuholen: “Nachdem die Corona-Neuinfektionen aktuell einen vorläufigen Höchststand erreichen, müssen wir verstärkt mit Impfdurchbrüchen rechnen – gerade Ungeimpfte sind nun hoch gefährdet.”

Landtagspräsidentin Ilse Aigner verschärfte unterdessen die Anti-Corona-Maßnahmen im Parlament. Bei der nächsten Plenarsitzung am 27. Oktober müssen die Abgeordneten auch am Platz im Plenarsaal wieder Maske tragen, das war zuletzt nicht mehr nötig gewesen. Auch für die Ausschusssitzungen wird das Tragen einer Maske empfohlen, dort können aber Abstands- und Hygieneregeln ohnehin eingehalten werden, außerdem wurden Luftfilter installiert.

“Auch wenn in Bayern insgesamt Versammlungen möglich sind und keine generelle Maskenpflicht gilt, müssen wir als Verfassungsorgan strengere Maßstäbe an uns anlegen”, sagte Aigner. Zwar seien die meisten Abgeordneten doppelt geimpft – “doch sie können dennoch infiziert werden und das Coronavirus übertragen”. Deswegen werden nun wieder PCR-Tests im Landtag angeboten. Bis Mittwoch waren sieben Infektionen gemeldet, mit bislang unentdeckten Fällen könnte die Zahl noch steigen.

Möglicher Kontakt mit Corona-Infiziertem: Aiwanger sagt Termine ab

Mittwoch, 20. Oktober, 10.49 Uhr: Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat wegen eines – wenn auch nicht direkten – Kontakts mit einem coronapositiv getesteten Abgeordneten alle Termine der kommenden Tage abgesagt. Nach einer Sitzung der Landtagsfraktion der Freien Wähler am Dienstag sei ein zweifach geimpfter Abgeordneter per Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Ministerium am Mittwoch in München mit.

“Aiwanger hatte an der Sitzung teilgenommen, jedoch keinen näheren Kontakt mit dem betreffenden Abgeordneten”, hieß es in der Mitteilung. Er müsse daher nicht in Quarantäne. Dennoch sage er “sicherheitshalber” seine öffentlichen Termine der kommenden Tage ab und lasse sich weiterhin täglich testen. Aiwanger ist bislang nicht gegen Corona geimpft.

In vielen bayerischen Kommunen werden Intensivbetten knapper

Mittwoch, 20. Oktober, 9.51 Uhr: In den Krankenhäusern von mehr als einem Dutzend bayerischer Kreise und Städte gibt es wegen wieder steigender Zahlen von Corona-Patienten keine freien Intensivbetten mehr. Voll belegt sind die Intensivstationen insbesondere in Teilen Oberbayerns und der fränkischen Regierungsbezirke, wie aus dem Divi-Intensivregister hervorgeht.

Demnach meldeten am Mittwoch unter anderem die Stadt Rosenheim sowie die Kreise Freising, Erding und Aichach-Friedberg kein einziges freies Intensivbett, im Norden Bayerns Stadt und Landkreis Aschaffenburg, die Stadt Erlangen und der Kreis Erlangen-Höchstadt, die Kreise Forchheim und Bayreuth, Stadt und Landkreis Landshut.

Im bayernweiten Schnitt sind elf Prozent der Intensivbetten frei. Die Corona-Ampel der Staatsregierung, die als Indikator für die Belastung der Kliniken dient, steht nach wie vor auf “Grün”. Doch in mehreren Regionen Bayerns sind die Behandlungskapazitäten der Krankenhäuser in den vergangenen Wochen knapper geworden. Anders als in der ersten Phase der Corona-Pandemie halten die Kliniken mittlerweile keine Intensivbetten wegen der Pandemie mehr frei. Bayernweit liegen derzeit 263 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, das sind erheblich weniger als im vergangenen Winter, aber ein deutlicher Wiederanstieg seit dem Sommer. Der Großteil der Corona-Intensivpatienten ist nicht geimpft.

Vier Landkreise über der 300er-Marke

Mittwoch, 20. Oktober, 6.53 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hat am Mittwoch einen deutlichen Sprung auf 128,6 gemacht. Am Dienstag hatte sie bei 116,1 gelegen, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt. Im Freistaat wurden 4505 neue Covid-19-Fälle gemeldet. Vier bayerische Landkreise liegen über der 300er-Marke: Berchtesgadener Land (355,5), Mühldorf am Inn (347,7), Traunstein (316,6) und Straubing-Bogen (300,8).

Zahl der Corona-Fälle bei Red Bull München steigt auf 22

Dienstag, 19. Oktober, 20.25 Uhr: Aufgrund zahlreicher Corona-Fälle beim EHC Red Bull München ist ein weiteres Spiel des Clubs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verlegt worden. Die für Freitag angesetzte Auswärtspartie bei Aufsteiger Bietigheim Steelers werde auf den 26. Oktober verschoben und finde wegen eines Heimrechttauschs dann in München statt, teilte der EHC am Dienstagabend mit. Demnach hat sich nach weiteren Testungen die Anzahl der positiven Corona-Ergebnisse bei dem dreimaligen deutschen Meister von 18 auf 22 erhöht. Betroffen seien 16 Spieler sowie sechs Personen aus dem Betreuer- und Trainerstab, hieß es. Alle positiv Getesteten befänden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.

Bayern sieht Auslaufen der “epidemischen Lage” aktuell skeptisch

Dienstag, 19. Oktober, 12.45 Uhr: Die bayerische Staatsregierung sieht den Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CSU) für ein Auslaufen der sogenannten “epidemischen Lage nationaler Tragweite” aktuell sehr skeptisch. “Wir sind, was dieses Apodiktische von Herrn Spahn betrifft, zurückhaltend, weil wir nach wie vor den Kurs der Vorsicht und Umsicht verfolgen”, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Die Frage stelle sich aber auch erst Ende November – bis dahin müsse man die Corona-Lage sehr genau beobachten. Bayern sei deshalb aktuell auch noch nicht festgelegt – “aber wir sind da insgesamt sehr vorsichtig”.

Die Entscheidung über ein Ende der “epidemischen Lage nationaler Tragweite” liegt beim Bundestag. Das Parlament hatte sie erstmals im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie festgestellt und danach immer wieder verlängert, zuletzt Ende August für drei Monate. Sie läuft aus, wenn sie vom Parlament nicht verlängert wird. Die “epidemische Lage” gibt Bundes- und Landesregierungen Befugnisse, um Verordnungen zu Corona-Maßnahmen oder zur Impfstoffbeschaffung zu erlassen.

Das Virus richte sich nicht nach Beschlüssen von Parlamenten, sagte Herrmann und mahnte: “Man muss bedenken, dass von diesem Beschluss auf der Bundesebene sehr viel rechtliche Folgen abhängen.” Insbesondere, ob man wie bisher auf der Basis der Corona-Verordnungen Regelungen zum Schutz der Bevölkerung treffen könne. Das betreffe dann nicht nur die 2G- oder 3G-Regeln, sondern auch Dinge wie die Maskenpflicht im Nahverkehr oder die Testpflicht an Schulen. “Das muss man sich halt vor Augen halten, ob man diese Konsequenz will”, sagte Herrmann, vor allem wenn man den Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenzen bei Jüngeren sehe.

Sieben-Tage-Inzidenz gestiegen

Dienstag, 19. Oktober, 6.54 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Am Dienstag liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 116,1, am Vortag hatte sie bei 112,9 gelegen. Die sechs bayerischen Landkreise mit den höchsten Inzidenzen führen auch die bundesweite RKI-Liste an. Den höchsten Wert weist das Berchtesgadener Land mit 343,3 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen Tagen aus, gefolgt von Traunstein (304,8), Straubing-Bogen (281,1), Bad Tölz-Wolfratshausen (263,6), Mühldorf am Inn (255,8) und Cham (238,9). Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 109,5.

Nürnberger Christkindlesmarkt findet mit mehr Platz statt

Montag, 18. Oktober, 16.02 Uhr: Nach der pandemiebedingten Absage des Nürnberger Christkindlesmarktes im vergangenen Jahr wird die Traditionsveranstaltung mit Weltruf in diesem Jahr wieder stattfinden. Das gab die Stadt Nürnberg am Montag bekannt. Der Weihnachtsmarkt werde dezentral an mehreren Plätzen der Nürnberger Innenstadt abgehalten.

Auf diese Weise werde das Marktgeschehen entzerrt und mehr Platz zwischen den Buden geschaffen. Zusammenballungen von Menschen sollen so weit wie möglich vermieden werden. Der Markt soll am 26. November traditionell vom neuen Nürnberger Christkind eröffnet werden und bis zum Heiligen Abend dauern. Wer im Gewand des Christkindes den Eröffnungsprolog halten wird, soll am 3. November entschieden werden. Derzeit sind noch zwölf Bewerberinnen im Rennen um die Nachfolge des amtierenden Christkindes Benigna Munsi. Die Eröffnungsfeier müsse allerdings in einem geschlossenen Raum stattfinden und könne vom Publikum nur via Fernsehübertragung verfolgt werden.

Oberbürgermeister Marcus König (CSU) zeigte sich grundsätzlich zufrieden, dass der Christkindlesmarkt wieder stattfinden kann. “Natürlich hätte ich mir auch gewünscht, dass das Nürnberger Christkind seinen Markt ganz traditionell vom Balkon der Frauenkirche herab eröffnen kann. Dies ist jedoch aus Gründen des Infektionsschutzes nicht möglich”, sagte er. Die bayerische Landesregierung hatte in der vergangenen Woche den Weg für Weihnachtsmärkte im Freistaat weitgehend ohne Corona-Einschränkungen freigemacht.

Corona-Ausbruch beim EHC Red Bull München: 14 Spieler betroffen

Montag, 18. Oktober, 14.43 Uhr: Der EHC Red Bull München hat 18 Corona-Fälle. 14 Spieler und vier Mitglieder des Betreuer- und Trainerstabs seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte der dreimalige Meister am Montag mit. Das für Mittwoch geplante Spitzenspiel gegen die Adler Mannheim fällt aus und soll nach Angaben der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am 2. Dezember nachgeholt werden. Neben den Corona-Fällen haben die Münchner noch fünf verletzungsbedingte Ausfälle.

Bereits am Samstag hatten die Münchner einige Corona-Fälle im Team gemeldet. Als Folge dessen war das für Sonntag angesetzte Duell mit den Nürnberg Ice Tigers abgesetzt worden. Es war der erste corona-bedingte Spielausfall in dieser DEL-Saison, die am 9. September begonnen hatte. Wann dieses Duell ausgetragen wird, steht noch nicht fest.

Höhere Inzidenz zu Wochenbeginn

Montag, 18. Oktober, 6.48 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Zu Wochenbeginn am Montag liegt sie bei 112,9, wie das Robert-Koch-Institut mitteilt. 1458 neue Covid-19-Fälle wurden im Freistaat gezählt. Zehn Landkreise und kreisfreie Städte liegen über einer 200, der Kreis Berchtesgadener Land führt die Liste mit 353,6 an. Den niedrigsten Wert weist der Kreis Tirschenreuth in der Oberpfalz mit 11,2 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen aus, danach folgt mit deutlichem Unterschied der Kreis Bamberg – dort liegt der Inzidenzwert bei 40,7.

Landkreise mit höchste Inzidenzen in Bayern

Sonntag, 17. Oktober, 8.07 Uhr: Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen steigen, die Krankenhausampel bleibt grün: Das Robert-Koch-Inistitut meldet für diesen Sonntag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 109,0 in Bayern. Die Verteilung der Infektionen ist bei Geimpften und Ungeimpften sehr unterschiedlich: Bei ersteren liegt die Inzidenz bei 26,2, bei den Menschen, die sich bislang nicht gegen das Coronavirus impfen lassen konnten oder wollten liegt der Wert bei 204,5.

Von den zehn Kommunen mit den höchsten Zahlen befinden sich allein acht im Freistaat – an der Spitze weiterhin der Landkreis Berchtesgadener Land mit einer Inzidenz von 336,7. Deutschlandweit liegt der Inzidenzwert dem RKI zufolge bei 72,7.

Die Zahl der hospitalisierten Covid-19-Fälle lag in den vergangenen sieben Tagen bei 275, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt. 255 Fälle landeten auf der Intensivstation. Die Krankenhausampel bleibt damit auf Grün. Erst bei mehr als 1200 hospitalisierten Fällen in sieben Tagen würde sie auf die Stufe gelb springen, bzw. auf Rot bei mehr als 600 Intensiv-Fällen.

Inzidenz steigt erneut leicht

Samstag, 16. Oktober, 10.25 Uhr: Die Inzidenz in Bayern ist wieder leicht gestiegen. Am Samstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 105,2 für den Freistaat. Bereits am Freitag hatte die Inzidenz den Schwellenwert 100 überschritten und lag bei 100,2. Die Krankenhausampel steht aber weiterhin auf Grün.

Ungeimpft in Quarantäne? Nur Beamte bekommen weiter Gehalt

Freitag, 15. Oktober, 14.00 Uhr: Ungeimpfte, die in Quarantäne müssen, weil sie Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatten, bekommen vom 1. November an unter Umständen keinen Lohn mehr. Das allerdings gilt nur für Angestellte, Beamte sind von dieser verschärften Vorschrift ausgenommen, wie das bayerische Finanzministerium auf Anfrage mitteilt. Grund ist ihr Sonderstatus: Sie bekommen rechtlich gesehen keinen Lohn, sondern werden vom Staat durch einen Sold alimentiert. Und den bekommen sie auch dann, wenn sie zu Hause in Quarantäne sitzen und nicht im Homeoffice arbeiten können – als Streifenpolizisten beispielsweise.

Streichen könnte man das Gehalt allenfalls, “wenn die Beamtin oder der Beamte sein Fernbleiben schuldhaft verursacht hat”, wie ein Sprecher des für die Beamtenbesoldung zuständigen Finanzministeriums mitteilt. Also wenn ein Beamter zum Beispiel Urlaub in einem Hochrisikogebiet macht. Sich nicht gegen Corona impfen zu lassen, sei allerdings keine “Pflichtverletzung”, da es ja keine Impfpflicht gebe.

Bei einer Corona-Quarantäne, während der der Angestellte nicht arbeiten kann, hatten die Länder bisher den Lohnausfall ersetzt; faktisch bekam man also sein Gehalt ungekürzt weiter. Vor drei Wochen hatten sich Bund und Länder dann darauf geeinigt, diese Praxis spätestens zum 1. November für Ungeimpfte zu beenden – mit dem Argument, man hätte sich ja impfen lassen und so die Quarantäne vermeiden können.

Ob das Ende dieser Entgeltfortzahlung auch für Beamte gelten soll, legten die Gesundheitsminister damals nicht fest. “Für eine möglichst einheitliche Lösung in Deutschland” müsse man sich noch mit dem Bund und den anderen Ländern abstimmen, hieß es zunächst aus dem Finanzministerium. Das ist nun offenkundig erfolgt und hat auch zur Folge, dass ein angestellter Lehrer, der wegen Quarantäne nicht unterrichten kann, sein Gehalt nicht mehr bekommt, sein verbeamteter Kollege hingegen schon.

Inzidenz in Bayern wieder über 100

Freitag, 15. Oktober, 6.51 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz im gesamten Freistaat ist wieder über die 100er-Marke gesprungen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts liegt sie am Freitag bei 100,2. Am Donnerstag hatte sie bei 96,7 gelegen. Die Krankenhausampel steht aber weiterhin auf Grün, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt. Der Landkreis Berchtesgadener Land ist über der 300er-Marke und meldet einen Wert von 312,2 – der höchste in ganz Deutschland.

Dessen ungeachtet gehört das Einchecken per App oder das Ausfüllen von Kontaktformularen in Gastronomie und Kultur ab sofort in weiten Bereichen zur Vergangenheit. Von diesem Freitag an müssen Kunden und Besucher keine persönlichen Daten mehr angeben, wenn sie essen gehen oder ins Kino wollen.

Kontaktdaten müssen laut Kabinettsbeschluss vom Dienstag nur noch in Schwerpunktbereichen “mit hohem Risiko von Mehrfachansteckungen (Spreading)” erfasst werden. Dazu zählen demnach alle geschlossenen Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen, Clubs, Diskotheken, Bordelle “und vergleichbare Freizeiteinrichtungen” sowie gastronomische Angebote mit Tanzmusik. Auch bei körpernahen Dienstleistungen und in Gemeinschaftsunterkünften (etwa Schlafsäle in Jugendherbergen oder Berghütten) müssen Kontakte auch weiterhin erfasst werden. In allen anderen Bereichen entfällt die Vorschrift.

Infizierte feiern in Nürnberger Nachtclubs

Donnerstag, 14. Oktober, 18.21 Uhr: Zwei Personen sind in zwei Nürnberger Nachtclubs feiern gegangen und danach positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Eine Gesundheitsamtssprecherin teilte am Donnerstag mit, dass mehrere Hundert Gäste, die sich in den beiden Clubs aufgehalten hatten, nun per App informiert und aufgefordert würden, sich testen zu lassen – in diesem Fall sind Tests kostenlos.

Nähere Angaben zu den infizierten Personen machte das Amt nicht, auch nicht, ob diese Symptome gezeigt hatten. Eine der beiden war dem Amt zufolge vergangene Woche am frühen Mittwochmorgen zunächst in dem Club – “die Bombe” – und dann noch einmal Mittwochnacht bis Donnerstagfrüh im anderen Club – “Schimanski”. In Letzterem hatte sich die andere Person am Samstagmorgen aufgehalten. Das Amt betonte, beide Clubs hätten die Hygieneregeln eingehalten.

Fünf bayerische Landkreise mit den höchsten Inzidenzen

Donnerstag, 14. Oktober, 7.03 Uhr: Berchtesgadener Land (279,3), die Stadt Rosenheim (229,6), Traunstein (228,2), Straubing-Bogen (221,1) und der Kreis Rosenheim (212,1): Diese fünf führen die Liste der Inzidenzwerte des Robert-Koch-Instituts an. Im gesamten Freistaat ist der Sieben-Tage-Wert am Donnerstag auf 96,7 gestiegen. Am Mittwoch hatte sie bei 91,4 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. In der Landeshauptstadt München ist der Wert von 86,0 auf 91,9 gestiegen. Die niedrigste Inzidenz im Freistaat meldet der Kreis Tirschenreuth mit 18,1.

Weihnachtsmärkte ohne größere Corona-Auflagen

Mittwoch, 13. Oktober, 16.46 Uhr: Weihnachtsmärkte in Bayern können heuer ohne größere Corona-Auflagen stattfinden. Es soll weder die 3-G-Regel gelten noch die Maskenpflicht, die Marktfläche muss nicht umzäunt werden und Alkohol darf ebenfalls ausgeschenkt werden. Darauf einigten sich am Mittwoch Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW), wie sie gemeinsam mitteilten. Allerdings soll der Abstand eingehalten werden und es muss ein Konzept zur Besucherlenkung geben. Ein detailliertes Rahmenhygienekonzept für Weihnachtsmärkte soll bald abgestimmt und veröffentlicht werden.

Lehrerverband: Viele Quarantänefälle im neuen Schuljahr

Mittwoch, 13. Oktober, 15.21 Uhr: Zu Beginn des neuen Schuljahres in Bayern hat es nach Angaben des Bayerischen Philologenverbands (bpv) in zahlreichen Klassen Corona-Quarantänefälle gegeben. Wie der Verband am Mittwoch berichtete, ergab dies eine Befragung von rund 1700 Lehrkräften an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen. Knapp zwei Drittel der befragten bpv-Mitglieder aus ganz Bayern hätten angegeben, dass in ihren Klassen bereits Quarantänefälle unter den Schülerinnen und Schülern auftraten.

Dies sei eine enorme Belastung für den Schulbetrieb, der ab diesem Schuljahr wieder auf Präsenzunterricht ausgerichtet sei. “Das Infektionsgeschehen muss genau beobachtet und notfalls gehandelt werden, damit es nicht zu einer schleichenden Ausbreitung des Virus in den Klassen kommt”, sagte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl.

Er warb auch für gegenseitige Rücksichtnahme. “Bei leichten Erkältungssymptomen, die einen Schulbesuch noch erlauben, macht es in den nächsten Monaten Sinn, freiwillig eine Maske zu tragen”, sagte Schwägerl.

Inzidenz bei Ungeimpften über 200

Mittwoch, 13. Oktober, 7.17 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Bayern nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 91,4 gefallen. Am Dienstag hat sie bei 92,3 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. Der Unterschied bei Geimpften und Ungeimpften ist weiterhin gravierend, wie Zahlen des Landesamts für Gesundheit zeigen. Unter den Geimpften liegt der Wert bei 22,8 – während die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern bei Ungeimpften bei 201,1 liegt. Den höchsten Wert hat weiterhin der oberbayerische Landkreise Berchtesgadener Land (264,3), gefolgt von der Stadt Rosenheim (228,0) und dem Kreis Traunstein (225,4). In München ist der Wert auf 86,0 gesunken. Die niedrigste Inzidenz im Freistaat meldet der Kreis Tirschenreuth mit 23,7.

3G-Regel gilt künftig auch für Mitarbeiter mit Kundenkontakt

Dienstag, 12. Oktober, 13.57 Uhr: In sämtlichen Bereichen in Bayern, in denen die 3G-Regel gilt, müssen sich von Dienstag (19. Oktober) an neben Besuchern auch alle Mitarbeiter mit Kundenkontakt an die Regel halten. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen. Auch Betreiber, Beschäftigte und Ehrenamtliche, die Kontakt zu Kunden und Besuchern haben, müssen also geimpft oder von einer Corona-Infektion genesen sein, oder sie müssen regelmäßig einen negativen Test vorweisen. Je nach Bereich muss das ein PCR-Test sein, oder es reicht ein Schnelltest. Den Testnachweis müssen die betreffenden Mitarbeiter an mindestens zwei Tagen pro Woche vorlegen.

Die 3G-Regel gilt unter anderem bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen, in Sportstätten, Fitnessstudios, Theatern, Opern, Konzerthäusern, Kinos, Museen, Ausstellungen, in der Gastronomie, in Hotels, Hochschulen, bei Tagungen und Kongressen, Bibliotheken und in verschiedensten Freizeiteinrichtungen, etwa in Bädern und Seilbahnen. Künftig müssen sich überall dort neben den Besuchern also auch alle Mitarbeiter daran halten, wenn sie Kontakt zu den Kunden haben. Sollten Betreiber und Veranstalter nur Geimpften und Getesteten Zutritt gewähren (2G) oder einen PCR-Test verlangen (3G plus), dann gilt für die Mitarbeiter künftig ebenfalls die verschärfte Regel.

Pflicht zur Kontaktdatenerfassung entfällt auf breiter Front

Dienstag, 12. Oktober, 13.21 Uhr: In Bayern entfällt von Freitag, 15. Oktober, an auf breiter Front die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung. Insbesondere in der Gastronomie und bei kulturellen Veranstaltungen müssen Kunden und Besucher dann wegen Corona keine persönlichen Daten mehr angeben. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen.

Kontaktdaten müssen demnach nur noch in Schwerpunktbereichen “mit hohem Risiko von Mehrfachansteckungen (Spreading)” erfasst werden. Dazu zählen laut Kabinettsbeschluss alle geschlossenen Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen, Clubs, Diskotheken, Bordelle “und vergleichbare Freizeiteinrichtungen” sowie gastronomische Angebote mit Tanzmusik. Auch bei körpernahen Dienstleistungen und in Gemeinschaftsunterkünften (etwa Schlafsälen in Jugendherbergen oder Berghütten) müssen die Daten noch erfasst werden.

Inzidenz nahezu gleichbleibend

Dienstag, 12. Oktober, 7.18 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Bayern nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 92,3. Am Montag hatte sie bei 92,6 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. Nach wie vor weisen die oberbayerischen Landkreise Berchtesgadener Land (262,4) und Traunstein (238,8) die meisten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen aus. Stadt und Landkreis Rosenheim folgen mit 223,3 und 207,9. In München liegt der Wert wieder unter der 100er-Marke mit 91,0.

Korrigierte Impfzahlen: Holetschek fordert RKI-Bericht

Montag, 11. Oktober, 18.54 Uhr: Angesichts korrigierter Impfzahlen fordert Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) in der nächsten Schalte der Gesundheitsminister einen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI). “Wir brauchen da Klarheit und Wahrheit in der Frage der Daten”, sagte Holetschek am Montag nach Beratungen mit seinen Ressortkollegen.

Nach einer neuen RKI-Auswertung sind die Corona-Impfungen in Deutschland wohl schon weiter als bislang in der Meldestatistik erfasst. Es sei anzunehmen, dass unter den Erwachsenen bereits bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, hieß es in einem aktuellen RKI-Bericht mit Stichtag 5. Oktober. Das entspräche jeweils um fünf Prozentpunkte höheren Impfquoten als nach offiziellen Meldungen der Impfstellen.

Holetschek will nun vom RKI wissen, wie die Daten ins System gekommen seien, wo es gegebenenfalls welche Defizite gegeben habe, ob es an einer mangelnden Datenlage etwa von Betriebsärzten liege oder woran sonst. Deshalb habe man für die nächste Schalte RKI-Präsident Lothar Wieler eingeladen, um das zu klären. “Das wird sicher auch insgesamt eine Lehre aus der Pandemie sein, dass wir bei den Datengrundlagen bis jetzt aus meiner Sicht nicht sehr erfolgreich waren und da dringend Nachbesserungsbedarf haben”, fügte Holetschek hinzu.

Großteil der Studierenden an Bayerns Universitäten ist geimpft

Montag, 11. Oktober, 15.22 Uhr: Das Wintersemester an bayerischen Hochschulen und Universitäten kann nach Einschätzung von Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) ohne große coronabedingte Einschränkungen starten. Rund 80 Prozent der Studierenden seien bereits geimpft, hinzu kämen etwa zehn Prozent Genesene, sagte Sibler am Montag in München. Das sei ein hoher Wert, der den Betrieb an den Hochschulen stabilisiere.

Stichproben sollen sicherstellen, dass alle die 3G-Regel einhalten, also entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Hier werde man engmaschig kontrollieren, kündigte der Minister an. Bislang habe es aber keine Probleme geben. So hätten an der Technischen Hochschule in Deggendorf von bis zu 4000 Leuten auf dem Campus nur sieben keinen Nachweis vorlegen können. Kostenlos sind Tests für Studenten nur noch bis zum 30. November. Wo Abstände nicht eingehalten werden können, gilt zudem eine Maskenpflicht. Dies werde im Laufe des Semesters überprüft, sagte Sibler.

Rund 409 000 junge Frauen und Männer sind aktuell im Freistaat eingeschrieben, darunter knapp 65 000 Erstsemester. Sibler hofft, dass nach drei digitalen Semestern alle wieder an die Hochschulen kommen können. Präsenz sei das, was das Studium ausmache. Neben dem Erwerb von Wissen und Kompetenzen gehe es auch um Freundschaften, Netzwerke und Beziehungen, auf jederlei Ebene. Sehr große Vorlesungen würden oft weiter digital angeboten. Die Regel werde aber die Präsenz sein, gerade bei kleineren Veranstaltungen.

An den Hochschulen für angewandte Wissenschaften und den technischen Hochschulen haben die Vorlesungen bereits am 4. Oktober begonnen. Am 18. Oktober folgen die Universitäten, die Kunsthochschulen starten zu verschiedenen Terminen.

Holetschek: “Impfen ist Weg aus der Pandemie, nicht Testen”

Montag, 11. Oktober, 9.08 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat das Ende der kostenlosen Coronatests verteidigt. “Das Impfen ist der Weg aus der Pandemie, nicht das Testen”, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. “Wir haben jetzt die Möglichkeit des Impfens, dann glaube ich, ist es konsequent, auch auf der anderen Seite zu sagen, dass wir die Kostenfreiheit von bestimmten Tests zurückfahren und die nicht mehr zu Lasten der Solidargemeinschaft abrechnen.”

Mit Blick auf Herbst und Winter betonte Holetschek, die Pandemie sei noch nicht vorbei. Er appellierte an alle Ungeimpften, sich impfen zu lassen, um damit “einen Beitrag für sich selber, aber auch für die gesamte Gesellschaft zu leisten”. Für die Mehrheit der Bürger endet in der neuen Woche die Möglichkeit zum kostenlosen Corona-Test. Grund ist, dass die Finanzierung durch die Bundesregierung ausgelaufen ist. Doch gibt es eine Reihe von Ausnahmen.

Inzidenz steigt auf 92,6

Montag, 11. Oktober, 7.08 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Bayern nach Angaben des Robert-Koch-Instituts auf 92,6 gestiegen. Am Sonntag hatte sie bei 91,3 gelegen. Die Krankenhausampel steht weiterhin auf Grün. Nach wie vor weisen die oberbayerischen Landkreise Berchtesgadener Land (248,3) Traunstein (237,8) die meisten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen aus. Vor den Landkreis Rosenheim (209,0) hat sich nun noch die Stadt Rosenheim mit einer Inzidenz von 218,6 geschoben. In München liegt der Wert mit 101,3 weiterhin knapp über der 100er-Marke. Die niedrigste Inzidenz im Freistaat meldet die Stadt Kaufbeuren mit 26,9.

Keine kostenlosen Corona-Tests mehr für die Mehrheit der Bayern

Sonntag, 10. Oktober, 17.57 Uhr: Für die Mehrheit der Bürger endet in der neuen Woche die Möglichkeit zum kostenlosen Corona-Test. Grund ist, dass die Finanzierung durch die Bundesregierung ausgelaufen ist. Doch gibt es eine ganze Reihe von Ausnahmen, wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) im Vorfeld deutlich machte. Wer mit Symptomen zum Arzt geht, muss den Test nach wie vor nicht zahlen. Gleiches gilt für Kinder unter zwölf Jahren ebenso wie für Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

Bis Dezember gibt es außerdem verschiedene Übergangsfristen für Studentinnen und Studenten, nicht volljährige Jugendliche sowie werdende und stillende Mütter. Die Tests ab Montag bezahlen müssen somit Bürger, die nicht geimpft oder genesen sind und eine Veranstaltung oder eine Einrichtung besuchen wollen, für die die sogenannten 3G-Regeln gelten. Im Hintergrund steht die Hoffnung, dass die Impfbereitschaft steigen könnte, wenn die Nichtimpfung im Geldbeutel spürbar wird. Gesundheitsminister Holetschek hat in den vergangenen Monaten immer wieder an die Bürger appelliert, sich impfen zu lassen.

Bayern setzt Verhandlungen über russischen Impfstoff fort

Sonntag, 10. Oktober, 8.09 Uhr: Nach der Zulassung einer Impfstoffproduktion bei der deutschen Tochter des russischen Pharmakonzerns R-Pharm will die bayerische Staatsregierung auch weiterhin über einen Ankauf des Impfstoffs Sputnik V verhandeln. Dies erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. “Bislang wurde weder ein Kaufvertrag unterzeichnet noch wurden Kaufpreiszahlungen geleistet”, betonte sie allerdings.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte im April erklärt, 2,5 Millionen Dosen des russischen Corona-Impfstoffs ankaufen zu wollen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat den Impfstoff aber bislang nicht zugelassen, so dass er in Deutschland nicht verwendet werden kann. Es gibt in der EU nur nationale Zulassungen in Ungarn und der Slowakei.

Die EU-Zulassung sei wesentliches Kriterium für einen Kauf des Mittels durch den Freistaat, sagte die Ministeriumssprecherin. Wann die Europäische Kommission darüber entscheide, sei noch nicht absehbar. Dem Bayerischen Rundfunk teilte das Ministerium zudem mit, dass auch die Kosten für einen möglichen Sputnik-Ankauf noch unklar seien. Die Grünen-Fraktionschefin im Landtag, Katharina Schulze, bezeichnete das Festhalten an Sputnik für falsch. “Söder sollte seine Energie lieber in die Steigerung der Impfquote stecken”, schrieb sie auf Twitter. Es mangele nicht an Impfstoff, trotzdem sei Bayern auf den hinteren Plätzen.

Holetschek und Ärzte rufen zu Grippeimpfung auf

Sonntag, 10. Oktober, 7.45 Uhr: Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und Bayerns Ärzte rufen die Bürger zur Grippeimpfung auf. “Neben dem Kampf gegen das Coronavirus dürfen wir die klassische Grippe nicht unterschätzen”, sagte Holetschek am Sonntag. “Die Erkältungssaison beginnt jetzt.”

Gegen Grippe impfen lassen sollten sich vor allem Menschen ab 60, werdende Mütter ab dem zweiten Drittel ihrer Schwangerschaft, Menschen mit Grunderkrankungen sowie medizinisches Personal, sagte Holetschek. Nach Angaben der Ständigen Impfkommission könne gleichzeitig gegen Grippe und Corona geimpft werden. Die Landesärztekammer fürchtet eine kombinierte Infektionswelle von Covid-19 und Erkältungskrankheiten. Wenn sich Covid-19, Virusgrippe und sonstige Erkältungskrankheiten massenhaft gemeinsam einstellten, könne es zur Überlastung von Praxen, Krankenhäusern und auch Intensivstationen kommen, warnte Ärztekammerpräsident Gerald Quitterer.

Im Herbst und Winter 2020 war eine Grippewelle ausgeblieben. Es gab nur 78 Fälle, mutmaßlich auch wegen der Corona-Beschränkungen. 2019/2020 waren dagegen noch 55 231 Grippeinfektionen gemeldet worden. “Die Grippe kann dieses Jahr wieder zurückkehren”, mahnte Gesundheitsminister Holetschek. Fachleute fürchten, dass es in diesem Herbst wieder eine größere Grippewelle geben könnte.

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