Corona in Bayern: An allen Schulen fällt Maskenpflicht – Bayern


Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 6,3

Mittwoch, 30. Juni, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern sinkt weiter. Am Mittwoch liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 6,3, am Dienstag hatte sie bei 6,8 gelegen. Insgesamt sind 13 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte coronafrei. Die Stadt München weist einen Wert von 9,8 aus. Den höchsten Wert meldet weiterhin der Landkreis Lichtenfels mit 34,4 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen.

Regensburg ändert Alkoholkonsumverbot in der Innenstadt

Dienstag, 29. Juni, 17.35 Uhr: Nachdem vergangene Woche das Regensburger Verwaltungsgericht einem Eilantrag gegen das Alkoholkonsumverbot statt gab, hat die Stadt eine neue Allgemeinverfügung erlassen. Darin sind öffentliche Plätze wie der Haidplatz, Domplatz, Neupfarrplatz und die Steinerne Brücke als Orte ausgewiesen, an denen Alkoholkonsum unter freiem Himmel untersagt ist, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte das Alkoholkonsumverbot für einen Teilbereich der Innenstadt gegolten. Das Verbot soll zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen.

Das Verwaltungsgericht hatte nach eigenen Angaben am Freitag dem Eilantrag zweier Bürger stattgegeben, weil es keine Rechtsgrundlage für ein flächendeckendes Alkoholkonsumverbot sah. Zwar könnten an einzelnen öffentlichen Orten dem Infektionsschutzgesetz nach Alkoholverbote ausgesprochen werden, jedoch nicht flächendeckend für die Innenstadt. Der Beschluss des Gerichts hatte nur die beiden Antragsteller von dem Alkoholverbot befreit.

Ab Juli regelt Bayern wieder selbst Vorgaben für Hochinzidenzgebiete

Dienstag, 29. Juni, 17.20 Uhr: Nach dem Wegfall der Bundesnotbremse ab dem 1. Juli hat Bayern die Corona-Regeln für Regionen mit einer Inzidenz über 100 binnen sieben Tagen neu geregelt. Es werde keine Übernahme der bisherigen Bundesregel in Landesrecht geben, aber es gelten weiter Vorsichtsmaßnahmen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts in München. Der Ministerrat beschloss demnach, dass in Bayern bei Inzidenzen oberhalb von 100 künftig die gleichen Regeln gelten, die bisher bereits für Regionen mit einer Inzidenz oberhalb von 50 vorgeschrieben waren.

Dazu zählen unter anderem die Kontaktbeschränkung auf den eigenen Hausstand und maximal zwei weitere Hausstände, Veranstaltungen dürfen innen nur noch mit maximal 25 Personen und außen 50 Personen durchgeführt werden, für Gastronomie, Beherbergungswesen, Sport und Kultur gelten wieder Testnachweispflichten. Sollte eine Inzidenz von mehr als 100 eintreten, “sind die Kommunen verpflichtet, weitergehende, intensive Maßnahmen zu machen nach der jeweiligen Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium, betonte Söder.

Wirtschaftsminister Aiwanger möchte sich nicht impfen lassen

Dienstag, 29. Juni, 13.45 Uhr: Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) möchte sich weiter nicht gegen Corona impfen lassen. Die Impfentscheidung sei eine persönliche Entscheidung, sagte Aiwanger am Dienstag nach einer Kabinettssitzung. “Wir sollten keinen öffentlichen Druck aufbauen”, so Aiwanger, der auch stellvertretender bayerischer Ministerpräsident ist. Er werde die Entwicklung beobachten. Seine Zurückhaltung bedeute nicht, dass er sich “generell niemals impfen lassen werde”, sagte Aiwanger.

Bayern zahlt allen Grundschülern Seepferdchen und neuen Sportverein

Dienstag, 29. Juni, 13.40 Uhr: Alle Kinder in Bayerns Grund- und Vorschulen bekommen nach den Ferien einen 50-Euro-Gutschein zum Erwerb des Frühschwimmerabzeichens “Seepferdchen”. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen. Zum ersten Schul- oder Kindergartentag sollen die Vorschulkinder und Erstklässler des Schuljahres 2021/22 ihre Gutscheine für einen Schwimmkurs erhalten. Dadurch sollen die wegen der Pandemie ausgefallenen Kurse kompensiert und die Schwimmfähigkeit der Kinder unterstützt werden.

Darüber hinaus will die Staatsregierung Kinder mit einem Gutschein ermuntern, wieder in einen Sportverein einzutreten. So soll für alle bayerischen Grundschüler des Schuljahres 2021/2022 bei einem Neueintritt in einen gemeinnützigen Sportverein der Jahresbeitrag übernommen werden. Zum ersten Schultag erhalte jedes Grundschulkind einen Gutschein in Höhe von bis zu 30 Euro.

Freistaat zahlt Kommunen die Hälfte für Luftreiniger in Schulen

Dienstag, 29. Juni, 13.35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) möchte möglichst alle Schulklassen nach den Sommerferien mit mobilen Luftfiltern ausstatten. Mindestens 14 000 Geräte stünden bereits in den Klassen, sagte Söder am Dienstag. “Wir möchten, dass das ausgebaut wird.”

Dafür werde das Land die Anschaffung der Geräte mit 50 Prozent bezuschussen. Die übrigen Kosten sollen die Kommunen übernehmen. “Jeder muss einen Beitrag leisten, damit Schulen sicher sind”, sagte Söder am Dienstag. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) ergänzt, dass die Anschaffung der Filter für die Kommunen zwar nicht verpflichtend sei. Die Landesregierung erwarte aber, dass die Städte und Gemeinden die Ausstattung der Klassenräume mit Filtern vorantreiben. Dazu werde man das Gespräch mit dem Kommunen suchen. Ungefähr noch 60 000 Klassenzimmer und 52 000 Kita-Räume müssten Söder zufolge noch ausgestattet werden.

Kabinettsbeschluss: An allen Schulen entfällt Maskenpflicht am Platz

Dienstag, 29. Juni, 13.15 Uhr: Nach den bayerischen Grundschülern müssen auch Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen am Sitzplatz keine Maske mehr tragen – sofern die regionale Sieben-Tage-Inzidenz unter 25 liegt. Das hat das Kabinett am Dienstag in München beschlossen, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anschließend mitteilte. Es solle dabei empfohlen werden, dreimal statt zweimal pro Woche einen Corona-Test zu machen.

Bayern erlaubt bis zu 1500 Zuschauer bei Kultur und Sport

Dienstag, 29. Juni, 13.10 Uhr: Bayern lockert die Corona-Schutzmaßnahmen für Kultur- und Sportveranstaltungen weiter. Unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte sind im Freien statt bisher 500 künftig bis zu 1500 Zuschauer erlaubt, davon bis zu 200 auf Stehplätzen mit Mindestabstand. Das beschloss das bayerische Kabinett am Dienstag. Außerdem wird die Sperrstunde in der Gastronomie von 24 Uhr auf 1 Uhr verschoben.

Gesundheitsminister wollen mobiles Impfen stärken

Dienstag, 29. Juni, 10.15 Uhr: Die Zukunft der Corona-Impfung ist nach Aussage von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine mobile. Bei der Eindämmung der Pandemie setze man auch über den 30. September hinaus auf staatliche und kommunale Impfangebote, sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) nach einem Treffen am Montagabend. Der Schwerpunkt dabei soll aber nicht mehr auf Impfzentren, sondern auf mobilen Impfteams liegen.

Zum 30. September sollen die Impfzentren in Deutschland zurückgefahren werden. Über die künftige Infrastruktur ihres Impfangebots können die Länder selbst entscheiden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Montag bereits angekündigt, dass die Impfzentren in Bayern zumindest zum Teil erhalten bleiben und etwa für Auffrischungsimpfungen zum Einsatz kommen.

Der Fokus soll laut Holetschek ab Herbst aber auf mobilen Impfteams liegen. Sie könnten flexibel zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen oder anderen Gemeinschaftsunterkünften sowie in sozialen Brennpunkten impfen. Das System werde die beiden anderen Säulen – die niedergelassenen Ärzte und die Betriebsärzte – ergänzen.

Kabinett diskutiert über Corona-Lage an Bayerns Schulen

Dienstag, 29. Juni 8.50 Uhr: Eine Woche nach der überraschenden Aussetzung der Maskenpflicht im Unterricht an Bayerns Grundschulen steht das Thema am Dienstag im Kabinett wieder auf der Tagesordnung. Der Ministerrat muss dann die Frage klären, ob und wann auch an den weiterführenden Schulen am Sitzplatz in der Klasse auf die Maske verzichtet werden darf. Die Freien Wähler fordern schon länger eine Aufhebung der Maskenpflicht an allen Schulen, die Forderung wird auch von Teilen der Opposition unterstützt.

Ministerpräsident Markus Söder und seine CSU stehen dem aber trotz der weiter sinkenden Inzidenz in Bayern skeptisch gegenüber. “Manche fordern da die völlige Abschaffung der Maske. Ich finde es einfach falsch”, sagte er am Montag nach einem Impfgipfel in München. Neben den Impfungen seien die Masken, auch wenn sie im warmen Sommer mehr störten, der beste Schutz vor einer Ansteckung.

Weiteres Thema dürfte die Ausstattung von Schulklassen mit Luftreinigern sein. Obwohl es seit Monaten für die Schulträger Fördergelder gibt, die ihre Klassen technisch nachrüsten und so den Schutz vor Infektionen reduzieren wollen, sind Luftreiniger immer noch in Bayerns Schulen eine Seltenheit. Die Staatsregierung spielt daher laut Söder mit dem Gedanken, die Nachrüstung zur Pflicht zu machen. Verantwortlich für die Ausstattung der Schulen sind die Schulträger, das sind in der Regel die Kommunen.

Zur Sprache kommen dürfte im Kabinett auch der Messerangriff eines 24 Jahre alten Somaliers in Würzburg am Freitag. Bislang sind die Hintergründe der Tat, bei der drei Frauen getötet und mehrere Menschen verletzt wurden, noch unklar.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt minimal

Dienstag, 29. Juni, 6.58 Uhr: Die niedrige Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist nahezu unverändert. Am Dienstag liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 6,8, am Montag hatte sie nahezu gleich bei 6,9 gelegen. Elf Landkreise und kreisfreie Städte sind auch am Dienstag coronafrei. Den höchsten Wert weist weiterhin der Landkreis Lichtenfels mit 46,4 und 31 Neuinfektionen aus.

Datenschützer klären Fragen zur Befreiung von der Maskenpflicht

Montag, 28. Juni, 18.14 Uhr: Wer von der Maskenpflicht befreit ist, muss dies nachweisen können. Was in diesem Nachweis stehen muss und wer diesen kontrollieren darf, haben Bayerns oberste Datenschützer in einem gemeinsamen Papier neu zusammengefasst. Das teilten der Landesbeauftragte für den Datenschutz, Thomas Petri, und das Landesamt für Datenschutzaufsicht am Montag mit.

Die ärztlichen Atteste zur Maskenbefreiung müssen den vollständigen Namen, das Geburtsdatum und konkrete Angaben darüber enthalten, warum die betroffene Person von der Tragepflicht befreit ist. Wie die Datenschützer mitteilen, seien bislang weitergehende Informationen im Attest erwartet worden, nämlich die fachlich-medizinische Beurteilung des Krankheitsbildes (Diagnose) und der lateinische Name der Erkrankung. Es genüge aber andererseits auch nicht, lediglich “gesundheitliche Gründe” zu schreiben. Kontrollberechtigt seien Kreisverwaltungsbehörden, die Polizei oder Schulen. Diese seien aber zu Stillschweigen über den Inhalt des Attests verpflichtet.

Gastronomen oder Einzelhändler dürften Kunden zwar zum Maskentragen auffordern, hätten aber keine Berechtigung, die Nachweise einzusehen. Hierfür müssten sie gegebenenfalls die Polizei rufen. In bestimmten Fällen dürften die Nachweise der Befreiung von der Maskenpflicht gespeichert werden, etwa in Schulen, wo diese dann über einen längeren Zeitraum gelte.

Bayern fordert vom Bund Regeln und Kontrollen für Reiserückkehrer

Montag, 28. Juni, 14.30 Uhr: Wegen der in einigen Bundesländern jetzt anstehenden Sommerferien fordert Bayern vom Bund klare Vorgaben und Regeln für Reiserückkehrer. “Es war letztes Jahr schon das Problem, dass dies sehr spät gemacht wurde, als der Urlaub in den meisten Bundesländern vorbei war”, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach einem Impfgipfel in der Staatskanzlei in München.

Es gehe dabei nicht darum, neue Testkapazitäten aufzubauen – diese seien anders als vor einem Jahr in ganz Deutschland gut vorhanden, sagte Söder. Es müsse aber “fixiert” werden, wie die vorhandenen Testpflichten auch kontrolliert würden. Zumindest bei Rückreisen per Flugzeug, Bahn und Bus müsse durch Negativtests vor der Einreise das Risiko eingeschleppter Infektionen bestmöglich minimiert werden.

Der Bund müsse sich aber auch überlegen, wie an den Grenzen Stichproben bei Einreisenden praktikabel seien. “Es würde schon mal sehr helfen, wenn die gesamten Kontrollpflichten, die es gibt, auch eingehalten werden und dies dann auch überprüft wird”, sagte Söder.

Bayern fühlt sich bei Impfstoffverteilung ungerecht behandelt

Montag, 28. Juni, 13.05 Uhr: “Wir brauchen mehr Impfstoff, auch in der Verteilung der Bundesländer”, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Impfgipfel in Bayern. Die Verteilgerechtigkeit müsse erhöht werden, jedes Bundesland müsse auf 100 000 Einwohner gleich viel Impfstoff bekommen. Der Freistaat liege bei der Verteilung, gerechnet auf 100 000 Einwohner, auf Platz sieben unter den Ländern, so Söder.

Er räumte aber ein, dass bei der Verteilung des Impfstoffs auch innerhalb Bayerns Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien. Vor allem der Impfstoff von Astra Zeneca gehe “nicht weg wie warme Semmeln”. Es müsse ein System etabliert werden, bei dem die Apotheken, niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte übrig gebliebene Dosen an die Impfzentren melden.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) rief die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, sich zum Thema Kreuzimpfungen mit zwei verschiedenen Impfstoffen klarer zu positionieren. Kreuzimpfungen könnten auch die Akzeptanz des Impfstoffs von Astra Zeneca verbessern. Zudem seien Kreuzimpfungen unter Umständen für Auffrischungen etwa bei Bewohnern von Seniorenheimen laut Virologen eine denkbare Alternative.

Bayern ist vor allem bei den Erstimpfungen im Vergleich der Bundesländer ins Hintertreffen geraten. Mit knapp 51 Prozent liegt Bayern hier auf dem vorletzten Platz der Erstimpfungen. Mit 35 Prozent bei den vollständigen Impfungen liegt Bayern in dieser Statistik im Mittelfeld.

Söder fordert einen Erhalt der Impfzentren

Montag, 28. Juni, 12.35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert den Erhalt der Impfzentren. “Wir sind der festen Überzeugung, dass die Impfzentren über den September erhalten bleiben müssen”, sagt er nach dem Corona-Impfgipfel der bayerischen Staatsregierung. Diese aufzugeben, wäre ein “großer Fehler”, sie würden weiter benötigt. Vielleicht müssten sie “etwas reduziert und dezentraler” aufgestellt werden, für einen schnellen Impffortschritt seien sie aber notwendig.

Bayern hebt Priorisierung auch in Impfzentren auf

Montag, 28. Juni, 12.20 Uhr: Bayern will das Tempo beim Impfen erhöhen, eine Maßnahme dafür ist die Aufhebung der Priorisierung auch in den Impfzentren – und zwar schon ab dieser Woche. Das hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Impfgipfel mit Experten und Politikern mitgeteilt. Die Inzidenzzahlen im Freistaat seien derzeit zwar gut, jedoch mahnte Söder: Man dürfe nicht glauben, die Probleme mit der Delta-Variante des Coronavirus “ziehen an uns vorbei, wie ein Sommergewitter”.

Die Entwicklung in Großbritannien zeige, dass man die Mutation ernst nehmen müsse. “Delta wird vor allem für junge Menschen und Schülerinnen und Schüler eine Herausforderung sein.” Es brauche weiterhin Schutzmaßnahmen wie Masken und Impfungen. “Und zwar vollständige Impfungen”, betonte Söder.

Impfgipfel soll Tempo im Kampf gegen Corona in Bayern verbessern

Montag, 28. Juni, 10.00 Uhr: In der Hoffnung auf wieder mehr Tempo bei den Corona-Impfungen im Freistaat lädt die Staatsregierung am Montag Experten und Kommunalpolitiker zum Impfgipfel. Bei der Videokonferenz geht es primär darum, wie in Bayern wieder mehr Erstimpfungen durchgeführt werden können. In den vergangenen Wochen hatte es wegen des Mangels an Impfstoffen in den Impfzentren vor allem nur Zweitimpfungen gegeben. Nachdem aber für die kommenden Wochen wieder von den Herstellern mehr Vakzin in Aussicht gestellt wurde, soll das Tempo nun wieder angezogen werden.

“Ein halbes Jahr nach dem Start der Corona-Impfungen ist dieser zweite bayerische Impfgipfel ein wichtiger Uhrenvergleich aller beteiligten Gruppen”, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München. Die Ausgangslage nach sechs Monaten sei positiv. “Wir können heute sagen, dass jeder zweite Bewohner Bayerns mindestens einmal geimpft ist, jeder dritte hat schon den vollen Impfschutz.”

Eingeladen zur Videokonferenz sind neben Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek (beide CSU) den Angaben zufolge rund 20 Vertreter der Ärzteschaft, der Apotheken, der Kommunen, der Wissenschaft und der Wirtschaft. Bei den Gesprächen geht es dem Sprecher zufolge auch um strategische Fragen. “Grundsätzlich wollen wir schauen, wo wir stehen und wo wir Weichen stellen müssen für die kommende, wichtige Phase der Impfkampagne und beim Ziel, der sich weiterverbreitenden Delta-Variante wo immer es geht Einhalt zu gebieten.”

Niedrige Inzidenz in Bayern stabil

Montag, 28. Juni, 6.52 Uhr: Die niedrige Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern bleibt stabil. Am Montag liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 6,9, am Sonntag hatte sie nahezu gleich bei 7,0 gelegen. Elf Landkreise und kreisfreie Städte sind am Montag coronafrei. Den höchsten Wert weist weiterhin der Landkreis Lichtenfels mit 46,4 und 31 Neuinfektionen aus.

Priorisierung in Impfzentren soll fallen

Sonntag, 27. Juni, 19.11 Uhr: In Bayern wird es bald keine Priorisierung mehr in den Impfzentren geben. Die Aufhebung der Impfreihenfolge soll nach Informationen der Süddeutschen Zeitung bereits an diesem Montag beschlossen werden, wenn sich die Staatsregierung per Videokonferenz zu einem Impfgipfel trifft. Hintergrund dieser Entscheidung ist, dass die Zahl der impfwilligen Menschen in Bayern offenbar rückläufig ist – bei den Hausärzten ebenso wie in den Impfzentren.

Auch aus anderen Bundesländern hatte es zuletzt Nachrichten gegeben über rückläufige Terminbuchungen und Terminabsagen. Der Wegfall der Priorisierung könnte dazu beitragen, das Impftempo trotz sinkender Impfbereitschaft möglichst hoch zu halten. Die niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Bayern dürfen bereits seit Mitte Mai frei entscheiden, welche Patienten sie zuerst gegen das Coronavirus impfen.

Beim Impfgipfel wird es unter anderem auch um die Frage gehen, wie eine Auffrischung des Impfschutzes organisiert werden kann. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rechnet ja damit, dass sich die Menschen in Deutschland spätestens im neuen Jahr erneut gegen das Coronavirus impfenlassen sollten. Bei der Organisation der Impfungen dürfte dies vor allem die Alten- und Pflegeheime wieder in den Blickpunkt rücken, wo die Menschen besonders gefährdet sein dürften, wenn der Impfschutz nachlässt.

Fitnessbranche hofft auf Erholung

Sonntag, 27. Juni, 17.32 Uhr: Nach monatelangen Schließungen aufgrund der Corona-Pandemie hofft die Fitnessbranche im Freistaat auf Erholung. “Sobald wir unsere strengen Schutz- und Hygienemaßnahmen lockern können, sind wir zuversichtlich, dass noch mehr Mitglieder wieder zurückkommen werden”, sagte ein Sprecher der Kette McFit, die in Bayern 20 Studios betreibt.

Positiv stimmt die Betreiber, dass bei vielen Menschen eine neue Wertschätzung für die eigene Gesundheit zu beobachten sei. “Diabetes Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Übergewicht waren ja Probleme, die während Corona ein zusätzliches Risiko mit sich brachten”, sagte eine Sprecherin der Franchise-Kette Clever fit und sprach in Bezug auf neue Mitglieder von einem besseren Juni als je zuvor.

Ähnliches berichtet die Kette Fitness First. “Waren es im Juni 2020 nach der Wiedereröffnung nur 60 Prozent der Neuverträge wie im selben Monat 2019, so sehen wir aktuell in 2021 rund 160 Prozent mehr Neumitglieder im Vergleich zu 2019”, hieß es. Nach Angaben des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) gab es Ende 2020 etwa 1600 Fitnessstudios im Freistaat mit rund 1,6 Millionen Mitgliedern – rund 220 000 weniger als 2019. Landesweit existieren um die 1600 Muckibuden.

Im Bundesdurchschnitt verloren die Studios 2020 zwölf Prozent ihrer Mitglieder. “Bei weiteren Lockerungen und konstantem Betrieb der Unternehmen erwarten wir, 2023 ein vergleichbares Niveau wie vor der Pandemie erreichen zu können”, sagte ein DSSV-Sprecher.

Inzidenz sinkt auf 7,0

Sonntag, 27. Juni, 12.16 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist erneut leicht gesunken. Am Sonntag liegt sie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 7,0. Am Samstag hatte der Wert noch 7,2 betragen. Den höchsten Inzidenzwert hat weiterhin der Landkreis Lichtenfels. Dort stieg der Wert von Samstag auf Sonntag von 35,9 auf 46,4. Coronafrei sind aktuell die Städte Straubing, Memmingen, Kaufbeuren und Amberg sowie die Landkreise Freyung-Grafenau, Regen, Straubing-Bogen und Amberg-Sulzbach. Dort liegt die Inzidenz am Sonntag jeweils bei 0,0. Die Landeshauptstadt München hat aktuell einen Wert von 9,0.

Söder: Delta-Variante ist bald auch in Bayern dominant

Sonntag, 27. Juni, 7.29 Uhr: Die Delta-Variante des Coronavirus wird nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder bald auch in Bayern das Infektionsgeschehen bestimmen. In einigen Wochen werde sie “auch bei uns die dominante Variante” sein, sagte der Ministerpräsident am Samstag bei der CSU-Listenaufstellung zur Bundestagswahl in Nürnberg. Wegen der Corona-Krise fand die Veranstaltung unter freiem Himmel im Nürnberger Max-Morlock-Stadion statt.

Söder betonte, dass aus diesem Grund weiter Vorsicht notwendig sei und zu viele Lockerungen die erzielten Erfolge gefährdeten. Gleichwohl werde es in den kommenden Wochen “Stück für Stück” weitergehen mit den Lockerungen. Söder bekräftigte, Ziel der Corona-Politik müsse es sein, einen weiteren Lockdown zu verhindern. Dazu müssten jetzt die richtigen Weichen für den Herbst gestellt werden. Von entscheidender Bedeutung sei dabei das Impfen, es brauche insbesondere Angebote für Schüler und Studenten. “Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, damit die Schulen offen bleiben können.”

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