Corona in Bayern: 2G-Einschränkungen für Jugendliche – Bayern

Verbände: Jugendliche nicht durch 2G ausschließen

Donnerstag, 9. Dezember, 13.24 Uhr: Die Einführung der 2G-Regel auch in der Kinder- und Jugendarbeit wird nach Einschätzung von Verbänden für viele junge Menschen im Freistaat zu massiven Einschränkungen und damit zu sozialen Folgen führen. “Minderjährige können zum Teil nicht selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen”, erläuterte das Forum Bildungspolitik als Dachverband von über 40 Organisationen am Donnerstag in München. Ungeimpft habe der Nachwuchs jedoch ab dem nächsten Jahr keinen Zugang mehr zu außerschulischen Bildungs- und Freizeitangeboten wie Volkshochschulen oder Schwimmbädern.

Die 2G-Regel treffe daher im Abwägungsprozess zwischen Pandemiebekämpfung und sozialen Freiheiten genau die Falschen, betonte das Forum Bildungspolitik. “Als Gesellschaft müssen wir die Bedürfnisse junger Menschen jetzt politisch priorisieren. Sie brauchen diese Zeit in den schulischen und außerschulischen Einrichtungen für ihre geistige und soziale Entwicklung ebenso wie für ihre psychische Gesundheit”, sagte die Vorsitzende Simone Fleischmann.

Auch der Caritasverband der Erzdiözese Bamberg hatte vor kurzem auf die Problematik hingewiesen. Die stellvertretende Direktorin Ursula Kundmüller warf zudem die Frage auf, wie es in den Weihnachtsferien weitergehen solle. Der Schulausweis könne, da in den Ferien weder Unterricht noch Tests stattfänden, nicht mehr wie gewohnt als Testnachweis gelten. “Hier muss die Politik schnellstens Klarheit schaffen. Sonst sind Jugendliche, deren Erziehungsberechtigte sie nicht impfen lassen, vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.”

Ungeimpfte 12- bis 17-jährige, die in der Schule regelmäßig negativ getestet werden, haben trotz der neuen 2G-Regelungen übergangsweise noch bis Ende Dezember Zutritt zu sportlichen, musikalischen oder schauspielerischen Aktivitäten, auch wenn sie nicht geimpft oder genesen sind.

Zoll findet 130 000 unsichere FFP2-Masken

Donnerstag, 9. Dezember, 12.18 Uhr: Der Zoll hat etwa 130 000 unsichere FFP2-Masken aus dem Verkehr gezogen. Die Masken hätten nicht den vorgegebenen Normen entsprochen, teilte ein Sprecher des Hauptzollamts Regensburg am Donnerstag mit. Den Beamten waren demnach Anfang Dezember bei der Abfertigung der aus Südosteuropa kommenden Lieferung in Amberg wegen des fehlenden Namens und der nicht vorhandenen Kontaktanschrift des Herstellers Zweifel gekommen.

Die zuständige Marktüberwachungsbehörde bei der Regierung von Mittelfranken habe den Verdacht dann bestätigt. Auch sei die Kennzeichnung falsch gewesen.

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 471,2

Donnerstag, 9. Dezember, 6.52 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist abermals deutlich gefallen. Am Donnerstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 471,2. Zuvor hatte das Institut den niedrigeren Wert von 381,5 gemeldet, ihn jedoch noch am Morgen korrigiert. Am Mittwoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 493,2. Kein Landkreis und keine Stadt liegen demnach noch über der Marke von 1000. Ob die Zahlen die tatsächliche Lage widerspiegeln, ist nicht ganz klar. Experten gehen von einer Untererfassung aus, da Gesundheitsämter und Kliniken zum Teil mit der Meldung von Fällen nicht hinterherkommen.

Das RKI meldet 11 794 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden, im gleichen Zeitraum sind 136 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. 1048 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Sie machen knapp ein Drittel der Intensivpatienten in Bayern aus. 290 Intensivbetten sind derzeit in Bayern frei. Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Freyung-Grafenau mit 945,7 gefolgt von Weilheim-Schongau mit 864,6 und dem Kreis Passau mit 815,7.

Polizei: Mehr als 1000 Menschen bei Corona-Demo in München

Mittwoch, 8. Dezember, 21.05 Uhr: In München haben sich am Mittwochabend zahlreiche Kritiker von Corona-Maßnahmen und Impfgegner versammelt. Mehr als 1000 Menschen versammelten sich bei der angemeldeten Demonstration rund um den Wittelsbacherplatz, wie eine Polizeisprecherin auf SZ-Anfrage sagte. In sozialen Netzwerken war unter Verweis auf Videos von der Protestaktion von “Tausenden” Teilnehmern die Rede. Es sei zu Verstößen gegen die Maskenpflicht gekommen, so die Polizei. Größere Zwischenfälle habe es nach ersten Erkenntnissen aber nicht gegeben. Gegen 20 Uhr habe sich die Demonstration allmählich aufgelöst.

Wöchentliche Impfungen in Bayern kratzen an Millionen-Marke

Mittwoch, 8. Dezember, 16.35 Uhr: Die Zahl der wöchentlichen Impfungen in Bayern ist Anfang Dezember auf fast eine Million gestiegen. Zwischen dem 29. November und 5. Dezember seien 971 300 Dosen gegen Corona verabreicht worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. In der Woche zuvor waren es noch etwa 793 000 gewesen, Anfang November nur knapp 180 000.

Allein am Dienstag wurden den Angaben zufolge fast 169 000 Menschen in Bayern gegen Corona geimpft, 13 000 davon zum ersten Mal. Im Wochenvergleich sank die Zahl der Erstimpfungen nach Angaben des Ministeriums aber erstmals seit Anfang November wieder – von etwa 109 000 auf 100 000. Die Zahl der Auffrischungsimpfungen stieg im Gegensatz dazu von knapp 619 000 auf fast 793 000.

Verfassungsgerichtshof lässt neue bayerische Corona-Regeln in Kraft

Mittwoch, 8. Dezember, 12.52 Uhr: Die im Dezember noch einmal deutlich verschärften Corona-Regeln bleiben unverändert in Kraft. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof lehnte es in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung ab, einzelne Vorschriften der Corona-Verordnung durch einstweilige Anordnung außer Vollzug zu setzen. Es sei zudem “nicht davon auszugehen, dass die Popularklage im Hinblick auf die aktuell geltenden Vorschriften in der Hauptsache erfolgreich sein wird”, teilte das Gericht mit.

Der Antragsteller hatte unter anderem eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Nicht-Geimpften beklagt und die Corona-Regeln gleich reihenweise außer Vollzug setzen lassen wollen: etwa das Verbot von Weihnachtsmärkten, die Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und Nicht-Genesene, die 2G- und 2G-plus-Regelungen, die Sperrstunde in der Gastronomie, die pauschale Schließung von Clubs und Kneipen sowie die noch strikteren Einschränkungen in regionalen Corona-Hotspots.

Das höchste bayerische Gericht wies sämtliche Forderungen zurück: Es sei nicht ersichtlich, dass die Staatsregierung die Spielräume im Bundesinfektionsschutzgesetz überschritten habe oder unter Verletzung von Grundrechten der Bayerischen Verfassung gehandelt habe. Die Richter verwiesen dabei auf die zugespitzte Corona-Lage in Bayern.

Umfrage: Fast 70 Prozent der Bayern sind für Impfpflicht

Mittwoch, 8. Dezember, 9.16 Uhr: Im Kampf gegen Corona befürworten fast 70 Prozent der Bayern eine generelle Impflicht. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag des Bayerischen Rundfunks ergeben. Demnach antworteten 58,8 Prozent mit “ja, auf jeden Fall” und 10,1 Prozent mit “eher ja” – das sind zusammen 68,9 Prozent. 24,5 Prozent sind kategorisch dagegen, 3,5 Prozent sagten “eher nein”. Unentschieden in der Impfpflichtfrage sind 3,1 Prozent.

6,4 Prozent der Befragten lehnen alle Covid-Impfstoffe ab. 15,5 Prozent stimmten der Aussage “Bin skeptisch gegenüber mRNA-Impfstoffen” zu. 10,1 Prozent wollen auf einen Totimpfstoff warten. Die Ansicht, das Virus sei “nicht so gefährlich wie gesagt wird”, vertreten 11,9 Prozent. 41,4 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass eine allgemeine Impflicht bereits ab 12 Jahren gelten soll – falls sie kommt. 31,1 Prozent sind für eine Einführung ab 18 Jahren, 25,2 Prozent befürworten laut der Befragung eine Impflicht ab fünf Jahren. Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey 1000 Menschen in Bayern online befragt.

In Teilen des Einzelhandels gilt ab Mittwoch 2G

Mittwoch, 8. Dezember, 7.23 Uhr: In Teilen des bayerischen Einzelhandels dürfen ab Mittwoch nur noch Geimpfte und Genesene einkaufen. Die 2G-Regelung gilt allerdings nicht für Geschäfte des täglichen Bedarfs, was zu einer ganzen Reihe an Ausnahmen führt. Im Handel wartet man nun gespannt darauf, wie die Kunden reagieren. Eine Liste des Gesundheitsministeriums zu den Ausnahmen von der 2G-Regelung führt neben dem Lebensmittelhandel, Apotheken, Drogerien, Tankstellen, Baumärkten und Zeitschriftenläden unter anderem auch Optiker, Akustiker, Babyfachmärkte, Tier- und Futtermittelgeschäfte, Blumenläden, Schuhgeschäfte und Buchhandlungen. Zudem sind auch Handwerksbetriebe und Werkstätten ausgenommen und für die restlichen Betriebe ist zumindest die Abholung bestellter Ware erlaubt.

In den von der 2G-Regelung betroffenen Geschäften wie beispielsweise Textilhandel, Juwelieren oder Sportgeschäften muss der 2G-Status im Eingangsbereich kontrolliert werden. Dafür sind neben dem Nachweis selbst auch Ausweispapiere nötig, wie Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern sagt. Im Handel sieht man mit gemischten Gefühlen auf die Maßnahme. Einerseits falle ein Teil der potenziellen Kunden weg, Spontankäufe werden schwieriger und man befürchtet Ärger mit abgewiesenen Besuchern. Andererseits herrsche nun Klarheit, sagt Bernd Ohlmann vom Handelsverband. “Unsere große Hoffnung ist, dass der weihnachtliche Knoten platzt.” Dazu könne auch beitragen, dass so manche Geimpfte, die bisher den Rummel gemieden hätten, sich mit 2G künftig sicherer fühlten und lieber einkaufen gingen.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter 500

Mittwoch, 8. Dezember, 7.12 Uhr: Die Corona-Inzidenz hat einen deutlichen Sprung nach unten gemacht und liegt am Mittwoch bei 493,2. Am Vortag hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) für Bayern einen Wert von 520,6 ausgewiesen. Das RKI meldet 10 417 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden, im gleichen Zeitraum sind 114 Menschenan oder mit Covid-19 gestorben. 1054 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Sie machen knapp ein Drittel der Intensivpatienten in Bayern aus. Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Weilheim-Schongau mit 1062,2, gefolgt von Freyung-Grafenau mit 1001,9. Dies sind die beiden einzigen Landkreise, in denen die Inzidenz noch vierstellig ist.

Würzburger Faschingsumzug fällt aus

Dienstag, 7. Dezember, 15.28 Uhr: Kaum hat die fünfte Jahreszeit begonnen – schon steht sie in Würzburg vor einem jähen Ende. Der größte Faschingsumzug in Süddeutschland “rechts des Rheins”, so die Eigenwerbung, fällt auch 2022 aus. Das sagte der 1. Gesellschaftspräsident der 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg, Georg Göbel. Auch die Große Gala-Prunksitzung und der Prinzenball fänden nicht statt.

Normalerweise schauen bis zu 100 000 Menschen beim Rosenmontagsumzug zu. 2020 waren 150 Gruppen und Musikkapellen mit 3000 Teilnehmern durch die Innenstadt von Würzburg gezogen. Ob der Kinderfasching am Faschingssamstag auch abgesagt wird, steht laut Göbel noch nicht fest.

Franken gilt als ausgewiesene Narrenregion in Bayern. In Nicht-Corona-Jahren kommen Hunderttausende Zuschauer zu den Faschingsumzügen etwa in Nürnberg, Bayreuth und Bamberg. In Bayreuth ist nach Angaben der Marketing & Tourismus GmbH noch nicht entschieden, ob die geplanten Veranstaltungen ausfallen. In Nürnberg organisiert der Förderverein Nürnberger Fastnachtszug alljährlich den großen Faschingszug – geplant im kommenden Jahr für den 27. Februar. Laut Homepage soll der Gaudiwurm an diesem Tag um 13 Uhr beginnen.

Kabinett beschließt Nachweispflicht für Tests bei Kita-Kindern

Dienstag, 7. Dezember, 12.35 Uhr: Wie kann die vierte Welle gebrochen werden? Mit dieser Frage hat sich am Dienstagvormittag das bayersiche Kabinett befasst. In der anschließenden Pressekonferenz gab Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) bekannt, dass für Kita-Kinder von Januar an drei Test pro Woche verpflichtend sind. Das gilt für alle Kinder vom 1. Geburtstag an. Akzeptiert werde ein Test, der in der Einrichtung vorgenommen werde, oder auch die glaubhafte Versicherung eines selbst vorgenommenen Schnelltests. Auch PCR-Pooltests seien möglich, sofern die Träger dies anböten, sagte Herrmann. Der Entwurf des Sozialministeriums werde noch weiter ausgearbeitet. Von Eltern hatte es Kritik gegeben, unter anderem weil die Laborkapazitäten für die Tests unter Umständen nicht ausreichen könnten.

Im Freizeitbereich gibt es eine kleine Lockerung, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mitteitle. Für die Seilbahnen gelte künftig nur noch die 2-G-Regelung statt wie derzeit 2 G plus. Das gelte für Schlepp- und Sessellifte sowie für Gondeln, sagte der Freie-Wähler-Chef. Damit wolle man verhindern, dass Menschen ins Ausland fahren und andere das Geschäft mit dem Wintersport machen.

In Anbetracht der teilweise übervollen Intensivstationen in Bayerns Krankenhäusern will Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mehr Personal gewinnen. Damit soll die Zahl der nutzbaren Intensivbetten um bis zu 100 erhöht werden.

Kabinett berät über Kita-Tests und Intensivbetten

Dienstag, 7. Dezember, 9.23 Uhr: Das bayerische Kabinett berät am Dienstagvormittag erneut über die Corona-Lage im Freistaat. Unter anderem soll über einen Vorschlag des Sozialministeriums gesprochen werden, der ein Testkonzept für Kinder in Kindertagesstätten enthält.

Ferner wollen die Minister unter Leitung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auch über die Möglichkeit beraten, die Zahl der Intensivbetten in Bayerns Krankenhäusern zu erhöhen. Die Kapazität war im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent geschrumpft, weil nicht mehr ausreichend Pflegepersonal zur Verfügung steht, um die Betten zu betreiben.

Um 12 Uhr werden Staatskanzlei-Chef Florian Herrmann, Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Digital-Ministerin Judith Gerlach (alle CSU) sowie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bei einer Pressekonferenz über die Ergebnisse der Sitzung berichten – den Livestream können Sie auf Süddeutsche.de verfolgen.

Holetschek: Bayern prüft Testpflicht-Befreiung nach Booster-Impfung

Dienstag, 7. Dezember, 9.21 Uhr: Die Befreiung von verpflichtenden Corona-Tests für Menschen mit Booster-Impfung soll möglicherweise von bislang drei Bundesländern auf andere ausgeweitet werden. Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) kündigte nach einer Konferenz der Gesundheitsminister am Montag an, dass der Freistaat diese Möglichkeit prüfen werde. Auch der designierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe bei der Konferenz einen entsprechenden Hinweis gegeben.

In Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gilt eine entsprechende Regelung bereits seit Samstag. Mecklenburg-Vorpommern prüft ebenfalls. Lauterbach nahm erstmals an der Sitzung teil, der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum letzten Mal. Lauterbach soll zusammen mit den anderen Mitgliedern des künftigen Bundeskabinetts aus SPD, Grünen und FDP an diesem Mittwoch vereidigt werden.

An den Online-Beratungen der Minister nahm auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission teil, Thomas Mertens. Dessen Äußerung, wenn er Vater eines sieben Jahre alten Kindes wäre, würde er dieses derzeit nicht gegen Corona impfen lassen, sei missverstanden worden, sagte Holetschek. Mertens habe deutlich gemacht, er habe so verstanden werden wollen, dass er einem Kind keinen Impfstoff geben würde, für den es noch keine Empfehlung gebe.

Gewerkschaft: Testkonzept für Kitas kommt zu spät

Dienstag, 7. Dezember, 9.20 Uhr: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist vor der Beratung der Staatsregierung über ein Corona-Testkonzept für Kindertagesstätten skeptisch. “Seit Mai fordern wir Lolli-Tests für Kitas, seit November auch für Personal und Kinder verpflichtend. Nun ist es Dezember, die Welle überrollt uns und die Staatsregierung reagiert gewohnt verspätet”, kritisierte der stellvertretende Landesvorsitzende Gerd Schnellinger. “Das alles hätte man sich sparen können, hätte man den Sommer genutzt.”

Das bayerische Kabinett wird am Dienstag erneut zusammenkommen, um über die Corona-Lage im Freistaat zu beraten. Unter anderem soll über einen Vorschlag des Sozialministeriums gesprochen werden, der ein Testkonzept für Kinder in Kindertagesstätten enthält. Die GEW befürchtet dabei, dass nicht PCR-Pool-Tests, die sie favorisiert, sondern Schnelltests vorgeschrieben werden. Diese seien für das Personal aufwendiger.

“Wir sind ehrlich gesagt müde, immer wieder Pool-Tests und Luftfilter zu fordern”, sagte der Würzburger Kita-Leiter Christian Gündling. “Wie befürchtet, wird erst etwas getan, wenn es brennt.” Das koste leider vielen Menschen die Gesundheit.

Umfrage: Ungeimpfte eher bereit zum Corona-Regelbruch an Weihnachten

Dienstag, 7. Dezember, 8.27 Uhr: Besonders Ungeimpfte sind einer Umfrage zufolge bereit, sich am bevorstehenden Weihnachtsfest über eventuelle Kontaktbeschränkungen hinwegzusetzen. Bei der jährlichen Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr München gaben zwei Drittel (66 Prozent) der nicht geimpften Befragten an, dass sie sich über coronabedingte Verbote, zumindest teilweise, hinwegsetzen würden. Von den vollständig geimpften Personen zeigten nur 43 Prozent eine Offenheit für Regelbrüche, sagte Studienleiter Professor Philipp Rauschnabel der Deutschen Presse-Agentur.

Im Durchschnitt hatten 47 Prozent der Männer und Frauen eine Bereitschaft zu Regelverstößen erklärt. “Die Offenheit zum Regelbruch ist weiterhin erschreckend hoch”, meinte Rauschnabel. “Diese Zahlen sollten uns zu denken geben.” Bei der Online-Umfrage hatten die Teilnehmer verschiedene Antwortoptionen. Sie konnten beispielsweise angeben, dass sie Verbote nicht beachten würden, weil diese mit einer wichtigen Tradition brechen würden. Eine andere Antwortmöglichkeit zielte darauf ab, dass die Befragten Verbote übertrieben fänden – hier stimmten 39 Prozent der Ungeimpften und 18 Prozent der Geimpften zu. 80 Prozent der Befragten waren den Informationen zufolge vollständig geimpft, 16 Prozent nicht. Die 4 Prozent Teilnehmer, die sich als noch nicht vollständig geimpft bezeichneten, wurden bei den Vergleichen nicht berücksichtigt.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 526,4

Dienstag, 7. Dezember, 7.07 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist wieder leicht gesunken, nun ist es der elfte Tag in Folge. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Dienstag für Bayern den Wert von 520,6 aus, am Montag lag er bei 526,4. Das RKI meldet 5385 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden, im gleichen Zeitraum sind 106 Menschenan oder mit Covid-19 gestorben. 1064 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Sie machen ein Drittel der Intensivpatienten in Bayern aus. Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Weilheim-Schongau mit 1046,0 gefolgt von Freyung-Grafenau mit 1015,9. Dies sind die beiden einzigen Landkreise, in denen die Inzidenz noch vierstellig ist.

Drei oberbayerische Kommunen heben Hotspot-Regeln auf

Montag, 6. Dezember, 17.55 Uhr: In drei weiteren bayerischen Kommunen werden an diesem Dienstag die verschärften Corona-Hotspot-Beschränkungen enden. Stadt und Landkreis Rosenheim sowie der Kreis Mühldorf am Inn gaben am Montag bekannt, dass die regionalen Hotspot-Regelungen aufgehoben werden. Wobei die Stadt Rosenheim mit der Aufhebung einen Tag länger wartet als nötig gewesen wäre.

Gaststätten, Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen dürfen somit am Dienstag wieder öffnen, Ungeimpfte haben aber weiterhin keinen Zutritt. Hotels dürfen zudem nun auch wieder Touristen beherbergen. Die schärferen Beschränkungen werden in Bayern aufgehoben, wenn in den Landkreisen oder kreisfreien Städten fünf Tage in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz unter 1000 liegt.

Die Stadt Rosenheim hätte bereits am Sonntag die Aufhebung bekannt geben können, dann hätten dort die Unternehmen bereits am Montag öffnen können. Ein Sprecher der Stadt erklärte, die Menschen müssten solch eine Maßnahme aber erfahren und die Betriebe darauf regieren. “Beides ist nach Einschätzung der Verwaltung mit Bekanntgabe an einem Sonntag nicht wirklich zu gewährleisten. Alle von den Lockerungen profitierenden Branchen benötigen zur Wiederaufnahme ihrer Geschäftstätigkeit einen gewissen Vorlauf”, sagte er. Deswegen sei bis Montag abgewartet worden.

Caritasverband gegen Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen

Montag, 6. Dezember, 16.10 Uhr: Der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising lehnt eine Impfpflicht für einige Berufsgruppen ab. Eine solche Impfpflicht, die sich “auf die Beschäftigten in Krankenhäusern, Altenheimen und Behinderteneinrichtungen beschränkt, ist ein falsches Signal”, teilte der Verband am Montag mit. Dies wäre eine “Aufkündigung der Solidarität gerade mit all denen”, die in den vergangenen Monaten in den Pflege- und Sozialberufen “alles gegeben” hätten, hieß es weiter.

Die Bekämpfung des Coronavirus und auch der Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe “und nicht das Problem einzelner Einrichtungen”, sagte Diözesan-Caritasdirektor Hermann Sollfrank: “Wenn schon eine Impfpflicht kommen muss, dann muss es eine allgemeine Impfpflicht sein.”

Sollfrank erneuerte den Aufruf des Diözesan-Caritasverbandes, sich “so rasch als möglich gegen Covid 19 impfen” zu lassen: “Sämtliche Nebenwirkungen, die alle gängigen Impfstoffe haben, sind in Häufigkeit und Stärke nicht vergleichbar mit dem Leid, welches das Virus insbesondere aufgrund der geringen Durchimpfung verursacht”. Zum Diözesan-Caritasverband München und Freising gehören mehrere hundert Einrichtungen in München und Oberbayern.

Derzeit knapp 1200 Soldaten in Bayern im Corona-Einsatz

Montag, 6. Dezember, 15.55 Uhr: Um das Coronavirus zu bekämpfen sind in Bayern zurzeit 1187 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. 767 Soldaten seien auf insgesamt 73 Kontaktnachverfolgungsstellen verteilt, teilte ein Sprecher der Bundeswehr am Montag auf Anfrage in München mit.

Ein weiterer Teil entfällt auf Kliniken: In 19 Einrichtungen sind nach Angaben der Bundeswehr 341 Soldaten beschäftigt. 49 weitere leisten Ihren Dienst derzeit in insgesamt zehn Impfzentren. Zudem verteilen sich weitere 30 auf eine Pflegeeinrichtung und 2 Landratsämter.

“Die Soldaten erhalten vor Ort ihren Auftrag durch eine Einweisung der jeweiligen Einrichtung”, hieß es von Seiten der Bundeswehr. Kurz nach Beginn der Pandemie waren im Freistaat etwa 200 Soldaten im Corona-Einsatz.

Inzidenz sinkt leicht auf 526,4

Montag, 6. Dezember, 6.58 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist nochmals gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist am Montag für Bayern den Wert von 526,4 aus, am Vortag hatte er bei 529,6 gelegen. Am Freitag vor einer Woche hatte die Zahl der der Infektionen pro 100 000 Menschen in den vergangenen Tagen ihren bisherigen Höchstwert im Freistaat erreicht und lag bei 652,3. Das RKI meldet 6168 neue Infektionen innerhalb von 24 Stunden, 25 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit Covid-19 gestorben. 1068 Covid-Patienten liegen aktuell auf den Intensivstationen, wie aus dem Divi-Intensivregister ersichtlich ist. Sie machen genau ein Drittel der Intensivpatienten in Bayern aus.

Die höchste Inzidenz im Freistaat hat der Landkreis Freyung-Grafenau mit 1074,6, gefolgt von Weilheim-Schongau mit 1032,1. Dies sind die beiden einzigen Landkreise, in denen die Inzidenz vierstellig ist.

Zahl der Neuinfektionen geht zurück – Inzidenz bei 529,6

Sonntag, 5. Dezember, 11.20 Uhr: Die Corona-Zahlen in Bayern sinken langsam aber stetig. Das Robert-Koch-Institut meldete am Sonntagmorgen eine Inzidenz von 529,6 für den Freistaat. Das sind 14,1 weniger als am Vortag, es ist der neunte Rückgang in Folge. Deutscher Durchschnitt sind 439,2. Zudem liegen derzeit etwas weniger Menschen mit Corona auf Intensivstationen in Bayern. Das bundesweite Intensivregister meldete mit Stand 11.05 Uhr im Vergleich zum Vortag einen leichten Rückgang auf 1056 erwachsene Covid-19-Patienten.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist allerdings zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung bei den Corona-Zahlen ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer. Zudem wurden teilweise Intensivpatienten aus Bayern in andere Bundesländer verlagert.

Die höchsten Inzidenzen in Bayern wiesen laut RKI die Landkreise Freyung-Grafenau mit 1116,7 und Weilheim-Schongau mit 1040,2 auf. Sie sind auch die einzigen über der Grenze von 1000 ab der verschärfte Corona-Maßnahmen gelten. Gültig waren diese am Sonntag noch in neun Landkreisen. Allerdings können sie am Montag in mehreren Kreisen enden, nachdem diese seit fünf Tagen unter der Grenze von 1000 liegen. Unter anderem kündigte das Landratsamt Traunstein einen entsprechenden Schritt an.

Mehr Teilnehmer als angemeldet bei Demo in Ansbach

Sonntag, 5. Dezember, 10.40 Uhr: Bei einer Demonstration gegen die derzeitigen Corona-Maßnahmen sind in Ansbach statt der angemeldeten 250 Teilnehmer etwa 1500 Menschen gekommen. Wie ein Pressesprecher der Polizei am Sonntag sagte, musste die Zahl der Ordner kurzfristig erhöht werden und deswegen eine Zwischenkundgebung am Karlsplatz in Ansbach stattfinden. In der Spitze sollen bis zu 1800 Menschen am Samstag an der Demonstration teilgenommen haben. Zwischenfälle oder Verstöße gegen die Auflagen sind dem Pressesprecher der Polizei nicht bekannt.

Inzidenz sinkt leicht

Samstag, 4. Dezember, 10.45 Uhr: Der leichte Abwärtstrend bei den gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Bayern hält an. Das Robert-Koch-Institut gab am Samstagmorgen eine Inzidenz von 543,7 für den Freistaat an. Das sind 17,8 weniger als am Freitag und der achte Rückgang in Folge. Deutschlandweit stieg die Inzidenz minimal auf 442,7.

Zudem liegen aktuell etwas weniger Menschen mit Corona auf Intensivstationen in Bayern. Das bundesweite Intensivregister meldete im Vergleich zum Vortag einen leichten Rückgang um elf auf 1077 erwachsene Covid-19-Patienten.

Bei der Bewertung des Infektionsgeschehens ist allerdings zu bedenken, dass Experten derzeit von einer merklichen Untererfassung bei den Corona-Zahlen ausgehen. Gesundheitsämter und Kliniken kommen demnach mit der Meldung von Fällen zumindest in einzelnen Regionen nicht mehr hinterher. Auch dem RKI fällt die Beurteilung der Lage schwer.

Die höchsten Inzidenzen in Bayern wiesen die Landkreise Freyung-Grafenau mit 1050,3 und Weilheim-Schongau mit 1049 auf. Sie sind auch die einzigen über der Grenze von 1000 ab der verschärfte Corona-Maßnahmen greifen. Gültig sind diese – Stand Samstag – noch in neun Landkreisen. In Dingolfing-Landau endeten sie am Samstag, nachdem der Landkreis fünf Tage unter der Marke geblieben war.

Nächste Kandidaten für ein Ende der verschärften Maßnahmen wären die Landkreise Passau, Traunstein, Berchtesgadener Land und die Stadt Rosenheim, sofern die Inzidenz dort auch am Sonntag unter der Grenze von 1000 bleibt. Die niedrigsten Inzidenzen in Bayern wies das RKI am Samstag für die Landkreise Main-Spessart, Kulmbach und Wunsiedel mit Werten von 251,6, 266 und 291,8 aus.

Münchens OB: Oktoberfest mit Einlassbändchen

Freitag, 3. Dezember, 22.32 Uhr: Zweimal in Folge ist das Oktoberfest wegen der Corona-Pandemie nun schon ausgefallen, damit die Wiesn kommendes Jahr wieder stattfinden kann, sind nun offenbar Einlassbändchen im Gespräch. “Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass wir keine Wiesn ohne Beschränkungen sehen werden. Wir denken gerade über Oktoberfest-taugliche Zugangskontrollen nach”, sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) der Bild-Zeitung. “Wir denken über Bändchen nach. Die man unter Vorlage seiner Impfnachweise erhalten kann – für jeden Tag eine andere Farbe. Oder ein Bändchen für 16 Tage. Das ist einfacher zu kontrollieren. Wir müssen noch überlegen, wie wir das mit Spontanbesuchern regeln.”

Reiter hatte im Juni gesagt, zwei Jahre ohne Oktoberfest seien genug. Er wolle eine Wiesn 2022. Dazu solle mit Fachleuten ein Konzept erstellt werden. Sechs Millionen Besucher aus aller Welt lockte das größte Volksfest der Welt vor der Pandemie an.

.
source site