Corona-Gipfel: Pressekonferenz mit Merkel JETZT live – 2G-Einigung und neuer Grenzwert klar

Auf dem Corona-Gipfel sollen neue Regelungen für das öffentliche Leben beschlossen werden. Erste Beschlüsse sind bereits durchgesickert. Der News-Ticker.

  • Die Ministerpräsidenten und Angela Merkel beraten am Donnerstag über weitere Maßnahmen.
  • Bereits vor den Gesprächen drangen Informationen über die entscheidende Hospitalisierungsrate durch. (siehe Update von 15.17 Uhr)
  • Die Beschlussvorlage liegt vor. Neben einem erneuten Impf-Appell beinhaltet sie auch Punkte zum Thema Booster, 2G-Regelung und Home-Office-Pflicht (siehe Update von 16.27 Uhr)
  • Laut Informationen der dpa hat die Runde sich über eine flächendeckende 2G-Regelung geeinigt. (siehe Update von 17.41 Uhr)

18:54 Uhr: Scholz hält die Impfpflicht für gewisse Berufsgruppen „richtig und wichtig“. Deshalb werde diese Auffassung auch in der „neuen Regierung“ Anklang finden.

18:49 Uhr: In Bezug auf den Sport unterscheidet Kanzlerin Merkel zwischen Beruf und Hobby: Wenn der Sport als Beruf gilt, ist 3G vorgesehen. Im Hobby-Sport gilt jedoch 2G, so die Kanzlerin. Wüst ergänzt: Wenn sich die Zuschauer im Stadion an 2G halten müssen, sollte das laut Auffassung der Ministerpräsidenten auch für die Sportler gelten.

18.45 Uhr: Auf Nachfrage eines Journalisten gibt die Kanzlerin zu, dass die Kontrollen der 2G- und 3G-Regelungen bisher nicht flächendeckend passieren. Das müsse weiterhin ausgebaut werden. Den Maßnahmenkatalog für die Länder hätte sich die Kanzerlin zudem umfangreicher gewünscht.

18.42 Uhr: „Wir werden, um durch den Winter zu kommen, Maßnahmen treffen, die es so bisher nicht gegeben hat“, so der zukünftige Kanzler. Es seien gute Beratungen gewesen, Scholz blickt zuversichtlich in die Zukunft.

18.40 Uhr: Auch Scholz pocht nochmal auf die Wichtigkeit von Solidarität zueinander und dem Handeln der Einzelnen. „Mein Appell ist, dass sich alle jetzt einen Ruck geben und diese Entscheidung für sich und seine Liebsten treffen“, erklärt Scholz mit Blick auf die Impfung.

18.36 Uhr: „Menschen, die sich nicht impfen lassen, müssen damit leben, dass sie sich testen müssen und eingeschränkt werden“, appelliert Müller. Es sei ein wichtiger Schritt getan, dass man den Maßnahmenkatalog weitgehend umsetzt. „Diese nächsten Wochen sind entscheidend, wie wir durch den Dezember und den Januar kommen“, erklärt Müller. Auch er dankt den Menschen, die sich solidarisch gezeigt haben und appelliert an alle die Impfangebote anzunehmen.

18.33 Uhr: „Wir sind mitten in der vierten Welle“, beginnt Müller seine Rede. Die Hoffnung auf ein Medikament oder ein Impfstoff war zu Beginn der Pandemie groß, aber dass es so schnell gehen würde, war niemandem bewusst. Trotzdem gebe es immer noch 25 Millionen Menschen, die die Impfangebote nicht annehmen, obwohl sie es könnten. „Das liegt nicht daran, dass es zu wenig Information oder Möglichkeiten gegeben hat. Das liegt allein an dem Egoismus einzelner“, so Müller.

18.30 Uhr: Spätestens am 9. Dezember sollen die aktuellen Maßnahmen nochmal evaluiert werden. Dies sei Wüst besonders wichtig gewesen. Auch er bittet nochmal um Solidarität der bisher Ungeimpften und appelliert an ein Umdenken dieser Personen.

18.29 Uhr: Mit diesem Vorgehen sollen die Verwundbarsten am besten geschützt werden. Auch die Impfpflicht für die Pflege scheint laut Wüst beschlossene Sache. Ein Dank geht vor allem an das Krankenhauspersonal. Doch dabei soll es nicht bleiben: Wüst kündigt einen weiteren Pflegebonus an.

18.28 Uhr:  Nun ergreift NRW-Ministerpräsident Wüst das Wort. Man sei in Deutschland kurz vor einem Punkt, an dem man entscheiden müsse, wen man in den Krankenhäusern noch behandeln kann. Diesen Zustand müsse man unbedingt verhindern. Wüst verweist auf die Geschlossenheit, die nun länderübergreifend besonders wichtig ist. „Ich bin sehr froh, dass dieser Geist die Beratungen geprägt hat. Der Dreisatz heißt: Vorsicht, impfen, testen“. Laut Wüst seien die Länder bereit, die Booster-Impfungen zu verstärken. Außerdem seien die Ministerpräsidenten der Meinung, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wie in der Pflege sei durchaus notwendig.

18.22 Uhr:  Man habe eine gute Beschlussmaßnahme getroffen. Es bleibe aber abzuwarten, ob dies nun ausreiche. „Es ist wirklich absolute Zeit zum handeln“, macht Merkel noch einmal deutlich. Man werde permanent beobachten müssen, ob dies reiche oder ob man zu noch drastischeren Maßnahmen greifen müsse.

18.21 Uhr: „Ein großer Zweck der heutigen Ministerpräsidentenkonferenz war: Wann muss das Instrumentarium angewendet werden, was wir im Infektionsschutzgesetz zur Verfügung haben?“, erklärt Merkel die Grundlage der Diskussionen. Der Hospitalisierungsindex sei nun der entscheidende Wert. Dann verweist Merkel auf die bereits durchgesickerte Maßnahme zur 2G-Regelung hin (siehe Update von 16.27 Uhr). Sie stellt klar, dass derartige Begrenzungen für sie eigentlich nicht ausreichen.

18.19 Uhr: „Es ist nie zu spät, sich impfen zu lassen“, sagt Merkel. Bei den Beschlüssen sei es vorrangig ums Impfen gegangen. Die Bestätigung der Stiko, die Auffrischungsimpfung für alle ab 18 Jahren zu empfehlen, sei gut, aber auch herausfordernd.

18.17 Uhr:  „Wir haben eine besorgniserregende Situation“, sagt Merkel und weist darauf hin, dass es eine große Inzidenzspanne zwischen den Bundesländern gibt. Alle 23 bis 24 Tage würde sich die Belegung der Intensivbetten verdoppeln. „Das können wir uns nicht weiter erlauben“, sagt Merkel.

18.15 Uhr:  Kanzlerin Angela Merkel, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller betreten die Bühne, die Pressekonferenz beginnt.

Update vom 18. November, 17.41 Uhr: Ein konkreter Beschluss steht offenbar fest: Bund und Länder haben sich bei ihren Corona-Beratungen nach Teilnehmer-Angaben am Donnerstag auf flächendeckende Zugangsbeschränkungen im öffentlichen Leben für nicht geimpfte Menschen geeinigt, wie die dpa berichtet. So sollen laut Beschlussvorlage nur noch Geimpfte oder Genesene (2G) Zutritt etwa zu Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen, Gastronomie sowie zu körpernahen Dienstleistungen und Beherbergungen haben. Die Maßnahmen sollen dann greifen – sofern noch nicht geschehen -, wenn die für das jeweilige Land ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 3 überschreitet. Das ist die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Wenn der Schwellenwert an fünf Tagen in Folge unterschritten wird, kann laut der Vorlage von den 2G-Regelungen wieder abgesehen werden. Die Einhaltung der Zugangsregelungen werde „konsequent und noch intensiver als bisher kontrolliert“. Ausnahmen von der 2G-Regel sind für Kinder und Jugendliche unter 18 möglich.

Corona-Gipfel: Flächendeckende 2G-Regelung scheint beschlossen

Wenn die für das jeweilige Land ausgewiesene Hospitalisierungsrate den Schwellenwert 6 überschreitet, soll die sogenannte 2G-plus-Regel gelten. An Orten mir besonders hohem Infektionsrisiko – etwa Diskotheken, Clubs oder Bars – sollen Geimpfte und Genesene demnach zusätzlich einen aktuellen Corona-Test vorzeigen müssen, ergibt sich aus den nach Teilnehmerangaben vereinbarten Punkten der Vorlage.

Update vom 18. November, 17.06 Uhr: Es sei eine leidenschaftliche Debatte, berichtet n-tv-Reporterin Heike Boese unter Berufung auf Sitzungsteilnehmer. Und diese Sitzung könnte schneller ein Ende finden als erwartet. Aktuell heißt es, eine Abschluss-Pressekonferenz werde früher erwartet, als zunächst geplant. Laut Medienberichten könnte es bereits vor 18 Uhr so weit sein – was eine rasche Einigung bedeuten würde und ein klares Geschlossenheitsstatement wäre. Ob dem wirklich so kommt, ist allerdings noch offen.

Corona-Gipfel: Beschlussvorlage liegt vor – das ändert sich in Deutschland

Update vom 18. November, 16.27 Uhr: In der Ministerpräsidentenkonferenz scheint es konkreter zu werden. Die aktuelle Beschlussvorlage, die Merkur.de vorliegt, startet mit der eindringlichen Warnung: „Die Pandemie ist nicht überwunden.“ Bereits jetzt sind die Kliniken so überlastet, dass planbare Operationen verschoben. Der Appell bleibt: „Impfen ist und bleibt gerade jetzt der Weg aus dieser Pandemie“. Die wichtigsten Punkte der Beschlussvorlage hier im Überblick:

  • Neben einem Impf-Appell beinhaltet die Vorlage auch einen neuerlichen Plan für eine Ausweitung der Impf-Angebote – etwa über mobile Impfteams. Impfzentren soll bis Ende April 2022 vom Bund finanziell gestützt werden.
  • Alle Bürger sollen „spätestens nach 6 Monaten ein Angebot für die Auffrischungsimpfung“ bekommen. Die Länder sollen gezielt zum Boostern aufrufen, zuerst die Über-60-Jährigen.
  • In Alten- und Pflegeheimen sollen bundesweit Mitarbeiter und Besucher Negativtests vorweisen – das gilt „regelmäßig“ auch für geimpfte Mitarbeiter. Die Länder halten eine Impfpflicht für „Angehörige von Heil- und Pflegeberufen und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Krankenhäusern sowie in Behinderteneinrichtungen“ für „erforderlich“. Es handelt sich allerdings um keinen Beschluss, sondern um eine Bitte an den Bund – also die in dieser Frage noch uneinigen Ampel-Parteien.
  • Erwähnung finden auch die von der Ampel bereits beschlossenen Regeln zu 3G am Arbeitsplatz, im ÖPNV sowie die Homeoffice-Regelungen. Auch die bereits wieder eingeführten kostenlosen Bürgertests befürwortet die Runde.
  • Der Bund soll Ländern und Kommunen Masken, Antigentests und „weiteres Material“ zur Verfügung stellen. Möglicherweise „kostenlos“ – dieses Wort steht in einer eckigen Klammer, scheint also umstritten.
  • Konkrete Werte für das Greifen von 2G- und 2G-Plus-Maßnahmen werden genannt. Gefordert sind „strikte Kontrollen“.
  • In Kitas und Schulen soll „regelmäßig und kindgerecht“ getestet werden.
    Kanzlerin und Ministerpräsidenten sprechen den Pflegekräften „tiefen Dank und Respekt“ aus. Die etwas magere Schlussfolgerung: „Die Länder bekräftigen vor dem Hintergrund der besonderen Belastungen des Pflegepersonals in den vergangenen Monaten ihren Beschluss vom 18. März 2021, demzufolge die Rahmenbedingungen und Entlohnung in der Pflege dauerhaft und stetig zu verbessern sind.“ Der Bund soll Geld für einen erneuten „Pflegebonus“ bereitstellen.
  • Auch finanzielle Hilfen sollen fortgeschrieben werden, die „Überbrückungshilfe III Plus“ bis zum 31. März. Ein Sonderfonds für Kulturschaffende soll „flexibilisiert“ werden, Saisonware soll länger erleichtert abgeschrieben werden können.

Update vom 18. November, 16.22 Uhr: In der Corona-Krise will Angela Merkel mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. Nach Teilnehmerangaben nannte die geschäftsführende Kanzlerin bei den Bund-Länder-Beratungen als Ziel ein zeitnahes Angebot für 27 Millionen Impfungen, wie die dpa erfuhr. Auch die Bild berichtete darüber. Umstritten ist demnach aber, ob eine solche genaue Zielgröße mit Blick auf Impfkapazitäten in das Beschlusspapier aufgenommen wird.

Beschlussentwurf liegt vor: „Impfen ist und bleibt gerade jetzt der Weg aus dieser Pandemie“

Update vom 18. November, 16.09 Uhr: Unterdessen hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Rande der Konferenz das Wort „Wellenbrecher“ wieder auf den Tisch gebracht. Der CDU-Politiker hat zwei- bis dreiwöchige „Wellenbrecher“-Einschränkungen in seinem Bundesland angekündigt. Die Landesregierung werde zunächst noch die Entscheidungen zum Infektionsschutzgesetz abwarten, sagte Kretschmer. Aber dann werde sie eine solche Maßnahme sofort beschließen.

„Die Dämme sind gebrochen“, sagte Kretschmer. Das Virus werde alle Bereiche erreichen, auch Pflegeheime und Kliniken. Der Teil-Lockdown in Deutschland im Herbst 2020 wurde auch „Wellenbrecher“ genannt.

Zugleich deutete er an, dass die Maßnahmen nicht gleichermaßen für Geimpfte und Ungeimpfte gelten könnten. „Wer hat schwere Verläufe? Diejenigen, die nicht geimpft sind, sind besonders betroffen“, sagte Kretschmer. „Jede Abwägung von Verhältnismäßigkeit würde zu dem Ergebnis kommen, Sie müssen diese Gruppen unterschiedlich behandeln – die, die geimpft sind, anders als die, die ungeimpft sind.“ Details nannte er nicht.

Corona in Deutschland: Merkel sieht Notlage – Scholz verteidigt neue Rechtsgrundlagen

Update vom 18. November, 16.01 Uhr: Angela Merkel nutzt die Runde laut Angaben der dpa offenbar, um erneut auf die Dramatik der Situation hinzuweisen. Nach Teilnehmerangaben sprach sie von seiner sehr drastischen Situation und von einer Notlage. Einzelne Instrumente stünden bald nicht mehr zur Verfügung, habe Merkel gesagt. Außerdem sei die Impflücke zu groß.

Nach den Teilnehmerangaben verteidigte Olaf Scholz bei den Beratungen die vom Bundestag beschlossenen neuen Rechtsgrundlagen für die Corona-Politik. Er verwies auf eine breite Palette an Maßnahmen, um die vierte Welle zu brechen. Diese gingen deutlich über das bisherige Instrumentarium hinaus. Das Maßnahmenpaket sieht unter anderem Vorgaben zum Nachweis von Impfung, Genesung oder Test (3G) am Arbeitsplatz und in Verkehrsmitteln vor. Der Bundesrat muss noch zustimmen, die Union droht aber mit Ablehnung.

Update vom 18. November, 15.17 Uhr: Beim Corona-Gipfel wollen die Ministerpräsidenten der Länder Grenzwerte festlegen, um den Einsatz der 2G- oder 2G-Plus-Regeln zu steuern (siehe Update vom 18. November, 12.15 Uhr). Wie der Business Insider berichtet, sollen sie sich schon vor dem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf einen Ansatz geeinigt haben. Demnach soll die Hospitalisierungsrate ausschlaggebend sein.

Ab einem Wert von 3,0 in einem Bundesland sollen die Zugangsbeschränkungen für Ungeimpfte (2G-Regel) in Kraft trefen. Sollte die Rate einen Wert über 6,0 erreichen, gilt 2G-Plus. Weitere Verschärfungen – etwa Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte – könnten ab einer Hospitalisierungsrate von 9,0 erlassen werden

Corona in Deutschland: Stiko empfiehlt Booster-Impfung ab 18 Jahren – Betriebsärzte machen Druck

Update vom 18. November, 14.47 Uhr: Die deutschen Betriebsärzte erhöhen den Druck, die Booster-Kampagne so schnell wie möglich zu starten. Zuvor hatte die Ständigen Impfkommission (Stiko) die Corona-Auffrischungsimpfung ab 18 Jahren empfohlen. „Wir stehen bereit – wir brauchen den Impfstoff, dann können wir in den Betrieben Booster-Impfungen durchführen“, wurde der Präsident des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Wolfgang Panter, in der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten.

Eine Impfung nach frühestens sechs Monaten ab der Grundimmunisierung sei zu spät. „Da sollte man eher ein bisschen früher loslegen“, so Panter, der die zwei zentralen Aspekte in den Vordergrund rückt. „Um das Boostern, aber auch darum, die Leute für eine Grundimmunisierung zu erreichen, die sich noch nicht haben impfen lassen.“ An der Kampagne könnten tausende Betriebsärzte teilnehmen. Bereits im Sommer, als die Impfkampagne ihren Höhepunkt erreichte, bestellten „in der Spitze knapp 7000 Betriebsärzte Impfstoff“. Laut Panter sei „dem Bundesgesundheitsministerium gar nicht bewusst, welche Power dahintersteckt“.

Eine Empfehlung für die sogenannten Booster-Impfungen gab es bis Donnerstag in Deutschland lediglich für Geimpfte über 70 Jahren sowie Menschen mit bestimmten schweren Grunderkrankungen.

Corona: Neues Infektionsschutzgesetz auf dem Weg – 3G am Arbeitsplatz und im Personenverkehr geplant

Update vom 18. November, 12.30 Uhr: Am Donnerstag stimmte der Bundestag Änderungen am Infektionsschutzgesetz zu. Die Corona-Maßnahmen werden somit auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt. Gegenstimmen für das von SPD, Grünen und FDP Gesetz gab es seitens der Union und der AfD, die Linksfraktion enthielt sich der Stimme.

Sollte das Gesetz nun verabschiedet werden, liefe die Corona-Notlage am 25. November aus. Auf der Notlage beruhen die bisherigen Maßnahmen. Diese wird wohl durch einen Maßnahmenkatalog ersetzt, der sich besonders darin unterscheidet, dass die Bundesländer keine generellen Schließungen von Schulen, Geschäften, Gastronomie oder Sportstätten mehr anordnen können.

Die 3G-Regelung am Arbeitsplatz und im öffentlichen Personenverkehr soll nun bundesweit eingeführt werden. Für Heime und Gesundheitseinrichtungen gelten demnach künftig Testpflichten. Die Länder sollen weiterhin Kontaktbeschränkungen im privaten und öffentlichen Raum anordnen können. Noch muss der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen, er tagt an diesem
Freitag.

Update vom 18. November, 12.15 Uhr: Beim Corona-Gipfel wollen Bund und Länder wohl die Rahmenbedingungen für die 2G-plus-Regel festlegen. Laut einer Beschlussvorlage der SPD-Seite soll die Regel ab einer bestimmten Zuspitzung der Lage in stark infektionsgefährdeten Bereichen eingeführt werden. Dazu zählen „insbesondere in Diskotheken, Clubs und Bars“, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Auszüge aus dem entsprechenden Papier berichtet.

Corona: Erste Details vom Bund-Länder-Gipfel durchgedrungen – flächendeckende 2G-Plus-Regel geplant

Voraussetzung für Veranstaltungen mit der 2G-Plus-Regel wäre ein negativer Coronatest, der zusätzlich zu einem Impfnachweis oder Genesenenschein verlangt werden würde. Somit hätten Ungeimpfte ohnehin keinen Zutritt. Den dazugehörigen Schwellenwert gilt es nun festzulegen. Die Hospitalisierungsquote, mit der der Anteil an Corona-Patienten in Kliniken pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gemessen wird, könnte dafür als Indikator dienen.

Auch die mittlerweile gängige 2G-Regel soll „flächendeckend“ für den Freizeit-, Veranstaltungs-, Gastronomie-, Kultur-, Sport- und Tourismusbereich angewandt werden. In vielen Bundesländern gilt die Regel bereits. Einzig ausgenommen von der 2G-Regel sind Kinder sowie Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.

Wie ebenfalls aus der Beschlussvorlage hervorgeht, wollen Bund und Länder die Überbrückungshilfen für Unternehmen angesichts der Krise um drei Monate bis zum 31. März 2021 verlängern. Auch ein erneuter Pflegebonus für Pflegekräfte im Gesundheitssystem soll in die Wege geleitet werden.

Update vom 18. November, 9.27 Uhr: Angesichts der rasant steigenden Zahlen könnte mit Sachsen das erste Bundesland zeitnah einen Lockdown für alle – einschließlich der Geimpften – beschließen. Nach Informationen der Bild soll bereits ein Plan in den Startlöchern stehen, wonach Restaurants, Hotels und Geschäfte bis zum 15. Dezember schließen würden.

Corona: Sachsen vor „totalem Lockdown“? Uniklinik-Chef appelliert an Kretschmer

Sachsen ist nicht zuletzt aufgrund der Impfquote von 57,6 Prozent (kompletter Impfschutz) Hotspot, die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 7612,4. Aktuell befinden sich 364 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, wie aus dem DIVI-Register hervorgeht.

Experten schlagen derzeit Alarm, zuletzt forderte Sachsens Krankenhauskoordinator Michael Albrecht einen 14-tägigen Lockdown gefordert, um die Corona-Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. „Meine persönliche Empfehlung wäre: Machen Sie jetzt einen totalen Lockdown für 14 Tage. Lassen Sie uns Luft holen, lassen Sie uns sehen, wie sich die Entwicklung der Fallzahlen dann abschwächen wird“, sagte der Vorstand des Universitätsklinikums Dresden am Mittwochabend bei einer virtuellen Diskussionsrunde mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).

Corona in Deutschland: Neuer Höchststand registriert – über 65.000 Neuinfektionen

Update vom 18. November, 6.40 Uhr: Viele Experten hatten vor der aktuellen Corona-Welle gewarnt, nun scheint die Lage in Deutschland tatsächlich außer Kontrolle zu geraten. Am Donnerstag meldete das RKI erstmals einen Höchststand von über 65.000 Neuinfektionen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Institut binnen eines Tages den Höchstwert von 65.371
Corona-Neuinfektionen. Vor exakt einer Woche waren erstmals mehr 50.000 Neuinfektionen pro Tag gezählt worden.

Die Zahl der registrierten Neuinfektionen schwankt innerhalb des Wochenverlaufes stark. Die 7-Tage Inzidenz gab das RKI mit 336,9 an – ebenfalls ein Höchststand. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 319,5 gelegen, vor einer Woche bei 249,1 (Vormonat: 74,4) gelegen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.53 Uhr wiedergeben.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 264 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 235 Todesfälle.

Gipfel-Beschlussvorlage durchgesickert: 2G auf dem Vormarsch – Union schießt gegen Ampel-Pläne

Update vom 17. November, 23.00 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schreckt im Kampf gegen die vierte Corona-Welle wohl auch nicht vor härteren Mitteln gegen Ungeimpfte zurück. Angesichts der Lage seien Kontaktbeschränkungen für diese Personen absolut sinnvoll, verdeutlichte Söder in der Sendung „Maischberger. Die Woche“. Der Freistaat werde die rechtlichen Möglichkeiten, die das neue Bundesgesetz gebe, voll ausschöpfen.

Eine Absage von Weihnachtsmärkten befürwortet der CSU-Chef auch weiterhin. „Ich würde empfehlen, sie abzusagen“, unterstrich Söder. Sollten sie doch stattfinden, sei dies nur mit Maskenpflicht und ohne Alkohol umzusetzen. Kritik am Corona-Management seiner Regierung wies der Ministerpräsident zurück, Hauptursache sei hingegen die weiterhin niedrige Impfquote. Auch ohne gesetzliche Pflicht gebe es aber für jeden eine moralische Impfpflicht, sich und seine Mitmenschen zu schützen, betonte Söder inständig.

Update, 17. November, 20.30 Uhr: Einen Tag vor dem wichtigen Treffen von Bund und Ländern sind erste mögliche Maßnahmen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle veröffentlicht worden. Focus Online liege eine entsprechende Beschlussvorlage vor, die unter anderem eine 3G-Regelung im Öffentlichen Personennahverkehr und am Arbeitsplatz mit dazugehörige Kontrolle des Arbeitgebers vorsieht. Gleichzeitig sollen Impf- und Booster-Angebot ausgeweitet werden, berichtet das Magazin.

Für Sport-, Kultur- und Freizeitveranstaltungen sowie die Gastronomie und körpernahe Dienstleistungen soll eine entsprechende 2G-Regel eingeführt werden. Pflegeheimbesucher sollen bei jedem Besuch einen negativen Test vorweisen, Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen müssen bis zu drei Mal in der Woche einen Test vorlegen. Die Bedingungen im Pflegebereich sollen deutlich angehoben werden, zudem soll die „Überbrückungshilfe“ bis zum 31. März verlängert werden.

Union: Klare Positionierung gegen neues Corona-Gesetz

Update, 17. November, 19.30 Uhr: Die Unionsparteien haben sich in einem Schreiben klar gegen das geplante Corona-Vorgehen der Ampel-Koalition positioniert. In einem Brief, der der Bild-Zeitung vorliegt, beschreibt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes als „nicht ausreichend, um für die nächsten Wochen einen ausreichenden Schutz vor der weiteren dynamischen Ausbreitung des Virus zu bieten“.

„Deshalb ist das Gesetz in der jetzigen Fassung aus Sicht der B-Seite (Bundesländer, die von CDU/CSU regiert werden) nicht zustimmungsfähig.“ Mit der Gesetzesänderung soll die „epidemische Lage nationaler Tragweite“ beendet und damit die rechtliche Grundlage der Lockdowns abgeschafft werden. Für eine solche Gesetzesänderung benötigt es die Zustimmung des Bundestags und des Bundesrats. Nun wird spekuliert, ob die Unionsparteien mit ihren Stimmen im Bundesrat die Annahme der neuen Regelungen blockieren könnten.

Impfstoff für Kinder soll noch vor Weihnachten kommen

Update, 17. November, 19.20 Uhr: Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt, wird noch vor den Weihnachtsfeiertagen mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren gerechnet. Bestenfalls könne das Produkt von Biontech noch in diesem Monat die Zulassung erhalten, heißt es in einem entsprechenden Bericht des Ressorts. „Erstmalig verfügbar in Deutschland wird dieser Kinderimpfstoff vorbehaltlich der Zulassung voraussichtlich ab dem 20. Dezember 2021 sein.“ 9,2 Millionen Kinder hätten dann Anspruch auf den neuen Corona-Impfstoff.

Schwesig wirbt für 2G plus-Regel

Update, 17. November, 19.10 Uhr: Manuela Schwesig, die Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern, macht sich vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag für die Einführung einer 2G plus-Regel stark. Gerade für Veranstaltungen in Innenbereichen, bei denen die Abstands- und Hygieneregeln schwer einzuhalten seien, empfehle sich die Regelung: „Bei diesen Veranstaltungen sind dann nur Geimpfte und Genesene mit Test zugelassen“, so Schwesig.

Erstes Bundesland verkürzt Wartezeit bei Booster-Impfungen

Update, 17. November, 18.37 Uhr: Als erstes Bundesland verkürzt Berlin die Wartezeit für eine Auffrischungsimpfung von sechs auf fünf Monate. Dazu sei eine Landesregelung für die sogenannte Booster-Impfung getroffen worden, hieß es am Mittwoch aus der Gesundheitsverwaltung, nachdem der Tagesspiegel berichtet hatte. Die Regelung gilt von Donnerstag an.

Update, 17. November, 14.05 Uhr: Vor der Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Lage schaltete sich Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits kritisch ein. Die scheidende Kanzlerin bemängelte die Abkehr der Ampelpartner von der epidemischen Notlage und verwies auf die aktuelle Situation. „Auch wenn es rechtlich keine Mehrheit für die Verlängerung der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite mehr gibt, kann es für mich keinen Zweifel geben, dass wir uns mitten in einer solchen Notlage befinden“, meinte Merkel am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Deutschen Städtetages..

Corona in Deutschland: Merkel mit Appell vor Corona-Gipfel – Kanzlerin spricht von „bitterer Wahrheit“

Die vierte Welle treffe Deutschland „mit voller Wucht“, weshalb Merkel klare Schritte zur Eindämmung des Infektionsgeschehens fordert. Etwa verlangte sie die Festlegung einer Marke, ab welcher Klinikbelastung weitere Maßnahmen greifen sollten. Es wäre „eine Katastrophe“, erst dann zu handeln, wenn die Intensivstationen voll seien. Sie bezeichnete die Beratungen mit den Ministerpräsidenten an diesem Donnerstag als „überfällig“.

Auch die Impffortschritt sei ausschlaggebend. „Es ist auch jetzt überhaupt nicht zu spät, sich für eine Erstimpfung zu entscheiden“, sagte Merkel. Zusätzlich forderte sie ein nationales Bestreben nach Auffrischungsimpfungen länger zurückliegender Impfungen und verglich den derzeitigen Status mit Israel. Dort habe man mit Booster-Impfungen die Welle brechen können.

Nun ginge es darum, eine Überbelastung des Gesundheitssystems zu vermeiden und so Menschenleben zu schützen. Corona-Patienten und alle anderen sollten eine bestmögliche Behandlung bekommen können. Allerdings sei die „bittere Wahrheit“, dass dies in besonders schwer betroffenen Landkreisen nicht mehr möglich sei.

Corona in Deutschland: RKI vermeldet neuen Höchstwert – bundesweite 2G-Regel im Gespräch

Erstmeldung vom 17. November:
Berlin – Noch im Sommer war Deutschland vermeintlich auf dem Weg in die Normalität, nun ist die derzeitige Corona-Lage wieder besorgniserregend. Am Mittwoch vermeldete das Robert-Koch-Institut erneut einen Tageshöchstwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus. 52.826 positive Tests wurden innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Zeitnah könnten neue Maßnahmen beschlossen werden.

Corona in Deutschland: Neun Landkreise knacken Inzidenzwert über 1000 – Corona-Gipfel am Donnerstag

Gemeinsam mit der noch amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel beratschlagen die Ministerpräsidenten der Bundesländer am Donnerstag über den Weg heraus aus der vierten Welle. Mit welchen Mitteln dies genau gelingen soll, wird am selben Tag im Bundestag festgelegt, wenn die Ampelparteien ihren Beschluss verabschieden. Besonders über Nachteile für Ungeimpfte wird diskutiert. So machten etwa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein nordrhein-westfälisches Pendant Hendrik Wüst (CDU) bereits Ankündigungen, die auf eine Verschärfung der Regeln hindeuten.

Eines ist sicher: es muss gehandelt werden. In drei Bundesländern vermeldeten insgesamt neun Landkreise einen 7‑Tage‑Inzidenzwert über 1000. Am höchsten ist dieser derzeit im sächsischen Meißen, wo die Inzidenz 1304,6 beträgt, (Stand 17. November).

Landkreise mit den höchsten Inzidenzen:

  • Meißen (Sachsen) – 1304,6
  • Rottal-Inn (Bayern) – 1298,0
  • Freyung-Grafenau (Bayern) – 1276,2
  • Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Sachsen) – 1260,6
  • Sonneberg (Thüringen) – 1150,0

Corona in Deutschland: 2G bundesweit im Gepräch – Teillockdown für Ungeimpfte möglich

Auch die Situation in Kliniken gerät weiter aus dem Ruder. Überfüllte Krankenhäuser werden gezwungen, immer mehr Patientinnen und Patienten zu verlegen. Auch Operationen und Behandlungen müssen derzeit angesichts der angespannten Lage verschoben werden. Lothar Wieler, Präsident des RKI, rechnete kürzlich noch beispielhaft vor, wie die rapide ansteigende Zahl der Neuinfektionen die Kliniken belasten würden. Dass etwa 3000 der mehr als 50.000 täglichen Neuinfektionen ins Krankenhaus müssten, 350 von ihnen landen auf der Intensivstation. Vermutlich würden 200 Personen an den Folgen sterben.

Das Thema 2G und 3G wird ebenso ein zentraler Teil des kommenden Corona-Gipfels, die Ampelpartner werden wohl auch hier nachschärfen. So könnte etwa im öffentlichen Nahverkehr 3G gelten, Zugang also nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete. Auch über 3G am Arbeitsplatz oder eine Home-Office-Pflicht wird derzeit diskutiert. In vielen Bundesländern – etwa in Bayern – ist 2G bereits in vielen Teilen des öffentlichen Lebens Pflicht. Die Stimmen nach einer bundesweiten 2G-Regel werden lauter, unter anderem sprachen sich Markus Söder, Jens Spahn und die Deutsche Krankenhausgesellschaft für diesen Schritt aus. Damit stünde eine Art Teillockdown für Ungeimpfte im Raum. (ajr)

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