Corona-Gipfel: 2G-plus im Restaurant, Quarantäne, Maskenpflicht

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Von: Marcel Guboff

Bund und Länder haben beim Corona-Gipfel weitere Schritte im Kampf gegen Omikron-Variante beschlossen. Für die Gastronomie kommt die 2G-plus-Regel. Der Überblick.

  • Bund und Länder haben über das weitere Vorgehen im Kampf gegen Corona beraten.
  • Der Corona-Gipfel hat eine bundeseinheitliche 2G-plus-Regelung für die Gastronomie und eine Vereinfachung der Quarantäne-Regeln beschlossen.
  • Alle Entwicklungen der MPK hier live im News-Ticker.

Update vom 7. Januar, 16.28 Uhr: Kanzler Olaf Scholz hat sich zunächst bei der Bevölkerung für die Mithilfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie bedankt. Er kündigte an, dass die Infektionszahlen aufgrund der Omikron-Variante steigen werden und deshalb notwendige Maßnahmen ergriffen werden müssen. Man könne keine Entwarnung für das Gesundheitssystem aussprechen. Das Impfen und Boostern müsse vorangetrieben werden. Zudem haben Bund und Länder folgende Maßnahmen beschlossen:

  • 2G-plus in der Gastronomie: In Restaurants, Bars und Cafés werden flächendeckend die Corona-Regeln verschärft. Es gilt eine Testpflicht für Geimpfte und Genesene. Eine Ausnahme gilt für Geboosterte: Für sie fällt die Pflicht zum tagesaktuellen Corona-Test weg. Der genaue Zeitpunkt der Umsetzung von 2G-plus in der Gastronomie steht noch nicht fest. Außerdem will Sachsen-Anhalt dabei nicht mitmachen. Bayern will erst prüfen, ob die 2G-plus-Regel im Freistaat tatsächlich nötig sei.
  • Verkürzung der Quarantäne-Zeit: Wer geboostert ist, muss als Kontaktperson nicht mehr in Quarantäne. Gleiches gilt für Kontaktpersonen, die frisch geimpft oder genesen sind. Alle anderen können nach 10 Tagen die Quarantäne verlassen, wenn keine Symptome mehr da sind. Die Isolation kann auf 7 Tage mit einem PCR- oder offiziellen Schnelltest verkürzt werden. Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen können ihre Quarantäne nur durch einen obligatorischen PCR-Test beenden – zudem müssen sie 48 Stunden symptomfrei sein. Ab wann dies genau gelten soll, ist allerdings unklar.
  • Kontaktbeschränkungen: Die bislang geltenden Kontaktbeschränkungen bleiben bestehen. Weiterhin gilt: Private Treffen (drinnen und draußen) sind für Geimpfte und Genesene auf maximal 10 Personen beschränkt. Für Ungeimpfte sind Zusammenkünfte auf den eigenen Haushalt und maximal 2 Personen eines weiteren Haushalts beschränkt. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind in beiden Fällen von den Regeln ausgenommen.
  • Maskenpflicht: Im Beschluss wird darauf hingewiesen, dass die Regierung dringend das Tragen von FFP2-Masken beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt.
  • Nächster Corona-Gipfel: Bund und Länder wollen erneut am 24. Januar zusammenkommen, um über die Lage zu beraten.

Corona-Gipfel: Beschlüsse stehen fest – Scholz verkündet Ergebnisse gleich live

Update vom 7. Januar, 15.58 Uhr: Der Corona-Gipfel ist nach Angaben der Bild in der Tat bereits beendet. Gleich treten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), NRW-Landeschef Hendrik Wüst als MPK-Vorsitzender und Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (stellvertretende MPK-Vorsitzende) vor die Presse.

Corona-Gipfel: Strengere Regeln für Gastro geplant – Themen der MPK © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update vom 7. Januar, 15.55 Uhr: „In Kürze“ soll bereits die Pressekonferenz nach dem Corona-Gipfel live starten. Das kündigte jedenfalls Regierungssprecher Steffen Hebestreit auf Twitter an.

Corona-Gipfel jetzt live: Erste Beschlüsse stehen fest – Ergebnisse für Quarantäne und Gastronomie

Update vom 7. Januar, 15.52 Uhr: Auch bei den neuen Quarantäne-Regelungen bestehe Einigung. Nach Informationen der dpa sollen die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter verkürzt und vereinfacht werden. Künftig sollen den Informationen zufolge Kontaktpersonen, die bereits eine Auffrischungsimpfung haben (Booster), von der Quarantäne ausgenommen sein. Für alle Übrigen sollen Isolation beziehungsweise Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden. Infizierte und Kontaktpersonen sollen sich aber nach sieben Tagen durch einen PCR-Test oder einen zertifizierten Antigen-Schnelltest mit Nachweis „freitesten“ können. Damit soll auch die Arbeitsfähigkeit in der kritischen Infrastruktur gesichert werden, also etwa im Gesundheitswesen, bei Polizei oder Feuerwehr.

Update vom 7. Januar, 15.47 Uhr: Die ersten Beschlüsse stehen fest. Bund und Länder haben sich auf die 2G-plus-Regel für die Gastronomie geeinigt. Das berichten unter anderem der Spiegel und das Handelsblatt. Ab wann das gelten soll, ist noch klar. Der 15. Januar, der noch in einer vorherigen Beschlussvorlage als spätestes Startdatum genannt wurde, sei laut Bild in „kurzfristig“ geändert worden. Für Personen mit Booster-Impfung soll die Testpflicht bei 2G-plus entfallen.

Update vom 7. Januar, 15.28 Uhr: Der Union gelang es nicht, sich mit der Forderung nach der erneuten Feststellung der epidemischen Lage durchzusetzen (siehe Update 13.12 Uhr). Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Somit sei der Passus aus der Beschlussvorlage der MPK wieder entfernt worden.

Corona-Gipfel jetzt live: 2G-plus für Gastro soll kommen – Union fordert epidemische Lage

Update vom 7. Januar, 14 Uhr: Der Start des Corona-Gipfels hat sich verzögert. Laut der Deutschen Presse-Agentur haben Bund und Länder gegen 13.50 Uhr mit ihren Beratungen begonnen. Auf dem Tisch liegt eine vorläufige Beschlussvorlage, die unter anderem eine gemeinsame Regelung zu 2G-plus im Kernbereich der Gastronomie vorsieht. Außerdem enthält die Diskussionsgrundlage eine dringende Empfehlung, im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel FFP2-Masken zu tragen.

Update vom 7. Januar, 13.12 Uhr: Noch tagt nach Angaben des RND die Ministerpräsidentenkonferenz ohne Beteiligung des Bundes. Vor dem Start des Corona-Gipfels haben die von der Union geführten Landesregierung noch eine Forderung an die Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) gestellt: die Einführung der epidemischen Lage. Das geht aus der Beschlussvorlage der sogenannten B-Länder vor, die dem RND wie auch der Bild vorliege. Darin heißt es demnach: „Der Expertenrat fordert auf Grundlage seiner Analyse des Lagebilds, dass mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen jederzeit schnell auf dynamische Entwicklungen reagiert werden können muss. Dies erfordert die Erweiterungen der Handlungsmöglichkeiten zur Pandemiebekämpfung über die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Bundestag.“ Auch bei der Impfpflicht macht die Union Druck.

Corona-Gipfel live: Wüst fordert bundesweit einheitliche Regeln

Update vom 7. Januar, 12.21 Uhr: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, erwartet bundesweit einheitliche Regelungen gegen die Omikron-Welle. Auf die Frage nach einer 2G plus-Regelung in der Gastronomie sagte Hendrik Wüst kurz vor Beginn der neuen Bund-Länder-Runde in einem Interview beim TV-Sender Welt: „In Innenräumen, wo man keine Maske trägt, muss man getestet sein oder geboostert. Das wird jetzt überall gleichgestellt werden.“ Damit wird diese Regel auch in NRW angepasst.

Der CDU-Politiker betonte auch, dass immer auch auf diejenigen geachtet werden müsse, die durch die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit wirtschaftliche Einschränkungen haben und dass es dann auch Unterstützungen und Förderungen geben müsse. „Das ist auch gewährleistet. Da wird es jetzt auch noch mal Verbesserungen geben.“ Das habe die Bundesregierung und Kanzler Olaf Scholz (SPD) auch zugesagt. Darauf achteten auch die Länder. „Und das ist jetzt in den Vorbereitungen dieser Ministerpräsidentenkonferenz auch berücksichtigt worden“, sagte Wüst.

Corona-Gipfel live: Um welche Maßnahmen es geht – Strengere Regeln für Restaurants

[Erstmeldung] Hamm – Der Freitag ist der Tag, an dem die Bürger gespannt auf neue Regeln im Kampf gegen das Coronavirus warten. Denn Vertreter von Bund und Länder besprechen genau dies. Die Ministerpräsidenten der Länder sowie wichtige Entscheidungsträger der Bundesregierung um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommen ab 13 Uhr zum Corona-Gipfel zusammen.

Corona-Gipfel live: Strengere Regeln für Gastro geplant – Themen der MPK

Es gilt, die Regeln und Maßnahmen angesichts der raschen Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante neu zu justieren, anzupassen und in einigen Bereichen zu verschärfen. Wegen des befürchteten steilen Anstiegs der Infektionszahlen durch die Omikron-Variante hatten Bund und Länder bereits kurz vor Weihnachten verschärfte Kontaktbeschränkungen und weitere Maßnahmen beschlossen. Im Fokus steht nun unter anderem eine Neuregelung der Quarantäne-Vorgaben. Worüber Bund und Länder beim Corona-Gipfel diesmal sonst noch diskutieren:

Corona-Gipfel: Über diese Regeln beraten Bund und Länder

  • Kontaktbeschränkungen:  Spätestens seit dem 28. Dezember dürfen sich auch Geimpfte und Genesene nicht mehr unbegrenzt treffen, sondern maximal zu zehnt – Kinder nicht mitgezählt. Für Treffen, an denen auch nur ein Ungeimpfter oder nicht Genesener beteiligt ist, gilt schon länger: Es dürfen nur Leute des eigenen und maximal zwei Personen eines anderen Haushalts dabei sein, Kinder nicht mitgezählt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich vor den Beratungen an diesem Freitag für weitere Kontaktbeschränkungen ausgesprochen. Der Expertenrat der Bundesregierung empfiehlt dies zunächst aber nicht.
  • 2G-plus in Gaststätten: Bund und Länder beraten voraussichtlich auch über höhere Zutrittsschwellen für die Gastronomie. Genesene oder Geimpfte, die noch nicht „geboostert“ sind, brauchen möglicherweise künftig fürs Restaurant oder Café noch einen zusätzlichen aktuellen Test. Das sieht zumindest eine Beschlussvorlage vom Donnerstagnachmittag für den Corona-Gipfel vor. Dem Papier zufolge könnte ein solcher Schritt inzidenzunabhängig und bundesweit umgesetzt werden. Ob es wirklich dazu kommt, ist aber offen, da es sich bei dem Papier zunächst um eine Diskussionsgrundlage handelt. Als möglicher Starttermin wurde spätestens der 15. Januar genannt. Über das Datum wird jedoch noch diskutiert.
  • Quarantäne-Regeln: Über eine Lockerung wird seit Tagen debattiert. Es geht darum, zu viele Personalausfälle zu vermeiden, insbesondere in wichtigen Versorgungsbereichen der kritischen Infrastruktur. Andere Staaten haben wegen Omikron bereits ihre Quarantäne-Regeln geändert. Diskutiert wurde zuletzt über verschiedene Vorschläge von Bund und Ländern. Gemeinsamkeit: Die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung für Infizierte sollen verkürzt und vereinfacht werden. Bisher kann Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenenstatus für bis zu 14 Tage gelten. Wenn es sich etwa um Omikron handelt, gibt es auch für Geimpfte und Genesene keine Ausnahmen. Nun könnten die Fristen je nach Vorschlag auf fünf bis sieben Tage mit Freitestung und zehn Tage ohne Test verkürzt werden. Für „geboosterte“ Kontaktpersonen könnte Quarantäne wegfallen.
  • Maskenpflicht: In der Beschlussvorlage wird „dringend empfohlen“, beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen die als sicherer geltenden FFP-Masken zu tragen. Verpflichtend wäre dies aber nicht, damit könnte auch weiter die einfache OP-Maske verwendet werden.
  • Kultur, Freizeit, Einkaufen: Bundesweit bleibt der Zugang zu Kultureinrichtungen wie Kinos oder Theater sowie zum Einzelhandel – mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs nur für Geimpfte und Genesene (2G-Regel) möglich.
  • Clubs und Diskotheken: In den Ländern, die von der Länderöffnungsklausel Gebrauch gemacht haben, bleiben Clubs und Diskotheken in Innenräumen geschlossen und Tanzveranstaltungen verboten.
  • Homeoffice: Bund und Länder sollen der Vorlage zufolge in den kommenden Wochen zur verstärkten Nutzung des Homeoffice aufrufen – es gilt ohnehin bereits die Pflicht, so weit wie möglich von Zuhause aus zu arbeiten.
  • Weitere Themen: Lockerungen bestehender Regeln sind bei der MPK am Freitag nicht zu erwarten. Interessant wird, was Bund und Länder zum Thema allgemeine Impfpflicht zu sagen haben. Bei der vergangenen Beratung am 21. Dezember war vereinbart worden, dass die Vorbereitungen für die „in den Blick genommene Einführung“ einer solchen Pflicht vorangetrieben und kurzfristig ein Zeitplan vorgelegt werden solle. Zuletzt zeichnete sich aber ab, dass es einen eiligen Beschluss im Bundestag über die Impfpflicht nicht geben wird, weil noch viele Fragen offen sind. Bund und Länder dürften außerdem noch einmal für Booster-Impfungen werben und ihre Appelle an die Bevölkerung bekräftigen, die Impfangebote wahrzunehmen.

Corona-Gipfel: Lauterbach und Wüst verteidigen 2G-plus-Regel für Restaurants

Die mögliche Verschärfung der Corona-Regeln für die Gastronomie – also Restaurants, Bars, Kneipen – stößt mitunter auf viel Kritik. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die geplanten Zugangsbeschränkungen für Gaststätten derweil verteidigt. „Die Gastronomie ist ein Problembereich, da sitzt man ohne Maske oft für Stunden“, sagte Karl Lauterbach bei RTL. Kritik kam wenig überraschend von der Gaststätten-Lobby.

Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, der Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist, verteidigte die 2G-plus-Regel für Restaurants. „In Restaurants ist man gemütlich. Da wird gegessen, getrunken, die Maske ist ab. Also muss man den maximal verfügbaren Schutz anderer Art eben haben“, sagte er beim Sender Welt: „Und das heißt geboostert zu sein. Und das, finde ich, ist schon zumutbar. Wir bieten es ja jedem an.“ (mit dpa-Material) *wa.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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