Corona: FDP-Abgeordnete lehnen in Antragsentwurf allgemeine Impfpflicht ab

In der Debatte um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus liegt im Bundestag der Entwurf für einen ersten Antrag vor. Das von mehr als 20 FDP-Abgeordneten unterschriebene Papier spricht sich klar gegen eine solche Pflicht aus. Nach dem Entwurf soll der Bundestag bekräftigen, „dass es in der Bundesrepublik Deutschland keine allgemeine Impfpflicht gegen Sars-CoV-2 geben wird“. Der Bundestag verbinde dies „mit dem Appell, dass sich weiter möglichst viele Menschen bestmöglich gegen Covid-19 schützen, indem sie die empfohlenen Angebote einer Coronaschutzimpfung wahrnehmen“.

Prominentester Unterzeichner des Antragsentwurfs, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki. Die Bundesregierung wird darin unter anderem gebeten, „die Anstrengungen unterhalb des Grundrechtseingriffs einer Impfpflicht oder sog. 2G-Maßnahmen zu intensivieren“. Vorgeschlagen werden beispielsweise „mehrsprachige Aufklärungs- und Werbespots und eine breite, von relevanten gesellschaftlichen Akteuren wie Kirchen, muslimischen Verbänden, Gewerkschaften, Sportvereinen mit getragene Kampagne für das Impfen“.

Die Bundesregierung wird ferner dazu angehalten, weitere niedrigschwellige Impfangebote aufrechtzuerhalten und zu intensivieren, etwa Impfaktionen bei Großveranstaltungen oder zu Kernzeiten vor Baumärkten und in Einkaufszentren. Zu prüfen sei zudem das persönliche Anschreiben mit dem Angebot eines Impftermins für jeden Bürger und jede Bürgerin.

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In dem Antragsentwurf wird auch auf die Impfpflicht gegen Pocken und Masern hingewiesen. In beiden Fällen sei bei einer planmäßigen Impfung der Bevölkerung ein Stopp der Ausbreitung zu erwarten oder bereits erwiesen. „Ähnliche Zielmarken – also ein Erlöschen der Übertragung von Sars-CoV-2 – sind mit den derzeit zur Verfügung stehenden Impfstoffen nicht definierbar, weil nicht erreichbar“.

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Alle Entwicklungen im Live-Ticker:

05:56 Uhr – Saar-Proteste gegen Corona-Regeln friedlich, aber mit Verstößen

Proteste gegen die Corona-Maßnahmen im Saarland verlaufen laut Innenministerium bisher friedlich. Allerdings seien die Demonstrierenden nicht immer kooperationsbereit gegenüber Polizeibeamtinnen sowie -beamten und Auflagen würden bei einzelnen Veranstaltungen nicht eingehalten, teilte das Ministerium dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Saarbrücken mit. „Teilweise konnten Verstöße gegen den Mindestabstand, die Maskenpflicht und insbesondere das Versammlungsgesetz festgestellt werden.“

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Insgesamt beobachte die Polizei zurzeit mehr Proteste beziehungsweise Aufrufe. „Bislang fanden diese in den Städten Saarbrücken, Saarlouis, Homburg, St. Wendel, Wadern, und der Gemeinde Schmelz statt“, teilte das Ministerium mit. Auch sei aktuell ein verstärkter Zulauf zu entsprechenden Versammlungen beziehungsweise Ansammlungen zu beobachten. In Saarbrücken seien am Sonntag 600 Menschen zu einem angemeldeten Aufzug gekommen, in Saarlouis hätten sich am vergangenen Freitag 500 Menschen unangemeldet versammelt. Generell bewege sich die Teilnehmerzahl bei allen anderen Protestaktionen im zweistelligen Bereich.

05:53 Uhr – 3700 Menschen demonstrieren in München gegen Corona-Maßnahmen

Rund 3700 Menschen haben am Mittwochabend in München gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Zuvor hatte die Kreisverwaltung angeordnet, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der Demonstration FFP2-Masken tragen sollen, wie die Polizei in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer habe „eine ablehnende und emotionale Haltung gegenüber dieser beschränkenden Verfügung“ gehabt. Im Verlauf des Abends wurden 18 Verstöße gegen die Maskenpflicht angezeigt. Insgesamt wurden 28 Menschen wegen Beleidigung und Körperverletzung festgenommen.

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05:45 Uhr – Südkorea verschärft wegen höherer Corona-Zahlen die Beschränkungen

Wegen des Anstiegs bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus verschärft Südkorea erneut die Kontakt- und Versammlungsbeschränkungen. Vor allem der Umfang privater Treffen und die Geschäftszeiten im Gastronomiebetrieb sollen landesweit von diesem Wochenende an bis Anfang Januar wieder stärker eingeschränkt werden. Das kündigte das Gesundheitsministerium am Donnerstag an.

Unter den neuen Maßnahmen dürfen sich maximal vier Personen privat treffen. Restaurants und Cafés müssen um 21 Uhr schließen. Zudem dürfen dort nur höchstens vier nachweislich geimpfte Gäste zusammensitzen, wenn sie in Gruppen kommen. Auch für Bars, Nachtclubs und andere papyrus-235691262Unterhaltungseinrichtungen gelten diese Regeln. Kinos und Konzertsäle dürfen eine Stunde später schließen.

05:27 Uhr – Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 340 – Mehr als 500 Todesfälle

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen 24 Stunden 56.677 Corona-Neuinfektionen. Das sind 13.934 Fälle weniger als am Mittwoch vor einer Woche, als 70.611 Positiv-Tests gemeldet wurden.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 340,1 von 353 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.

522 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages auf 107.202.

Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 6,67 Millionen Corona-Tests positiv aus.

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Umfrage unter Bundesländern

05:04 Uhr – Zahl der Ermittlungen wegen gefälschter Impfpässe rapide gestiegen

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind der Polizei in Schleswig-Holstein bereits mehr als 450 Fälle gefälschter Impfzertifikate bekannt geworden. Zwei Drittel aller Fälle seien seit der Einführung der 2G-Regel am 22. November erfasst worden, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe einen sehr deutlichen Anstieg in diesem Bereich. „Allein vergangene Woche konnten zu diesem Phänomen über 100 Fälle in Schleswig-Holstein registriert werden.“

04:54 Uhr – Neuseeland bestätigt erste Omikron-Infektion

Neuseeland meldet seinen ersten Omikron-Fall. Die infizierte Person sei aus Deutschland über Dubai eingereist und befinde sich in einer staatlichen Quarantäneeinrichtung in Christchurch, teilte der Chef der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield, mit.

04:37 Uhr – „Das ist ein Skandal und widerspricht dem Sinn der Impfkampagne“

Der Verband der Kinder- und Jugendärzte beklagt die mangelnde Versorgung mit Corona-Impfstoffen. „Das ist ein Skandal und widerspricht dem Sinn der Impfkampagne“, sagt Verbandssprecher Jacob Maske der Zeitung „Augsburger Allgemeinen“.

In den Praxen käme zu wenig Serum an und das auch noch unregelmäßig. Er ruft den neuen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, das Problem schnell anzupacken. Lauterbach fürchtet allerdings, dass sich im neuen Jahr die Verfügbarkeit der Impfstoffe verschlechtern könnte.

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Sitzung Hamburgische Bürgerschaft

04:06 Uhr – EU sichert sich halbe Million Dosen neuer Covid-Medikamente

Die Europäische Union (EU) sichert sich eine halbe Million Einheiten neuentwickelter Covid-Medikamente auf Antikörperbasis. Die EU-Kommission habe konkrete Verträge mit drei Pharmakonzernen über die Lieferung von Therapeutika mit monoklonalen Antikörpern geschlossen, berichtet die Zeitung „Augsburger Allgemeine“ aus einer Antwort von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner.

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Illustration of a healthcare worker in a protective ward with a surgical mask holding a vial of vaccineI. Novavax is a new coronavirus vaccine on the market, and Indonesia was the first to approve it. in Zagreb, Croatia, on November 04, 2021. Photo: Tomislav Miletic/PIXSELL

Mit dem Hersteller Hoffmann-La Roche sei die Lieferung von 55.000 Dosen des Mittels Regn-Cov2 vereinbart, mit GlaxoSmithKline 220.000 Dosen des noch nicht zugelassenen Medikaments Sotrovimab und mit Eli Lilly 220.00 Dosen eines Kombinations-Präparats aus Bamlanivimab und Etesevimab.

04:00 Uhr – Lauterbach stellt sich Fragen zu Impfstoffversorgung und Kinderimpfung

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht am Donnerstag (15.00 Uhr) zur Impfstoffversorgung und anderen Corona-Themen der Hauptstadtpresse Rede und Antwort. Der Minister absolviert seinen ersten Auftritt im neuen Amt vor der Bundespressekonferenz (15.00 Uhr). Ebenso wie bisher sein Vorgänger Jens Spahn (CDU) wird Lauterbach gemeinsam mit dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, vor die Presse treten.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)

Lauterbach hatte am Dienstag mitgeteilt, dass nach den bisherigen Beständen und Bestellungen Anfang kommenden Jahres zu wenig Impfstoff vorhanden sei. Am Mittwoch teilte sein Ministerium die Bestellung von zusätzlich 92 Millionen Dosen für 2022 mit. Hierfür gab der Haushaltsausschuss im Bundestag 2,2 Milliarden Euro frei. Auf der Presskonferenz soll es zudem um die in dieser Woche angelaufenen Impfungen bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren gehen.

03:52 Uhr – Neuseeland – Proteste gegen Grenzschließungen und Impfpflicht

Tausende Neuseeländer protestieren zumeist ohne Mund-Nasen-Schutz in der Hauptstadt Wellington gegen die Impfpflicht und die strengen Reisebeschränkungen. Trotz einer hohen Impfquote – 90 Prozent der Bürger über 12 Jahren haben zwei Dosen erhalten – hält Regierungschefin Jacinda Ardern an den Beschränkungen fest.

„Ich hab‘ früher CDU gewählt. Bin kein Versuchskaninchen“

„Das sind unsere 68er“: Dieser Vergleich kommt nicht etwa von einem Corona-Demonstranten, sondern von einem örtlichen SPD-Politiker. Das Video (8 Min.) aus dem sächsischen Freiberg zeigt, dass der Protest gegen die Corona-Politik nicht nur von Radikalen getragen wird.

Quelle: Martin Heller/WELT

Für die Weihnachtszeit sind einige Lockerungen vorgesehen, die internationalen Grenzen bleiben weiterhin geschlossen.

03:27 Uhr – Caritas: Corona macht Armutsrisiken sichtbar

Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung der Caritas lange angelegte Armutsrisiken sichtbar gemacht. „Einmal arm, immer arm – das ist für immer mehr Menschen eine reale Bedrohung“, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. An diesem Donnerstag will der Paritätische Wohlfahrtsverband einen Bericht zur Armutsentwicklung in der Pandemie veröffentlichen.

Welskop-Deffaa sagte, im Lebenslauf verfestigte Armut dürfte nicht hingenommen werden. So müsse das bewilligte Existenzminimum dem entsprechen, was gebraucht werde. Sondersanktionen für junge Menschen müssten abgeschafft werden. Und es brauche Angebote, „die Menschen unverzüglich helfen, wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, in eine Lebenskrise geraten“.

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Bei den NRW-Tafeln gibt es Geschenke für die Kleinsten (Symbolbild)

Aus der Koalition kam der Hinweis auf Vorhaben der neuen Ampel-Regierung zur Armutsbekämpfung. Kinder aus einkommensschwachen Haushalten litten am meisten unter der Pandemie, sagte SPD-Fraktionsvize Dagmar Schmidt der dpa. Diese Familien sollten mit einem Sofortzuschlag unterstützt werden. Schmidt verwies außerdem auf die geplante Kindergrundsicherung und den einmaligen Heizkostenzuschlag für alle Haushalte, die Wohngeld beziehen.

00:17 Uhr – Ärztepräsident fordert Impfstoffbeschaffung und -verteilung durch Krisenstab

Wegen der Warnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vor einem Impfstoffmangel fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt die Ampel-Koalition auf, die Impfstoffbeschaffung und -verteilung auf den neuen Krisenstab im Kanzleramt zu übertragen. „Der Krisenstab sollte bestenfalls die Verantwortung für den gesamten Prozess von der Bestellung bis zur Auslieferung der Impfstoffe übernehmen“, sagt Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

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Germany's new Health Minister Karl Lauterbach speaks during the handover ceremony in Berlin, Germany, December 8, 2021. REUTERS/Hannibal Hanschke/Pool

Entscheidend sei nicht, was in den Bestellbüchern stehe, sondern was am Ende bei den Ärztinnen und Ärzten vor Ort ankomme. Und das reiche im Moment nicht aus, um kurzfristig alle, die es wollten, zu impfen. „Die Lage ist ernst.“ Die neue Bundesregierung müsse sich jetzt darauf fokussieren, gemeinsam mit dem Krisenstab unter General Carsten Breuer die Impfstoffbeschaffung und -verteilung in Deutschland endlich in den Griff zu bekommen.

23:22 Uhr – Weltärztebund-Chef für Gewinn-Beschränkung bei Impfstoffherstellern

Der Chef des Weltärztebundes, Frank-Ulrich Montgomery, spricht sich einem Medienbericht zufolge für die Begrenzung der Gewinne von Impfstoff-Herstellern aus. BioNTech habe 375 Millionen Euro vom deutschen Staat bekommen für die Entwicklung eines Impfstoffes, sagt Montgomery dem Sender RTL einer redaktionellen Fassung zufolge.

Dann habe der Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres einen Gewinn von sieben Milliarden Euro ausgewiesen. „Hier bin ich schon dafür, dass man die Gewinne mit staatlichen Maßnahmen beschränkt oder aber das Geld nutzt, um damit Impfstoff zu kaufen für die armen Menschen in der Welt.“

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