Corona: Fast 50.000 tägliche Neuinfektionen in England – Keine Maßnahmen

Trotz steigender Infektionszahlen plant die Regierung in London vorerst weiterhin keine Rückkehr der Corona-Maßnahmen in England. Das sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid bei einer Pressekonferenz in London am Mittwoch. Zuletzt wurden im Vereinigten Königreich bis zu knapp 50.000 tägliche Neuinfektionen registriert. Die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen liegt bei fast 1000. Bei den Todesfällen wurde am Dienstag mit 223 gemeldeten Fällen ein Stand wie zuletzt im März erreicht.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen könne sogar auf bis zu 100.000 steigen, warnte Javid. Trotzdem sei es „zum jetzigen Zeitpunkt“ noch zu früh, um eine Rückkehr der im Juli abgeschafften Corona-Regeln im größten Landesteil England zu rechtfertigen, so der Minister weiter.

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Zum sogenannten Plan B der britischen Regierung gehören Maßnahmen wie verpflichtendes Maskentragen oder Nachweispflicht von Impfungen bei Großveranstaltungen. Trotz Forderungen aus Medizin und Wissenschaft sei das entscheidende Kriterium eines unaushaltbaren Drucks auf den Nationalen Gesundheitsdienst NHS noch nicht erreicht, sagte Javid. Stattdessen sollten nun die Bemühungen verstärkt werden, so viele Menschen wie möglich zu impfen. Besonders bei Jugendlichen und älteren Menschen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten sollen, stockt das britische Impfprogramm derzeit.

00:22 Uhr – US-Behörde genehmigt Mix von Impfstoffen und Corona-Booster

Nach dem Corona-Mittel von Biontech/Pfizer hat die zuständige US-Behörde auch Genehmigungen für Auffrischungsimpfungen der Hersteller Moderna sowie Johnson & Johnson erteilt. Zudem erlaubte die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch, Vakzine zu mischen, sodass zwei oder mehr Injektionen künftig von verschiedenen Herstellern kommen können.

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Die Auffrischungsimpfungen, sogenannte Booster, von Moderna dürfen alle Menschen über 65 Jahren sowie alle Erwachsene mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko bekommen. Die zweite Injektion muss mindestens sechs Monate her sein. Das Vakzin von Johnson & Johnson können sich Menschen ab 18 Jahren zwei Monate nach der Impfung nochmals spritzen lassen. Booster-Impfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer sind in den USA auch schon offiziell genehmigt und angelaufen.

21:20 Uhr – Impfgegner mit Galgen in London festgenommen

Nachdem er mit einer Galgen-Attrappe vor dem Parlament in London demonstrierte, ist ein Mann von der Polizei festgenommen worden. Das bestätigte die Metropolitan Police auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Der Mann sei Teil einer Gruppe gewesen, die vor dem Parlament gegen Corona-Impfungen protestierte, hieß es weiter. Grund für die Festnahme sei die Störung öffentlicher Ordnung gewesen.

Der Protest hatte zuvor im Plenarsaal für Aufregung gesorgt. Ein Abgeordneter berichtete, er sei von den Demonstranten als Verräter beschimpft und bedroht worden.

18:31 Uhr – New York erlässt Impf-Pflicht für städtische Angestellte 

Die Millionenmetropole New York erlässt in der Corona-Pandemie eine Impfpflicht für ihre städtischen Angestellten. Bis zum 1. November müssten rund 160.000 betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter etwa Polizisten und Mitarbeiter von Behörden und der Feuerwehr, mindestens eine erste Impfdosis nachweisen, teilte Bürgermeister Bill de Blasio am Mittwoch mit. Wer das nicht tut, wird ohne Gehalt freigestellt, bis er eine Impfung nachweisen kann.

18:00 Uhr – Tschechien führt Maskenpflicht am Arbeitsplatz wieder ein 

Tschechien reagiert auf erneut steigende Infektionszahlen mit einer Verschärfung der Corona-Regeln. Von kommender Woche an muss an allen Arbeitsplätzen in Innenräumen eine FFP2-Maske getragen werden, wie Gesundheitsminister Adam Vojtech nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch bekanntgab. Ausgenommen sind Angestellte, die allein im Büro sitzen. Über die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Klassenzimmern wurde sich die scheidende Regierung indes nicht einig.

Die Gültigkeitsdauer von Antigen- und PCR-Tests wird auf einen beziehungsweise drei Tage verkürzt, um mehr Anreize fürs Impfen zu schaffen. „Das Testen ist keine Lösung“, sagte Vojtech. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Tests bei Erwachsenen künftig nur noch auf ärztliche Empfehlung. Die Opposition, die bei der Parlamentswahl vor anderthalb Wochen eine Mehrheit erzielt hat, kündigte an, ein eigenes Corona-Beraterteam aufzustellen.

17:20 Uhr – Brasilianischer Senat fordert Anklage von Bolsonaro

in Bericht des brasilianischen Senats empfiehlt die Anklage von Präsident Jair Bolsonaro wegen einer Corona-Politik, die den Tatbestand eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit erfülle. In dem am Mittwoch vorgelegten 1200 Seiten umfassenden Bericht eines Untersuchungsausschusses wird Bolsonaro der Scharlatanerie im Umgang mit der Pandemie beschuldigt, was die Zahl der Todesopfer im Land auf den zweithöchsten Stand der Welt getrieben habe.

Der Bericht wurde vom Vorsitzenden Renan Calheiros im elektronischen System des Senats veröffentlicht. Er kann vor der Abstimmung im Ausschuss am 26. Oktober noch geändert werden. Die Entscheidung darüber, ob die meisten Anklagen erhoben werden, liegt beim Generalstaatsanwalt, der von Bolsonaro ernannt wurde. Analysten sagten, es sei unklar, ob dieser den Empfehlungen folgen werde.

Bolsonaro hat jegliches Fehlverhalten bestritten und die Ermittlungen wiederholt als politisches Instrument beschuldigt, um ihn zu sabotieren. 

15:39 Uhr – Coronatest-Betrüger ergaunern mehr als 3 Millionen Euro

Mit vorgetäuschten Coronatests sollen Betrüger in Berlin knapp 3,2 Millionen Euro ergaunert haben. Nach Angaben der Ermittler sollen die Beschuldigten im Mai und Juni Schnelltests bei der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet haben, die gar nicht oder zumindest nicht im angegebenen Umfang stattfanden. Hauptbeschuldigter ist der Geschäftsführer einer Firma, der insbesondere im Berliner Stadtteil Wedding Corona-Testzentren betrieb.

Bei den mutmaßlichen Betrügern rückten am Mittwoch Ermittler zu Hausdurchsuchungen an, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt erklärten. Die Durchsuchungen fanden demnach an mehreren Stellen im Berliner Stadtgebiet sowie in Schwarzenberg in Sachsen und in Dessau in Sachsen-Anhalt statt. Dabei wurden Geschäftsunterlagen beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden. Zugleich wurden bei den Verdächtigen im Rahmen eines sogenannten Vermögensarrests erhebliche Werte beschlagnahmt, darunter mehrere Grundstücke.

15:11 Uhr – Putin ruft arbeitsfreie Woche aus

Angesichts eines neuen Höchststands der täglichen Corona-Toten in Russland hat Staatschef Wladimir Putin einwöchige landesweite Ferien ausgerufen. Bei einem am Mittwoch im Fernsehen übertragenen Treffen mit Behördenvertretern sagte der Kreml-Chef, er unterstütze den Vorschlag der Regierung, „arbeitsfreie Tage vom 30. Oktober bis zum 7. November im ganzen Land zu erklären“. In dieser Zeit haben die Schüler in Russland ohnehin Ferien.

Putin rief die Bürger auf, „Verantwortung“ zu zeigen und sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Zahl der Neuinfektionen steigt bereits seit Wochen, während die Corona-Impfkampagne im Land kaum vorankommt. Am Mittwoch wurden mehr als 34.000 neue Corona-Ansteckungen gemeldet. Nur 35 Prozent der Menschen in Russland sind vollständig gegen das Virus geimpft.

14:45 Uhr – Britische Experten beobachten Delta-Mutante

In Großbritannien beobachten Experten derzeit eine noch weitgehend unbekannte Mutante der Delta-Variante des Coronavirus. Man habe die Mutante namens AY4.2 sehr genau im Blick, hieß es in dieser Woche aus dem Regierungssitz Downing Street. Die Variante weist zwei Mutationen auf, die bereits von anderen Versionen des Coronavirus bekannt seien.

Forscher gehen jedoch bislang nicht davon aus, dass die Variante deutlich ansteckender sein könnte als die bisherige Delta-Variante – die Rede ist ersten Schätzungen zufolge von einer möglicherweise zehn Prozent höheren Übertragbarkeit. Dies könne höchstens eine kleine Anzahl an zusätzlichen Corona-Fällen ausgelöst haben, sagte der Biologe Francois Balloux vom University College London. „Das kann nicht der Grund für den aktuellen Anstieg der Fallzahlen in Großbritannien gewesen sein.“

13:13 Uhr – Österreich führt 3G-Pflicht am Arbeitsplatz ein

Österreichische Arbeitnehmer müssen ab dem 1. November nachweisen, ob sie geimpft, genesen oder getestet sind. Damit ist Österreich nach Italien das zweite Land, das eine 3G-Nachweispflicht am Arbeitsplatz einführt. Das teilte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung der konservativ-grünen Regierung mit. Den Nachweis brauche es überall dort, wo physischer Kontakt mit anderen nicht ausgeschlossen werden kann, wie etwa im Büro oder der Kantine. „Wir reden hier nicht vom Homeoffice, vom Nachtwächter oder vom Lkw-Fahrer“, sagte der Minister.

Für die Einhaltung der Maßnahme seien sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer verantwortlich. Mit der Einführung des 3G-Nachweises am Arbeitsplatz fällt gleichzeitig die allgemeine Maskenpflicht für Beschäftigte. Für Kunden bleibe das Tragen einer Maske an Orten zur Deckung notwendiger Grundbedürfnisse, wie etwa Supermärkten, Apotheken und Post, hingegen weiterhin verpflichtend.

12:39 Uhr – Kuba will Touristen Corona-Impfungen anbieten

Die kubanische Regierung will internationalen Touristen eine Impfung gegen das Coronavirus ermöglichen. „Wir bemühen uns, wenn möglich, allen Kunden, die uns besuchen, Impfungen anzubieten“, sagte Tourismusminister Juan Carlos García am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Havanna. Die Regierung setzt dabei auf den eigenen Impfstoff Soberana 2, der bisher nur in Kuba zugelassen ist und im Regelfall dreifach im Abstand von jeweils 28 Tagen verabreicht wird. Da Touristen im Normalfall nicht so lange blieben, könnten sie sich einmal in Kuba impfen lassen und die anderen beiden Dosen bei Abreise mitnehmen, sagte García.

09:44 Uhr – Mehrheit der Deutschen für Ende der Corona-Notlage

Die Mehrheit der Bevölkerung hat sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen, den seit eineinhalb Jahren geltenden bundesweiten Corona-Ausnahmezustand auslaufen zu lassen. 57 Prozent würden es laut einer am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Yougov-Befragung befürworten, wenn die sogenannte epidemische Lage nationaler Tragweite ab Ende November nicht mehr verlängert würde – unter der Voraussetzung, dass Schutzmaßnahmen wie 3G-, Hygiene- und Abstandsregeln weiter aufrechterhalten werden. 27 Prozent würden das ablehnen, 16 Prozent machten keine Angabe. Die Notlage ist Grundlage für Verordnungen und zentrale Corona-Maßnahmen in Deutschland.

09:05 Uhr – Niedersachsens Ministerpräsident gegen Ende der Coronaregeln

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil warnt vor einem vorschnellen Aus aller Corona-Maßnahmen. „Was keinesfalls passieren darf mit Blick auf den Herbst und Winter, ist ein ersatzloses Streichen der Schutzregeln“, sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. „Wir haben immer noch schwierige Monate vor uns.“ In der Pandemie gelte es, vorsichtig zu bleiben. „Wir sehen, dass in der Gruppe der Ungeimpften die Inzidenzen noch wesentlich höher sind“, betonte der Regierungschef aus Hannover.

In der Debatte, ob die sogenannte epidemische Lage bald aufgehoben werde könne, hatte sich auch Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) eher skeptisch gezeigt: Es sei noch nicht an der Zeit, sich ganz von den Schutzregeln zu verabschieden. Mehrere Landesregierungen fordern zudem nach dem Auslaufen der pandemischen Lage am 25. November bundeseinheitliche Lösungen im Kampf gegen die Epidemie.

Dabei handle es sich um Rheinland-Pfalz, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Tübingen, heißt es in einem Vorabbericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland. „Dass es nach Beendigung der epidemischen Lage nationaler Tragweite in Deutschland einen Flickenteppich im Umgang mit der Pandemie gibt, das will niemand“, erklärt etwa der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch.

08:39 Uhr – Verband fordert Impfpflicht für Bewohner von Seniorenheimen

Der Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen fordert eine Corona-Impfpflicht für Menschen in Senioren- und Pflegeheimen. Der Vorsitzende Alexander Schraml sprach sich in einem Interview mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ für eine bundesweit einheitliche Rechtsgrundlage aus, wonach „Bewohnerinnen und Bewohner nur bei Impfschutz aufgenommen und Besuchende nur bei Impfschutz zugelassen werden dürfen“. Ausnahmen sollte es nur für Menschen geben, bei denen es medizinische Bedenken für eine Impfung gibt.

07:29 Uhr – Mehr als 85.000 Neuinfektionen und 2000 weitere Tote in USA

In den USA haben die Gesundheitsbehörden mindestens 85.128 Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden bislang rund 45,23 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um mindestens 2041 auf 730.414. Weltweit weisen die USA die höchsten Infektions- und Totenzahlen auf.

06:51 Uhr – Verband fordert Impfpflicht für Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen

Der Bundesverband der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen (BKSB) fordert eine Corona-Impfpflicht für Menschen in Senioren- und Pflegeheimen. Bewohnerinnen und Bewohner sollten „nur bei Impfschutz aufgenommen und Besuchende nur bei Impfschutz zugelassen werden“, sagte der BKSB-Vorsitzende Alexander Schraml den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Mittwochausgaben). Schraml plädierte für eine entsprechende bundesweit einheitliche Rechtsgrundlage.

05:59 Uhr – Australien erreicht Impfquote von 70 Prozent

Australien hat einen Impf-Meilenstein erreicht: Seit Mittwoch sind mehr als 70 Prozent der Bevölkerung über 16 Jahre vollständig gegen das Coronavirus geimpft. „Um genau zu sein, sind es 70,007 Prozent der Australier. Das ist eine beachtliche Zahl“, sagte Gesundheitsminister Greg Hunt. „Das ermöglicht es uns zu überlegen, was wir sonst noch tun können, um hier in Australien zu einer Art von Covid-Normalität zurückzukehren“, erklärte der Gesundheitsberater der Regierung, Paul Kelly.

04:56 Uhr – RKI registriert 17.015 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 80,4

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am siebten Tag in Folge gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 80,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 75,1 gelegen, vor einer Woche bei 65,4 (Vormonat: 71,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 17.015 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.52 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.903 Ansteckungen gelegen.

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