Corona: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erreicht mit 497,1 neuen Höchstwert

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat erneut einen neuen Höchstwert erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 497,1 an. Der bisherige Höchstwert von 470,6 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche war am Freitag gemeldet worden. Am Samstag vergangener Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 335,9 gelegen.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen gab das RKI am Samstag mit 78.022 an. Am Vortag war mit 92.223 Fällen ein neuer bundesweiter Tageshöchstwert erreicht worden.

Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden am Samstag 235 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

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Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter laut den jüngsten Angaben des Instituts insgesamt 7.913.473 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 115.572. Die Zahl der von einer Erkrankung durch das Coronavirus genesenen Menschen in Deutschland beziffert das RKI mit rund 6.942.400.

In Deutschland grassiert derzeit die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus. Wie das RKI in seinem aktuellen Wochenbericht feststellte, ist Omikron mittlerweile auch hierzulande die dominante Corona-Variante.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

06.50 Uhr – Behörden registrieren zunehmende Zahl von gefälschten Impfnachweisen

In nahezu allen Bundesländern nimmt die Zahl von Impfpassfälschungen zu. Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Ministerien, Landeskriminalämtern oder Polizeibehörden ergab, stieg die Zahl aufgedeckter Fälle zum Jahresende. In Bayern wurden etwa im Oktober 2021 rund 340 gefälschte Corona-Impfnachweise gezählt, im Dezember mehr als 1900. In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl ebenfalls kontinuierlich auf mehr als 1200 Fälle im Dezember. Einzig in Brandenburg sank die Zahl im Dezember auf 72 Fälle, bis November war sie dort aber ebenfalls gestiegen.

Die Anzahl der Fälle variiert stark je nach Bundesland zwischen mehreren Dutzend oder mehreren Tausend Fällen im gesamten Jahr 2021. Die Gesamtzahl dürfte mindestens bei bis zu 20.000 Straftaten bundesweit liegen, wobei einige Länder keine konkreten Daten, sondern lediglich etwa Fälle „im unteren vierstelligen Bereich“ melden. Hinzu kommen nicht entdeckte Fälschungen. Das tatsächliche Ausmaß der insgesamt im Umlauf befindlichen gefälschten Impfausweise könne nicht seriös beziffert werden, erklärte die Polizei in Berlin.

06.43 Uhr – Bombenverdacht auf Anti-Corona-Demo: „Das war nichts“

Aufregung in Hamburg nach einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen: An der Kunsthalle ist am Freitagabend nach dem Fund eines verdächtigen Gegenstands Sprengstoffalarm ausgerufen worden. Das sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Spürhunde und Sprengstoffexperten mussten am Abend anrücken – und konnten schließlich Entwarnung geben. „Das war nichts“, sagte eine Polizeisprecherin. Bei dem Gegenstand handele es sich lediglich um ein technisches Gerät. Nach jetzigem Sachstand sei nicht mehr davon auszugehen, dass es sich um eine Bombe oder eine Attrappe handele, teilte die Polizei mit. Zuvor hatten Polizeihunde angezeigt, dass Sprengstoff an dem Gerät sein könnte.

Nach dem Fund hatte die Polizei den Bereich um die Kunsthalle abgesperrt und nachts gegen 1 Uhr wieder freigegeben. Die Demonstration mit rund 300 Menschen war davor weitestgehend friedlich verlaufen, wie es weiter hieß.

05.10 Uhr – Infektiologe Wendtner: Vierte Impfung jetzt schon vorbereiten

Der Münchner Corona-Experte Clemens Wendtner mahnt zur zügigen Vorbereitung auf die vierte Corona-Impfung – mit den verfügbaren Impfstoffen.

„Für mich wäre eine Viertimpfung vier bis sechs Monate nach der dritten Impfung eine adäquate Maßnahme“, sagte der Chefarzt der Infektiologie an der München Klinik Schwabing der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies zugleich jedoch darauf, dass es aufgrund mangelnder Daten noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Viertimpfung gibt.

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Oft heiße es, man wolle auf den angepassten Omikron-Impfstoff warten. „Ich fürchte aber, das wird zu lange dauern“, sagte Wendtner. Vor April sei nicht mit neuen Impfstoffen zu rechnen – die Omikron-Welle rolle aber jetzt heran.

05.06 Uhr – Tübinger OB Palmer: Kommunen könnten Impflicht schnell durchsetzen

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hält die Durchsetzung einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus in den Kommunen für eine Leichtigkeit. „Es gibt kein Umsetzungsproblem. Jede Kommune in Deutschland ist über ihre Bußgeldstelle und Einwohnermelderegister in der Lage das umzusetzen“, sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Das gehe innerhalb weniger Wochen – auch ohne Impfregister.

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Sollte der Bundestag die Impfpflicht samt einem Bußgeld von etwa 5000 Euro beschließen, könnten die Kommunen einen Auszug aus den elektronisch geführten Einwohnermeldedateien erstellen und alle Bürger über 18 Jahren anschreiben. So etwas ähnliches habe er erst im November veranlasst, es habe eine Woche gedauert.

Palmer bot sich an, das in Tübingen zu erproben. „Wir machen das auch als Modellkommune.“ Doch erstmal muss die allgemeine Impfpflicht im Bundestag überhaupt beschlossen werden. Alle Ministerpräsidenten und Kanzler Olaf Scholz haben sich für eine Einführung ausgesprochen. Im Bundestag soll über diese heikle Frage ohne Fraktionszwang abgestimmt werden. Erwartet wird, dass sich Parlamentarier über Parteigrenzen hinweg zusammentun und entsprechende sogenannte Gruppenanträge vorlegen, über die dann abgestimmt wird.

05.00 Uhr – Überarbeitete Corona-Verordnung in Niedersachsen

In Niedersachsen gelten die Corona-Kontaktbeschränkungen künftig schon für 14-Jährige. Laut Staatskanzlei werden seit Samstag Kinder dieser Altersgruppe bei der Berechnung der erlaubten Teilnehmerzahl mitgezählt. Hintergrund ist eine überarbeitete Corona-Verordnung – bislang galt die Ausnahme für Kinder bis 14 Jahre.

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In der neuen Verordnung ist ebenfalls eine FFP2-Maskenpflicht bei Demonstrationen enthalten. Grund sei, dass bei solchen Versammlungen regelmäßig eine große Anzahl von Menschen für einen längeren Zeitraum so dicht gedrängt zusammentreffe, dass das Abstandsgebot unterlaufen werde.

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Die Landesregierung verlängert die vor Weihnachten verhängten verschärften Maßnahmen nun zunächst bis zum 2. Februar. Clubs und Diskotheken müssen weiterhin schließen, Veranstaltungen mit mehr als 500 Besuchern sind nicht erlaubt, und nicht gegen das Coronavirus geimpfte Schülerinnen und Schüler müssen sich jeden Tag vor dem Schulbesuch testen. Die Regelung für Schüler gilt zunächst bis zum Ende des Schulhalbjahres, also bis Ende Januar.

04.44 Uhr – Mehr als 500.000 Franzosen droht Ablaufen des Corona-Nachweises

Mit dem heutigen Samstag gelten in Frankreich neue Regeln für den Impfnachweis im Gesundheitspass. Wessen Impfung bereits sieben Monate zurückliegt, der braucht nun einen Booster, um weiterhin als geimpft zu gelten. Etwa 560.000 Menschen droht damit nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Verlust ihres Impfstatus. Die verschärften Regeln gelten für Menschen über 65 Jahre bereits seit Mitte Dezember. Der Gesundheitspass entspricht der 3G-Regel und muss in Frankreich vorgezeigt werden, um etwa in Bars oder Theater zu kommen.

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Im Kampf gegen die fünfte Corona-Welle will die französische Regierung weitere Anreize für eine Impfung setzen. Dazu wollte sie ebenfalls zu Mitte Januar die Zutrittsregelungen anpassen und Ungeimpften den Zugang etwa zu Kultureinrichtungen, Restaurants und Fernzügen versagen. Noch ist das Gesetzesvorhaben aber nicht durch das Parlament. Nach mehreren Sitzungsunterbrechungen im Unterhaus könnte sich die Verabschiedung weiter verzögern. Die Beratung in beiden Parlamentskammern endete ohne Ergebnis. Damit muss der Text nun zurück in die Nationalversammlung und den Senat, bevor er endgültig verabschiedet werden kann.

04.19 Uhr – Erstes achtjähriges Kind in Brasilien geimpft

Brasilien hat am Freitag mit der Impfung von Kindern gegen das Coronavirus begonnen – trotz Drohungen von Staatschef Jair Bolsonaro. Der achtjährige indigene Junge Davi Seremramiwe Xavante erhielt bei einer Zeremonie in einem Krankenhaus in São Paulo in Anwesenheit von Gouverneur João Doria die erste Spritze. Die Gesundheitsbehörde Anvisa hatte vor einem Monat grünes Licht für die Impfung von Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren erteilt.

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Der rechtsradikale Präsident hatte daraufhin die Veröffentlichung der Namen jener Mitarbeiter gefordert, die den Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech für Kinder zugelassen hätten. Er selbst würde seine elfjährige Tochter niemals impfen lassen, wetterte er. Mitarbeiter von Anvisa bezeichneten Bolsonaros Forderung als „faschistisch“.

02.09 Uhr – Zentralrat der Juden kritisiert Vergleiche der Corona-Politik mit Dritten Reich

Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, hat Vergleiche zwischen der deutschen Corona-Politik und dem Dritten Reich scharf kritisiert. „Ich habe dafür überhaupt kein Verständnis“, sagte Schuster der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er missbillige „diese Vergleiche, unter anderem weil Juden im Dritten Reich keine Möglichkeit hatten zu entkommen“. Heutige staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als Verfolgung zu bezeichnen, sei „schlicht falsch“.

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WELT-Autor Alan Posener

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland erheben Teilnehmer immer wieder den Vorwurf, damit werde eine Diktatur ähnlich wie im Dritten Reich errichtet. Auch gelbe Sterne mit der Aufschrift „Ungeimpft“, die an das Zwangskennzeichen für Juden unter der NS-Herrschaft erinnern, waren wiederholt bei den Protesten zu sehen.

02.00 Uhr – „Nicht hinnehmbarer Blindflug“ – Mediziner fordert bessere Daten-Erfassung in Kliniken

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis dringt auf eine bessere Erfassung von Corona-Patienten in Krankenhäusern. „Besonders dramatisch kann in Deutschland die Lage auf den Normalstationen werden, wenn die Fallzahlen weiterhin so durch die Decke gehen“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) der „Rheinischen Post“ (Samstag).

„Wir brauchen endlich ein Monitoring, das wie das Intensivregister zuverlässig die mit Corona infizierten Krankenhauspatienten erfasst. Bislang ist das ein nicht hinnehmbarer Blindflug, den wir uns nicht länger leisten können.“ Die Bundesregierung müsse schnell Abhilfe leisten, sagte Karagiannidis.

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WELT-Autor Tim Röhn

Die Omikron-Welle schlug sich in Deutschland bisher noch nicht auf den Intensivstationen nieder. Die Zahl der dort behandelten Corona-Infizierten sank nach jüngsten Divi-Daten erstmals seit Mitte November wieder knapp unter die 3000er-Marke.

Auch bei den gemeldeten Erstaufnahmen ist der Trend rückläufig. Experten sehen aber noch keinen Grund zur Entwarnung, unter anderem wegen offener Fragen zu Omikron und einer erwarteten weiteren Zunahme der Ansteckungen.

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00.02 Uhr – Omikron macht sich auf Intensivstationen noch nicht bemerkbar

Die Intensivmediziner sehen noch keine Auswirkung der Omikron-Welle auf die Intensivstationen. „Derzeit können wir auf den Intensivstationen die Omikron-Welle noch nicht ausmachen“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, dem „Redaktions-Netzwerk Deutschland“ (Sonnabend). „In puncto Covid-19-Patienten können wir zum Glück weiterhin rückläufige Zahlen vermelden.“ Am Donnerstag seien die Stationen wieder unter die Marke von 3.000 Covid-Patienten gefallen.

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Marx betonte, derzeit seien vor allem jüngere Menschen unter 35 Jahren mit Omikron infiziert. „Diese bilden deutlich seltener einen schweren Verlauf aus als ältere Menschen, sind also noch nicht oder nur vereinzelt Patienten auf unseren Intensivstationen.“

Erwartet wird laut Marx, dass gegenüber der Delta-Variante, bei der etwa 0,8 Prozent aller Infizierten intensivmedizinisch versorgt werden mussten, deutlich weniger positiv Getestete einen so schweren Verlauf nehmen. „Sollten die Inzidenzen durch die sehr schnelle Verbreitung stark ansteigen, ist das dann natürlich trotzdem ein Problem“, warnte Marx.

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