Corona Bayern: Miesbach und Mühldorf verschärfen Regeln – Bayern

Neue Corona-Regeln treten in Kraft – Gelbe Ampel gilt wohl ab Sonntag

Freitag, 5. November, 17.43 Uhr: In Bayern tritt am Samstag die geänderte Corona-Verordnung in Kraft. Voraussichtlich werde das Gesundheitsministerium am Samstag bekanntgeben, dass die Krankenhaus-Ampel auf Gelb gesprungen sei, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag mit. Sollte diese Feststellung am Samstag getroffen werden, gelten ab Sonntag neue, verschärfte Corona-Maßnahmen. Die Ampel zeigt unter anderem Gelb, wenn mindestens 450 Menschen wegen Covid-19 auf Intensivstationen in Bayern behandelt werden müssen. Die Zahl lag am Freitagnachmittag laut Intensivregister bei 538.

Damit dürfte ab Sonntag überall dort, wo nicht regional schon die rote Stufe ausgerufen wurde, eine Erhöhung des Sicherheitsstandards gelten. Überall wo bisher die 3G-Regel gilt – also Zutritt für Geimpfte, von Corona Genesene oder negativ Getestete – gilt dann die 3G-plus-Regel. Das bedeutet, dass statt eines Schnelltests ein PCR-Test notwendig ist. In Clubs und Diskotheken gilt sogar die 2G-Regel – ein negativer Test reicht dort also nicht zum Zutritt. Der Maskenstandard wird auf FFP2 erhöht.

Bundesweite Hotspots Miesbach und Mühldorf verschärfen Corona-Regeln

Freitag, 5. November, 15.26 Uhr: Angesichts explodierender Corona-Zahlen verschärfen die oberbayerischen Hotspots Mühldorf am Inn und Miesbach die Regeln. Beide Landkreise haben mit Werten um 700 die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen in ganz Deutschland. Für Besucher gelte deshalb schon ab Freitag bei allen öffentlichen und privaten Veranstaltungen in nicht-privaten Räumlichkeiten die 2G-Regel, teilten die Landratsämter mit. Damit solle schon am Wochenende noch vor den erwarteten bayernweiten Verschärfungen die Gefahr weiterer Infektionen dezimiert werden.

Betroffen sind den Angaben zufolge beispielsweise Hallendiscos, an denen nun nur vollständig geimpfte oder genesene Personen teilnehmen dürfen. Veranstaltungen in der Gastronomie wie Hochzeiten seien nicht betroffen, betonten die Landratsämter. In beiden Landkreisen stehe die regionale Krankenhausampel auf Rot. “Die Lage in unseren Kliniken ist dramatisch, die Corona-Zahlen steigen weiter. Darauf müssen wir als besonders betroffener Landkreis reagieren. Und zwar sofort, ohne auch nur einen weiteren Tag zu verlieren”, sagte Mühldorfs Landrat Max Heimerl (CSU). Der Miesbacher Landrat Olaf von Löwis (CSU) sagte: “Wir müssen sofort handeln, um unser Krankenhaus vor dem Kollaps zu schützen. Die Zahlen steigen täglich weiter an, deshalb können wir auch nicht auf die bayerischen Verschärfungen warten.”

Obwohl beide Landkreise zusammen mit den umliegenden besonders von Corona betroffenen Landkreisen bereits Einschränkungen erlassen hatten – FFP2-Masken statt medizinische Masken, 2G in Clubs und Discos und keine Möglichkeit der Freitestung aus der Quarantäne – hatte sich die Lage weiter verschärft.

Die Inzidenz steigt weiter

Freitag, 5. November, 7.07 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz hat am Freitag wieder einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Sie liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei 256,8 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohnern im Freistaat. Am Donnerstag hatte sie bei 234,8 gelegen. Im Landkreis Miesbach bleibt der Wert bei 715,7, in Mühldorf am Inn ist er abermals gestiegen und liegt bei 696,2. Insgesamt 13 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 111,2.

Bayerns Krankenhaus-Ampel auf dem Weg zu Rot

Donnerstag, 4. November, 15.52 Uhr: Die Krankenhausampel, mit der die Corona-Situation in den Krankenhäusern des Freistaats dargestellt werden soll, bewegt sich in Bayern immer weiter in Richtung Rot. Am Donnerstag waren landesweit 522 Menschen wegen einer Covid-19-Erkrankung auf den Intensivstationen der Kliniken in Behandlung, wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auf seiner Internetseite mitteilte. Damit stünde die Ampel auf Gelb. Bei einer Zahl von 600 Intensivpatienten springt die Krankenhaus-Ampel auf Rot, wie das Kabinett am Mittwoch beschlossen hat. Allerdings treten die Beschlüsse erst an diesem Samstag in Kraft. Nach der bisher noch geltenden Regelung zeigt die Ampel im Moment jedoch weiterhin Grün an.

Mit dem Sprung auf Rot verbunden sind dann weitere deutliche Einschränkungen. Für Veranstaltungen gilt dann praktisch flächendeckend die 2G-Regel, so dass nur noch Genesene und Geimpfte teilnehmen können. In der Gastronomie ist der Einlass zusätzlich mit einem negativen PCR-Test, nicht aber mehr mit einem Schnelltest möglich (3G plus). Für Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigten gilt bei einer roten Ampel die 3G-Regel – Mitarbeiter die weder geimpft noch genesen sind, müssen sich also testen lassen.

In zahlreichen Landkreisen und kreisfreien Städten Bayerns mit hohen Sieben-Tage-Inzidenzen und einer hohen Auslastung der Krankenhäuser gelten bereits jetzt die Regelungen einer roten Ampel oder Vorgaben mit ähnlichen Konsequenzen. Darunter ist der gesamte Regierungsbezirk Niederbayern und mehrere Kreise Oberbayerns, sowie die kreisfreie Stadt Rosenheim.

Voll belegt sind unter anderem die Intensivstationen in Stadt und Landkreis Landshut. Oberbürgermeister Alexander Putz rief die Bevölkerung in dramatischen Worten zur Impfung auf: “Die schlimmste Zeit seit Anfang der Pandemie steht bevor”, sagte Putz laut Bayerischem Rundfunk. “Denken Sie an die ganze Gesellschaft und seien Sie solidarisch.”

Geldspritze für Krankenhäuser und ihr Personal

Donnerstag, 4. November, 8.22 Uhr: Die bayerische Landesregierung legt ein 35 Millionen Euro schweres Hilfsprogramm für Krankenhäuser auf, mit dem die besondere Leistung der Mitarbeiter besonders in der Pflege anerkannt werden soll. Demnach sollen Krankenhäuser pro Covid-19-Patient und Behandlungstag auf der Normalstation 50 Euro und auf der Intensivstation 100 Euro erhalten. Die Krankenhäuser sind verpflichtet, mindestens 50 Prozent als Boni an ihre Mitarbeiter weiterzugeben – vornehmlich an das Pflegepersonal. Das Programm läuft die nächsten sechs Monate.

Landkreis Miesbach mit Inzidenz über 700

Donnerstag, 4. November, 7.01 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt wieder. Am Donnerstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 234,8, am Mittwoch hatte der Wert bei 228,4 gelegen. Im Landkreis Miesbach ist ein neuer Rekord bei den Neuinfektionen erreicht: Die Sieben-Tage-Inzidenz dort liegt bei 715,7 – kein anderer Landkreis in Deutschland hat einen Wert über 700. Mühldorf am Inn meldet eine Inzidenz von 643,9. Insgesamt zehn der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 119,6.

Kliniken schränken wegen Corona Besuche ein – erste Besuchsverbote

Mittwoch, 3. November, 18.01 Uhr: Aufgrund der vielen Corona-Infektionen schränken zahlreiche Kliniken in Bayern Besuchsmöglichkeiten erneut deutlich ein, in den ersten gelten gar schon wieder Besuchsverbote. Ein solches hat am Mittwoch auch der Klinikverbund Kempten ausgesprochen: Dort dürfen Patienten von Donnerstag an nur noch in Ausnahmefällen Besuch erhalten. Dazu gehörten unter anderem Kinder und Jugendliche, Demente, Sterbende und Gebärende, teilte der Verbund in Kempten mit.

“Die Kliniken allgemein schränken die Besuchszeiten wieder deutlich ein”, berichtete Eduard Fuchshuber von der Bayerischen Krankenhausgesellschaft. “Aufgrund der gestiegenen Inzidenzen und vollen Kliniken schaut man im Moment, dass man sich möglichst wenige Infektionsrisiken ins Haus holt.”

So lassen die RoMed-Kliniken in Bad Aibling, Rosenheim, Prien und Wasserburg nur noch einen einzigen fixen Besucher pro Patient für eine Stunde am Tag zu, und der muss geimpft oder genesen sein oder einen frischen negativen PCR-Test haben. Im Landkreis Miesbach – am Mittwoch deutschlandweiter Spitzenreiter bei der Sieben-Tage-Inzidenz – hat das Krankenhaus Agatharied bereits am Dienstag ein erneutes Besuchsverbot mit Ausnahmen für die oben genannten Gruppen ausgesprochen.

Kabinett beschließt Maskenpflicht an Schulen und verschärft Regeln für Krankenhaus-Ampel

Mittwoch, 3. November, 13.29 Uhr: Angesichts rasant steigender Infektionszahlen hat das bayerische Kabinett beschlossen, die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu verschärfen. Nach den Herbstferien müssen Schülerinnen und Schüler im Unterricht wieder eine Maske tragen, die Regelung gelte zunächst für zwei Wochen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei einer Pressekonferenz an diesem Mittwoch. Die Maskenpflicht in der Schule war erst im Oktober aufgehoben worden, allerdings liegt die Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen derzeit höher als in jeder anderen Altersgruppe. Bei einem Infektionsfall in einer Klasse werden alle Schülerinnen und Schüler zudem eine Woche lang jeden Schultag getestet. Oberste Maxime bleibe aber weiter der Präsenzunterricht, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Für Grundschulen gelten die Maßnahmen zunächst nur für eine Woche. Man werde danach entscheiden, ob sie verlängert werden.

Zudem wird die sogenannte Krankenhausampel verändert. Diese orientiert sich an den Kapazitäten in den Krankenhäusern. Grundsätzlich gilt: Je weniger Betten frei sind, desto strenger werden die Regeln. Die Ampel schaltet auf Gelb, wenn bayernweit in den vergangenen sieben Tagen 1200 Menschen mit einer Corona-Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen wurden. Als zusätzliches Kriterium gilt nun die Zahl der Intensivbetten: Auch bei 450 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten würde die Ampel nun auf Gelb springen. Befinden sich mehr als 600 Personen mit Covid-19 auf den Intensivstationen, springt wie die Ampel bisher auch schon auf Rot. Aktuell steht die Krankenhaus-Ampel bayernweit auf Grün; die neuen Regeln gelten ab Samstag. Da aktuell 488 Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind, dürfte die Ampel daher ab Samstag auf Gelb springen.

Bei der Stufe Gelb werden unter anderem die Zutrittsregeln verschärft. Für Veranstaltungen, kulturelle Einrichtungen oder Restaurants, in denen derzeit die 3-G-Regel (geimpft, genesen, getestet) gilt, wird dann 3-G-plus eingeführt. Das heißt, Zutritt haben nur Geimpfte, Genesene und Ungeimpfte, die einen negativen PCR-Test haben – ein negativer Schnelltest genügt dann nicht mehr. Wo bislang 3-G-plus gilt, also bei Clubs, Discotheken und Bordellen, ist nur noch 2G erlaubt. Rein dürfen also nur noch Genesene und Geimpfte. Die Nachweise sollen strenger kontrolliert werden. Zudem müssen Menschen wieder verpflichtend eine FFP2-Maske tragen, wo Maskenpflicht besteht.

Bei der Stufe Rot wird die 3-G-Regel auf den Arbeitsplatz ausgeweitet. Zudem wird das 2-G-Modell weitgehend Standard, etwa bei Konzerten, Sportveranstaltungen und ähnlichen Events. Davon ausgenommen sind körpernahe Dienstleistungen wie Friseure und die Gastronomie, dort soll stattdessen 3-G-plus gelten.

Diese verschärften Regeln der Stufe Rot greifen künftig auch in lokalen Hotspots, selbst wenn die Krankenhausampel für den gesamten Freistaat auf Stufe Grün oder Gelb steht. Als Hotspots gelten Städte und Landkreise, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz über 300 liegt und die Intensivkapazitäten zu 80 Prozent erschöpft sind.

Söder begründete die Verschärfung der Regeln mit der “steilen Dynamik” des Infektionsgeschehens. Am Wochenende erreichte die Inzidenz in Bayern einen historischen Höchststand. Corona sei “mit aller Macht zurück”, so der Ministerpräsident. Vor allem jene Regionen seien von hohen Inzidenzen betroffen, in denen die Impfquote niedrig sei. In manchen Hotspots gebe es keine freien Intensivbetten mehr. Söder warb erneut dafür, sich impfen zu lassen, zudem sprach er sich für eine Drittimpfung aus – sowohl für ältere Menschen als auch perspektivisch für alle. “Der Booster ist der beste Schutz”, sagte er.

Bayerisches Kabinett berät über verschärfte Corona-Maßnahmen

Mittwoch, 3. November, 10.31 Uhr: Die bayerische Staatsregierung will am Mittwoch auf die drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen reagieren und Verschärfungen bei den Eindämmungsmaßnahmen beschließen. Unter anderem soll die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler im Unterricht wieder eingeführt und die Krankenhaus-Ampel als Indikator für die Auslastung der Kliniken – bisher nur landesweit verfügbar – regionalisiert werden. Außerdem hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagen, den Zugang zu öffentlichen Veranstaltungen in den Hotspots nur noch für Geimpfte und Genesene (2G) zuzulassen. Hierbei kamen ihm die besonders betroffenen Kommunen der Landesregierung allerdings bereits zuvor. Am Freitag hatten bereits mehrere besonders stark betroffene Landkreise Südbayerns und die Stadt Rosenheim entsprechende Maßnahmen beschlossen, am Dienstag zogen die Landkreise und kreisfreien Städte im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern nach. In den betroffenen Kommunen ist die Auslastung der Krankenhäuser und ihrer Intensivstationen bereits wieder am Anschlag, die Kommunalpolitiker sprachen von einer Situation, die “zunehmend dramatisch” werde.

Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 228,4

Mittwoch, 3. November, 6.56 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist deutlich gesunken – und trotzdem weiterhin hoch. Am Mittwoch meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 228,4, am Dienstag hatte der Wert bei 248,9 gelegen. Die Krankenhausampel, die die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen anzeigt, steht weiterhin auf Grün. Nachdem der Landkreis Mühldorf am Inn wochenlang Spitzenreiter der RKI-Liste war, weist nun der Landkreis Miesbach mit 682,8 die höchste Inzidenz aus. Mühldorf liegt mit 618,1 dahinter. Insgesamt neun der 96 Landkreise und kreisfreien Städte weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 400 aus. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 124,3. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 146,6.

Freie Wähler gegen neue Maskenpflicht im Unterricht

Mittwoch, 3. November, 6.26 Uhr: Die Freien Wähler im bayerischen Landtag haben sich vor der Kabinettssitzung an diesem Mittwoch gegen eine Rückkehr zur Maskenpflicht für Schüler am Sitzplatz ausgesprochen. “Wir Freien Wähler sehen es sehr skeptisch, wieder eine generelle und flächendeckende Maskenpflicht an Schulen einzuführen”, sagte ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Fabian Mehring der Augsburger Allgemeinen.

“Noch ist die Schwelle für weitere Schutzmaßnahmen an Schulen nicht erreicht”, sagte der Abgeordnete weiter. “Wenn wir jetzt die Maskenpflicht einführen und sich die Lage dann Richtung Winter weiter verschärft, haben wir ganz schnell wieder die Debatte, Schulen komplett zu schließen.” Die Maskenpflicht im Unterricht war in Bayern erst Anfang Oktober aufgehoben werden. Am Mittwoch berät das Kabinett darüber, ob sie angesichts steigender Infektionszahlen nach den Herbstferien wieder gilt.

Verschärfte Corona-Maßnahmen in Niederbayern

Dienstag, 2. November, 16.00 Uhr: Niederbayern verschärft angesichts steigender Infektionszahlen seine Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Diese gelten ab Mittwoch in den neun Landkreisen Kelheim, Landshut, Regen, Deggendorf, Straubing-Bogen, Dingolfing-Landshut, Rottal-Inn, Passau, und Freyung-Grafenau sowie in den drei kreisfreien Städten Passau, Straubing und Landshut, wie die Regierung von Niederbayern am Dienstag mitteilte.

Zu den Maßnahmen gehört eine FFP2-Maskenpflicht in allen Bereichen, in denen bislang eine medizinische Maske getragen werden musste – also beispielsweise in Supermärkten und dem Einzelhandel, im ÖPNV sowie in Freizeiteinrichtungen. Auch die Zugangsregeln werden verschärft. Wo bislang 3Gplus galt, ist künftig 2G vorgeschrieben. In Diskotheken etwa ist dann also nur noch Eintritt für Geimpfte und Genesene möglich. Die Quarantäne für enge Kontaktpersonen von Infizierten dauert zehn Tage – ohne vorzeitiges Freitesten.

Diese Maßnahmen sind das Ergebnis einer Besprechung von Landräten und Oberbürgermeistern mit Regierungspräsident Rainer Haslbeck. “Die Situation in den niederbayerischen Krankenhäusern wird zunehmend dramatisch. Die medizinische Versorgung von Intensivpatienten steht auf der Kippe. Das betrifft das Opfer eines Verkehrsunfalls genauso wie den Corona-Patienten. Wir stehen vor weiteren harten Monaten dieser Pandemie und müssen handeln.” Wer sich nicht an die Maßnahmen halte, müsse mit deutlichen Sanktionen rechnen, hieß es.

FDP fordert, Corona-Tests wieder kostenfrei anzubieten

Dienstag, 2. November, 15.02 Uhr: Angesichts der rasch steigenden Corona-Infektionszahlen will die FDP Corona-Tests wieder für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos anbieten. “Die Impfquote stagniert. Nur ein Bruchteil der Ungeimpften beabsichtigt, sich noch impfen zu lassen”, sagte der scheidende bayerische FDP-Landesvorsitzende Daniel Föst. “Damit ist der Versuch gescheitert, die Impfrate mittels finanziellen Drucks anzukurbeln.”

Seit dem 11. Oktober sind PCR-Tests und Selbsttests nur noch in Ausnahmefällen kostenlos. Die Bundesregierung hatte mit der Aufhebung der Kostenfreiheit auch beabsichtigt, die Impfquote in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Regierung müsse sich nun ihre Fehleinschätzung eingestehen und schnellstmöglich zu kostenfreien Corona-Tests zurückkehren, sagte Föst. “Insbesondere vor dem Hintergrund der sich mehrenden Impfdurchbrüche und der saisonal schwierigen Wintermonate brauchen wir das Testen als zusätzliche Säule im Pandemie-Management”, sagte Föst. Gleichzeitig forderte er mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. “Bayern hat die niedrigste Impfquote aller westdeutschen Bundesländer und einen der höchsten Inzidenzwerte im gesamten Bundesgebiet”, betonte Föst.

Immer weniger freie Intensivbetten in Bayern

Dienstag, 2. November, 12.11 Uhr: Auf den Intensivstationen vieler bayerischer Krankenhäuser nimmt die Bedrängnis wegen schnell steigender Zahlen von Corona-Patienten zu. Am Dienstag meldeten 40 der 96 bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte, weniger als zehn Prozent freie Intensivbetten zur Verfügung zu haben. In 23 Kommunen war kein einziges Intensivbett mehr frei, wie aus dem täglich aktualisierten Intensivregister hervorgeht. Bayernweit lagen 455 Covid-Patienten auf den Intensivstationen, fast 200 mehr als vor zwei Wochen.

Ganz oder nahezu voll belegt sind die Intensivstationen im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen ebenso wie in weiten Teilen Oberbayerns. Auch im östlichen Niederbayern hat sich die Lage verschärft. Die Corona-Ampel der Staatsregierung, die als Indikator für die Belastung der Kliniken dient, steht nach wie vor auf “grün”. Auf “rot” würde die Ampel von der Staatsregierung geschaltet, wenn die landesweite Zahl der Covid-Intensivpatienten auf 600 steigt. Dies wäre verbunden mit neuerlichen Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Die hohe Zahl der Corona-Intensivpatienten hat in manchen Krankenhäusern bereits wieder Einschränkungen des regulären Betriebs zur Folge.

Impfbescheinigung ohne Impfung – Prozess gegen Arzt

Dienstag, 2. November, 9.02 Uhr: Er soll einer Person Corona-Impfungen bescheinigt haben, die es gar nicht gegeben hat – am Dienstag (13.30 Uhr) muss sich ein Arzt dafür vor dem Amtsgericht Bayreuth verantworten. Ihm wird das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse vorgeworfen.

Der in Bayreuth tätige Mediziner soll die Bescheinigung mit den falschen Angaben im Januar ausgestellt haben. Der – eigentlich ungeimpften – Person sollten damit mutmaßlich Auslandsreisen erleichtert werden. Nach Angaben des Gerichts sind vorerst keine weiteren Verhandlungstermine geplant.

Corona-Quarantäne in Bayern wird wieder verlängert

Dienstag, 2. November, 7.04 Uhr: In Bayern gelten wieder verlängerte Corona-Quarantänezeiten. Enge Kontaktpersonen eines mit dem Coronavirus infizierten Menschen müssen vom 2. November an wieder mindestens sieben Tage isoliert leben, bevor sie sich mit einem PCR- oder Antigenschnelltest freitesten können. Auch dürfen sie keine typischen Krankheitszeichen für Covid-19 haben. Bisher war das Freitesten nach fünf Tagen Quarantäne möglich. Als Gründe für die strengeren Regeln wurden unter anderem die sprunghaft gestiegenen Infektionszahlen genannt.

Zudem habe sich bei einer Quarantänedauer von fünf Tagen gezeigt, dass sich die Infektionsketten häufig nicht unterbrechen ließen, heißt in der neuen Allgemeinverfügung. “Dies ist darin begründet, dass häufig Infektionen erst nach dem fünften Tag oder später nachgewiesen werden können.” Die Inkubationszeit betrage bis zu 14 Tage.

In Regionen mit vielen Infektionen könne die zuständige Kreisverwaltungsbehörde auch von den Vorgaben abweichen, hieß es. Die Quarantänedauer von engen Kontaktpersonen dürfe etwa per Allgemeinverfügung verlängert werden. “Dies kann beispielsweise durch das Entfallen der Möglichkeit der vorzeitigen Freitestung aus der Quarantäne für enge Kontaktpersonen erfolgen.” Für vollständig Geimpfte und Genesene mit einer Impfung, die mittels PCR-Methode positiv auf das Virus getestet wurden, ist nun ebenfalls eine mindestens siebentägige Quarantäne vorgeschrieben. Erst dann sei ein Freitesten möglich, insofern sie keine Symptome hätten.

Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt weiter

Dienstag, 2. November, 6.06 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist weiterhin extrem hoch. Am Dienstag meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 248,9. Im Vergleich zum Vortag ist er allerdings nur marginal gestiegen. Im Bundesländervergleich liegt Bayern damit an dritter Stelle hinter Thüringen (306,5) und Sachsen (284,4).

Die besonders betroffenen Landkreise weisen ebenfalls deutlich höhere Werte aus. So liegt die Anzahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Mühldorf am Inn bei 650,7, in Miesbach bei 620,9 und in Traunstein bei 614,7. Insgesamt melden 29 Landkreise und kreisfreie Städte einen Wert von mehr als 300. Die Landeshauptstadt München meldet einen Wert von 131,6. Bundesweit liegt die Inzidenz bei 153,7.

Neuer Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auch am Montag

Montag, 1. November, 7.23 Uhr: Die Inzidenz im Freistaat steigt auch zu Wochenbeginn weiter: auf 248,1 – und ist damit höher als je zuvor. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen bekannt. Vor allem in Südbayern stecken sich derzeit viele Menschen mit dem Virus an. Die bundesweit höchste Inzidenz hat nach wie vor der Landkreis Mühldorf am Inn mit 654,2. Am Sonntag war der vom RKI ermittelte Wert in der Region mit 662,8 so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche. Bayernweit haben nur noch die Städte Bayreuth und Hof eine Inzidenz von unter 100. In sechs Landkreisen liegt der Wert bei mehr als 500.

Zu viele Corona-Infektionen: Bearbeitungsstau in Nürnberg

Sonntag, 31. Oktober, 18.30 Uhr: Wegen eines sprunghaften Anstiegs der gemeldeten Corona-Infektionen kommt die Stadt Nürnberg derzeit mit der Bearbeitung nicht hinterher. Es gebe noch mehrere Hundert Sars-CoV-2-Erstfälle sowie Änderungsmeldungen von Samstag und Sonntag, die unbearbeitet seien, teilte die Stadt mit. Es komme daher zu Verzögerungen bei der Kontaktaufnahme mit den Betroffenen.

Dies habe auch Auswirkungen auf die Fallzahlen, die an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gemeldet wurden. Diese bilden die Basis für die veröffentlichten Zahlen des Robert Koch Instituts (RKI). Die auf Nürnberg bezogenen Meldungen des RKI würden daher an den kommenden Tagen nicht die reale Situation abbilden, sondern deutlich unter den eigentlichen Zahlen liegen, hieß es. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI am Sonntag bei 198,4.

Das Nürnberger Gesundheitsamt hat das Team, das die Meldungen bearbeitet, den Angaben zufolge bereits kurzfristig “soweit wie möglich” verstärkt. Weitere Aufstockungen sind demnach vorgesehen.

Rekordwert: Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern hoch wie nie

Sonntag, 31. Oktober, 10.23 Uhr: Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionszahlen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern auf einen Rekordwert von 236,1 geklettert. Das gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen bekannt. Die bundesweit höchste Inzidenz wies der Landkreis Mühldorf am Inn auf. Mit 662,8 ist der vom RKI ermittelte Wert zudem so hoch wie noch nie zuvor in einem bayerischen Landkreis. Der bisherige Höchstwert in Bayern lag nach einer Auswertung der RKI-Daten durch die Deutsche Presse-Agentur bei 651,1. Er war am 17. Dezember 2020 im Landkreis Regen festgestellt worden. Die Inzidenz misst die Zahl der erfassten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnte am Sonntag: “Die Sieben-Tage-Inzidenz der Geimpften beträgt in Bayern aktuell 50,9. Bei den Ungeimpften ist der Wert mit 451,5 neunmal so hoch.” Auf den Intensivstationen kämpften vor allem diese Menschen um ihr Leben. “Der Trend der Infektionszahlen zeigt steil nach oben. Dass nun die epidemische Lage nationaler Tragweite bundesweit auslaufen soll, halte ich daher für falsch und passt nicht zum teils dramatischen Infektionsgeschehen”, sagte der Minister. Innerhalb von sieben Tagen seien im Freistaat mehr als 480 Menschen mit einer Corona-Infektion neu in Krankenhäuser aufgenommen worden, bei den Hospitalisierungen liege die Inzidenz damit bei rund 3,7.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist wegen des Impffortschrittes – mehr als 64 Prozent der Menschen in Bayern sind vollständig geimpft – nicht mehr die entscheidende Größe zur Bemessung des Infektionsgeschehens. Entscheidender ist inzwischen die Hospitalisierungsrate, dargestellt mit der sogenannten Krankenhaus-Ampel. Sie zeigt weiter Grün. “Wir werden für Corona-Hotspots, in denen sich die Lage in den Krankenhäusern zuspitzt, am Mittwoch im Kabinett weitere Maßnahmen diskutieren”, kündigte Holetschek an. “Wir werden auch über eine bayernweite Maskenpflicht im Unterricht sprechen.” Bayerns Lehrerverbände stehen hinter der geplanten Verschärfung. Im Freistaat steigen die Infektionszahlen besonders bei den Schulkindern.

In besonders betroffenen Gegenden in Südbayern werden grundsätzlich die Pandemie-Auflagen zum 1. November verschärft. In den Landkreisen Mühldorf am Inn, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim gelten dann etwa neue Bestimmungen zur Maskenpflicht und zur Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen. Bayernweit hatten am Sonntag nur noch fünf Regionen eine Inzidenz von unter 100 – die Städte Bayreuth und Hof sowie die Landkreise Main-Spessart, Tirschenreuth und Bayreuth.

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