Corona Bayern: 2G-Ausnahme für Schüler in Gastronomie – Bayern

2G-Ausnahme für minderjährige Schüler in Bayerns Gastronomie

Mittwoch, 17. November, 11.10 Uhr: Für minderjährige Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig in der Schule auf Corona getestet werden, gilt in Bayerns Gastronomie, in Hotels und Ferienwohnungen ab sofort eine Ausnahme von der 2G-Regel. 12- bis 17-Jährige dürfen damit bis auf Weiteres auch dann Gaststätten und Hotels besuchen, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Das geht aus einer Änderungsverordnung des Gesundheitsministeriums hervor, die am Mittwoch in Kraft trat.

“Ohne diese Ausnahme könnten geimpfte Eltern nicht zusammen mit ihren nicht geimpften Kindern gastronomische Betriebe besuchen oder Beherbergungsleistungen in Anspruch nehmen”, heißt es in der Begründung. Für Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren gebe es erst seit 16. August eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission.

Eine Ausnahme von der 2G-Regel gilt für minderjährige Schüler bereits “zur eigenen Ausübung sportlicher, musikalischer oder schauspielerischer Aktivitäten”. Laut Kabinettsbeschluss soll diese Ausnahmeregelung allerdings bis zum Jahresende befristet sein. Kinder unter 12 sind von der 2G-Regel ohnehin ausgenommen, weil es für sie noch keinen zugelassenen Impfstoff und keine Impfempfehlung gibt.

Und noch eine Ausnahme von der 2G-Regel gilt seit Mittwoch: In Hotels gilt sie nicht “für zwingend erforderliche und unaufschiebbare nichttouristische Beherbergungsaufenthalte”. Für Aufenthalte etwa zu unaufschiebbaren beruflichen oder geschäftlichen Zwecken gilt stattdessen die 3G-plus-Regel: Zugang können also nicht nur Geimpfte und Genesene bekommen, sondern auch Gäste mit einem negativen PCR-Test. Der negative Testnachweis muss bei der Ankunft vorliegen und muss bei längeren Aufenthalten alle 72 Stunden erneuert werden.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 568,4

Mittwoch, 17. November, 6.59 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern ist weiter gestiegen, am Mittwoch verzeichnet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 568,4. Noch immer weisen fünf bayerische Landkreise eine Inzidenz von mehr als 1000 auf. 13 603 neue Covid-Fälle sind in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden, 77 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Bayerns Kliniken: Versorgung bald nicht mehr sicherzustellen

Dienstag, 16. November, 19.37 Uhr: Angesichts der vierten Corona-Welle mit stetig steigenden Infiziertenzahlen fürchten Bayerns Kliniken, die Versorgung der Patienten bald nicht mehr gewährleisten zu können. Verschärft wird die Situation durch einen Personalengpass, wie Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, der Mediengruppe Münchner Merkur/tz (Mittwoch) sagte. Ärzte und Pfleger seien “quasi rund um die Uhr im Einsatz”.

Für die Patienten bedeute das, dass sie unter Umständen weiter fahren müssten, um eine Klinik zu finden, in der sie behandelt werden könnten. Zudem müssten planbare Eingriffe verschoben werden. “Und da sprechen wir auch über Krebsoperationen, die man schon mal ein paar Tage oder notfalls auch Wochen verschieben kann – aber sicher nicht für Monate”, sagte Engehausen. Die Kliniken gelangten an einen Punkt, “an dem das irgendwann nicht mehr verantwortbar ist”. Engehausen fordert Bürokratieabbau in den Krankenhäusern und mehr Rückendeckung seitens der Politik. “Wir befinden uns derzeit in einem Hamsterrad, das sich immer schneller in die falsche Richtung dreht, weil die steigende Belastung in der Pandemie auch noch zu immer mehr Ausfällen und in letzter Zeit sogar zu Kündigungen beim Personal führt”, sagte er.

Gottesdienste von 2G-Regelung in Bayern ausgenommen

Dienstag, 16. November, 10.15 Uhr: Gottesdienste bleiben von der seit diesem Dienstag in Bayern geltenden flächendeckenden 2-G-Regelung ausgenommen. Sie unterstünden weiterhin der Regelung der 14. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und würden von den Beschlüssen des Ministerrats nicht erfasst, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Dienstag auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.

Demnach gilt laut Paragraf 7 weiterhin für öffentlich zugängliche Gottesdienste in Kirchen, Synagogen und Moscheen: Wenn sich die Kirchengemeinde für eine 3G-Regel entscheidet – dass also nur Geimpfte, Genesene und Getestete Zutritt haben -, braucht es keine Personenobergrenze. Gilt keine 3G-Regel, dann müssen die Besucher die Mindestabstände von 1,5 Metern einhalten. Daraus ergibt sich dann automatisch auch eine maximale Zahl von Besuchern.

Kirchliche Veranstaltungen dagegen werden laut der Ministeriumssprecherin wie nicht-kirchliche Veranstaltungen behandelt und unterliegen bei roter Krankenhaus-Ampel der 2G-Regelung. Es dürfen also nur Geimpfte und Genesene teilnehmen.

Inzidenz im Freistaat steigt auf 554,2 – neue Corona-Regeln

Dienstag, 16. November, 7.23 Uhr: Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Zahlen gelten in Bayern ab sofort – von diesem Dienstag an – noch einmal verschärfte Regeln, etwa 2G auch für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe sowie eine Maskenpflicht auch in Bereichen, wo nur Geimpfte und Genesene Zugang haben. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat steigt weiter, am Dienstagmorgen meldet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 554,2. Insgesamt fünf Landkreise weisen eine Inzidenz von mehr als 1000 auf. An der Spitze der Liste steht noch immer der Landkreis Rottal-Inn mit einem Wert von 1280,8. In den vergangenen 24 Stunden wurden 9015 neue Corona-Fälle gemeldet, 77 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Ämter handeln bei Corona-Kontakten “unter Umständen mit Zeitverzug”

Dienstag, 16. November, 07.15 Uhr: Die bayerischen Gesundheitsämter sind mit der Nachverfolgung von Corona-Kontakten immer häufiger überfordert. “In Landkreisen, in denen es sehr viele Infektionen gibt, können infizierte Personen unter Umständen nur mehr mit Zeitverzug vom Gesundheitsamt kontaktiert werden”, teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte der dpa: “Die Gesundheitsämter arbeiten mit Hochdruck daran, jede durch Fachpersonal positiv getestete Person zu kontaktieren. Allerdings kann es zu Verzögerungen kommen, wenn viele Neuinfektionen gleichzeitig vorliegen.” Der Fokus liege ganz klar beim “Schutz der besonders vulnerablen Gruppen”.

Schon seit Anfang November konzentrieren sich die Gesundheitsämter bei der Ermittlung von Kontakten auf Haushaltsangehörige und Menschen, die viele andere anstecken könnten, insbesondere in Pflege- und Altenheimen, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Obdachlosen- und Asylunterkünften. “Personen, die nicht diesen Gruppen angehören, werden nicht mehr regelmäßig vom Gesundheitsamt kontaktiert”, sagte ein Ministeriumssprecher. “Stattdessen können sie durch die infizierten Personen selbst informiert werden.” Entscheidend sei jetzt Eigenverantwortung: Wer Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten habe, müsse unbedingt den Hausarzt kontaktieren und dort einen PCR-Test machen. Ob die im Fokus stehenden Kontaktpersonen immer rechtzeitig informiert würden, lasse sich nicht pauschal beantworten, hieß es im Ministerium. Das hänge auch vom Arbeitsaufkommen der einzelnen Gesundheitsämter ab. Die Fallzahlen dürften im Herbst und Winter weiter steigen.

Aktuell seien in Bayern zwar fast 4400 Menschen in der Kontaktverfolgung tätig, 900 mehr als noch vor zwei Wochen. Aber die Zahl der zu ermittelnden und zu informierenden Kontaktpersonen je Infiziertem sei deutlich höher als im vergangenen Jahr, als noch Kontaktbeschränkungen bestanden hatten.

Verstärkte Corona-Kontrollen: Polizei zieht positive Bilanz

Montag, 15. November, 15.40 Uhr: Nach dem ersten Wochenende mit verstärkten Kontrollen der Corona-Regeln in öffentlichen Einrichtungen ziehen bayerische Polizeidienststellen eine überwiegend positive Bilanz. In etwa 90 Prozent der überprüften Betriebe seien die Regeln eingehalten worden, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Nord in Augsburg mit. Auch bei den Besuchern seien die Beamten auf großes Verständnis gestoßen. Ähnliches berichteten auch die Polizeipräsidien Oberbayern Nord in Ingolstadt und Schwaben Süd/West in Kempten.

Kontrolliert wurden in Zusammenarbeit mit den lokalen Gesundheitsbehörden unter anderem Gastronomie, Diskotheken, Fitnessstudios und Kulturveranstaltungen. Die Münchner Polizei führte den Angaben zufolge zwischen Freitag und Montagmorgen 1125 Kontrollen durch. Dabei hätten die Beamten 46 Verstöße gegen 2G-, 3G-und 3G-plus-Regeln sowie gegen die Maskenpflicht festgestellt. Von einer durchwachsenen Bilanz berichtete das Polizeipräsidium Niederbayern, wo die Inzidenzwerte zu den höchsten im Freistaat zählen. Allein in der Stadt Passau hätten sich in vier Einrichtungen Menschen aufgehalten, die keinen Nachweis über eine Impfung oder Genesung vorweisen konnten.

Im gesamten Regierungsbezirk seien bei den Kontrollen zwischen Freitag und Montag 24 Verstöße gegen die Maskenpflicht geahndet worden, hieß es. “Vor allem die Zahlen im Bereich der 3G-plus und 2G-Verstöße stimmen nachdenklich”, teilte ein Sprecher des Präsidiums in Straubing mit. Der Großteil der Bevölkerung halte sich aber an die Regeln und reagiere positiv auf die Kontrollen.

Nürnberg plant weiter mit Christkindlesmarkt

Montag, 15. November, 15.29 Uhr: Auch angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hält Nürnberg an seinen Planungen fest: Der berühmte Christkindlesmarkt soll in diesem Jahr stattfinden. “Es gibt deutlich mehr Platz. Wir wollen Gedränge und Zusammenballungen vermeiden”, sagte der Nürnberger Wirtschaftsreferent Michael Fraas am Montag. Der Markt soll auf mehrere Plätze in der Altstadt verteilt werden, auf ein Bühnenprogramm und Auftritte des Christkinds wird verzichtet, Glühwein soll es nur in eigenen Bereichen mit 2G-Kontrolle geben.

Die Planungen gälten für die derzeitigen Vorgaben der Staatsregierung, betonte Fraas. Der Nürnberger Markt sei ein ganz klassischer Warenmarkt und keine Partyzone. Nur an sieben der 135 Buden gebe es Glühwein. Die sollen in eigenen Gastrobereichen stehen, in die nur Geimpfte und Genesene dürfen. Der Markt hat im Vergleich zu 2019 ein Viertel weniger Buden und umfasst eine fast dreimal so große Fläche.

Auch in Augsburg wurden am Montag die Pläne zu einem räumlich entzerrten Markt in der Stadt vorgestellt. In München könnte die Entscheidung laut dem Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag fallen. Wenn ihm die Gesundheitsbehörde sage, die Veranstaltung sei nicht verantwortbar, würde man auch nicht anders entscheiden. Vergangene Woche hatte es vor allem in kleineren Orten Absagen gegeben. Größere Städte halten dagegen überwiegend an ihren Planungen fest. In Ingolstadt war der Markt aber abgesagt worden.

Inzidenz bei Kindern springt über 1000

Montag, 15. November, 14.31 Uhr: Die Corona-Zahlen bei Kindern und Jugendlichen sind eine Woche nach den Herbstferien sprunghaft angestiegen. In der Altersgruppe der Sechs- bis Elfjährigen hat die Inzidenz die Marke von 1000 überschritten und liegt nun bei 1073, wie aus Zahlen des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vom Montag für die Kalenderwoche 45 hervorgeht. Bei den Zwölf- bis 15-Jährigen beträgt sie 979. Beides sind in etwa Verdoppelungen im Vergleich zu den Werten der Vorwoche.

Auch bei den 16- bis 19-Jährigen ist die Inzidenz mit 777 deutlich überdurchschnittlich. Bei Kindern unter fünf und Erwachsenen über 60 sind die Werte dagegen deutlich unterdurchschnittlich. Über alle Altersgruppen hinweg meldete das LGL am Montag einen Wert von 530,4 – die leichte Abweichung zur vom Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldeten Inzidenz von 525,7 ergibt sich durch unterschiedliche Stichzeitpunkte.

Rosenheim kapituliert bei der Kontaktverfolgung

Montag, 15. November, 13.25 Uhr: Angesichts der extrem steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen sieht sich das Gesundheitsamt in Rosenheim gezwungen, seine Strategie beim Nachverfolgen von Infektionsketten zu ändern. Das Ermitteln von Kontaktpersonen beschränke sich ab sofort nur noch auf Einrichtungen mit gefährdeten Personen, wie Alten- und Pflegeheime und Kliniken, hieß es am Montagmittag vom Rosenheimer Landratsamt, das sich in seiner Mitteilung auf eine geänderte Strategie der Staatsregierung beruft. Kontakte im privaten Bereich würden im Raum Rosenheim nicht mehr nachverfolgt. Man bitte stattdessen alle Infizierten und die Angehörigen ihrer Haushalte, mögliche Kontaktpersonen beispielsweise im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz selbst auf das erhöhte Ansteckungsrisiko hinzuweisen und sie zu bitten, ihrerseits ihre Kontakte einzuschränken und sich als Kontaktperson kostenfrei testen zu lassen.

Mit dieser Entscheidung kapituliert das Rosenheimer Gesundheitsamt auch offiziell und öffentlich vor einer Aufgabe, der es zuletzt allenfalls noch teilweise gerecht werden konnte. Während manche bayerischen Landratsämter zuletzt noch versicherten, die tagesaktuelle Kontaktverfolgung lasse sich weiterhin aufrechterhalten, können dies viele andere trotz der Amtshilfe aus anderen Behörden und der Bundeswehr schon seit Längerem nicht mehr leisten. Die Inzidenz im Landkreis Rosenheim lag dem Robert-Koch-Institut zufolge am Montag bei 708,8.

Söder fordert strengere Regeln in “Woche der Wahrheit”

Montag, 15. November, 13.28 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die kommenden Tage als “Woche der Wahrheit” im Kampf gegen die vierte Corona-Welle ausgerufen. “Es ist die vielleicht letzte Chance, um gegenzusteuern”, sagte Söder am Montag nach einer Kabinettsklausur in München. Danach könne die Lage dramatisch und unkontrollierbar werden.

Die Pläne der künftigen Ampelkoalition für die Pandemie-Bekämpfung begrüßte Söder als “Schritt in die richtige Richtung”. Er verstehe weiterhin nicht, warum der Bund die epidemische Lage beenden wolle, die Länder aber entsprechende Beschlüsse fassen sollen.

“Was wir noch bräuchten, sind klare Regeln für die Drittimpfung”, sagte der bayerische Regierungschef. Es bedürfe auch einer Regelung zur Haftungsfreistellung für Ärzte, um bereits fünf Monate nach einer zurückliegenden Impfung eine Auffrischungsspritze zu setzen. Die Impfpflicht für bestimmte Berufe etwa im Gesundheitswesen hält Söder ebenso für notwendig.

Notärzte fordern Politik zu strengen Corona-Maßnahmen auf

Montag, 15. November, 13.08 Uhr: Bayerns Notärzte haben in einem Appell an die Landespolitik beherztere Maßnahmen im Kampf gegen die vierte Corona-Welle gefordert. In ihrem Forderungskatalog verlangen die Notfallmediziner unter anderem eine Impfpflicht für medizinisches Personal, schnellere Booster-Impfungen und eine Aberkennung des Geimpften-Status neun Monate nach der letzten Impfung. Ungeimpfte müssten mit Kontaktbeschränkungen belegt werden. Gleichzeitig müsse die Attraktivität der Pflegeberufe gesteigert werden.

Dringend notwendig sei auch eine größer angelegte Aufklärungskampagne, um mit den kursierenden Fake News zu angeblichen Gefahren der zugelassenen Impfstoffe aufzuräumen. “Zumindest einen Teil der durch permanente Fake News verunsicherten Bürger können wir sicherlich auf diesem Weg noch für eine Impfung gewinnen”, heißt es in dem offenen Brief, den der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte (AGBN) am Montag an Ministerpräsident Markus Söder, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Innenminister Joachim Herrmann (alle CSU) richtete.

Die Situation in den Krankenhäusern bezeichneten sie als “dramatische Entwicklung”, viele Kliniken könnten eine Versorgung von akuten Notfällen nicht mehr vollumfänglich gewährleisten. Es müsse nun dringend gehandelt werden, um eine Triage – das ist das Priorisieren und Auswählen von medizinischen Fällen etwa aufgrund des Mangels an Ressourcen – noch zu verhindern. “Gerade für die unpopulären Schritte, die nun zwingend und dringend umzusetzen sind, werden Sie unsere volle Unterstützung haben”, schrieben die Ärzte. Die Arbeitsgemeinschaft vertritt 3000 in Bayern tätige Notärzte.

Chef des Landkreistages bittet Bürger um freiwilligen Kontaktverzicht

Montag, 15. November, 12.16 Uhr: Der Präsident des Bayerischen Landkreistages, Christian Bernreiter (CSU), bittet die Bürger in Bayern angesichts der dramatischen Corona-Lage, Kontakte möglichst zu vermeiden. Der Appell richtet sich auch an Veranstalter: “Jeder soll sich in der aktuell sehr ernsten Situation gut überlegen, ob er eine Veranstaltung oder einen Weihnachtsmarkt abhält”, sagte er am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Sonntag mit Blick auf die Weihnachtsmärkte als Mindestanforderung eine Maskenpflicht genannt sowie räumlich getrennte “Gastro-Inseln”, in denen die 2-G-Regel (geimpft oder genesen) gelten müsse, “damit dann der Zugang insbesondere zu den großen Glühwein-Bereichen sauber strukturiert werden kann”. Söder betonte, dass das Land keine Veranstaltungen absagen könne, es aber eine einheitliche Regelung in Deutschland brauche.

VBW: Millionen Schnelltests verfügbar

Montag, 15. November, 11.46 Uhr: In Bayern herrscht nach Angaben der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) kein Mangel an Material für Corona-Tests am Arbeitsplatz. Allein auf der verbandseigenen Plattform für Corona-Schutzprodukte seien aktuell “kurzfristig Millionen Schnelltests verfügbar”, sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Mit der Plattform wolle man den Betrieben helfen, ausreichend Testangebote für die Mitarbeiter zu beschaffen.

Staatsregierung stellt Haushaltspläne für 2022 vor – Belastung durch Corona

Montag, 15. November, 10.58 Uhr: Die Staatsregierung stellt an diesem Montag (13 Uhr) ihre Haushaltspläne für das kommende Jahr vor. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein Kabinett haben bei einer Klausur in München am Etat gefeilt. Ob und welche Ausgabensteigerungen die Staatsregierung plant, war am Sonntag noch nicht bekannt. Die Haushaltslage bleibe coronabedingt angespannt, sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU). Die Corona-Krise hat die Steuereinnahmen einbrechen lassen, die Landtagsmehrheit von CSU und Freien Wählern hatte der Staatsregierung bis zu 20 Milliarden Euro neue Schulden genehmigt. Ausgeschöpft hat die Staatsregierung diesen Rahmen aber nicht.

Vier bayerische Landkreise mit Inzidenz über 1000

Montag, 15. November, 6.23 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bayern steigt weiter drastisch, am Montag verzeichnet das Robert-Koch-Institut einen Wert von 525,7. Vier Landkreise weisen eine Inzidenz von mehr als 1000 auf. An der Spitze der Liste steht noch immer der Landkreis Rottal-Inn mit einem Wert von 1262,7. 8629 neue Covid-Fälle sind in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden, 13 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit dem Coronavirus gestorben.

Bayern verschärft Corona-Maßnahmen

Sonntag, 14. November, 14:45 Uhr: Angesichts dramatisch steigender Infektionszahlen und der schwierigen Lage auf den Intensivstationen verschärft die bayerische Landesregierung die Corona-Maßnahmen. “So ernst wie jetzt war es noch nie”, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München.

Von Dienstag an gelte in Bayern “2G für fast alles”, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an. Von da an gelte die Regelung, nicht nur für Veranstaltungen, sondern auch in Gastronomie und Hotellerie. Hinzu komme: Auch in 2G-Bereichen gelte die Maskenpflicht. In Diskotheken gelte 2G-plus, es ist also zusätzlich ein Schnelltest notwendig.

Söder geißelte den neuen Rechtsrahmen, der auf Bundesebene demnächst in Kraft tritt. Dieser sei völlig unzureichend. “Am Ende steht unser Land de facto wehrlos da gegenüber Corona.” Bayern tue nun alles, um auf die verständliche Ungeduld der Geimpften zu reagieren, doch die Möglichkeiten seien nach der Rechtslage begrenzt.

Bayern werde das Boostern, also die Drittimpfung gegen das Coronavirus, massiv voranbringen, sagte er. Das Bundesland empfehle die Impfung nach fünf Monaten. Eigentlich müsse ja der Bund das Rechtsrisiko dafür übernehmen, insbesondere bei Haftungsfragen, kritisierte der Ministerpräsident. “Wir gehen da jetzt voraus.”

Völlig alleingelassen seien die Kommunen auch hinsichtlich der Rechtslage bei Märkten, insbesondere Weihnachtsmärkten, denn man könne diese nicht verbieten. Das Minimum sei hier, dass Masken getragen würden. Zudem müsse es in Bereichen, in denen Alkohol ausgeschenkt werde, “2-G-Gastroinseln” geben, also Bereiche mit Zugangskontrollen.

Söder fordert die voraussichtliche künftige Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP auf, nachzubessern. Es brauche einheitliche Regeln für Deutschland. Unter anderem nannte er Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen und 2-G-Regeln, wie sie jetzt in Bayern eingeführt werden, für das gesamte Bundesgebiet.

Deutlichen Unmut äußerte Söder über die Impfunwilligen. Die Intensivstationen liefen voll. Doch die Situation sei völlig unnötig. “Wenn sich alle hätten impfen lassen, wäre wir schon längst durch.” Es gebe zwar keine rechtliche Pflicht, sich impfen zu lassen, aber eine moralische.

Virologe Keppler: Lage auf Intensivstationen wird sich verschlechtern

Sonntag, 14. November, 12.35 Uhr: Die sehr angespannte Lage in Bayerns Krankenhäusern wird sich aller Voraussicht nach in den nächsten Wochen weiter verschlechtern. “Die Lage spitzt sich zu”, sagte der Münchner Virologe Oliver Keppler am Sonntag im Bayerischen Rundfunk. “Es muss uns allen klar sein: Die hohen Inzidenzen, die wir die letzten ein bis zwei Wochen sehen, die schlagen auch erst in ein bis drei Wochen wirklich auf unsere Intensivstationen durch.”

Der Leiter der Virologie an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität warnte: “Wir kommen in einen Überlastungsmodus hinein, der monatelang gehen kann, wenn wir nichts dagegen machen.” Die Wirkung der Corona-Impfungen lässt nach Kepplers Worten schneller nach, als von Medizinern erhofft beziehungsweise erwartet, es gebe schwerwiegende Impfdurchbrüche. “Die Daten (…) zeigen, dass nach vier Monaten nach der zweiten Impfung gerade bei älteren Menschen die Immunität wieder abnimmmt”, sagte der Wissenschaftler. “Die Kombination aus schwer erkrankten ungeimpften Menschen und geimpften Menschen, die bereitet diese große Welle, die wir so in dieser Vehemenz vielleicht nicht haben kommen sehen.”

Wegen steigender Corona-Patientenzahlen sind die Intensivbetten mittlerweile in über der Hälfte der größeren Städte und Landkreise Bayerns knapp. Insgesamt waren am Sonntag in 50 der 96 kreisfreien Städte und Kreise weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Intensivregister hervorging. In 20 bayerischen Städten und Kreisen war kein einziges Intensivbett mehr frei.

Kritisch ist die Lage auch in der Landeshauptstadt München, deren Krankenhäuser eine zentrale Rolle für die medizinische Versorgung in Bayern spielen. Dort waren am Sonntag lediglich 22 der 452 Intensivbetten frei. Im Dreimonatsvergleich hat sich die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Bayern verfünfzehnfacht, von 47 am 13. August auf 707 am Sonntagmorgen.

Mehrheit der Corona-Toten in Bayern war nicht geimpft

Sonntag, 14. November, 8.18 Uhr: Rund zwei Drittel der aktuellen Corona-Toten in Bayern sind nicht gegen das Virus geimpft gewesen. Das geht aus den Daten des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel (LGL) hervor. Der Anteil vollständig Geimpfter, die derzeit 65,4 Prozent der Bevölkerung in Bayern ausmachen, lag in den vier Wochen vom 4. bis 31. Oktober bei knapp 30 Prozent. 108 der insgesamt gezählten 372 Todesopfer hatten beide Impfungen erhalten, wie die Erlanger Behörde auf dpa-Anfrage mitteilte. In der ersten Novemberwoche war der Anteil mit gut 26 Prozent etwas niedriger.

Das LGL betont, dass die Zahlen mit Vorsicht interpretiert werden müssten. Als Corona-Todesopfer zählt, wer mit dem Virus infiziert war. Das bedeutet aber nicht, dass Corona auch unbedingt die Todesursache ist. Die Mehrzahl der Corona-Toten sind 80 und älter, dementsprechend litten viele auch an anderen Krankheiten. Einer Auswertung der Todesfälle nach Vorerkrankungen ist jedoch laut LGL nicht möglich. Das LGL wies auch darauf hin, dass insbesondere die Älteren schon früh im Jahr geimpft worden seien. Damit steige das Risiko einer abnehmenden Immunität. Das mache Auffrischungsimpfungen besonders wichtig.

In den vergangenen Wochen hatten auch die Krankenhäuser über eine gestiegene Zahl vollständig geimpfter Intensivpatienten berichtet. Ganz aktuelle Zahlen gab es am Sonntag noch nicht. Klar ist jedoch, dass die Zahl der Toten in Bayern ebenso schnell steigt wie die Zahl der Infektionen. Laut Corona-Portal der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität wurden in den vergangenen sieben Tagen 309 Todesfälle im Freistaat gemeldet, was im Vergleich zu Mitte Oktober mehr als eine Verdoppelung bedeutet.

Nach Corona-Pause: Skigebiete bereiten sich für die Wintersaison vor

Nach gut eineinhalbjähriger Pause wegen Corona sollen an der Zugspitze am Freitag (19. November) wieder Lifte laufen und Skifahrer ihre Schwünge ziehen. Das Skigebiet wird das erste dieser Wintersaison sein, das in Deutschland öffnet. Nur Geimpfte und Genesene dürfen dann vorerst in die Bergbahnen an Deutschlands höchstem Berg steigen. Die Kabinen fahren maximal mit zwei Drittel der Gäste – für mehr Abstand.

Wie das in anderen deutschen Skigebieten sein wird, ist noch offen. Mit Skitagen in Österreich wird es erst einmal schwierig: Fast das ganze Nachbarland ist seit Freitag als Hochrisikogebiete eingestuft. Auch hierzulande steigen die Inzidenzen rasant. Man richte sich nach den behördlichen Vorgaben, heißt es bei den Liftbetreibern. Es fehle jedoch die Planungssicherheit, da sich die Regeln ständig änderten. Zu Weihnachten sollen – so die Hoffnung der Liftbetreiber – in den meisten Gebieten die Lifte laufen. Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte bezifferte die Verluste seiner Mitglieder in der vergangenen Saison auf geschätzt 99 Millionen Euro.

Großer Andrang an den bayerischen Impfzentren

Samstag, 13. November, 15.35 Uhr: Aufgrund der hohen Nachfrage müssen Impfwillige in Bayern derzeit mit langen Wartezeiten rechnen. In Augsburg sind die Impfstationen völlig überlastet: Die Stadt appellierte bereits am Samstagvormittag an die Bürgerinnen und Bürger, das Impfzentrum ohne Termin nicht mehr aufzusuchen. Die Kapazitäten seien ausgeschöpft. Nach Angaben einer Sprecherin ist nicht nur der Impfstoff knapp, auch personell stößt das Impfzentrum an Grenzen. Die Impfkapazitäten sollen “im Laufe der nächsten Woche”, abhängig von der Impfstoffverfügbarkeit, weiter ausgebaut werden, ist auf der Webseite des Augsburger Impfzentrums zu lesen. Genauere Auskunft konnte die Sprecherin nicht geben.

Auch in München haben Impfzentrum und Impfstationen mit dem großen Andrang zu kämpfen. Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt appelliert deswegen an die Bürger, Impftermine zu vereinbaren. Schon am Freitag gab es eine lange Schlange vor der Impfstation am Marienplatz, wie mehrere Bürger auf Twitter berichteten. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen verzeichnete am Freitag dem Münchner Merkur zufolge erste Engpässe beim Biontech-Impfstoff. Manche Wartenden mussten nach zwei Stunden ohne Impfung wieder gehen. Im Berchtesgadener Land wurden die Kapazitäten dagegen bereits ausgebaut, wie das Landratsamt mitteilte. Hier können nun pro Tag 600 Impfungen durchgeführt werden.

Hüttenparty im Berchtesgadener Land aufgelöst

Samstag, 13. November, 15.30 Uhr: Erneut ist eine nicht genehmigte Party mit mehr als 100 Gästen im Landkreis Berchtesgadener Land aufgelöst worden. Im Bereich um den Abtsdorfer Sees kam es bereits vergangene Woche zu einer ähnlichen Party mit etwa 100 Personen, wie die Polizei mitteilte.

Die Party der vergangenen Freitagnacht fand mit rund 150 Gästen bei einer Hütte am Waldrand statt. Als die Polizei eintraf, gaben sich die Veranstalter sofort zu erkennen. Die Veranstaltung wurde zuvor in den sozialen Netzwerken mehrfach geteilt. Die Veranstalter gaben an, die Dimension unterschätzt zu haben. Eine Veranstaltung in dieser Größe ist genehmigungspflichtig und muss entsprechende Hygieneschutz- und Jugendschutzkonzepte erfüllen. Die Hüttenparty konnte friedlich aufgelöst werden, da sich Veranstalter und Teilnehmer einsichtig und kooperativ verhielten. Dennoch droht den Veranstaltern eine Anzeige.

Inzidenz steigt weiter

Samstag, 13. November, 11.30 Uhr: Die Inzidenz im Freistaat steigt weiter. Am Samstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Wert von 478,7. Am Freitag lag die Inzidenz noch bei 454,9. Die Krankenhausampel in Bayern steht weiterhin auf Rot.

Rettungsdienste überlastet – Zahl der Einsätze steigt rasant

Samstag, 13. November, 8.25 Uhr: Bayerische Hilfsorganisationen schlagen wegen der dramatischen Corona-Lage im Freistaat Alarm. “Der Rettungsdienst ist überlastet, notwendige Operationen müssen verschoben oder kurzfristig verlegt werden, die Inzidenzen steigen massiv an und jeden Tag werden neue Höchststände verkündet”, teilten der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Bayerische Rote Kreuz (BRK), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und der Malteser-Hilfsdienst (MHD) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Zahl der Transporte von Corona-Patienten im Rettungsdienst sei in den vergangenen vier Monaten um fast das Vierfache gestiegen, sagte BRK-Präsident Theo Zellner.

Auch die Gesamtzahl der Einsätze steige: So haben beispielsweise die Zahl der Einsätze in der letzten Oktoberwoche in Schwaben um 15 Prozent und in Oberbayern-Ost um 18 Prozent im Vergleich zum sonstigen Durchschnitt zugenommen.

“Die schwierigste Phase der Pandemie steht uns in den kommenden Wochen bevor”, sagte Zellner. Die Situation derzeit sei problematischer als im Dezember 2020. “Die derzeitige Überlastung der Intensivstationen und Notaufnahmen, die zu einem überwiegenden Teilen durch ungeimpfte Patienten belegt sind, macht die Situation heute deutlich dramatischer. Schwer erkrankte oder verletzte Notfallpatienten müssen teilweise stundenlang in weit entfernte Kliniken transportiert werden.”

Der stellvertretende Landesvorsitzende des ASB Bayern, Norbert Tessmer, nannte die Impfquote in Bayern “absolut enttäuschend”https://www.sueddeutsche.de/bayern/.”Es scheint bis zum heutigen Tage nicht annähernd gelungen, ausreichend Menschen von der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der Corona-Schutzimpfung zu überzeugen. Es liegt weiterhin an jedem und jeder nun verantwortungsvoll zu handeln, sich selbst und der Allgemeinheit gegenüber.”

Uni Erlangen lässt nur geimpfte und genesene Studenten in Hörsaal

Freitag, 12. November, 19.18 Uhr: Die Universität Erlangen Nürnberg lässt wegen der angespannten Corona-Lage nur noch genesene und geimpfte Studierende in den Hörsaal. “Studierende mit einem Non-2G-Status können nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen, den Inhalten allerdings online folgen”, teilte die Uni am Freitag auf ihrer Homepage mit. Darüber hatte die Bild-Zeitung berichtet. Die Regelung soll von kommendem Montag an gelten – mit einer Übergangsfrist bis zum 22. November.

Holetschek: 2 G in Bayern ab 16. November

Freitag, 12. November, 18.01 Uhr: Bayern wird die Zugangsregelungen für Gastronomie und Beherbergungsbetriebe verschärfen, am Dienstag tritt dort die 2-G-Regel in Kraft. Das teilte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitagabend mit. “Die Infektionszahlen sind auf Rekordhöhe. Nur mit konsequenten Zutrittsbeschränkungen wie 2G kann es uns gelingen, unser Gesundheitssystem vor einer noch dramatischeren Belastung zu schützen.” In der Koalition habe man sich schon auf den Schritt verständigt. Für Clubs und Diskos soll verpflichtend 2G mit FFP2-Maske gelten oder auf freiwilliger Basis 2G Plus, also Zutritt nur für Genese und Geimpfte, die darüber hinaus getestet sind. Zugleich fordert der Freistaat den Bund auf, eine Rechtsgrundlage für verpflichtendes 2G Plus in Diskotheken zu schaffen. Der Minister rief die Bürger erneut zum Impfen auf.

Landratsamt Cham weist auf Corona-Regeln für Grenzgänger hin

Freitag, 12. November, 14.52 Uhr: Das Nachbarland Tschechien ist von der Bundesregierung von Sonntag an zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt worden. Das Landratsamt Cham verweist auf die dann geltenden Regeln im kleinen Grenzverkehr. Demnach müssen nicht geimpfte Berufspendler bei Kontrollen nachweisen können, dass sie zweimal pro Woche getestet und nicht infiziert sind, wie es in einer Mitteilung hieß. Zum Nachweis der Stellung als Berufspendler sei wie bisher eine Bescheinigung des Arbeitgebers notwendig.

Geimpfte und Genesene seien im Rahmen des kleinen Grenzverkehrs mit entsprechendem Nachweis von der Anmelde-, Quarantäne- und Testpflicht ausgenommen. Als kleiner Grenzverkehr gelten Aufenthalte im Hochrisikogebiet von maximal 24 Stunden.

Landkreise im Südosten verschärfen nochmals Corona-Regeln

Freitag, 12. November, 13.06 Uhr: Die Landratsämter im Südosten Bayerns verschärfen abermals die Corona-Regeln. Von Montag an gilt in den Landkreisen Mühldorf, Altötting, Traunstein, Berchtesgadener Land und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim eine 2-G-Regelung in allen Hotels und Gaststätten. Dort dürfen sich dann nur noch nachweislich geimpfte oder genesene Menschen oder Kinder unter zwölf Jahren aufhalten. Für bereits angereiste Übernachtungsgäste gilt in der Urlaubsregion eine Übergangsregel bis 21. November.

Ein negativer PCR-Test wie bei der bisherigen 3-G-plus-Regelung kann im Südosten von Montag an nur noch denjenigen Menschen Zutritt zur Gastronomie verschaffen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Ob sie diese Alternative dann auch akzeptieren wollen, dürfen jedoch alle Wirte und und Hoteliers selbst entscheiden. Nicht geimpfte Mitarbeiter mit Kundenkontrakt müssen zweimal die Woche einen PCR-Test vorlegen oder sich täglich unter Aufsicht einem Schnelltest unterziehen.

Generell gilt die 3-G-Regel am Arbeitsplatz im Südosten künftig auch in Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern sowie für alle Beschäftigten im Handel und im öffentlichen Nahverkehr. Die Landräte und Rosenheims Oberbürgermeister begründen ihren gemeinsamen Entschluss vom Freitag mit den weiterhin stark steigenden Infektionszahlen und der völligen Überlastung der Kliniken.

Herrmann: Immer mehr gefälschte Impfzertifikate in Umlauf

Freitag, 12. November, 10.52 Uhr: Nach Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sind immer mehr gefälschte Impfnachweise im Umlauf. Die Polizei habe Anfang September etwa 110 Fälle von falschen Impfausweisen oder -zertifikaten registriert, wenige Wochen später habe die Zahl schon bei mehr als 800 gelegen – und die Dunkelziffer sei noch viel höher: “Wir müssen davon ausgehen, dass es de facto noch eine viel größere Zahl gibt”, sagte Herrmann am Freitag dem Bayerischen Rundfunk. “Das ist kein Kavaliersdelikt, so etwas zu fälschen.” Andere Menschen würden getäuscht, weil sie glaubten, um sie herum seien nur Geimpfte und Genesene, sich tatsächlich aber “andere mit gefälschten Zertifikaten einschmuggeln”, sagte der Innenminister weiter.

Er kündigte zudem an, dass die Polizei die Kontrollen der 2G- oder 3G-Regeln strikter überprüfen wird. Wirte oder beispielsweise Betreiber von Kinos müssten die Einlassbestimmungen ernst nehmen und die Nachweise kontrollieren: “Im Wiederholungsfall, wenn sich ein zweites oder drittes Mal herausstellt, dass ein Betreiber die Kontrollen nicht ernsthaft durchführt und die Leute einfach durchwinkt, muss er damit rechnen, dass sein Laden geschlossen wird.”

Experte: Intensivstationen sind massiv überlastet

Freitag, 12. November, 9.46 Uhr: Wegen der rasant steigenden Infektionszahlen sind die Intensivstationen in Bayern massiv überlastet. “Wir sind sicherlich nicht in einer Triage-Situation, dass wir uns entscheiden müssten, wen wir noch behandeln und wen nicht”, sagte der Nürnberger Intensivmediziner Stefan John, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin. Es müssten aber viele Patientinnen und Patienten verlegt werden und könnten mitunter nicht so schnell behandelt werden wie sonst üblich. Notärzte müssten oft lange telefonieren und weite Strecken fahren, um einen Platz auf einer Intensivstation zu finden. Bei einem Herzinfarkt zum Beispiel könne jedoch jede Zeitverzögerung Leben kosten.

Drei Landkreise mit Inzidenz über 1000

Freitag, 12. November, 6.46 Uhr: Die Inzidenzen in Bayern steigen und steigen. Drei Landkreise weisen am Freitag eine Inzidenz von mehr als 1000 auf: Rottal-Inn (1156,0), Miesbach (1049,1) und Mühldorf am Inn (1023,3). Im gesamten Freistaat liegt der Wert bei 454,9. Am Donnerstag hatte er bei 427,4 gelegen. 13 197 neue Covid-Fälle sind dem Robert-Koch-Institut in den vergangenen 24 Stunden gemeldet worden, 63 Menschen sind im gleichen Zeitraum an oder mit dem Coronavirus gestorben. Aktuell werden nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 684 Covid-Patienten auf bayerischen Intensivstationen behandelt.

Corona-Tests in bayerischen Apotheken vereinzelt knapp

Donnerstag, 11. November, 16.54 Uhr: Bei Corona-Schnelltests kann es aufgrund der hohen Nachfrage nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbandes vereinzelt zu Engpässen kommen. Es könne vorkommen, dass in der ein oder anderen Apotheke ein paar Tage kein Test erhältlich sei. Aber es gebe keine flächendeckenden Engpässe, auch nicht regional, sagte Verbandssprecher Thomas Metz am Donnerstag in München.

Im Sommer sei die Nachfrage nach Tests stärker zurückgegangen, und im Einzelhandel seien Tests dank großer Einkaufsmengen zu Preisen angeboten worden, bei denen eine Apotheke nicht mithalten könne. Deshalb sei es möglich, dass einige nicht mehr so viele Tests nachbestellt hätten und jetzt die hohe Nachfrage nicht sofort bedienen könnten, sagte Metz. Viele Menschen mit grippalen Symptomen machten jetzt zur Sicherheit eher einen Corona-Selbsttest. Aber Apotheken hätten Erfahrung mit zyklischer Nachfrage, “das wird sich schnell einpendeln”, sagte er.

Söder fordert flächendeckende 2-G-Regel in Deutschland

Donnerstag, 11. November, 13.42 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine flächendeckende 2-G-Regel in Deutschland. Die Corona-Lage sei “sehr, sehr ernst”, sagte Söder bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit Klinikvertretern am Donnerstag. Was der Bund mache, reiche nicht, sagt er. “Man kann bei einem stürmischen Winter nicht mit Sommerreifen fahren.” Am Arbeitsplatz müssten 3-G-Regelungen umgesetzt werden.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt rasant, es gibt wieder mehr Todesfälle und viele Krankenhäuser sind voll. Für die Entwicklung nannte Söder verschiedene Gründe: die vielen Ungeimpften, eine wachsende Zahl an Impfdurchbrüchen – also Infektionen auch bei Menschen, die doppelt gegen das Coronavirus geimpft sind – und das gesellschaftliche Leben mit vielen Sozialkontakten. Um mehr Sicherheit zu schaffen, brachte Söder weitere Verschärfungen ins Spiel, etwa eine 2-G-plus-Regel für Clubs, was bedeuten würde, dass auch Geimpfte und Genesene nur mit Test Einlass bekämen.

Zum besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen wünscht sich Söder die sogenannten Booster-Impfungen bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, “dass Booster Entlastung gebracht haben”, sagte der CSU-Chef am Donnerstag nach Beratungen über die Corona-Situation in den bayerischen Krankenhäusern und insbesondere auf den Intensivstationen in München. Söder hatte sich bereits in den vergangenen Tagen wiederholt für Booster-Impfungen für alle – unabhängig von ihrem Alter – ausgesprochen. Bisher sind die Auffrischungen meist erst sechs Monate nach der zweiten Impfung angedacht. Impfungen seien weiterhin die beste Möglichkeit, die vierte Corona-Welle zu brechen. “Ohne impfen endet es alles in einer Form von Schwierigkeiten”, sagte Söder.

Zudem forderte Söder einen bundesweiten Beschluss zu einer partiellen Impfpflicht, etwa für Bedienstete im Gesundheitswesen. Die Ministerpräsidentenkonferenz, die am kommenden Donnerstag tagen wird, müsse einen entsprechenden Beschluss fassen, sagte Söder.

Söder sagt Staatsbankett mit Königin Margrethe ab

Donnerstag, 11. November, 11:35 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das Staatsbankett mit der dänischen Königin Margrethe II. wegen der Corona-Lage abgesagt. Das bestätigte die Bayerische Staatskanzlei am Donnerstag. Zuvor hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet. Die 81 Jahre alte Monarchin wird an diesem Freitag in München erwartet. Ein Empfang soll dennoch stattfinden. Vor ihrer Reise nach Bayern stattete die Königin gemeinsam mit ihrem Sohn, Kronprinz Frederik, schon Berlin einen Besuch ab.

Aiwanger hat sich impfen lassen

Donnerstag, 11. November, 10.30 Uhr: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich nach langem Widerstand gegen Corona impfen lassen. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: “Ich bin mittlerweile gegen Corona geimpft und kann noch im November 2-G-Termine wahrnehmen.” Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. “Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten.”

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) begrüßte die Corona-Impfung seines Stellvertreters. “Das ist ein sehr gutes Signal in ernsten Zeiten”, sagte Söder. Während des Bundestagswahlkampfes hatte es wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwangers anfängliche Impfskepsis scharf kritisiert und ihm vorgehalten, Regierungsmitglieder müssten Vorbilder sein. CSU-Politiker hatten Aiwanger außerdem vorgeworfen, im Lager von Querdenkern und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen.

Der Freie-Wähler-Chef betonte, dass er kein Impfgegner sei: “Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind.” Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen.

.
source site