Corona aktuell: USA lockert Einreisebeschränkungen – Politik

Die USA wollen die Einreisebeschränkungen aus der Europäischen Union und Großbritannien bald für Geimpfte aufheben. Das gab ein Mitarbeiter der US-Regierung bekannt.

Der weitgehende Einreisestopp war zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt und bisher von seinem Nachfolger Joe Biden aufrechterhalten worden. Unter anderem aus der Reisebranche wurde schon lange eine Lockerung zumindest für gegen das Coronavirus geimpfte Reisende gefordert.

Die bisherigen Reisebeschränkungen besagen, dass nur US-Bürger und Besitzer einer Green Card sowie deren Familienmitglieder in die USA einreisen dürfen, wenn sie sich in den vergangenen 14 Tagen in der EU oder Großbritannien aufgehalten haben. Alle anderen brauchen eine spezielle Erlaubnis.

Die EU hatte die Mitgliedsstaaten bereits im Sommer aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen unter anderem aus den USA “zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus” wieder erlaubt. Die US-Regierung hielt jedoch im Juli unter Verweis auf die ansteckendere Delta-Variante an den Einschränkungen fest.

Biontech: Impfung wirksam und sicher bei jüngeren Kindern

Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer hat sich nach Angaben der beiden Unternehmen bei Kindern im Alter von fünf bis einschließlich elf Jahren als gut verträglich erwiesen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Die Daten der klinischen Studie sollen so bald wie möglich der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA und der US-Zulassungsbehörde FDA vorgelegt werden, wie die beiden Impfstoffhersteller mitteilten.

Anders als in der Altersgruppe über zwölf wurde den Kindern von fünf bis elf Jahren für die klinische Studie der Phase 2/3 nur ein Drittel der Dosis verabreicht. Die beiden Impfungen lagen drei Wochen auseinander.

“Die Antikörper-Reaktionen bei den Teilnehmern, denen eine Dosis von zehn Mikrogramm verabreicht wurde, war vergleichbar mit denjenigen aus einer früheren Studie von Pfizer/Biontech bei Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren, die eine 30 Mikrogramm-Dosis erhalten hatten”, teilten die Unternehmen mit. Auch die Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen der älteren Gruppe gewesen. Ergebnisse von zwei weiteren Teilnehmergruppen im Alter von zwei bis fünf Jahren sowie von sechs Monaten bis zwei Jahren würden für das vierte Quartal erwartet.

An der Studie nehmen den Angaben zufolge insgesamt 4500 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis einschließlich elf Jahren teil, die vorgestellten Daten zu den Fünf- bis Elfjährigen gehen auf 2268 Teilnehmer zurück. Beteiligt sind mehr als 90 Kliniken in den USA, Finnland, Polen und Spanien. (20.09.2021)

Tourismusbeauftragter hält Skiurlaub und Après-Ski für möglich

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung hält eine Corona-Wintersaison in den Bergen samt Après-Ski unter bestimmten Bedingungen für möglich. “Wir wollen wieder unbeschwert Skiurlaub machen”, sagte Thomas Bareiß (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. “Daher ist es grundsätzlich richtig, bestimmte Veranstaltungen nur für Personengruppen zu öffnen, bei denen die Ansteckungsgefahr gering ist.” Bei einem Anstieg des Infektionsgeschehens dürfe es keine Schließungen mehr geben, gleichzeitig müssten Gäste und Gastgeber geschützt werden. “In dem Fall bleibt zu prüfen, ob ein Antigen-Schnelltest noch ausreichend ist”, sagte Bareiß. “Die Impfung bleibt das A und O.”

Auch Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hatte zuvor gesagt, er halte eine sichere Wintersaison inklusive Après-Ski für möglich. Seine Tourismusministerin Elisabeth Köstinger erläuterte später Details: In Österreich wird demnach in der kommenden Wintersaison beim Skifahren ein 3-G-Nachweis erforderlich. Seilbahnen, Gondeln und Skihütten dürfen nur von Geimpften, Genesenen oder Getesteten benutzt werden, sagte Köstinger am Montag. Bei der Benutzung der Seilbahnen gilt zudem eine FFP2-Maskenpflicht. Après-Ski soll unter strengen Bedingungen, ähnlich wie für die Nachtgastronomie, möglich sein. Basis dafür ist ein kürzlich von der Regierung festgelegter Drei-Stufen-Plan, der sich an der Auslastung der Intensivstationen orientiert. Das bedeutet, sobald mehr als 300 Intensivbetten belegt sind, dürfen Nachtclubs und dann eben auch Après-Ski-Bars nur noch von Geimpften oder Genesenen besucht werden (2-G-Regel).

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach reagierte kritisch auf diesen Vorstoß. “Wie die nächste Wintersaison aussehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand seriös vorhersagen – auch nicht der österreichische Bundeskanzler”, sagte Lauterbach den Funke-Zeitungen. Er würde aus heutiger Sicht “eher davon abraten, unter Ischgl-ähnlichen Bedingungen zu feiern” und verwies auf Impfdurchbrüche. Der österreichische Party- und Skiort Ischgl war voriges Jahr zum Corona-Hotspot geworden. Der Vorfall wird derzeit vor Gericht aufgearbeitet.

Inzidenz steigt leicht

Das Robert-Koch-Institut meldet 3736 neue Positiv-Tests. Das sind 1775 weniger als am Montag vor einer Woche, als 5511 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 71,0 von 70,5 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100 000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 13 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 92 971. Insgesamt fielen in Deutschland bislang fast 4,14 Millionen Corona-Tests positiv aus. (20.9.2021)

Spahn rechnet mit Zulassung der U-12-Impfung zu Jahresbeginn

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet Anfang kommenden Jahres die Zulassung für einen Corona-Impfstoff für die Jüngsten. “Ich gehe davon aus, dass die Zulassung für einen Impfstoff für Kinder unter zwölf Jahren im ersten Quartal 2022 kommt”, sagte der CDU-Politiker der Funke-Mediengruppe. “Dann könnten wir auch die Jüngeren noch besser schützen.” Der Minister wies zugleich darauf hin, zwischen der Zulassung und einer Impfempfehlung durch die Stiko könne dann noch einmal Zeit vergehen. “Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird auch in diesem Fall zeitlich etwas später kommen”, sagte Spahn.

Biontech zum Beispiel hatte vor wenigen Tagen angekündigt, in den kommenden Wochen die Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren zu beantragen. Studienergebnisse liegen demnach bereits vor und müssen nur noch für die Zulassungsbehörden aufbereitet werden. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte mitgeteilt, sie könne noch keinen Zeitrahmen für eine mögliche Zulassung nennen. Die Produktion wird vom Unternehmen bereits vorbereitet.

Spahn mahnte zugleich Einheitlichkeit bei den Corona-Regeln für Veranstaltungen an. “Ideal wäre, wenn sich alle Länder auf das 2-G-Modell als Option einigen.” Die Veranstalter könnten dann bundesweit selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, um im Gegenzug von anderen Schutzauflagen befreit zu werden. (20.09.2021)

500 000 Erstimpfungen in der Aktionswoche

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine positive Bilanz der Aktionswoche zum Impfen gegen das Coronavirus gezogen. “Wir haben in der Aktionswoche insgesamt rund 500 000 der wichtigen Erstimpfungen geschafft, etwa die Hälfte dürfte auf Aktionen zurückgehen”, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Vereine, Organisationen, Privat-Initiativen und Freiwillige hätten bundesweit rund 1500 Impfaktionen auf die Beine gestellt. Möglicherweise habe es noch deutlich mehr gegeben.

Dennoch zeigte sich Spahn besorgt über die große Gruppe Ungeimpfter in der älteren Bevölkerung: “Von den 24 Millionen Menschen im Alter über 60 Jahren sind knapp vier Millionen noch ungeimpft, das ist fast jeder sechste in dieser Risikogruppe”, sagte der Minister. “Würde sich mit der sehr ansteckenden Delta-Variante ein Großteil dieser Gruppe innerhalb weniger Wochen infizieren, dann würden unsere Intensivstationen sehr unter Stress kommen”, warnte Spahn.

Um das Impftempo zu erhöhen, sprach er sich dafür aus, Unternehmen steuerlich zu fördern, die Mitarbeiter oder Kunden mit Rabattaktionen für das Impfen gewinnen wollen. “Dafür würde ich gern gemeinsam mit Olaf Scholz einen Vorschlag machen”, sagte Spahn. Staatliche Prämien lehnte er aber ab. (19.9.2021)

Kritik an Ruf nach Ende aller Beschränkungen

Der Vorstoß von Kassenärztechef Andreas Gassen, zum 30. Oktober alle Corona-Beschränkungen aufzuheben, trifft bei SPD und Grünen auf Ablehnung. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält dies für “nicht ethisch vertretbar”. Die Welle der Pandemie, die dann käme, wäre zu groß, warnte der SPD-Politiker auf Twitter. Besser wäre eine Öffnung, wenn 85 Prozent geimpft seien. Bis dahin sollte die 2-G-Regel gelten.

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen widersprach Gassen ebenfalls. “Jetzt so zu tun, als sei die Pandemie ein Privatvergnügen und Ungeimpfte letztlich selbst dran schuld und wir könnten uns jetzt von allen Schutzmaßnahmen verabschieden, das halte ich für zynisch”, sagte Dahmen dem Sender NDR Info. Auch widerspreche die Forderung der Haltung der Mehrheit der niedergelassenen Ärzte. Für eine Lockerung der Maßnahmen bräuchte es eine Impfquote bei den über 60-Jährigen von deutlich mehr als 90 Prozent, in der Gesamtbevölkerung bei den impffähigen Personen von mehr als 80 Prozent.

Der FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann hält eine Diskussion über eine Aufhebung der Corona-Regeln zwar für richtig. Es sei aber zu früh dafür, ein konkretes Datum zu nennen. Ullmann sagte: “Ob es jetzt der 30. Oktober ist, Allerheiligen oder vielleicht auch Mitte November ist”, dazu wage er nichts zu sagen. In den kommenden Wochen müsse man die Corona-Entwicklungen genau beobachten. Gassen hatte sich für das Ende aller Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober ausgesprochen. “Nach den Erfahrungen aus Großbritannien sollten wir auch den Mut haben zu machen, was auf der Insel geklappt hat. Also braucht es jetzt eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns Freedom Day!”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung der Neuen Osnabrücker Zeitung (Samstag). (18.09.2021)

25 000 Menschen bei Riesenparty in Madrid und 8000 in Barcelona

In der spanischen Hauptstadt Madrid haben nach Angaben der Polizei etwa 25 000 junge Leute trotz Verbots eine riesige Open-Air-Party gefeiert. In sozialen Netzwerken war zu sehen, wie die Teilnehmer in der Nacht zum Samstag auf Freiflächen zwischen Universitätsgebäuden in Madrids Stadtteil Ciudad Universitaria tanzten und Alkohol tranken, wie die Zeitung El País berichtete. Auch aus Barcelona wurde vom Campus der Autonomen Universität eine ähnliche Massenfete mit 8000 Teilnehmern gemeldet, wie die Zeitung La Vanguardia schrieb. In Spanien hat gerade das Wintersemester begonnen.

Partys im Freien oft mit viel Alkohol, die in Spanien “Botellones” genannt werden, sind verboten und das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit kann ein hohes Bußgeld nach sich ziehen. Das offizielle Nachtleben in Spanien unterliegt wegen Corona aber immer noch einigen Einschränkungen und ist gerade für junge Leute auch oft zu teuer.

Die Polizei in Madrid betonte, sie habe für die Auflösung einer solchen Massenansammlung nicht genügend Kräfte zur Verfügung gehabt und sich deshalb zurückgehalten. Die letzten Partygänger seien in Madrid erst am Samstagmorgen gegen sieben Uhr abgezogen. Die Corona-Lage ist in Spanien derzeit recht entspannt, die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig, die Situation in den Krankenhäusern hat sich beruhigt und die Impfkampagne ist weit fortgeschritten. (18.09.2021)

US-Expertengremium spricht sich gegen Drittimpfungen für Unter-65-Jährige aus

Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen mit dem Mittel von Biontech/Pfizer nur für ältere Menschen und Risikogruppen. Die einflussreiche Gruppe von Wissenschaftlern kam zu dem Schluss, dass die vorliegenden Daten eine allgemeine Einführung einer dritten Impfdosis für Menschen von weniger als 65 Jahren nicht rechtfertigten. Allerdings empfiehlt der Ausschuss die Boster-Impfung für Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

US-Präsident Joe Biden hatte sich angesichts abnehmender Immunität gegen Covid-19 für eine weitere Dosis für alle ausgesprochen, deren Zweitimpfung schon mehr als acht Monate her ist. Zuletzt hatten aber auch Forscher im Fachmagazin The Lancet Zweifel an Corona-Auffrischungsimpfungen für alle geäußert: “Die bisherige Studienlage zeigt keine Notwendigkeit, in Bevölkerungsgruppen mit wirksamer, vollständiger Impfung Booster auf breiter Front zu verabreichen”, hieß es dort.

Die Weltgesundheitsorganisation hatte sich angesichts der niedrigen Impfquoten in zahlreichen ärmeren Ländern ebenfalls gegen Auffrischungsimpfungen ausgesprochen. (18.09.2021)

Schweiz verschärft Einreise-Bestimmungen

Zur Eindämmung der Infektionszahlen erhöht die Schweiz die Hürden für Einreisen. Vom 20. September an müssen Personen, die nicht geimpft oder genesen sind, an der Grenze einen negativen Test vorweisen – unabhängig davon, woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen. Nach vier bis sieben Tagen werde ein zweiter Test verlangt. Die Regierung wolle damit eine Zunahme der Fälle durch Reiserückkehrer nach den Herbstferien verhindern.

Erfreuliche Nachrichten gibt es hingegen für Portugal-Reisende: Die Bundesregierung nimmt eine bestehende Reisewarnung für die Algarve in Portugal und die Einstufung als Hochrisikogebiet zurück. “Mit Wirkung vom 19. September 2021 entfällt die Covid-19-bedingte Reisewarnung für diese Region”, teilt das Auswärtige Amt mit. Auch die Einstufung als Hochrisikogebiet gelte ab Sonntag nicht mehr. (17.09.2021)

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