Bundestagswahl : ++ Wahlleiter: Laschets Stimmzettel gültig ++



Liveblog

Stand: 26.09.2021 15:51 Uhr

Unions-Kanzlerkandidat Laschet hat seinen Stimmzettel so gefaltet, dass seine Kreuzchen zu sehen waren. Der Bundeswahlleiter sieht darin aber kein Problem – der Stimmzettel sei gültig. Die aktuellen Entwicklungen im Liveblog.

  • Scholz, Laschet und Baerbock geben Stimme ab
  • Laschet faltet Stimmzettel falsch
  • Wahlbeteiligung könnte etwas höher liegen als 2017
  • Steinmeier ruft zu Teilnahme an Wahl auf
  • Rund 60,4 Millionen Deutschewahlberechtigt

15:51 Uhr

Stimmabgabe in Flutgebieten auch in Zelten

Zelte für die Zettel: Wegen der Hochwasserkatastrophe haben Bürgerinnen und Bürger in den Flutgebieten auch unter Planen ihre Stimme abgegeben. In Swisttal in der Nähe von Bonn stand ein Zelt im Stadtteil Miel auf einer Sportfläche. Bei vorherigen Wahlen hatte es ein Wahllokal in einem Dorfhaus gegeben – das war wegen der Folgen des Hochwassers aber in diesem Jahr nicht möglich. Die Stadt mietete daher ein Zelt von einem Sportverein. Swisttals Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner konnte der Situation durchaus Positives abgewinnen. “Es ist luftig. Man hat mit Corona keine Probleme”, sagte sie. “Die Stimmung war absolut in Ordnung, sogar fröhlich.” Es sei etwas anderes als sonst.

Stimmabgabe in Ahrweiler: Der Wahlvorstand sitzt in einem Zelt als provisorisches Wahllokal für die Bundestagswahl.

Bild: dpa

15:41 Uhr

Berlin: Wahlbeteiligung bis zum Mittag bei 27,4 Prozent

In Berlin haben bis zum Mittag 27,4 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Damit lag die Wahlbeteiligung etwa so hoch wie bei der Bundestagswahl 2017, als es um die Uhrzeit 27,2 Prozent waren, wie die Landeswahlleiterin mitteilte. In der Hauptstadt läuft parallel zur Bundestagswahl die Wahl zum Abgeordnetenhaus, zudem wird über die Bezirksverordnetenversammlungen und den Volksentscheid “Deutsche Wohnen & Co. enteignen” abgestimmt.

15:00 Uhr

Bremer Bürgermeister sieht größte Schnittmenge bei Rot-Grün

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) rechnet damit, dass seine Partei mit Olaf Scholz den neuen Bundeskanzler stellen wird. “Es wird schwierig, aber am Ende werden wir den Kopf vorne haben”, sagte der Regierungschef des kleinsten Bundeslandes nach seiner Stimmabgabe.

Der 56-Jährige führt das erste Bündnis von SPD, Grünen und Linke in einem westdeutschen Bundesland an. Auf die Frage, ob das Bremer Bündnis als Modell für den Bund taugen könnte, war Bovenschulte zögerlich. Es gebe die größten Überschneidungen zwischen SPD und Grünen, betonte der SPD-Politiker. “Wir könnten uns schnell verständigen.” Die Linken müssten hingegen erst ihre außenpolitischen Vorstellungen revidieren und sich klar zur NATO und zum transatlantischen Bündnis bekennen. Bovenschulte: “Dann könnte das auch mit den Linken was werden. Sonst wird das schwierig.”

14:57 Uhr

Lange Warteschlangen in Berlin

Bei den Wahlen in Berlin ist es vor zahlreichen Wahllokalen in der ganzen Stadt zu langen Warteschlangen gekommen. Wahlberechtigte mussten mitunter länger als eine Stunde bis zum Kreuz in der Wahlkabine anstehen.

Als Gründe für die Wartezeiten wurden mehrere Faktoren angegeben. Zum einen standen in Berlin vier Entscheidungen mit entsprechend vielen und teils langen Wahlzetteln an. Neben der Bundestagswahl lief auch die Wahl zum Abgeordnetenhaus. Zudem wurde über zwölf Bezirksparlamente neu bestimmt. Außerdem konnten Wählerinnen und Wähler darüber abstimmen, ob große Wohnungskonzerne mit mehr als 3000 Wohnungen enteignet werden sollen. Hinzu kommen die coronabedingt notwendigen Hygienemaßnahmen. In Berlin sind zudem zahlreiche Wahlhelfer abgesprungen.

Vor einem Wahllokal in Berlin-Friedrichshain hat sich eine lange Warteschlange gebildet.

Bild: dpa

14:52 Uhr

Hinweise auf etwas höhere Wahlbeteiligung

Erste Zwischenstände aus verschiedenen Bundesländern deuten teilweise auf eine etwas höhere Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl hin als vor vier Jahren. Zahlen zur bundesweiten Wahlbeteiligung gab es bis zum frühen Nachmittag zwar noch nicht. In mehreren Großstädten und Ländern lag die Beteiligung bis zum späten Vormittag oder Mittag jedoch höher als bei der Bundestagswahl vor vier Jahren, wobei dabei auch der Anstieg bei der Briefwahl eine Rolle spielte.

So hatten etwa in Hamburg bis 11:00 Uhr nach Angaben der Behörden bereits 50,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuze gemacht. Ein großer Anteil davon sei auf den verstärkten Rücklauf der Briefwahl zurückzuführen, sagte der Landeswahlleiter der Nachrichtenagentur dpa. Vor vier Jahren hatten zu diesem Zeitpunkt erst 37,4 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

In Nordrhein-Westfalen hatten bis 12:00 Uhr 44,8 Prozent der Wahlbeteiligten ihre Stimmen abgegeben, teilte der Landeswahlleiter mit. Zum gleichen Zeitpunkt bei der Wahl 2017 lag der Wert nur bei 40,1 Prozent.

14:33 Uhr

Bundeswahlleiter äußert sich zu “Fehlfaltung” Laschets

Der Bundeswahlleiter hat sich auf Twitter zu Laschets falscher Stimmzettel-Faltung geäußert. Er verneint eine Wählerbeeinflussung. Zwar müsse der Wahlvorstand Wählerinnen und Wähler zurückweisen, “die den Stimmzettel so gefaltet haben, dass die Stimmabgabe erkennbar ist”. Gelange der Stimmzettel aber trotz einer “Fehlfaltung” in die Wahlurne, könne er nicht mehr aussortiert werden und sei gültig.

13:59 Uhr

Baerbock gibt Stimme ab

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat an ihrem Wohnort Potsdam ihre Stimme abgegeben. Im Anschluss sagte sie, sie hoffe auf ein paar mehr Stimmen “mit Blick auf die Umfragen”. Sie lade “alle ein, noch wählen zu gehen, um einen echten Aufbruch zu schaffen.”

 

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock äußert sich nach ihrer Stimmabgabe

tagesschau24 14:00 Uhr, 26.9.2021

13:34 Uhr

Hintergrund: Was ist der Unterschied zwischen Prognose und Hochrechnung?

Wie die 18-Uhr-Prognose der ARD entsteht

B.Wode, D.Volkmann, ARD Aktuell, tagesschau24 11:00 Uhr, 26.9.2021

13:25 Uhr

Mehr als 4200 Straftaten mit Wahlkampf-Zusammenhang

Im Zusammenhang mit dem Wahlkampf haben die Sicherheitsbehörden einem Medienbericht zufolge bislang mehr als 4200 Straftaten registriert. Die “Welt am Sonntag” beruft sich dabei auf eine Umfrage unter den Bundesländern, wobei einzig Hessen keine konkreten Zahlen genannt habe. Demnach handele es sich vor allem um Sachbeschädigungen, insbesondere an Wahlplakaten. Aber auch Gewaltdelikte, Propagandadelikte und Beleidigungen seien verzeichnet worden. Der Zeitung zufolge sind nicht nur Straftaten im Vorfeld der Bundestagswahl enthalten, sondern auch Fälle im Zusammenhang mit anderen Wahlkämpfen wie in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Dort werden parallel zum Bundestag die Landesparlamente neu gewählt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte der “Welt am Sonntag”: “Es ist der erste Wahlkampf, in dem ich erlebe, dass quasi bei jeder öffentlichen Veranstaltung größere Gruppen häufig aggressiver Störer auftreten”. In Deutschland habe sich eine Art “Pandemie-Extremismus” gebildet. Dieser sei politisch schwer zu verorten, werde aber von “Rechtsaußen” wie der AfD befördert. “Und aus dem Kreislauf von Hetze und Hass werden Taten”, so Spahn weiter.

12:32 Uhr

Laschet faltet Stimmzettel im Wahllokal falsch

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat bei der Stimmabgabe zur Bundestagswahl seinen Stimmzettel falsch gefaltet. Als Laschet den Zettel in die Urne warf, konnten Umstehende sehen, was er angekreuzt hatte. Fotografen hielten den Moment auf Bildern fest. 

Wegen des Wahlgeheimnisses ist es nicht erlaubt, seinen Stimmzettel offen einzuwerfen. Der Wähler müsse ihn “in der Weise falten, dass seine Stimmabgabe nicht erkennbar ist”, heißt es auf der Website des Bundeswahlleiters. Sollte die Stimmabgabe erkennbar sein, müsste der Wahlvorstand den Wähler zurückweisen. 

12:10 Uhr

Steinmeier dankt Wahlhelfern

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei den rund 650.000 ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfern der Bundestagswahl und anderer Entscheidungen in einigen Ländern bedankt. “Wer wählt, lebt die Demokratie”, sagte Steinmeier bei der Stimmabgabe in der Berliner Erich-Kästner-Grundschule im Stadtteil Dahlem. Er fügte hinzu: “Wer sie organisieren hilft, leistet einen Dienst an der Gemeinschaft.” Die Wahlen seien “viel Arbeit für diejenigen, die haupt- oder ehrenamtlich helfen, diese Wahl zu organisieren”. Viele gingen der ehrenamtlichen Arbeit immer wieder nach und machten damit für sich “diesen Sonntag zu einem Arbeitstag”.

11:24 Uhr

“Ein extrem knappes Rennen”

Viele Politiker rufen die Bürger dazu auf, zur Wahl zu gehen. Ein Grund ist laut ARD-Korrespondent Stephan Stuchlik, dass der Ausgang der Wahl äußerst knapp werden dürfte.

Stephan Stuchlik, ARD Berlin, über den Start der Bundestagswahl

tagesschau24 10:00 Uhr, 26.9.2021

11:16 Uhr

Laschet wählt in Aachen

Auch CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat in seinem Wahlkreis in Aachen-Burtscheid seine Stimme abgegeben. In der Grundschule, die nur wenige Meter von seinem Wohnhaus entfernt ist, erschien er zusammen mit seiner Ehefrau.

Der Unions-Kandidat sagte, die Bundestagswahl entscheide über die Richtung Deutschlands in den nächsten Jahren. “Und deshalb kommt es auf jede Stimme an”, sagte er vor dem Wahllokal. Er hoffe, dass alle ihr Wahlrecht nutzen, “damit Demokraten am Ende eine neue Regierung bilden können”.

10:48 Uhr

Scholz gibt Stimme ab

Bei der Bundestagswahl haben am Vormittag die ersten prominenten Politiker ihre Stimme abgegeben. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ging an seinem Wohnort Potsdam ins Wahllokal, begleitet von seiner Frau. “Das ist heute ein sehr schöner Tag, das Wetter ist schon mal ein gutes Zeichen”, sagte er nach der Stimmabgabe.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender wählten in Berlin, CSU-Chef Markus Söder in Nürnberg. Er sei angesichts des Wahlausgangs nicht nervös, aber etwas angespannt, sagte der bayerische Ministerpräsident.

Bundespräsident Steinmeier sowie die Kanzlerkandidaten Scholz und Laschet haben gewählt

tagesschau 12:00 Uhr, 26.9.2021

10:10 Uhr

Kriegsbombenfund: Einige Wuppertaler sollen später ins Wahllokal

Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe in Wuppertal sind Bewohner eines Wohnviertels aufgerufen worden, vorerst nicht zur Wahl zu gehen. Im Radius von 500 Metern um die Bombe gebe es fünf Wahllokale, sagte eine Sprecherin der Stadt Wuppertal. Die Wahlberechtigten seien angehalten, in ihren Wohnungen zu bleiben und sich nicht auf den Weg zu machen.

Für den späten Vormittag war die Entschärfung des Blindgängers geplant. Ist diese erfolgt, ist der Gang zum Wahllokal wieder freigegeben. Jeder, der wählen wolle, könne dies in den Wahllokalen noch bis 18 Uhr tun, sagte die Stadtsprecherin. “Es gibt keine zeitliche Bedrängnis.” Geschlossen seien die Wahllokale nicht – wer trotz des Appells zum Drinnenbleiben ins Wahllokal ging, konnte seine Stimme abgeben – die Wahlvorstände waren vor Ort.

08:17 Uhr

Wahllokale seit 8 Uhr geöffnet

Seit 8 Uhr haben die rund 60.000 Wahllokale in Deutschland geöffnet – sie schließen um 18 Uhr. Was Sie beachten und mitbringen müssen:

05:36 Uhr

Letzte Kundgebungen vor der Wahl

Zum Abschluss des Wahlkampfes haben gestern die Spitzenkandidaten noch einmal um Stimmen geworben. In Aachen erhielt Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet Unterstützung von Kanzlerin Angela Merkel. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz seinen letzten Auftritt in seinem Wahlkreis in Potsdam. FDP-Chef Christian Lindner trat in Köln und Düsseldorf auf.

05:31 Uhr

Rund 60,4 Millionen Deutsche zur Bundestagswahl aufgerufen

Rund 60,4 Millionen Deutsche sind am Sonntag zur Wahl eines neuen Bundestags aufgerufen. Die Wahllokale sind von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz führte in letzten Umfragen knapp vor der Union mit ihrem Kandidaten Armin Laschet von der CDU, dahinter lagen die Grünen mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Die FDP strebt erneut ein zweistelliges Ergebnis an. 

Es wird erwartet, dass erstmals seit 1957 nur eine Dreierkoalition die nötige Mehrheit erreicht. Die AfD steht vor ihrem Wiedereinzug in den Bundestag. Die Linke dürfte den Umfragen zufolge an Stimmen einbüßen, aber wieder im Parlament vertreten sein. Insgesamt stehen 47 Parteien zur Wahl – so viele wie nie seit der Wiedervereinigung. Auch wegen der Corona-Pandemie wird bei der Wahl ein neuer Briefwahl-Rekord erwartet.

00:54 Uhr

Steinmeier ruft zu Teilnahme an Wahl auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft alle Bürgerinnen und Bürger zur Stimmabgabe auf. “Lassen Sie uns gemeinsam abstimmen – für eine starke Demokratie und eine gute Zukunft”, schreibt er in einem Gastbeitrag für die “Bild am Sonntag”. “Jede Stimme zählt – Ihre Stimme zählt. Daher bitte ich Sie: Gehen Sie heute zur Wahl!”

Demokratie lebe vom Einmischen und Mitmachen, schreibt Steinmeier. Wer mitmache, werde gehört. Wer nicht wähle, lasse andere für sich entscheiden. Es gehe darum, welche Richtung Deutschland in den nächsten vier Jahren nehmen solle. Man stehe vor einem politischen Übergang, aber die Herausforderungen blieben – bei der Corona-Pandemie, dem Klimawandel, der Digitalisierung, bei Bildung und Pflege, der inneren und äußeren Sicherheit sowie europäischer Zusammenarbeit.

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