Bundestagswahl: Merz sieht Mitverantwortung von Merkel – Politik


Die Parteien bringen sich für die Bundestagswahl in Stellung. Verfolgen Sie alle Entwicklungen im Newsblog.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz sieht die lange Übergangsphase zum Ende der Ära von Kanzlerin Angela Merkel als eine Ursache für die Schwierigkeiten der Union im Wahlkampf. “Seit Frau Merkel im Oktober 2018 angekündigt hat, nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren, sind immerhin fast drei Jahre vergangen, also drei Viertel der laufenden Wahlperiode”, sagte Merz der Augsburger Allgemeinen. “Diese Zeit ist inhaltlich wie konzeptionell nicht gut genug gelaufen für die CDU.” Merz macht Merkel damit indirekt mitverantwortlich für die Misere der Union.

Zu den Problemen trage auch bei, dass Merkel nach ihrem Rücktritt als Parteichefin die volle Legislaturperiode als Bundeskanzlerin im Amt blieb. “Die Union hat auf den Amtsbonus eines Nachfolgers von Angela Merkel verzichtet, und deswegen gehen wir jetzt in dieser historisch einmaligen Formation in die Bundestagswahl”, sagte er. “Das hat Vor- und Nachteile, aber die Frage ist entschieden.”

Die Union hat innerhalb weniger Wochen in den Umfragen ihren Favoritenstatus verloren und liegt eineinhalb Wochen vor der Bundestagswahl nun klar hinter der SPD. (16.09.2021)

Neue Umfrage: Union und SPD verlieren einen Punkt – keine Trendwende in Sicht

Der Abwärtstrend der Union in der Wählergunst scheint gestoppt, einen richtigen Stimmungsumschwung hat es einer neuen Umfrage zufolge jedoch nicht gegeben. Weniger als zwei Wochen vor der Wahl bleibt der Abstand der beiden führenden Parteien in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov stabil, beide verlieren einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche. Die einzige Partei mit Zugewinnen ist demnach die Linke.

Würde jetzt gewählt, könnte die SPD demnach mit 25 Prozent der Wählerstimmen rechnen, die Union käme auf 20 Prozent. Die Grünen blieben in der sogenannten Sonntagsfrage stabil bei 15 Prozent, die AfD käme auf elf Prozent (minus eins). Die FDP verharrt bei zehn Prozent. Die Linken kämen auf acht Prozent, zwei Punkte mehr als bei der Erhebung vor einer Woche. Mehr als jeder sechste Wähler will sich allerdings erst später entscheiden, wem er oder sie seine Stimme gibt.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

In den anderen in dieser Woche veröffentlichten Erhebungen führt ebenfalls die SPD, sie kommt auf 25 bis 26 Prozent. Die Union rangiert bei 20,5 bis 23 Prozent. Die Grünen liegen nur noch bei 15 bis 17 Prozent.

Söder sieht Beginn einer Trendwende für die Union

CSU-Chef Markus Söder hat sich optimistisch zu den Aussichten der Union bei der Bundestagswahl gezeigt. “Wir sehen bereits die ersten Anzeichen einer Trendwende”, sagte er der Augsburger Allgemeinen. “Ich halte alles für möglich, wir können die SPD im Bund noch abfangen. Es ist viel knapper, als die meisten im Moment glauben.” Er sei sehr zuversichtlich, dass die Union stärkste Kraft bei der Bundestagswahl werde. “Wir werden am Wahlabend vorne liegen. Klar ist das wie beim Fußball: Tipp und Hoffnung liegen eng beieinander. Man muss aber Optimist sein. Als Fan des 1. FC Nürnberg sowieso.”

Für die Probleme der Union machte Söder auch die Einschränkungen in der Corona-Pandemie mitverantwortlich. “Das ist die Grundproblematik der Politik in diesen Zeiten – es gibt zu wenig Nähe.” Auch für die CSU sei es eine Herausforderung, dass viele Begegnungen wegen Corona nicht stattfinden könnten. “Die normale Liturgie des bayerischen Polit-Alltags fehlt uns allen wegen Corona. Es fehlen die Neujahrsempfänge, die Faschingszeit, die Starkbierzeit, die unzähligen Vereins- und Feuerwehrfeste, Kirchweihen, bis zum Oktoberfest als Höhepunkt.” (15.09.2021)

Union kommt in Umfrage wieder über 20 Prozent

Knapp zwei Wochen vor der Bundestagswahl hat die Union in einer neuen Umfrage wieder zugelegt und ihren Abstand zur SPD verringert. Im RTL/ntv-Trendbarometer kommen CDU und CSU auf 21 Prozent, wie aus Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervorgeht. Das sind zwei Punkte mehr als noch in der Vorwoche. Die SPD bleibt mit 25 Prozent stabil und weiter vorn.

Auch die anderen Parteien verändern ihre Werte nicht – mit Ausnahme der FDP, die zwei Punkte verliert und jetzt mit elf Prozent gleichauf mit der AfD liegt. Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Grünen der Umfrage zufolge mit 17 Prozent rechnen, die Linke mit sechs Prozent. Die sonstigen kleineren Parteien erreichen zusammen neun Prozent. Jeder Vierte hat sich der Umfrage zufolge allerdings noch nicht entschieden, wen er wählt – oder will gar nicht wählen.

Möglich wären nach derzeitigem Stand mehrere Dreierkoalitionen, etwa mit SPD, Union und FDP, ein Bündnis aus SPD, Grünen und FDP, eine schwarz-grün-gelbe Koalition oder Rot-Grün-Rot. Auch eine erneute Koalition aus SPD und CDU/CSU, diesmal mit der SPD als stärkster Kraft, hätte wieder eine Mehrheit.

Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet legt nicht nur in der Sonntagsfrage zu. Auch bei einer Direktwahl gewinnt er im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte hinzu, während SPD-Kandidat Olaf Scholz und die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock unverändert bleiben. Mit 30 Prozent liegt Scholz in dieser Frage jetzt 19 Prozentpunkte vor Laschet und 15 Punkte vor Baerbock.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Die statistische Fehlertoleranz bei dieser Umfrage liegt den Machern zufolge bei 2,5 Prozentpunkten. (14.09.2021)

Rechtsextreme Splitterpartei bekommt Recht von sächsischem Gericht

Die rechtsextreme Splitterpartei III. Weg darf laut einem Gerichtsbeschluss die Plakate mit dem Slogan “Hängt die Grünen” in Zwickau weiter aufhängen. Das Verwaltungsgericht Chemnitz gab einem Eilantrag der Rechtsextremen statt. Die Richter setzten dabei eine Bedingung: Die Plakate dürfen nur wieder aufgehängt werden, wenn ein Abstand von 100 Metern zu den Plakaten der Grünen eingehalten wird.

Die Stadt Zwickau hatte am vergangenen Mittwoch verfügt, dass die rechtsextreme Partei ihre Plakate binnen drei Tagen abnehmen muss. Geschehe das nicht, werde die Kommune die Plakate selbst entfernen. Zur Begründung hieß es, dass der Slogan einen Verstoß gegen die öffentliche Ordnung und die Menschenwürde darstelle.

Das hat das Verwaltungsgericht nun anders gesehen. Es begründete seine Entscheidung damit, dass es auf Grundlage der vom Bundesverfassungsgericht aufgestellten Grundsätze für Wahlwerbung offen sei, ob in diesem Falle “die Voraussetzungen für einen Eingriff in die Meinungsfreiheit” vorlägen. Bei der Interessensabwägung, so die Kammer, sei es angemessen, “durch die Maßgabe einer räumlichen Trennung der Wahlplakate” eine von den Wahlplakaten der Grünen “losgelöste Wahrnehmung” zu gewährleisten und das “kommunikative Anliegen” der Plakate der Partei III. Weg “nicht zu beeinträchtigen”.

Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig. Die Stadt Zwickau kündigte am Dienstagnachmittag an, sie werde Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Bautzen einlegen. “Die Aufforderung, die Grünen zu hängen, ist und bleibt vollkommen indiskutabel, undemokratisch und unverantwortlich”, sagte Oberbürgermeisterin Constance Arndt (parteilos). Es mache keinen Unterschied, ob die Plakate direkt bei jenen der Grünen oder 100 Meter weiter hingen.

“Ein Mordaufruf gegen über 3300 sächsische Mitglieder einer demokratischen Partei, Sympathisierende und Unterstützende hat nichts im öffentlichen Raum zu suchen”, hatte Christin Furtenbacher, die Landesvorstandssprecherin der Grünen zuvor gesagt. (14.09.2021)

Linken-Parteivize lehnt Bekenntnis zur Nato ab

Der verteidigungspolitische Sprecher der Linken, Tobias Pflüger, verweigert das von SPD und Grünen geforderte Bekenntnis zur Nato als Voraussetzung für eine mögliche Koalition. “Es ist so, dass Olaf Scholz von der Linken ja Bekenntnisse fordert. Und wenn er Bekenntnisse haben will, soll er in die Kirche gehen”, sagt der stellvertretende Parteivorsitzende der Linken im Deutschlandfunk.

Es müsse viel mehr über Inhalte gesprochen werden, etwa über ein Ende der Auslandseinsätze, Abrüstung und Kürzung der Militärausgaben. “Wir fordern, dass das Zwei-Prozent-Ziel der Nato eben nicht mehr die Leitschnur sein soll”, so Pflüger. Die Nato-Staaten hatten sich 2014 darauf verständigt, ihre Verteidigungsausgaben binnen zehn Jahren in Richtung zwei Prozent der Wirtschaftsleistung zu bringen.

Der Berliner Linken-Spitzenkandidat Klaus Lederer hingegen kritisiert im Spiegel die eigene Bundestagsfraktion für ihre mehrheitliche Enthaltung bei der Abstimmung über den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. “Wir hätten aus meiner Sicht dieser Rettungsmission zustimmen sollen. Die Kritik an der Politik der Bundesregierung muss das ja nicht schmälern.” Lederer sagt weiter, die Linke müsse über “eine sehr holzschnittartige, quasi pazifistische Friedenspolitik hinauskommen”. Richtig finde er hingegen eine Politik, die auf Abrüstung und Konfliktvermeidung statt kriegerische Auseinandersetzungen setze und die stärker versuche, ein kollektives Sicherheitssystem zu erreichen.

Trotz außenpolitischer Differenzen bekräftigte Lederer, der in der rot-rot-grünen Regierung von Berlin Kultursenator ist, dass die Linke auch im Bund eine Koalition mit SPD und Grünen anstreben sollte. “Meine Partei ist regierungsfähig”, so der Politiker. “Es ist jetzt an der Zeit, zu schauen, wie man sich über gemeinsame Inhalte definieren kann, anstatt Rituale der Abgrenzung vorzuführen. An denen ist Rot-Rot-Grün schon diverse Male gescheitert.” (14.09.2021)

Plagiatsjäger: Neue Funde in Büchern von Kanzlerkandidaten

Plagiatsjäger Stefan Weber hat nach eigenen Angaben Bücher der Kanzlerkandidaten Annalena Baerbock und Armin Laschet genauer untersucht und vor allem bei Grünen-Chefin Baerbock deutlich mehr problematische Übereinstimmungen mit Fremdtexten gefunden als bisher bekannt. Die Untersuchung von Baerbocks Buch “Jetzt. Wie wir unser Land erneuern” habe er bei 100 Plagiatsfragmenten beendet und erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, teilte Weber am Montagabend mit. Zuerst hatte die Bild-Zeitung berichtet.

Auch beim Buch von NRW-Ministerpräsident und Unionskanzlerkandidat Laschet führt Weber weitere auffällige Stellen an. Vorwürfe erhebt er zudem gegen SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Von den Betroffenen äußerte sich am Montagabend niemand zu Webers Berichten.

Bei Laschets Buch “Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance” spricht Weber von insgesamt 17 kritischen Fragmenten, beim Buch “Hoffnungsland. Eine neue deutsche Wirklichkeit” von Scholz von drei verifizierten Plagiatsfragmenten. Die Prüfung des Buches von Scholz sei noch nicht abgeschlossen. Erste Übereinstimmungen gebe es auch bei seinen Reden zu verzeichnen.

Baerbock hatte bereits mehrfach eingeräumt, bei ihrem Buch Fehler gemacht zu haben. Ihr Verlag hatte angekündigt, das Buch mit zusätzlichen Quellenangaben zu versehen. Laschet hatte Ende Juli erklärt, in seinem Buch aus dem Jahr 2009 gebe es offenkundig Fehler, die er verantworte. “Mindestens ein Urheber des im Buch verwendeten Materials wird weder im Fließtext noch im Quellenverzeichnis genannt”, hatte er damals erklärt. Dafür bat er ausdrücklich um Entschuldigung. Um zu klären, ob es weitere Fehler gebe, habe er die Prüfung des Buchs veranlasst. (14.09.2021)

Lindner: Sofortprogramm der CDU ist “Kopie des FDP-Programms”

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat mit Blick auf die historische Schwäche der CDU offensiv um Stimmen der Unionsanhänger bei der Bundestagswahl geworben. In dem von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet vorgestellten Sofortprogramm klinge vieles “sympathisch und vertraut in FDP-Ohren”, sagte Lindner am Montag in Berlin. “Das Sofortprogramm der CDU ist allerdings nur eine Kopie des FDP-Programms, eine Kopie, die weniger ambitioniert und weniger vollständig ist”, so Lindner, der in den vergangenen Wochen wiederholt seine Erwartung eines Wahlsiegs von Laschet geäußert hatte. Man könne “gleich das Original” wählen.

“Die augenblickliche Schwäche der CDU und der Flirt von Rot und Grün mit der Linkspartei unterstreichen ja die Bedeutung der FDP. Wer eine Politik der Mitte will, kann nicht die CDU wählen, weil sie so schwach ist. Erst recht nicht Rot und Grün, weil die nach links blinken”, sagte Lindner. “Also muss die FDP stärker werden, damit das Land weiter aus der Mitte regiert wird, und da wollen wir natürlich noch zulegen, wenn es geht.”

Dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz warf er nach dem TV-Triell der Kanzlerkandidaten vor, bei der Rente auf alte Konzepte zu setzen. Das Rentensystem sei für Jüngere und Ältere nicht mehr fair und erfordere Milliarden-Überweisungen. “Mit der Politik von Norbert Blüm aus dem Munde von Olaf Scholz kommen wir jedenfalls nicht weiter.” Laschet habe zu dem Thema allerdings gar keinen konzeptionellen Vorschlag gemacht.

Eine Absage an eine Ampel – eine Koalition mit SPD und Grünen – lehnte Lindner ab. “Für uns ist klar: Wir schließen etwas aus, nämlich eine Linksdrift in Deutschland. Wir schließen aus: höhere Steuern. Wir schließen aus: Aufweichung der Schuldenbremse.”

Söder rechnet nach Triell mit “Trendwende” für Laschet

Am Sonntag fand das zweite TV-Triell zwischen den beiden Kanzlerkandidaten Laschet und Scholz und der Kanzlerkandidatin Baerbock statt. Im Anschluss an die Sendung sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak: “Wir haben heute einen überzeugenden Armin Laschet erlebt. Er war der einzige Kandidat im Kanzlerformat und insofern war es ein spannender und auch sehr guter Abend.” CSU-Chef Markus Söder rechnet – nach eigener Angabe – jetzt fest mit einem Stimmungswechsel zugunsten der Union. “Das war ein überzeugender Auftritt und klarer Punktsieg für Armin Laschet. Das ist eine Trendwende und gibt Rückenwind für den Schlussspurt”, so der bayerische Ministerpräsident.

Auch von der SPD gibt es Reaktionen. Generalsekretär Lars Klingbeil sagte dem ZDF über Kanzlerkandidat Scholz: “Er hat gezeigt, dass er Kanzlerformat hat. Er hat gezeigt, dass er Ideen hat, wie wir das Land jetzt in schwierigen Zeiten voranbringen können.”

Wenig überraschend sieht Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner die eigene Kandidatin vorn: “Annalena Baerbock hat so richtig gezeigt, dass sie für einen Aufbruch, für Erneuerung steht, die beiden anderen Herren für ein ‘Weiter so”https://www.sueddeutsche.de/politik/.” Während Laschet und Scholz sich gegenseitig attackiert hätten, habe Baerbock konkrete Lösungen für Probleme in Deutschland aufgezeigt.

Auch Parteien ohne Kandidat oder Kandidatin im Triell reagierten auf die Diskussion. “Beim Triell ging es um viel Geld, das verteilt werden soll. Unser Vorschlag kam nicht zur Sprache: Bildung”, schrieb FDP-Chef Christian Lindner am Sonntagabend auf Twitter. “Aber vor allem fehlten Ideen, wie wir unsere Wirtschaft nach der Krise stärken, um überhaupt die Mittel für Soziales und Ökologisches zu gewinnen.” Auch der Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch äußerte sich auf Twitter: “Triell war insgesamt enttäuschend. Gute Arbeit, Kinderarmut, Inflationsentwicklung, gleiche Lebensverhältnisse in Ost-West spielten keine Rolle.” Zu Recht sei es aber zentral darum gegangen, ob seine Linkspartei in eine Koalition einbezogen werde oder nicht. (13.09.2021)

Scholz laut Blitzumfragen auch nach zweitem Triell vorn

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat laut einer Zuschauerbefragung auch die zweite große Fernsehdebatte der Kanzlerkandidaten für sich entschieden. Das ergab eine ARD-Blitzumfrage nach dem TV-Triell am Sonntagabend. Nach der Erhebung von Infratest-dimap fanden 41 Prozent der Zuschauer Scholz insgesamt am überzeugendsten. Auf Platz zwei landete Laschet mit 27, am wenigsten überzeugend fanden die Zuschauer mit 25 Prozent laut ARD-Umfrage die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock.

In einer Forsa-Umfrage nach der ersten TV-Debatte der drei zwei Wochen zuvor bei RTL/n-tv hatten die Zuschauer ebenfalls Scholz als Sieger gesehen (36 Prozent), dahinter aber eine andere Reihenfolge: Baerbock (30) auf Platz zwei und Laschet (25) als Dritten. Auch bei der Frage nach der Kompetenz lag Scholz der ARD-Umfrage zufolge jetzt vorn. 49 Prozent der Zuschauer schrieben ihm den kompetentesten Auftritt zu, dahinter kamen Laschet mit 26 Prozent und Baerbock mit 18 Prozent. Die Zuschauer fanden Scholz der Umfrage zufolge auch am glaubwürdigsten (39 Prozent). Baerbock und Laschet sind in dem Punkt mit 26 Prozent gleichauf. Auch unter den für die Wahl noch unentschiedenen Zuschauern konnte vor allem Scholz Punkte sammeln: 36 Prozent in dieser Gruppe gaben an, ihn am überzeugendsten gefunden zu haben; Laschet und Baerbock sind bei diesem Aspekt mit jeweils 25 Prozent gleichauf.

Etwas anders stellt sich die Sache beim Punkt Sympathie dar: Am sympathischsten fanden die Zuschauer die Grünen-Kandidatin Baerbock mit 39 Prozent, dahinter liegt Scholz auf Platz zwei mit 24 Prozent. Unionskandidat Laschet fährt mit 18 Prozent die wenigsten Sympathiepunkte ein. Bei der Frage danach, wer die größte Tatkraft während des Schlagabtauschs ausstrahlte, konnte Baerbock mit 41 Prozent die meisten Punkte sammeln. Scholz und Laschet lagen bei diesem Punkt jeweils mit 28 und 25 Prozent hinter Baerbock.

Die ARD beauftragte das Umfrageinstitut Infratest-dimap für die Umfrage, die auf tagesschau.de und in der Polit-Talksendung von Anne Will nach dem TV-Triell veröffentlicht wurde. Diese Umfrage ist repräsentativ für die Fernsehzuschauer des Triells und damit nicht repräsentativ für alle Wahlberechtigten. Die Befragung lief nach Senderangaben zu zwei Drittel übers Telefon und zu einem Drittel Online. (12.09.2021)

Klingbeil wirft Union “Schmutzwahlkampf” vor

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat der Union einen “Schmutzwahlkampf” vorgeworfen. “Was ich diese Woche erlebt habe, war der traurige Höhepunkt einer Schmutzkampagne, die ich von der Union nicht erwartet hätte”, sagte Klingbeil am Samstag bei einer SPD-Veranstaltung in Worms. Die Union befinde sich im Abwärtstrend. “Das ist eine Partei in purer Panik, aber wir bleiben cool. Wir konzentrieren uns auf Inhalte und werden diesen Schmutzwahlkampf nicht mitmachen”, sagte er in der Stadt in Rheinland-Pfalz.

Klingbeil kritisierte in diesem Zusammenhang auch Armin Laschet. Der Kanzlerkandidat der Union hatte am Samstag beim CSU-Parteitag in Nürnberg gesagt: “In all den Entscheidungen der Nachkriegsgeschichte standen Sozialdemokraten immer auf der falschen Seite.” Bereits am Freitag hatte Laschet seinen SPD-Konkurrenten Olaf Scholz außerdem wegen dessen Reaktion auf eine Durchsuchung im Bundesfinanzministerium scharf angegangen. “Man sollte alles vermeiden, was den Eindruck erweckt, als hätten wir keine unabhängige Justiz”, so Laschet. Scholz, der Vorgehen und Zeitpunkt der Staatsanwaltschaft kritisiert hatte, stärke den Populismus und diskreditiere die Justiz. In der SPD wird in der Razzia der Versuch vermutet, Scholz kurz vor der Wahl zu schwächen. (12.09.2021)

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