Bundestagswahl: „Bei FDP und Unternehmerverbänden werden die Sektkorken knallen“

Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, Jan Korte, wirft SPD und Grünen mit Blick auf deren Koalitionspläne mit der FDP einen Bruch von Wahlversprechen vor. „Bei FDP und Unternehmerverbänden werden die Sektkorken knallen. Von etlichen zentralen Wahlversprechen bei SPD und Grünen ist wie befürchtet nichts mehr übrig“, sagte Korte der Deutschen Presse-Agentur. Weder werde eine Vermögenssteuer eingeführt, noch würden die Bürgerversicherung oder eine Stärkung der gesetzlichen Rente kommen.

Knapp drei Wochen nach der Bundestagswahl und nach mehreren Sondierungsgesprächen hatten sich die Spitzen von SPD, Grünen und FDP am Freitag für Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer sogenannten Ampel-Koalition ausgesprochen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sprach nach Vorlage eines gemeinsamen Papiers vom „größten industriellen Modernisierungsprojekt, das Deutschland wahrscheinlich seit über 100 Jahren durchgeführt“ habe.

Korte sagte, dieses angeblich größte Modernisierungsprojekt entpuppe sich an vielen Stellen als „hasenfüßige Trippelei“. „Damit kann man vielleicht sich selbst und sein Klientel beruhigen, aber ganz bestimmt nicht die vor uns liegenden Aufgaben sozial gerecht bewältigen.“ Die Linke werde als konsequente soziale Opposition in der kommenden Wahlperiode dringender denn je gebraucht.

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Alle Entwicklungen im Liveticker:

08:44 Uhr – Jarasch hält Koalitionsvertrag in Berlin binnen sechs Wochen für realistisch

Berlins Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch hält es für machbar, mit den Koalitionsverhandlungen bis Ende November durch zu sein. „Das ist sportlich, das ist ganz schön knapp. Aber ich glaube, dass wir es hinkriegen werden, weil wir uns schon kennen und nicht bei null anfangen“, sagte Jarasch der Deutschen Presse-Agentur. SPD, Grüne und Linke hatten am Freitag ihre Sondierungsgespräche abgeschlossen und sich auf ein Ergebnispapier geeinigt. Sie wollen in der kommenden Woche mit Koalitionsverhandlungen für eine Berliner Regierung beginnen.

08:16 Uhr – Städtetag fordert von Ampel-Verhandlern Verbesserungen für Kommunen

Der Deutsche Städtetag fordert mit Blick auf die erwarteten Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP unter anderem eine „auskömmliche“ Finanzausstattung der Kommunen. „Die großen Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nur mit starken Städten bewältigen, zum Beispiel beim Klimaschutz und der Mobilität der Zukunft“, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der Deutschen Presse-Agentur. „Deshalb erwarten wir, dass der Koalitionsvertrag die Rahmenbedingungen für die Kommunen in einer Reihe von Feldern konkret verbessert.“

06:49 Uhr – Mittelstand: Wirtschaftspolitische Vernunft bei „Ampel“-Sondierungen

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat das Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP im Grundsatz positiv bewertet. Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Bei den Sondierungen hat sich an entscheidenden Stellen die wirtschaftspolitische Vernunft durchgesetzt. Das zeigt vor allem die klare Absage an neue Substanzsteuern und Steuererhöhungen. Die Unternehmen erhalten dadurch Planungssicherheit und Spielraum für dringend notwendige Investitionen zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.“

04:41 Uhr – Karliczek: Union muss wieder unverwechselbares Profil haben

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat davor gewarnt, in der CDU nach der historischen Wahlniederlage nur über eine personelle Neuaufstellung zu diskutieren. „Genauso wichtig ist es, wieder stärker klarzumachen, wofür CDU und CSU stehen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Die Union muss für die Menschen wieder ein unverwechselbares Profil haben. Es war ein Manko im Wahlkampf, dass unser Wahlprogramm zu wenig konturiert war. Die Schärfung des Profils ist umso wichtiger, weil ein mögliches Ampelbündnis, wie die bisherigen Verhandlungen schon zeigen, höchstens eine Einigung auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner sein wird.“

04:28 Uhr – Umfrage – CSU verliert weiter an Zustimmung

Drei Wochen nach der Bundestagswahl verliert die CSU weiter an Zustimmung in Bayern. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der „Augsburger Allgemeine“, einem Vorabbericht zufolge, würden derzeit 34 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung der Partei ihre Stimme geben, wenn am Sonntag in Bayern Landtagswahlen wären.

Damit verliert die Partei in der Umfrage einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vormonat. Zugleich sinkt auch die Zufriedenheit der Bürger mit CSU-Chef Markus Söder, 46 Prozent der Bayern bewerten der Umfrage die Arbeit des Ministerpräsidenten positiv, fünf Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Der Anteil der Unzufriedenen stieg von 40 auf 43 Prozent. Im Aufwind befindet sich die SPD in Bayern, die mit 15 Prozent um zwei Prozentpunkte zulegt. Zweitstärkste Kraft bleiben die Grünen mit 17 Prozent, ein Prozentpunkt weniger als im Vormonat. Die AfD erhielte zehn Prozent, die Freien Wähler neun und die FDP acht Prozent. Die Linke käme auf drei Prozent.

03:20 Uhr – Dreyer – Große Veränderungen für Deutschland mit Ampelkoalition

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht nach den Sondierungsgesprächen von SPD, Grünen und FDP eine gute Chance für die Zukunft: „Wir haben ein Momentum in Deutschland für große Veränderungen und für einen Aufbruch“, sagt Dreyer „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. „Wir leben in einem Veränderungsjahrzehnt“, sagt Dreyer, die Mitglied im sechsköpfigen SPD-Sondierungsteam war. „In Rheinland-Pfalz haben wir uns in einer Ampel-Regierung den drängenden Themen für eine gute Zukunft gestellt. Ich bin froh, dass die Sondierungsgespräche im Bund erfolgreich verlaufen sind, und wir uns in dieser Konstellation jetzt auf den Weg gemacht haben, auch die großen Herausforderungen für Deutschland anzugehen.“

01:11 Uhr – Merz zollt Ampel-Parteien Respekt für ihr Sondierungspapier

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat SPD, Grünen und FDP Anerkennung für ihr Sondierungspapier ausgesprochen, mit dem die Ampel-Parteien nun auf Koalitionsverhandlungen zusteuern. „Sie haben, wie ich finde, ein beachtliches Papier vorgelegt“, sagte Merz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das ist ein Anlass zum Respekt und zur kritischen Selbstüberprüfung: Das hätten wir auch haben können.“ Er äußerte sich damit in einem ganz anderen Tenor als Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus, der das Ampel-Papier inhaltlich deutlich kritisiert hatte.

Merz erwartet, dass es nun zu einer Ampel-Koalition kommt. „Das Papier des heutigen Tages zeugt von Einigungswillen und auch von der Bereitschaft gemeinsam zu regieren. Wir sollten uns darauf einrichten, Opposition zu sein.“

00:00 Uhr – Bund der Steuerzahler fordert milliardenschwere Sparpakete

Der Bund der Steuerzahler fordert SPD, Grüne und FDP auf, in den Koalitionsverhandlungen milliardenschwere Sparpakete im Bundeshaushalt zu schnüren. „Keine Steuererhöhungen, Einhaltung der Schuldenbremse – das geht in die richtige Richtung. Aber die Ampel-Koalition wird zugleich an Sparpaketen im Haushalt nicht vorbei kommen“, sagt Verbands-Präsident Reiner Holznagel der „Bild“-Zeitung. Diese Sparpakete müssten sein, „denn anders werden sich die notwendigen staatlichen Investitionen nicht finanzieren lassen“.

21:00 Uhr – Luisa Neubauer – „Problem ist, was nicht drin steht“

Klimaaktivistin Luisa Neubauer von Fridays for Future hat die Ergebnisse der Sondierungsgespräche von SPD, Grünen und FDP in Bezug auf Klimaschutz auf Twitter heftig kritisiert. „Das Problem ist dabei weniger das, was drin steht, als das was nicht drin steht. Kein verbindlicher Kohleausstieg, kein realistischer, gerechter CO2-Preis, kein Ende der Flächenversiegelung usw.“, schrieb sie am Freitagnachmittag.

Ihr Fazit: „Das geht nicht auf. Das werden lange Koalitionsverhandlungen. Wir werden streiken.“

20.55 Uhr – Grünen-Politiker fliegt nach drei Wochen wieder aus Bundestag

Kurzes Vergnügen: Der nordrhein-westfälische Grünen-Politiker Michael Sanner aus Unna muss nach drei Wochen den Bundestag schon wieder verlassen und seiner bayerischen Parteifreundin Beate Walter-Rosenheimer Platz machen. Grund ist das endgültige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl, das Bundeswahlleiter Georg Thiel am Freitag bekanntgab. Demnach zieht die Liste der bayerischen Grünen für den Bundestag um einen Platz mehr – die aus NRW um einen weniger.

17.56 Uhr – Merkel versichert EU-Partnern: Nächste Regierung wird proeuropäisch

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet damit, dass SPD, Grüne und FDP Koalitionsverhandlungen starten werden. „Ich denke, das werden sie tun“, sagt sie bei einem Besuch in Brüssel. Sie könne den EU-Partnern „aus voller Gewissheit sagen, es wird eine Regierung sei, die proeuropäisch ist“, fügt Merkel hinzu. „Und das ist eine wichtige Botschaft für die Partner in der EU.“

16:36 Uhr – FDP-Generalsekretär Wissing will auf Haushaltsdisziplin pochen

Bei den in der kommenden Woche beginnenden Koalitionsverhandlungen will die FDP auf Haushaltsdisziplin dringen. „Das vereinbarte Programm mit hohen Investitionen und dem Verzicht auf Steuererhöhungen wird die künftige Regierung dazu zwingen, bisherige Ausgaben auf den Prüfstand zu stellen, um zusätzliche Handlungsspielräume zu gewinnen“, sagte Generalsekretär Volker Wissing der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ („F.A.S.“). „Die  künftigen Investitionen müssen zielgerichtet erfolgen, effizient sein und den drängendsten Bereichen zugutekommen.“

16:23 Uhr – Bundeswahlleiter liest Berlin die Leviten und erwägt Einspruch

Knapp drei Wochen nach der Bundestagswahl hat Bundeswahlleiter Georg Thiel das endgültige Ergebnis bekanntgegeben. Im Vergleich zum vorläufigen Ergebnis aus der Wahlnacht gab es kaum Veränderungen. Wegen der Pannen in Berlin sind aber Nachwahlen in der Hauptstadt nicht ausgeschlossen. Thiel erwägt, Einspruch gegen die Gültigkeit der Wahl in einzelnen Wahlkreisen in Berlin einzulegen, wie er am Freitag ankündigte. Er werde das in den kommenden Tagen „weiter eingehend“ prüfen. Er übte dabei deutliche Kritik an den Organisatoren. „Das deutsche Wahlsystem stellt sich eine andere Qualität vor, als sie hier in Berlin am 26. September aufgetreten ist.“

16:18 Uhr – Ziemiak kritisiert Sondierungspapier als „kunterbunten Wunschzettel“

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat das Ergebnis der Ampel-Sondierung als „kunterbunten Wunschzettel mit vielen großen Worten und noch mehr Fragezeichen“ bezeichnet.

Es fehle an Antworten auf die Frage, woher das Geld für all die Maßnahmen kommen solle, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Ziemiak. „Wir werden sehr genau hinsehen, was die Pläne die Bürgerinnen und Bürger konkret kosten werden. Und wir werden genau darauf achten, welche Hypotheken SPD, Grüne und FDP zu Lasten der jungen Generation eingehen.“ Aus der selbst ernannten Fortschrittskoalition könne ganz schnell ein „Rückschrittsbündnis“ für Deutschland werden.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer schrieb am Freitag, die Ampel sei eine rot-grüne Regierung mit gelben Leihstimmen. „Die FDP-Wähler erleben nun ihr rot-grünes Wunder.“

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Die Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow dagegen schrieb: Die FDP habe die Bundestagswahlen gewonnen. „Dass auf 12 Seiten nicht ein einziges Mal der Begriff ‚Gerechtigkeit‘ fällt, muss man als SPD oder Grüne auch erstmal hinkriegen.“

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Die niedersächsische Landesvorsitzende der Linken, Heidi Reichinnek, twitterte: „Ich hole die roten Socken, so viel soziale Kälte im Bundestag.“

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16.15 Uhr – SPD beschließt Aufnahme von Ampel-Koalitionsgesprächen im Bund

Der Parteivorstand der SPD hat der Aufnahme von Koalitionsgesprächen mit Grünen und FDP zugestimmt. Der Beschluss fiel am Nachmittag einstimmig, wie die Deutsche Presse-Agentur und die Nachrichtenagentur Reuters erfuhren. Grüne und FDP wollen ihre Entscheidungen am Sonntag und Montag treffen.

14.40 Uhr – Das steht im Sondierungspapier

„Als Fortschrittskoalition können wir die Weichen für ein Jahrzehnt der sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen, digitalen und gesellschaftlichen Erneuerung stellen“, heißt es zu Beginn des Papiers, auf sich SPD, Grüne und FDP geeinigt haben. Hier finden Sie die Ergebnisse im Überblick.

12.49 Uhr – Ampel-Parteispitzen empfehlen Koalitionsverhandlungen im Bund

Die Spitzen von SPD, Grünen und FDP empfehlen ihren Parteigremien nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer gemeinsamen Bundesregierung. Dies erfuhr Reuters am Freitag von einem über den Stand der Sondierungsgespräche unterrichteten Parteivertreter. Auch SPD-Politikerin Anke Rehlinger twitterte kurz vor einem geplanten Statement vielsagend: „Sehr gut. #ampel“.

12.26 Uhr – Gremien von Grünen und FDP beraten über Sondierungsergebnisse

Die Gremien von Grünen und FDP haben bereits Beratungen über bisherige Ergebnisse der Sondierungen zu einer möglichen Ampel-Koalition mit der SPD begonnen. Am Vormittag tagten das erweiterte 24-köpfige Sondierungsteam der Grünen und danach der Parteirat, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr. Die Entscheidung muss aber ein kleiner Parteitag treffen. Bei der FDP wurde am Mittag der Bundesvorstand über die Gesprächsergebnisse informiert.

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12.01 Uhr – Thüringer CDU-Spitze für Mitgliederbefragung zum Bundesparteivorsitz

Der Thüringer CDU-Landesvorstand hat sich für eine Mitgliederbefragung vor der Entscheidung über einen möglichen Nachfolger von Armin Laschet an der Spitze der Bundes-CDU ausgesprochen. „Wir als CDU Thüringen werden uns auf Bundesebene für eine Mitgliederbefragung zur Wahl des Parteivorsitzenden einsetzen, bevor diese auf dem Parteitag entschieden wird“, heißt es in einem CDU-Leitantrag, der am Donnerstagabend vom Landesvorstand beschlossen wurde und der dpa vorliegt. Der Leitantrag soll beim Landesparteitag der Thüringer CDU am Samstag in Suhl besprochen und beschlossen werden.

11.43 Uhr – Sondierer laden zu Pressekonferenz um 13 Uhr ein

Die Ampel-Sondierer von SPD, Grünen und FDP haben für 13 Uhr zu einer Pressekonferenz am Verhandlungsort auf dem Messegelände Berlin eingeladen. Dann werden die Unterhändler möglicherweise den Beginn von Koalitionsverhandlungen ankündigen. Erwartet wird im Laufe des Tages auch ein Papier, das den bisherigen Verhandlungsstand zusammenfasst.

10.38 Uhr – Enteignungen in Berlin: Linke-Vorsitzende rechnet mit Umsetzung des Volksentscheids

Die Vorsitzende der Berliner Linken, Katina Schubert, rechnet mit einer Umsetzung des Volksentscheids zur Enteignung großer Wohnungsunternehmen und einem entsprechenden Gesetz. „Das Votum von 56,9 Prozent der Berlinerinnen und Berliner kann niemand ignorieren“, sagte sie der Tageszeitung „taz“ (Freitag). Sie gehe davon aus, dass die designierte Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) den Willen der Berliner respektiere.

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10.36 Uhr – Bayerische FDP warnt SPD vor Linksruck

Nach den Koalitionsentscheidungen in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern warnt die bayerische FDP die SPD vor einem Linksruck in den Verhandlungen über eine Ampelkoalition. „Dass die SPD, wann immer sie die Möglichkeit hat, ein Linksbündnis schmiedet, zeigt, wie schwierig die Verhandlungen für die Ampelkoalition auf Bundesebene sind“, sagte der bayerische FDP-Chef Daniel Föst der „Augsburger Allgemeinen“. Es hänge jetzt alles an SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. „Er muss sich gegen den Linksdruck in seiner Partei stemmen. Ein Ampelbündnis ist nur mit verlässlichen Partnern als Regierung der Mitte zu machen.“

10.25 Uhr – „Kaltschnäuzige Entscheidung wird sich in das politische Gedächtnis einprägen“

Schleswig-Holsteins stellvertretende CDU-Landesvorsitzende Karin Prien kritisiert den Kurs der SPD scharf. In einem Tweet schreibt die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein: „Die kaltschnäuzige Entscheidung“ für Koalition mit der Linkspartei werde „sich in das politische Gedächtnis der Republik einprägen. Wir ahnen, das ist der neue Politikstil der Nach-Merkel-Ära“.

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10.21 Uhr – SPD, Grüne und Linke sondieren in Berlin zum wohl letzten Mal

In Berlin gehen die Sondierungen zur Bildung einer neuen Landesregierung in ihre wohl letzte Phase. SPD, Grüne und Linke kamen am Morgen zusammen, um abschließend über eine Fortsetzung ihres 2016 gebildeten Bündnisses zu beraten. Sollte es bei dem am Donnerstag verkündeten Vorhaben bleiben und die Parteigremien zustimmen, könnten nächste Woche Koalitionsverhandlungen starten – gut drei Wochen nach der Abgeordnetenhauswahl. Zunächst ist aber dem Vernehmen nach noch einiges zu besprechen. Das Sondierungstreffen soll mehrere Stunden dauern.

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10.04 Uhr – Ampel-Sondierer beraten erstmal separat

Die Sondierer von SPD, FDP und Grünen beraten zunächst intern. Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki sagte vor dem Beginn der Gespräche, er sei ein grundsätzlich positiv denkender Mensch. Er erwarte ein Ergebnis am Nachmittag – ohne sich über den Ausgang der Gespräche zu äußern.

9.17 Uhr – Ampel-Sondierer beraten wieder

SPD, Grüne und FDP haben um neun Uhr mit Beratungen über eine Bilanz ihrer bisherigen Sondierungsgespräche begonnen. Die Unterhändler der drei Parteien kamen am Freitag auf einem Messegelände im Westen Berlins zunächst zu Vorbesprechungen zusammen. Vor der Tür des Gebäudes demonstrieren ein paar Dutzend überwiegend junge Aktivisten für mehr Klimaschutz.

9.01 Uhr – Union rutscht in weiterer Umfrage unter 20-Prozent-Marke

Im Politbarometer von Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF kommen CDU und CSU nur noch auf 19 Prozent (minus ein Prozentpunkt). Dabei handelt es sich erneut um den laut ZDF bisher schlechtesten Projektionswert der Union im Politbarometer. Bereits in anderen Umfragen war die Union unter 20 Prozent gefallen.

Laut dem Politbarometer kommt die SPD unverändert auf 28 Prozent, die Grünen gewinnen einen Punkt hinzu und stehen bei 17 Prozent. Die Werte von FDP (13 Prozent) und Linke (fünf Prozent) sind unverändert. Die AfD erhält einen Prozentpunkt hinzu und landet damit bei elf Prozent. 63 Prozent der Befragten erwarten, dass die Union noch länger in ihrem Tief verharren wird

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In der Bevölkerung fände eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP unter einem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) laut der Umfrage große Zustimmung. Eine Regierung aus diesen drei Parteien fänden 62 Prozent aller Befragten im Politbarometer gut. Eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, Grünen und FDP wird mehrheitlich (schlecht: 64 Prozent) ebenso deutlich abgelehnt wie eine Koalition aus SPD und Union (schlecht: 63 Prozent).

Drei Viertel aller Befragten fänden es gut, wenn Scholz Kanzler würde. Dies sähen deutliche Mehrheiten der SPD-, Grünen-, FDP- und Linke-Anhänger so, aber auch 55 Prozent in der Unions-Anhängerschaft.

Für die Umfrage wurden vom 12. bis 14. Oktober 1329 Menschen telefonisch befragt.

8.57 Uhr – Scheuer fordert Konzept von Scholz wegen steigender Spritpreise

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fordert Finanzminister Olaf Scholz (SPD), für den Fall weiter heftig steigender Energie- und Kraftstoffpreise kurzfristig wirksame Gegenmaßnahmen vorzubereiten. Bürger sowie Unternehmen müssten dann finanziell entlastet werden, schreibt Scheuer in einem Brief an Scholz. „Dies dient unserem gemeinsamen Ansatz, dass Mobilität in unserem Land bezahlbar bleiben muss.“ Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

8.41 Uhr – Bartsch fordert von Ampel-Sondierern Vorschläge wegen steigender Energiepreise

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch verlangt von den Sondierern für eine Ampel-Koalition Vorschläge zur Lösung des Problems steigender Energiepreise. Hier müsse endlich gehandelt werden, sagte Bartsch im ARD-„Morgenmagazin“. Der größte Anteil etwa der Preise für Diesel und Benzin seien Steuern und Abgaben, hier könne politisch angesetzt werden müssen.

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8.00 Uhr – JU-Chef Tilman Kuban wirbt für Kandidatur von Frauen

Mit Blick auf den künftigen CDU-Vorsitz hofft der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, dass sich auch eine Frau bewirbt. „Wenn die Frauen sagen, sie wollen mehr Einfluss, dann sollten auch Frauen kandidieren. Ich persönlich würde das sehr gut finden“, sagte Kuban der „Rheinischen Post“ (Freitag).

Die Vorsitzende der Frauen in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Yvonne Magwas, sprach sich für eine paritätisch besetzte Doppelspitze in der CDU aus. „Eine Doppelspitze hat auf jeden Fall Vorteile“, sagte Magwas dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitag). Und sie müsse paritätisch besetzt sein. Auch CDU-Vize Silvia Breher hatte sich zuvor offen für eine Doppelspitze gezeigt, sieht aber derzeit keine Mehrheit dafür.

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