Atlantik: Migranten überstehen 14 Tage auf Schiffsruder – Brasilien statt Europa (Video)

Sehen Sie im Video: Migranten überstehen 14 Tage auf Schiffsruder – und schildern gefährliche Fahrt.

Die Rettung kam nach zermürbenden Wochen auf See. 14 Tage lang sind diese Männer aus Nigeria über den Atlantik gereist – auf dem Ruder eines Schiffes, bis nach Brasilien. Mitte Juli wurden die Vier von der brasilianischen Bundespolizei im Hafen von Vitoria entdeckt und mit Wasser und Lebensmitteln versorgt. Der Proviant der Geflüchteten hatte nur für zehn Tage gereicht und war eigentlich für eine kürzere Reise gedacht. Roman Goimene Friday, Migrant aus Nigeria: “Ich dachte, ich würde nach Europa gehen, und plötzlich fand ich mich hier in Brasilien wieder, in Espirito Santo, Vitoria’. Als die Bundespolizei kam, wusste ich nicht, wo ich war. Sie sagten: “Das ist Brasilien. Das war das Erste, was sie sagten: “Das ist Brasilien”. Ich sagte: ‘Wow, das ist Brasilien’. Ich habe es nach Brasilien geschafft. Ich bin glücklich”. Doch es herrscht nicht nur Freude. Auch die Schrecken der Reise wirken beim Interview gut zwei Wochen nach der Rettung noch nach. Thankgod Opemiyo Yeye, Migrant aus Nigeria: “Es war eine schreckliche Erfahrung für mich. Es war das erste Mal, ich hatte das noch nie versucht. Aber weil ich mich schon entschieden hatte, zu gehen, habe ich den Mut aufgebracht. Aber es ist nicht einfach. Das Meer, das Schiff, es hat geschwankt. Ich hatte solche Angst, aber jetzt bin ich hier in Brasilien.” Friday berichtet, ein Fischer habe ihn zu dem unter liberianischer Flagge fahrenden Frachter gebracht und auf das Ruder gehievt. Dort fand er zu seiner Überraschung die drei anderen Männer. Nicht nur vor ihnen hatte er zunächst Angst. Aus Furcht, von der Schiffsbesatzung entdeckt zu werden, mussten sie jede Möglichkeit nutzen, um sich zu verstecken. Die Situation in ihrem Heimatland Nigeria schildern beide als ausweglos für sie. In Brasilien hoffen sie nun auf Asyl und ein neues, besseres Leben. Ihre beiden Leidensgenossen auf See sind unterdessen nach Nigeria zurückgekehrt.

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