Ampel: Debatte über Finanzminister für Habeck „nicht hilfreich“

Grünen-Co-Chef Robert Habeck hat die Debatte über die Besetzung des Finanzministeriums als „nicht hilfreich“ kritisiert. „Es gehört zur Fairness, zum guten Ton und auch zur politischen Klugheit, das jetzt nicht zu tun. Man erhöht im Zweifelsfall nur die eigene Fallhöhe“, sagte Habeck in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“.

Habeck reagierte damit auf Vorschläge des stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki und des parlamentarischen Geschäftsführers der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann. Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) hat allerdings auch schon für Habeck als Bundesfinanzminister geworben.

Habeck erklärte, Lindner habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er Finanzminister werden wolle, das habe er auch im Wahlkampf mehr als deutlich gemacht. Aber Personalspekulationen seien nicht hilfreich. „Ich klopfe allen auf die Finger, die zucken“, sagte Habeck. „Deshalb kann ich für meinen Laden sagen, wir werden das nicht tun.“

Alle Entwicklungen im Liveticker:

18.02 Uhr – Lindner betont „besondere Verantwortung“ der FDP

FDP-Chef Christian Lindner sieht seiner Partei eine „besondere Verantwortung“ in einer Ampel-Koalition. Bereits im Wahlkampf habe die FDP deutlich gemacht, dass es mit ihr „keinen Linksdrift“ in Deutschland geben werde, schrieb Lindner in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Montagsausgabe). Die drei Parteien hätten festgehalten, dass eine neue Regierung auch für diejenigen da sein solle, die ihr nicht die Stimme gegeben hätten. „Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft und Chancengerechtigkeit bleiben die Maßstäbe unseres Handelns“, schrieb Lindner.

17.21 Uhr – Grüne wollen FDP das Finanzministerium nicht kampflos überlassen

Bei den Grünen mehren sich die Stimmen, das Bundesfinanzministerium nicht kampflos der FDP zu überlassen. Es müsse jetzt darum gehen, Spielräume innerhalb der Schuldenbremse zu nutzen und mit der Bekämpfung von Geldwäsche sowie Steuerhinterziehung und Steuervermeidung neue Spielräume zu schaffen, sagte der Finanzpolitiker Sven Giegold in Berlin. „Die Finanzquellen werden wir nur erschließen, wenn wir die Umsetzung dieser Maßnahmen selbst in die Hand nehmen. Wir dürfen nach schweren Kompromissen in der Steuerpolitik nicht auch noch die Umsetzung der vereinbarten Finanzpolitik opfern.“

Geld sei zwar nicht alles, ergänzte Giegold. „Aber ohne Geld wird alles nichts.“ Das gelte dann für die Umsetzung der Klimapolitik als auch die geplante Digitalisierung des Landes. „Nur durch diese Finanzquellen wird es mit den bitter notwendigen Investitionen klappen.“ Noch deutlicher wurde der grüne Finanzminister aus Baden-Württemberg, Danyal Bayaz, auf Twitter. Grünen-Co-Chef Robert Habeck sei die Idealbesetzung für das Finanzministerium im Bund, das de facto ein Veto-Recht hat. „Er hat sich nicht erst seit gestern gründlich auf diese verantwortungsvolle Aufgabe vorbereitet.“

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Twitter

Um mit Inhalten aus Twitter und anderen sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung.

15.59 – Grüne stimmen für Koalitionsverhandlungen über Ampel im Bund

Robert Habeck, Annalena Baerbock und Anton Hofreiter stimmen für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Die Grünen haben mit überwältigender Mehrheit für formelle Koalitionsverhandlungen mit SPD und FDP gestimmt. Beim Länderrat in Berlin votierten lediglich zwei Delegierte gegen den Vorschlag der Parteiführung, Gespräche über eine Ampel-Koalition aufzunehmen. Es gab eine Enthaltung.

15.50 Uhr – Baerbock: Gesellschaftspolitischer Aufbruch möglich

Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock hat auf dem kleinen Parteitag für einen gesellschaftspolitischen Aufbruch geworben, „der wirklich was verändert“. Sie fügte hinzu: „Ich glaube, wir spüren eine gemeinsame Lust, das jetzt anzupacken.“ Zugleich müsse in den Koalitionsverhandlungen noch vieles konkretisiert werden: „Das wird noch ein dickes, hartes Brett.“

Die Vereinbarungen zum Klimaschutz im Sondierungspapier nannte Baerbock einen „echten Erfolg“ der Grünen. Sie verwies etwa auf das Vorhaben, dass bei Neubauten auf den Dächern von Gewerbebauten und Häusern Solaranlagen errichtet werden sollen. „Bei anderen Sätzen werden wir noch sehr, sehr hart verhandeln müssen. Auch beim Klimaschutz“, sagt Baerbock.

15.21 Uhr – Hofreiter sieht Chance für „Riesenaufbruch“

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Anton Hofreiter, hat das Sondierungsergebnis mit SPD und FDP als Erfolg für seine Partei gelobt. „Wir können sehr, sehr zufrieden sein mit diesem Papier“, sagte Hofreiter bei einem kleinen Parteitag in Berlin.

Lesen Sie auch

Autorenkombo-NEU1

Hofreiter betonte, was seine Partei bei den Gesprächen mit den anderen beiden Parteien erreicht habe und wies darauf hin, dass die Grünen bei der Bundestagswahl „nicht 50 Prozent der Wählerstimmen“ erhalten hätten. „Es haben uns auch viele Menschen nicht gewählt“, gab Hofreiter zu bedenken. Deshalb könne das erzielte Sondierungsergebnis auch nicht zu hundert Prozent die Handschrift der Grünen haben.

Ihm tue es „persönlich weh“, dass das Tempolimit nicht kommen werde, sagte Hofreiter weiter. Aber dafür werde die künftige Bundesregierung sich für die europäischen Klimaziele einsetzen, statt weiter zu bremsen. Auch sei mit dem jetzigen Papier die Grundlage für einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien gelegt worden, für einen früheren Kohleausstieg und für das Ende des Verbrennungsmotors. „Das ist doch ein Riesenaufbruch“, bilanzierte Hofreiter.

15.11 Uhr – Grüne Jugend lobt Sondierungsergebnis

Der Bundessprecher der Grünen Jugend, Timon Dzienus, beurteilt das Ergebnis der Sondierungen mit SPD und FDP positiv. Die zentrale Aufgabe sei nun, Deutschland auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen, sagte er beim kleinen Parteitag der Grünen in Berlin. Gemeint ist das im Pariser Klimavertrag von 2015 festgeschriebene Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Das Papier enthalte viel Gutes, sagte Dzienus. Es sei aber auch Aufgabe der Grünen Jugend klarzumachen, was noch fehle oder zu unkonkret sei.

14.19 Uhr – Habeck wirbt für Koalitionsverhandlungen

Grünen-Co-Chef Robert Habeck hat auf einem kleinen Parteitag für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit SPD und FDP im Bund geworben. Es gebe jetzt die Chance, politische Inhalte umzusetzen und die Wirklichkeit zu gestalten. „Wir wollen diese Verantwortung“, sagte Habeck beim sogenannten Länderrat der Grünen in Berlin.

„Noch ist nichts gewonnen“, sagte Habeck mit Blick auf das am Freitag vorgestellte Sondierungspapier der drei Ampel-Partner. „Aber es ist ein Anfang.“ Alle drei Parteien hätten inhaltlich Federn lassen müssen. Das Sondierungspapier sei aber gut und tragfähig für Koalitionsverhandlungen. „Es ist gelungen, Hoffnungen zu wecken. Wir sind in einer Hoffnungszeit angekommen – einer Hoffnungszeit, die wir nicht enttäuschen dürfen.“

Lesen Sie auch

„In Stil und Inhalt sollten wir wieder enger zusammenrücken“, rät Markus Söder der Union

13.35 Uhr – FDP-Generalsekretär hält Debatte über Finanzminister für verfrüht

FDP-Generalsekretär Volker Wissing hat die Debatte über eine mögliche Einsetzung von Parteichef Christian Lindner als Finanzminister als verfrüht bezeichnet. „Ressortfragen stellen sich für uns derzeit überhaupt nicht“, sagte Wissing dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Solche Dinge klären wir am Ende erfolgreicher Koalitionsverhandlungen.“

13.25 Uhr – Kleiner Parteitag der Grünen hat begonnen

Die Grünen sind am Sonntag zu einem kleinen Parteitag zusammengekommen, auf dem sie über die Aufnahme formeller Koalitionsverhandlungen mit SPD und FDP entscheiden wollen. Vor Beginn der Beratungen verteidigte der Bundesgeschäftsführer der Partei, Michael Kellner, das von den Ampel-Parteien ausgehandelte Sondierungspapier. Es beschreibe eine „klare Reformagenda und weist den Weg für einen Aufbruch.“ Das Papier sei gerade beim Klimaschutz „äußerst ambitioniert“.

Kellner räumte zugleich ein, dass die Details für die künftige Regierungsarbeit erst noch in den bevorstehenden Koalitionsverhandlungen geklärt werden müssten. „Hoffentlich können wir uns dann am Ende des Jahres über Grüne in der Bundesregierung freuen, die dieses Land gestalten“, sagte er. „Lassen Sie uns die Ampel auf Grün stellen!“

12.46 Uhr – Unions-Fraktionsvize Frei sieht keine Mehrheit für Senkung des Wahlalters

Unions-Vizefraktionschef Thorsten Frei (CDU) sieht im Bundestag keine Mehrheit für die von den potenziellen „Ampel“-Partnern SPD, Grünen und FDP in ihrem Sondierungspapier in Aussicht gestellte Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre. „Dafür bedürfte es einer verfassungsändernden Zwei-Drittel-Mehrheit. Die sehe ich nicht“, sagte Frei der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). Er sehe ein auf 16 Jahre abgesenktes Wahlalter „sehr skeptisch“.

Laut ihrem am Freitag vorgestellten Sondierungspapier wollen SPD, Grünen und FDP das Mindestwahlalter bei Bundestagswahlen und bei Wahlen zum Europarlament von 18 auf 16 Jahre senken. Dafür müsste das Grundgesetz entsprechend geändert werden. Derzeit dürfen in Deutschland 16-Jährige bereits in mehreren Bundesländern bei Kommunalwahlen sowie teils auch bei Landtagswahlen mitbestimmen.

12.25 Uhr – SPD liegt in Umfrage weiter deutlich vor Union

Drei Wochen nach der Bundestagswahl liegt die SPD in einer Umfrage weiter klar vor der Union. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, kamen die Sozialdemokraten auf 28 Prozent. Die Union fiel im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 19 Prozent. Das waren mehr als fünf Prozentpunkte weniger als bei der Wahl.

Lesen Sie auch

Scholz war schon immer so etwas wie eine verschlossene Auster

Die SPD blieb im Vergleich zum Sonntagstrend der vergangenen Woche unverändert. Die Grünen legten einen Punkt zu und erreichten 16 Prozent, die FDP verlor einen Prozentpunkt auf 13 Prozent. Die AfD gewann einen Punkt und kam auf elf Prozent, die Linke fiel im Vergleich zur Vorwoche um einen Prozentpunkt auf vier Prozent.

Das Meinungsforschungsinstitut befragte für die „BamS“ zwischen Montag und Freitag bundesweit knapp 1200 Menschen. Die maximale Fehlertoleranz wurde dabei mit plus/minus 2,9 Prozentpunkten angegeben.

11.49 Uhr – Brinkhaus kritisiert Indiskretionen

Der Fraktionsvorsitzende von CDU und CSU im Bundestag ruft die Union nach der Niederlage bei der Bundestagswahl zur Geschlossenheit auf. „Wir müssen ändern, wie wir zusammenarbeiten“, sagte Ralph Brinkhaus bei Deutschlandtag der Jungen Union am Sonntag in Münster. Dabei müsse Loyalität und Zusammenhalt wieder im Mittelpunkt stehen.

Brinkhaus verwies als positives Beispiel im Wahlkampf auf die SPD, die gestanden habe wie ein Block. „Nach einem Ereignis wie dem am 26. September kann man nicht nur Normalität übergehen und so weiter machen“, sagte der Politiker aus dem Kreis Gütersloh. Er bezeichnete das historisch schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl als „vernichtend“.

Brinkhaus griff mit Hinweis auf Indiskretionen aus internen Sitzungen Parteifreunde scharf an. „Es ist eine Frage der Haltung. Internes muss intern bleiben“, sagte der Fraktionsvorsitzende. Wer die Haltung nicht habe, dass der politische Gegner nicht in der eigenen Partei ist, der könne den Weg zurück ins Kanzleramt nicht mitgehen.

11.33 Uhr – Trittin verteidigt Verzicht auf Tempolimit

Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat den Verzicht seiner Partei auf ein Tempolimit und auf Steuererhöhungen für Reiche verteidigt. Vor dem Länderrat der Grünen, der den Weg für Koalitionsverhandlungen freimachen soll, sagte er der „Bild am Sonntag“: „Die Delegierten wissen, dass es keine Steuersenkungen für Besserverdienende gibt. Da haben sich Grüne durchgesetzt. Auf der anderen Seite gibt es keine stärkere Belastung der Topverdiener. Da hat sich die FDP durchgesetzt.“

Lesen Sie auch

Bahnhof Cottbus

Das sei „ein ordentlicher Kompromiss“, sagte Trittin. Er forderte seine Partei auf, auch zur Aufgabe des Tempolimits zu stehen: „Am Ende muss das Klimaziel erreicht werden. Das ist machbar.“ Für die Grünen sei zentral, dass Deutschland beim Klimaschutz auf den 1,5-Grad-Pfad komme. Trittin betonte, dass für die Liberalen die angestrebte Regierung komplizierter sei als für die Grünen: „Der Weg für die FDP in die Ampel-Koalition ist ein weiterer als für uns.“ Er zeigte sich aber überzeugt, dass die FDP, in deren Gremien am Montag über das Sondierungspapier beraten wird, „eine verantwortliche Entscheidung“ treffe.

11.10 Uhr – Kanzleramtsminister mahnt Verzicht auf kurzfristige Beförderungen an

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) hat einem Bericht zufolge seine Ministerkollegen per Brief ermahnt, auf Beförderungen und Ausschreibungen für neue Projekte zu verzichten. In dem Schreiben, aus dem die „Bild am Sonntag“ zitierte, schrieb Braun demnach: „Zur Vermeidung einer Präjudizierung der künftigen Bundesregierung ist bei der Beschlussfassung kabinettpflichtiger Personalien besondere politische Zurückhaltung geboten.“ Jede noch geplante Beförderung „steht unter meinem ausdrücklichen Vorbehalt“.

Auch von Umstrukturierungen im Ministerium sowie von Ausschreibungen „für politisch-strategische Vorhaben oder Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit“ sollen die Minister Abstand nehmen, wie Braun dem Bericht zufolge weiter schrieb.

Das Portal „Business Insider“ hatte am Samstag berichtet, dass die scheidende Bundesregierung noch zahlreiche Beamte mit Spitzenjobs in Ministerien und Behörden versorgen wolle. Allein in den Ressorts Innen, Wirtschaft, Finanzen, Arbeit, Verteidigung und Justiz sowie im Kanzleramt seien in den vergangenen Wochen fast 200 Beamte in Top-Jobs der sogenannten B-Besoldung befördert worden.

10.41 Uhr – SPD-Chef Walter-Borjans will keinen Mitgliederentscheid über Koalitionsvertrag

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält einen Mitgliederentscheid über einen Ampel-Koalitionsvertrag für unnötig. „Es muss eine angemessene Beteiligung der Mitglieder geben, zum Beispiel online“, sagte Walter-Borjans der „Bild am Sonntag“. „Zeitaufwand und Kosten einer klassischen Mitgliederbefragung wären angesichts der überwältigenden Zustimmung in der SPD allerdings kaum zu vertreten.“

Walter-Borjans hatte unmittelbar nach der Bundestagswahl eine Mitgliederbefragung als „eine Option“ bezeichnet. Die Forderung danach wurde vor allem von Vertretern der SPD-Linken erhoben, etwa von Parteivize Kevin Kühnert.

10.18 Uhr – CDU-Politikerin Prien: Schaffen es nicht ohne Frauenquote

Angesichts der wenigen Frauen an der CDU-Spitze pocht Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) auf eine Quote. „Die nüchterne Realität ist: Wir schaffen es nicht ohne Quote. Auch ich kenne keine Frau, die sich jetzt für den Parteivorsitz bewerben will“, sagte Prien dem „Tagesspiegel“. In der CDU sei eine echte Frauenquote immer abgelehnt worden.

„Das manchmal ernst gemeinte, manchmal fadenscheinige Argument war: Es geht ja um Leistung und nicht um Geschlecht“, sagte Prien. Gleichzeitig habe die Partei aber keine Probleme damit, den Regionalproporz in Reinkultur zu kultivieren. Die CDU-Spitze hat sich zwar im vergangenen Jahr darauf geeinigt, dass bis 2025, beginnend bei Vorstandswahlen auf Kreisebene, schrittweise eine Frauenquote bis 50 Prozent eingeführt werden soll, aber es muss noch ein Parteitag zustimmen.

Lesen Sie auch

Armin Laschet in Münster: „Die Verantwortung trage ich“

10.11 Uhr – Habeck für Ehrung für Afghanistan-Einsatz von Polizisten und Entwicklungshelfern

Der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck hat eine Ehrung des Afghanistan-Einsatzes von deutschen Polizistinnen und Polizisten sowie Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfern gefordert. Sie hätten eine offizielle Wertschätzung ebenso verdient wie die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Sonntag. Die Soldaten waren am Mittwoch von der Staatsspitze in Berlin für ihre Mission geehrt worden.

So viele Polizistinnen und Polizisten hätten unter gefährlichsten Bedingungen an Ausbildungsmissionen teilgenommen. „Und so viele Menschen aus der Entwicklungszusammenarbeit haben für den zivilgesellschaftlichen Aufbau Ungeheuerliches geleistet“, sagte Habeck. Auch sie warteten auf eine „symbolische Anerkennung.“ Er werde sich dafür einsetzen, dass die nächste Regierung sich darum kümmere.

9.46 Uhr – Lindner wirbt vor Entscheidung der FDP-Gremien für Ampel-Koalition

FDP-Chef Christian Lindner hat vor der am Montag anstehenden Entscheidung der Parteigremien über Koalitionsverhandlungen nachdrücklich für ein Ampel-Bündnis geworben. „Im Sondierungspapier sind viele Anliegen der FDP enthalten“, sagte Lindner der „Bild am Sonntag“. Es habe selten eine größere Chance gegeben, Gesellschaft, Wirtschaft und Staat zu modernisieren. „Diese Chance wollen wir nicht verstreichen lassen.“ Die geplante Mindestlohn-Erhöhung auf zwölf Euro, die ein Kernanliegen der SPD ist, verteidigte Lindner als „einmalige Ausnahme“.

Das am Freitag vorgestellte Papier enthalte FDP-Anliegen „von soliden Finanzen über Investitionen in saubere Technologien und Digitalisierung, bessere Bildung und neue Aufstiegschancen bis zur gesellschaftlichen Liberalität“, sagte Lindner weiter. Er hob zudem hervor, dass die Gespräche „professionell, diskret und fair“ seien.

6.30 Uhr – Grüne stimmen auf kleinem Parteitag über Koalitionsverhandlungen zur „Ampel“ ab

Die Grünen stimmen heute auf einem kleinen Parteitag über die Aufnahme formeller Koalitionsverhandlungen mit SPD und FDP ab. Entscheidungsgrundlage ist das am Freitag von den drei Parteien vorgelegte Sondierungspapier, in dem sich die „Ampel“-Parteien beim Klimaschutz dazu bekennen, Deutschland auf den 1,5 Grad-Pfad zu bringen. Zudem soll der Kohleausstieg „idealerweise“ auf 2030 vorgezogen wird.

4.22 Uhr – CSU-Vize Weber: Das Laschet-Bashing muss ein Ende haben“

Manfred Weber, stellvertretender CSU-Parteivorsitzender und Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, nimmt den gescheiterten Kanzlerkandidaten der Union, CDU-Chef Armin Laschet, gegen zu harte Kritik in Schutz. „Der Spitzenkandidat trägt immer große Verantwortung für ein Wahlergebnis,“ sagt er der „Bild am Sonntag“ einem Vorabbericht zufolge.

„Wir würden als Union aber einen großen Fehler machen, wenn wir alles nur auf Armin Laschet schieben. Das Laschet-Bashing muss ein Ende haben.“ Die Ursachen für die Wahlniederlage gingen sehr viel tiefer, so Weber. Es brauche eine intensive Diskussion, was moderne Volksparteien für die Zukunft ausmache.

2.14 Uhr – SPD-Chef: Zugeständnisse bei Sondierungsgesprächen war notwendig

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält einen Mitgliederentscheid über einen Ampel-Koalitionsvertrag für unnötig, da es in der SPD dafür ohnehin „überwältigende“ Zustimmung gebe. Nach den Sondierungsgesprächen verteidigt der Parteivorsitzende die Zugeständnisse gegenüber der FDP, wie die Absage von Steuererhöhungen für Reiche einem Vorabbericht der „Bild am Sonntag“ zufolge.

Der Weg in die Ampel sei für die FDP der längste und dies hätten „alle am Verhandlungstisch anerkannt“. Zuversichtlich zeigte sich der frühere Finanzminister von NRW, dass die Ampel trotz Einhaltung der Schuldenbremse die notwendigen Milliarden für Investitionen in Digitalisierung und Klimaschutz aufbringen werde: „Wir werden Steuerbetrug und Geldwäsche noch stärker bekämpfen, Steuerschlupflöcher schließen, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, aber auch die Möglichkeiten nutzen, die uns die Schuldenbremse lässt.“ Diese Maßnahmen könnten mehr als zehn Milliarden Euro pro Jahr für den Staatshaushalt einbringen.

.
source site