Gipfel
Afrika-Gipfel: Putin will Zusammenarbeit vertiefen
Am Freitag startet der Afrika-Gipfel, diesmal in St. Petersburg. Der Kreml-Chef wird als Teilnehmer persönlich erwartet. Putin setzt auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit.
Putin wird selbst auch bei dem bis Freitag in St. Petersburg angesetzten Treffen der Staats- und Regierungschefs vieler afrikanischer Staaten erwartet.
Kreml wirft Westen Druck auf afrikanische Staaten vor
Kremlsprecher Dmitri Peskow teilte mit, dass einige Teilnehmer abgesagt hätten – offiziell aus Termingründen. Er warf dem Westen aber erneut Druck auf die afrikanischen Staaten vor. “Das ist eine absolut unverhohlene, dreiste Einmischung der USA, Frankreichs und anderer Staaten über ihre diplomatischen Vertretungen”, sagte er. Es gebe “Versuche, Druck auf die Führung dieser Länder auszuüben, um ihre aktive Teilnahme am Forum zu verhindern”.
Peskow meinte, dass das Treffen trotzdem ein Erfolg werde. Vertreten sind laut Kreml 49 der 54 Länder des Kontinents. Nur aus 17 kommen demnach Staats- und Regierungschefs. Vertreten seien auch alle großen regionalen afrikanischen Organisationen.
Putin: Afrika ein Pol in einer multipolaren Welt
“Afrika behauptet sich heute immer stärker in seiner Eigenschaft als einer der Pole einer sich formierenden multipolaren Welt”, schrieb Putin, der den Gipfel einmal mehr auch als Forum für seine Kritik am Westen nutzen will. Russland unterstütze die afrikanischen Partner bei der “Stärkung ihrer nationalen, kulturellen Souveränität, bei der aktiveren Teilhabe an einer Lösung regionaler und globaler Fragen”.
Putin, der in St. Petersburg einmal mehr zeigen will, dass er trotz seines Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert ist, plant laut Kreml unter anderem mehrere bilaterale Treffen und eine Rede. Er wolle auch die im Juni begonnenen Gespräche zur Friedensinitiative afrikanischer Staaten für eine Lösung des Konflikts um die Ukraine fortsetzen, hieß es. Zudem sollen Dutzende Regierungsabkommen auch zur wissenschaftlich-technischen und kulturell-humanitären Zusammenarbeit unterzeichnet werden.
Russland ist wichtiger Waffenlieferant für viele afrikanische Staaten. Geplant ist zudem eine Veranstaltung zu den Perspektiven von Atomenergie für die Energiesicherheit in Afrika und zum möglichen Einsatz russischer Nukleartechnologie. Verabschiedet werden soll erneut eine Gipfelerklärung – wie bei der ersten Auflage des Afrika-Treffens 2019 in Sotschi am Schwarzen Meer.